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Wer schon immer mal mit seinen Kopfhörern schwimmen gehen wollte, der hat vielleicht mit den Tozo T10 die richtigen True Wireless Earbuds gefunden. Doch vorrangig sollte man mit Kopfhörern gut Musik hören können. Ob die Soundqualität einem höheren IPX Standard geopfert wurde, erfahrt ihr im Test. Die 51000 Bewertungen bei Amazon machen die Kopfhörer wohl ohnehin schon zum Selbstläufer.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
8,4 x 3,8 x 3,4 cm (L x B x H), mit diesen Maßen ist die Ladestation nicht so mächtig wie die von Votomi im Test neulich, aber doch schon ein ordentlicher Brummer und das, obwohl nur 600 mAh verbaut werden. Riesig wirkt die Station dennoch.
Drei starke Magneten halten den Deckel geschlossen. Beim Öffnen hat man einen angenehmen Widerstand. Aufklappen lässt sich der Deckel bis zu 180°, was sehr viel Freiheit für die Hände und die Earbuds bedeutet. Hier sieht man zwar erstmal nichts vom IPX8 Rating, doch die Offenbarung folgt.
An der Rückseite ist wie üblich der Anschluss zum Laden der Station untergebracht. Bei Tozo sitzt dieser sehr tief, sodass man ein Ladekabel braucht, das direkt nach den Kontakten nicht sehr dick ausfällt. Das beiliegende passt natürlich, ist aber nicht sehr lang.
Der eigentliche Clou ist aber, dass der altertümliche Micro USB-Anschluss unter einem dicken Gummiplomben versteckt ist, um den Wasserschutz auch für die Station zu gewährleisten. Dieser Verschluss ist sehr gut. So gut sogar, dass man ihn fast nicht auf bekommt. Ich hab bestimmt 5 Minuten damit zugebracht die winzige Lasche zu greifen und damit den Verschluss aufzuziehen – hier kommt ganz sicher kein Wasser rein und aus Versehen geht dieser Gummi mit Sicherheit nicht auf.
An der rechten Seite der Station gibt es eine Kunststofföse, durch die ein Band gezogen werden kann, um die Station beispielsweise am Gürtel zu befestigen oder um das Handgelenk zu binden.
Der Rest spielt sich mehr im Inneren ab. Die zwei Sockel für die Earbuds sind gut lesbar beschriftet und recht tief. Wunderbar viel Platz, ich glaube die Aufsätze aus Formschaum haben noch nie so gut in eine Station gepasst.
Oberhalb der Earbuds gibt es die obligatorische Ladestandanzeige in Form von vier blauen LEDs, die in 25 % Schritten die Restladung der Station anzeigen. Kunststoff ist wie immer allgemein vorherrschend, die Station an sich fühlt sich aber schonmal wertig an und ist tip top verarbeitet.
Bei den Tozo T10 haben wir ebenfalls Kunststoff, der von einer weichen Gummierung überzogen ist. Tozo setzt nicht auf Toucheingaben, vermutlich würde das im Zusammenhang mit Wasser auch nicht gut funktionieren. Stattdessen gibt es einen großen Druckbereich über die komplette Außenseite der Earbuds. Auf dieser ist auch die kleine LED untergebracht, die den aktuellen Status anzeigt. Direkt daneben kann man das Mikrofon finden. Die aufgedruckten Buchstaben für links und rechts lassen einfach erkennen, in welches Ohr welcher Earbud muss.
Auch die eigentlichen Earbuds haben eine gute Verarbeitungsqualität. Materialübergänge sind kaum spürbar, ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das Mikrofon wirklich wasserdicht ist. Der Rest wirkt aber vertrauensvoll. Nur aus den Ohren nehmen darf man die Earbuds im Wasser nicht, denn der 4,9 mm Lautsprecherausgang ist definitiv nicht geschützt.
Die Tozo T10 gibt es erfreulicher Weise in verschiedenen Farben. Auf Amazon sind derer vier verfügbar. Insgesamt soll es aber satte sieben Farbvarianten geben. Weiß und Grau ist mit dabei, natürlich Schwarz, aber auch Gelb und Rosa haben es beispielsweise auf die Liste geschafft.
