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Tipp für bessere Smartphone-Fotos: Wählt die passende Brennweite!

Smartphones haben sich mittlerweile zu sehr potenten Digitalkameras entwickelt. Sie bieten RAW-Aufnahmen, manuelle Einstellungen und oftmals mehrere Objektive mit verschiedenen Brennweiten. Eine Konfiguration bestehend aus einer Haupt-Weitwinkelkamera, einer Ultraweitwinkelkamera und einer Telekamera hat sich bei High-End-Smartphones mittlerweile etabliert.

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Das Sony Xperia 1 VI (zum Testbericht) hat drei Linsen und bietet verschiedene Brennweiten

Um genau diese Telekamera, die im Volksmund oft inkorrekt als Zoom bezeichnet wird, soll es in dieser kurzen Anleitung gehen. Wir zeigen euch, welche Auswirkungen verschiedene Brennweiten auf Fotos haben und wie ihr euch diese für Portraitaufnahmen zunutze machen könnt. Dabei behandeln wir primär die Verzeichnung.

Wir gehen in diesem Artikel darauf ein, welche Vorteile ihr durch eine echte Telekamera in eurem Smartphone habt, von denen ihr eventuell noch gar nichts wisst. Wir geben aber am Ende des Artikels auch einen wertvollen Tipp für Smartphones ohne Zoom-Kamera.

Brennweiten verstehen – Wie beeinflusst die Perspektive das Bild?

Die Brennweite ist einer der wichtigsten Parameter bei einem Foto – neben Verschlusszeit, Empfindlichkeit und Blende. Sie gibt den Abstand zwischen Linse und Brennpunkt an und wird in Millimetern gemessen. Sie bestimmt grob gesagt den Bildausschnitt, der vom Bildsensor eingefangen wird. Eine kurze Brennweite erzeugt einen weiten Bildausschnitt, während eine lange Brennweite einen engen Bildausschnitt erzeugt.

Eine klassische Weitwinkelbrennweite ist 24 Millimeter – das kommt auch bei vielen Smartphones als Hauptkamera zum Einsatz. 50 Millimeter wird oft als Normalbrennweite bezeichnet und soll dem Blickwinkel unserer Augen ähneln. Telebrennweiten beginnen dann ab diesem Wert – bei Smartphones haben sich rund 60 bis 130 Millimeter etabliert.

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Wichtig bei all diesen Angaben ist, dass sie sich auf Bildsensoren im Vollformat beziehen. Die Wirkung einer Brennweite wird durch das Aufnahmeformat beeinflusst. Ein 50-Millimeter-Objektiv für Vollformat an einer Kamera mit Micro Four Thirds-Bildsensor entspricht einer Brennweite von 100 Millimeter, weil der Vollformatsensor doppelt so groß ist wie der MFT-Sensor. Smartphones haben grundsätzlich noch kleinere Bildsensoren.

In eigentlich allen Fällen werden Brennweiten als Kleinbildäquivalent angegeben. Ein 50 Millimeter-Objektiv in einem Smartphone ist also vergleichbar mit der Bildwirkung eines 50 Millimeter-Objektivs am Vollformat, obwohl es sich aufgrund des viel kleineren Sensors tatsächlich um eine Weitwinkelbrennweite handelt.

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In der Foto-Branche wurde sich einfach darauf geeinigt, die Bildwirkung von Brennweiten an einem Vollformatsensor als Standard zu etablieren. Wenn also bei einem Smartphone ein 24 Millimeter-Objektiv verbaut ist, handelt es sich um eine Linse, welche mit der Bildwirkung eines 24 Millimeter-Objektivs an Vollformat vergleichbar ist. Die tatsächliche Brennweite ist hingegen deutlich geringer.

Die Verzeichnung im Detail

Verschiedene Brennweiten haben jeweils eine unterschiedliche Verzeichnung. Weitwinkelbrennweiten unter 50 Millimeter haben eine tonnenförmige Verzeichnung. Dabei werden zentrale Bildinhalte aufgebläht und die Außenlinien wölben sich nach außen.

