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Der Hersteller Tineco ist den Lesern von Chinahandys.net inzwischen ein alter Bekannter. Egal, ob Akkustaubsauger, Saugwischer oder Wischsauger, Tineco hat für jeden Kunden das passende Reinigungsgerät im Programm. Wir haben bisher schon zahlreiche Modelle für euch getestet und widmen uns heute dem Tineco Pure One Air Pro.
Der Akkustaubsauger besticht durch ein sehr geringes Gewicht von nur 1,1 Kilogramm und verspricht ausgezeichnete Reinigungsleistung auf allen Arten von Böden. Wie sich der etwa 300€ teure Haushaltshelfer im Alltag geschlagen hat, erfahrt ihr in unserem Test.
Lieferumfang des Tineco Pure One Air Pro
Der Akkustaubsauger erreichte uns in einem überraschend kleinen und leichten Karton. Kaum zu glauben, dass hier ein kompletter Staubsauger hineinpasst.
Für alle, die es gar nicht erwarten können loszusaugen, bietet der Karton auf der Innenseite schon eine Schnellstartanleitung, die den Zusammenbau und die Inbetriebnahme in wenigen Bildern erläutert. Das Zubehörpaket beläuft sich auf das Übliche und beinhaltet folgenden Umfang:
- Tineco Pure One Air Pro
- Bedienungsanleitung
- Saugrohr
- Bodenstation
- motorisierte Standardbürste für alle Bodenbeläge
- motorisierte Mini-Bürste für Polstermöbel
- Fugendüse
- 2 in 1 Polster und Staubdüse
- Reinigungsgerät
- 18W Netzteil
Die Bodenstation kennen wir schon von unserem Test des Tineco Pure One S15 Pro. Sie ermöglicht, sämtliches Zubehör aufzunehmen und ist auch gleichzeitig die Ladestation für den Staubsauger. Der Tineco Pure One Pro wird nicht über eine Wandhalterung befestigt, sondern bietet auf der Bodenstation einen sicheren Stand.
Das hat den Vorteil, dass ihr keinerlei Löcher in die Wand bohren müsst. Dafür geht euch natürlich etwas Platz im Raum verloren. Ich persönlich bevorzuge Wandhalterungen, da sie einfach ordentlicher aussehen.
Design und Verarbeitung
Der eigentliche Staubsauger ist in einem schlichten schwarz weißem Design gehalten. Der HEPA-Filter verbirgt sich hinter einer schwarzgrauen Hochglanzabdeckung, welche dem Staubsauger einen noch edleren Touch verleihen soll. Nach meinem Designempfinden klappt das allerdings weniger gut. Die Hochglanzkappe wirkt wie aufgesetzt und fehl am Platz. Mit einem Gewicht von nur 1,1 Kilogramm ist der Staubsauger ohne Bodendüse wirklich ein Leichtgewicht. Werden allerdings die Verlängerungsrohre und die elektrische Bodendüse montiert, steigt das Gewicht auf 2,3 Kilogramm merklich an. Die grundsätzliche Verarbeitung ist ohne Fehl und Tadel.
Alles passt zusammen, nichts wackelt und alle Verbindungen rasten sauber ein. Die große, motorbetriebene Bodendüse ist mit der sogenannten ZeroTangle-Technologie ausgestattet. Diese soll verhindern, dass sich Haare in der Bürste verheddern. Wie gut das funktioniert, sehen wir im weiteren Verlauf. Leider ist es nicht möglich, den Akku ohne Weiteres zu tauschen. Dieser ist fest verbaut und im Handel auch nicht als Zubehör erhältlich. Dieselbe Aussage gilt auch für den HEPA-Filter. Dieser kann laut Hersteller einfach ausgeklopft oder ausgepustet werden. Dies ist aber definitiv keine Dauerlösung. Diese Kartuschenfilter setzen sich mit der Zeit zu und sollten irgendwann getauscht werden. Bedauerlicherweise bietet auch hier der Hersteller bisher kein Zubehör zum Nachkauf an. Wir haben eine Nachfrage gestellt und von Tineco mitgeteilt bekommen, dass der Filter für 15€ auf Anfrage beim Hersteller nachgekauft werden kann. Einen offiziellen Verkauf gibt es aber nicht, was einen faden Beigeschmack hinterlässt.
Der Tineco Pure One Air Pro im Praxiseinsatz
Kommen wir zu dem spannendsten Teil des Tests. Wie schlägt sich der Akkustaubsauger im Reinigungseinsatz?