Etwas außergewöhnlich, aber sicher für Interessenten ein wichtiges Detail: Tozo hat eine kleine Tragetasche im Sortiment, die zufällig auf die Station der T10 abgestimmt ist. Auf Aliexpress.com erhält man die schon für um die drei Euro.
Lieferumfang der Tozo T10
Tozo setzt bei der Verpackung vorrangig auf Weiß. Der Karton wirkt durch viele Silberschriften recht edel und hochwertig. Angaben zu den Kopfhörern befinden sich ebenso darauf, wie die mögliche Farbauswahl und eine Skizze des Inhalts.
-Ladestation (600 mAh/3,7 V)
-4 Paar Aufsätze (S, M, L, XL)
-Schnur (ca. 35 cm)
-Mikro USB auf USB-A Ladekabel (flachband, 25 cm)
-mehrsprachige Bedienungsanleitung
-englischer Quickstartgude
-Garantie Sticker
Tragekomfort
Ohne Frage, die Tozo T10 tragen sich sehr gut. Die Earbuds messen 2 cm in der Höhe, 2 cm in der Tiefe und 1,6 cm an der breitesten Stelle. Das und die leichten 4,5 Gramm, die ein einzelner Earbud auf die Waage bringt, machen die T10 zu guten Begleitern, auch wenn man etwas kleinere Ohren hat. Der weiche Gummiüberzug an der Innenseite fühlt sich auch tatsächlich weich an und nimmt schnell die Körperwärme an.
Durch das IPX8 Rating sollen sowohl die Earbuds als auch die Station wasserdicht sein. Eine grobe Beschreibung, was man darf und was nicht, liefert Tozo selbst. Allerdings widerspricht sie sich leicht. Schwimmen darf man, tauchen nicht, aber duschen ist in Ordnung? Da hilft nur selber die Grenzen austesten und hoffen, dass man sie nicht überschreitet oder nach wie vor nicht in die Nähe von Wasser gehen. Das IPX8 Rating lässt aber eigentlich keinen Spielraum. Dauerndes Untertauchen bis zu 1m sollte eigentlich möglich sein.
Bei der Station sieht es dann doch etwas anders aus. Diese wirkt so groß und unförmig, dass sie für viele Hosentaschen, insbesondere bei engeren Hosen, keine gute Figur machen. Als schwer würde ich die Station mit 65,8 Gramm noch nicht beschreiben, insgesamt ist sie aber wohl in einer Jackentasche besser aufgehoben oder natürlich auch am Gürtel via beiliegende Band.
Soundqualität der Tozo T10
Wie befürchtet, musste einiges an Features weichen, um das IPX8 Zertifikat finanzieren zu können. Als Codec kommt nur SBC zum Einsatz, was wir nun schon sehr lange nicht mehr gesehen haben. Von aptX kann keine Rede sein, aber selbst AAC fällt flach. Für Bluetooth 5.0 hat es noch gereicht, allerdings hält sich die Reichweite trotz aktuellem Standard in Grenzen.
Als Treiber kommen kleine dynamische 8 mm Lautsprecher zum Einsatz, auch diese Größe haben wir länger nicht gesehen. Normalerweise gilt in diesen Maßstäben, größere Treiber sind in der Regel besser, vor allem im Tieftonbereich. Kann dieses durchwachsene Datenblatt trotzdem klanglich überzeugen?
Frequenz: | 20–20000 Hz |
Bluetooth: | 5.0 |
Chipset: | – |
Reichweite: | 10 Meter |
Modellnummer: | T10 |
Widerstand: | 16 Ohm |
Einzelnutzung: | Ja |
Lautstärke: | 100 dB |
Apt-X: | Nein |
Codecs: | A2D, HFP 1.7, HSP 1.2, AVRCP 1.6, SBC, SPP |
Akkukapazität EB: | 55 mAh / 3,7 V |
Akkukapazität LS: | 600 mAh / 3,7 V |
Wasserresistenz: | IPX8 |
Soundqualität
Freunde des gepflegten Sounds kommen mit den TOZO T10 nicht auf ihre Kosten. Es mag am Codec liegen, oder an schlechten Treibern, egal was es ist, es klingt nicht besonders ansprechend.