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Bei der Normalbrennweite sind gerade Linien tatsächlich parallel zu den Außenlinien des Bildes und werden nicht gewölbt.

Telebrennweiten wölben die Außenlinien nach innen und haben insgesamt eine kissenförmige Verzeichnung. Dadurch werden Objekte schmaler dargestellt, was bei Aufnahmen von Menschen und Tieren vorteilhaft wirkt. Deswegen setzen viele Fotografen bei Portraitaufnahmen auf Brennweiten oberhalb der Normalbrennweite.

Brennweiten im Vergleich – für tolle Portraits mit dem Smartphone

Für den folgenden Vergleich habe ich mein Google Pixel 9 Pro (zum Testbericht) verwendet. Dieses Smartphone bietet drei verschiedene Brennweiten: 12 Millimeter, 24 Millimeter und 110 Millimeter. Der letztgenannte Wert liegt über der Normalbrennweite – dementsprechend ist die Telekamera des Google Pixel 9 Pro am besten für Portraitaufnahmen geeignet.

Die beiden Aufnahmen sollten den Unterschied zwischen der Hauptkamera mit 24 Millimeter und der Telekamera mit 110 Millimeter sehr deutlich aufzeigen. Ich habe mich bemüht, einen ähnlichen Bildausschnitt zu wählen, damit die Bilder vergleichbar sind. Bereits auf den ersten Blick wirkt die rechts eingebundene Aufnahme mit 110 Millimeter Brennweite deutlich ansprechender.

Abgesehen von der sich unterscheidenden Verzeichnung ist die Schärfentiefe bei der längeren Brennweite niedriger. Das Motiv setzt sich vom Hintergrund ab, der verschwommen wirkt. Der unscharfe Hintergrund ist nicht nur von der Brennweite abhängig, sondern auch von der Blende und der Größe des Sensors. Diesbezüglich gehen wir in dieser Anleitung nicht weiter ins Detail.

Tipp für Smartphones ohne Zoom-Kamera

Wenn ihr keine verschiedenen Brennweiten habt, könnt ihr bei Personenaufnahmen trotzdem einen leichten Digitalzoom einsetzen. Bei etwa 1,5x Zoom treten weniger Randverzerrungen auf, sodass störende Effekte gemildert werden. Zwar verändert sich damit nicht die optische Perspektive, aber dank der oft hohen Sensorauflösung könnt ihr den Bildausschnitt gezielt anpassen und so einen natürlicheren Look erzielen. Experimentiert ein wenig – oft reicht ein subtiler Zoom, um eure Portraits zu optimieren.

Wie ihr in dem Beispiel seht, wirkt das Foto mit einem 1,5-fachem Digitalzoom der Hauptkamera ebenfalls homogener. Der Grund dafür ist, dass ihr die Randverzerrung reduziert habt!

Unsere Einschätzung

Bei Portraits ist das Verwenden einer längeren Brennweite aufgrund der eher vorteilhaften Verzeichnung eigentlich eine klare Sache. Wir empfehlen, für Aufnahmen von Menschen auf die Telebrennweite eures Smartphones zu wechseln.

Falls Ihr eine Telekamera habt, achtet darauf, dass ihr auch wirklich die Linse wechselt und nicht nur per Digitalzoom einen anderen Bildausschnitt erzeugt. Dabei ändert sich die Verzeichnung nämlich nicht. Zwar können Portraits auch dann natürlicher wirken, was aber einfach daran liegt, dass die nach außen gewölbten Außenlinien nicht im Bild sind.

Auch für Bilder von Tieren, Gebäuden, Städten und Landschaften kann es sich lohnen, die Telebrennweite eures Smartphones einmal auszuprobieren. Ich habe eine kleine Galerie mit Beispielaufnahmen angehängt – die sind allesamt noch mit der Telekamera meines Google Pixel 7 Pro (zum Testbericht) geschossen. Wir freuen uns außerdem über euren Input in den Kommentaren – zum Beispiel welche Brennweite euer Favorit ist.



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