Um den Staubsauger zu aktivieren, reicht ein Klick auf den Abzug. Dieser muss für den Betrieb nur einmalig gedrückt und nicht gehalten werden. Der Tineco Pure One Air Pro bietet zwei verschiedene Reinigungsmodi. Schaltet ihr das Gerät an, läuft es im sogenannten Automatikmodus. Dank der intelligenten iLoop Technologie erkennt der Sauger, wie schmutzig euer Boden ist und regelt die Saugleistung selbstständig, hoch und runter.
Die große motorbetriebene Bodendüse ist mit einer LED-Leiste ausgestattet, die das Erkennen von Schmutz und Staub erleichtert. Gerade unter großen Möbelstücken wie Betten und Schränken sind diese LEDs sehr praktisch, um gründlich zu reinigen.
Auf der Rückseite befindet sich ein Display, welches euch Informationen über den Akkustand, den aktuellen Saugmodus und den Verschmutzungsgrad des Bodens bietet. Obwohl es wenig Mehrwert bietet, ist das Display sehr hochwertig, optisch stimmig und steigert das Nutzererlebnis erheblich.
Der blaue Ring bedeutet, dass euer Boden sehr sauber ist. Je mehr sich dieser Ring ins Violette und schlussendlich Rote verfärbt, desto mehr Schmutz oder Partikel hat der Sensor registriert. Je höher der Verschmutzungsgrad, desto höher regelt der Tineco auch die Saugleistung.
Akkulaufzeit/Ladung und Lautstärke
Im Automatikmodus beträgt die Laufzeit laut Hersteller bis zu 30 Minuten. In der Praxis sind es mit motorbetriebener Bodendüse etwa 20-22 Minuten bei gemischten Bodenbelägen. Eine komplette Reinigung unserer 120m² Wohnfläche sind damit nicht möglich.
Durch Drücken des Auto/Max Tasters kann der Staubsauger dauerhaft auf maximale Leistung eingestellt werden. Die Laufzeit reduziert sich spürbar auf rund 11 Minuten. Sowohl im Auto-Modus als auch auf maximaler Leistung ist der Staubsauger beeindruckend leise. Während meine Katzen bei meinem Dreame V9 (zum Test) hysterisch den Raum verlassen, bleiben sie beim Tineco entspannt liegen und schauen mich an.
Ist der Akku einmal leer, dauert es allerdings 3 Stunden, bis der Akku wieder vollständig gefüllt ist. Für Wohnungen über 100m² ist der Staubsauger daher nur bedingt zu empfehlen. Ist der Staubsauger vollständig geladen, werden weiterhin 1,3 W aus dem Stromnetz gezogen. Das klingt zwar nach nicht viel, entspricht aber gut 11 kWh pro Jahr.
Saugleistung/Reinigungsleistung
Trotz der geringen Lautstärke ist die reine Saugleistung sehr hoch. Wird der Turbo aktiviert, wird problemlos ein zwei Euro Stück aufgesaugt. Im Automatikmodus funktioniert das Aufsaugen von Kleingeld generell nicht. Es klimpert nur fröhlich im Saugrohr herum. Auf Hartböden wie Fliesen, Laminat oder Vinyl ist die Reinigungsleistung hervorragend. Haare, Staub, Flusen und kleinere Partikel werden problemlos erfasst und aufgesaugt.
Ein Test mit Zucker auf einem Laminatboden wurde mit Bravour gemeistert. Nach nur einem Durchgang war der gesamte Zucker verschwunden. Grobe Partikel wie kleine Steine oder Katzenstreu werden von der rotierenden Bürste oft nur nach vorne geschoben. Dieses Problem betrifft nicht nur den Tineco Pure One Air Pro, sondern auch andere Akkustaubsauger. Die rotierenden Bodendüsen liegen mit so wenig Abstand am Boden an, dass grobe Partikel kaum unter die Rolle passen.
Die Reinigung von Holzböden oder PVC-Böden mit Holzunterkonstruktion kann die Reinigung unter Umständen sehr laut sein. Die motorbetriebene Bürste rotiert mit so viel Kraft auf dem Boden, dass sich die Schwingungen auf das Holz übertragen und es unangenehm dröhnt. Gerade auf der Holztreppe führt das zu einer unangenehmen Geräuschentwicklung.