Dabei sind die meisten tiefen Töne noch einigermaßen sauber, Bass kann sich durchaus hören lassen und artet nicht in absoluter Überlagerung aus, auch wenn dieser hörbar bevorzugt wird.
Alles andere ist eher schlecht als recht. Gerade bei normalen Lautstärken hört man deutliches Bratzeln, egal bei welchen Tonlagen. Höhen neigen zudem zu starker Übersteuerung. Witzigerweise hört man davon nicht mehr so viel, wenn man die Kopfhörer auf Anschlag dreht.
Allerdings ist die maximale Lautstärke nicht mehr besonders detailliert. Höhen quietschen und kratzen eher vor sich hin, die Tiefen wollen nun doch allen zeigen, dass sie der Herr im Hause sind und die Mitten müssen darum kämpfen, zwischen den anderen beiden nicht völlig unterzugehen. Übrigens, Kickbässe dürfen nicht mitspielen und Kratzen nur an den Trommelfällen herum.
Am ehesten liegt den TOZO T10 noch jede Art von Computergenerierter Musik, in denen es keine feinen Abstufungen gibt und bitte Bass betont. Nach der starken Aufmachung leider etwas enttäuschend.
Pairing
Das Pairing funktioniert etwas besser, als nach der Pleite mit dem Sound erwartet, ist aber weit entfernt von den einfachen Übergängen der Mitbewerber aus der jüngeren Vergangenheit.
Beide Earbuds können einzeln genutzt werden, allerdings darf für die linke Seite (Slave) die Rechte (Master) vorher nicht verbunden sein. Trennt man den Master, wird die Musik gestoppt, nicht pausiert. Der Slave wechselt nicht von alleine in den Pairing-Modus, wird aber wieder integriert, wenn der Master verbunden bleibt.
Ziemlich verwirrend und nicht sehr elegant gelöst. Das geht wie gesagt mittlerweile besser.
Rechts/Links einmal drücken: Pause/Play
Rechts/Links zweimal drücken: Wahlwiederholung
Rechts/Links zwei Sekunden gedrückt halten, bei Anruf: ablehnen
Rechts/Links einmal drücken bei Anruf: annehmen/ablehnen
Tozo spart sich leider jegliche Audiosteuerung, abseits von Pause/Play und fügt dafür die Möglichkeit der Wahlwiederholung ein. Zugegeben, dieses Feature gibt es nicht oft, aber die anderen Funktionen sind in der Regel für die breite Masse nützlicher. Nicht mal ein Lied weiterzuspringen oder die Lautstärke ändern zu können, ist schon recht schwach.
Sprachqualität
Tozo legt das Mikrofon auf die Außenseite der T10. Dass dies nicht der ideale Ort ist, wissen wir schon von anderen TWS. Da wundert es auch nicht, dass viele Umgebungsgeräusche mit aufgezeichnet werden. Die Stimme wird aber überraschend gut aufgenommen. Klingt etwas entfernt, geht aber in Ordnung. Wäre die Störgeräusche nicht, hätte man hier sogar gut abgeliefert.
Bei der Reichweite schneiden die T10 ebenfalls mäßig ab. Gerade mal 10 Meter sind trotz Bluetooth 5.0 möglich. Wände bekommen der Verbindung gar nicht gut und sorgen schon innerhalb der 10 Meter für Aussetzer.
Akkuleistung
Endlich eine Disziplin, in der Tozo punkten kann. Zum einen ist der Akku der Station mit 600 mAh recht ergiebig, zum anderen sind auch die Akkus der Earbuds mit 55 mAh eher im gehobenen Durchschnitt. Geladen werden die T10 beide bis zu 4 Mal, eine fünfte Ladung ist nicht vollständig möglich.