Kommen wir zu der Paradedisziplin des Tineco. Teppiche werden erstklassig gereinigt. Sowohl Nieder- als auch Hochflorteppiche werden gründlich von Staub, Schmutz und Haaren befreit. Im Gegensatz zu meinem Dreame V9 steht der Tineco bei der Teppichreinigung einem normalen Bodenstaubsauger in nichts nach. Wie bereits erwähnt, ist der Staubsauger mit der ZeroTangle-Technologie ausgestattet, welche verhindern soll, dass sich Haare um die rotierende Bürste wickeln. Dabei handelt es sich um eine Werbefloskel, die ihr nicht ernst nehmen solltet. Lange Haare verheddern sich trotzdem und müssen gelegentlich manuell entfernt werden.
Die Fugendüsen und die rotierende Mini-Bodendüse machen einen ausgezeichneten Job. Die Reinigung von Polstermöbeln wird so zum Kinderspiel. Lediglich ein flexibles Rohr für die Reinigung des Autos wäre wünschenswert gewesen.
Reinigung des Tineco Pure One Air Pro
Nach getaner Arbeit muss euer Staubsauger gelegentlich auch gereinigt werden. Der Staubbehälter fasst nur 0,3 Liter und muss entsprechend oft ausgeleert werden. Umso ärgerlicher ist es, dass sich der Öffnungsmechanismus eigentlich immer verklemmt. Normalerweise soll ein Druck auf den Knopf genügen und der Staub fällt einfach hinaus. Trotz Drücken des Knopfes bleibt der Behälter in 9 von 10 Fällen verschlossen und muss mit der anderen Hand manuell geöffnet werden. Dabei kommt man immer mit dem Staub in Kontakt. Wer Tiere zu Hause hat, kennt das Problem den vielen Haaren. Diese verfangen sich im Staubbehälter und fallen bei der Entleerung nicht selbstständig heraus. Wer keine Lust hat, jedes Mal in den Staubbehälter zu greifen, um alles herauszuholen, benötigt ein Hilfswerkzeug wie eine kleine Zange oder Pinzette. Auch der HEPA-Filter sollte regelmäßig ausgeklopft, oder ausgepustet werden. Der Staubbehälter kann nicht vollständig vom Staubsauger getrennt werden. Somit ist ein Ausspülen unter fließendem Wasser kaum möglich. Komplett zerlegt, kann dieser allerdings mit einem feuchten Tuch ausgewischt werden.
Die Tineco App
Der Hersteller ermöglicht euch auch die Möglichkeit, euren Tineco Pure One Air Pro per App zu überwachen. Dazu müsst ihr die entsprechende Tineco App für iOS oder Android herunterladen und einen Nutzeraccount erstellen. Habt ihr dies geschafft, könnt ihr den Staubsauger innerhalb einer Minute in euer heimisches Netz aufnehmen. Folgt dazu einfach den Anweisungen in der App.
Der Mehrwert der App hält sich allerdings in Grenzen. Die Startseite gibt euch einen Überblick über die geleistete Arbeitszeit, gereinigte Fläche und den Strombedarf des Staubsaugers. Auch der Akkustand in Prozent ist ersichtlich. Das Untermenü ermöglicht euch, einen Reinigungsplan zu erstellen. Da der Staubsauger aber ohne euch nicht besonders effektiv reinigen kann, kann man hier lediglich von einer Erinnerungsfunktion sprechen. Weiterhin können Firmwareupdates durchgeführt, oder die Hilfe-Kategorie in Anspruch genommen werden.
Testergebnis
Der Hersteller präsentiert mit dem Tineco Pure One Air Pro einen sehr guten und vor allem leichten Akkustaubsauger. In der Kategorie Reinigung gibt es nicht viel zu meckern. Vor allem auf Teppichböden liefert der Staubsauger ein exzellentes Reinigungsergebnis ab. Auf Hartböden liegt die Leistung ebenfalls auf einem hohen Niveau. Allerdings machen sehr grober Schmutz oder Steinchen der rotierenden Bodendüse merklich zu schaffen. Das geringe Gewicht hat auch seine Schattenseiten. So ist die Laufzeit aufgrund des kleinen Akkus sehr gering und der Staubbehälter aufgrund der kompakten Maße sehr klein. Um so ärgerlicher ist es, dass der Öffnungsmechanismus des Staubbehälters eigentlich immer klemmt. Hier muss Tineco unbedingt nacharbeiten. Der nicht wechselbare Akkus und die Tatsache, dass bisher keine Ersatz-HEPA Filter von Tineco erhältlich sind, können wir nicht so recht nachvollziehen. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, erhält hier ein Leichtgewicht mit guter Saugleistung, und einer Bodenstation, die keine Befestigung an der Wand benötigt.
Deutlich besser im Test schnitt in diesem Jahr der Dreame R20 ab, der allerdings auch noch etwas teurer ist.
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