Die Earbuds halten bei moderater Lautstärke zwischen 60 und 70 % fast vier Stunden durch, was in etwa der Aussage von Tozo entspricht. Wer die T10 allerdings voll ausreizt und auf 100 % laufen lässt, büßt über eine halbe Stunde ein – empfehlenswert ist das aber nicht.
Geladen wird relativ zügig in weniger als einer Stunde. Die Ladestation braucht ca. 1 ½ Stunden, wenn man ein passendes Kabel hat. Natürlich liegt eines bei, allerdings sitzt der Anschluss so tief, dass viele Drittanbieter Kabel grundsätzlich schon ausscheiden und das beiliegende ist mit rund 20 cm sehr kurz.
Induktives Laden
Ja, die Tozo T10 unterstützen induktives Laden mit bis zu 15 Watt. Eine Ladung benötigt mit geeignetem Ladepad ca. 3 stunden. Ich hatte keine Kompatibilitätsprobleme mit meinen beiden zur Verfügung stehenden Stationen. Noname und die etwas Hochwertigere von Ulefone erkannten die T10 zuverlässig und starteten den Ladevorgang prompt.
Testergebnis
Ein starker Anfang und ein gut durchdachtes Design hätten die Tozo T10 locker in die Bestenliste katapultieren können, doch stattdessen kann man sie einfach nicht empfehlen.
Vorrangig macht der Sound die Empfehlung zunichte.
Klar hat man mit den T10 Schutz vor Wasser nach IPX8, wobei sich Tozo selbst nicht ganz sicher ist, ob man diese jetzt nach IPX8 verwenden darf oder nicht. Schwimmen darf man nach Anleitung theoretisch, aber nicht unter Wasser kommen? Duschen soll möglich sein…
Brauchbar ist die Akkulaufzeit, samt induktives Laden und die Sprachqualität. Bei der Hauptkategorie, dem Sound, versagt man jedoch. Die unzureichende, beziehungsweise kaum vorhandene Audiosteuerung kommt da noch schmerzend hinzu.
Der Preis liegt natürlich bei rund 50 €. Dafür gibt es einfach keine Empfehlung. Wer von dem IPX8 Label dennoch angetan ist und es ausprobieren will, sollte auf günstige Angebote warten. Aktuell sind so bei Amazon 33€ möglich und dafür kann man es ruhig mal probieren. Wenn man nicht zu anspruchsvoll beim Sound ist, dann könnte die wasserdichte Kopfhörervariante überzeugen. Die Tozo T10 gehören zu den mit Abstand am meisten verkauften TWS bei Amazon und haben unfassbare 51000 Bewertungen gesammelt. Wenn man sich die anschaut, dann scheinen die meisten nur Wert auf hohe Laustärken und ordentlich Bass zu legen. Wenn ihr euch hier wiederfindet, dann greift ruhig zu.
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Nach 2 Monaten läd der Linke nicht mehr auf, komplett tot…keine Ahnung wo ich den jetzt umtauschen kann. Amazonlink zum hersteller geht nicht…. nie wieder Tozo!
So mal ganz im Ernst, diese Bewertung für die Kopfhörer Tozo T10 kann ich nur bedingt nachvollziehen! Ich für meinen Teil halte dieses Paar Kopfhörer als total unbrauchbar! Fangen wir mal an mit den Kopfhörern buds die ständig bei mir auf der rechten Seite raus gefallen sind, dann mal auch links! Der Akku ist ein kompletter Witz, der hält nichtmals 2-3 Tage, dann muss er wieder aufgeladen werden per USB Kabel! Da hatte ich vorher welche, da konnte man auch sein Handy mit aufladen, also Power Bank mit integriert! So lang man nicht sein Handy damit aufgeladen hat, hielt der… Weiterlesen »
Könnt ihr auch die TOZO T6 testen ?
Zu Amazon
Ich hatte diese Earbuns meiner Frau gekauft, nach 3Tagen hab ich sie zurück geschickt. Die Größe ist viel zu Klobig und der Klang miserabel. Auf den Produktbildern sehen sie recht ansprechend aus, aber live überhaupt nicht. Keine Ahnung warum es so viele gute Bewertungen bei Amazon gibt.