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Palim-Palim, da sind wir wieder mit einem weiteren Test eines Akku-Wischsaugers, die ja seit längerer Zeit, ähnlich wie Staubflusen in der Wohnung, quasi in jedem Online-Shop erhältlich sind. Wie von uns vorausgesagt mischen, äh pardon “wischen” mittlerweile alle Hersteller, die etwas auf sich halten, im Getümmel der Nass-Sauger mit, bzw. wollen sich einen festen Platz im Gadget- bzw. Smart Home-Bereich verschaffen.
Neben den Dreame’s, Jimmy’s und Redkey’s darf natürlich Tineco, eine Tochtergesellschaft von Ecovacs, als weiterer Hersteller nicht fehlen. Erst kürzlich hat Benjamin den Floor One S5, der mit einem recht optimistischen Verkaufspreis von 500€ erhältlich ist, einem ausführlichen Test unterzogen. Wer es 150€ günstiger mag, bekommt mit dem Floor One S5 Combo ein weiteres Modell zur Seite gestellt. Ob dieser hier aufgrund des geringeren Preises eine bessere Alternative ist und wo genau man hier gegebenenfalls Kompromisse eingehen muss, werden wir euch natürlich jetzt näher verraten.
Lieferumfang des Tineco Floor One S5 Combo
Geliefert bekommt man das, was man von einen Akku-Wischstaubsauger 2022 erwartet. Neben einer mehrsprachigen Bedienungsanleitung und einem Netzteil mit EU-Stecker, liegt der Lieferung auch das hauseigene Reinigungskonzentrat bei. Mittlerweile dürfte man eigentlich auch eine Reinigungs-, bzw. Ladestation erwarten, die aus höherwertigem Kunststoff besteht. Ähnlich, wie beim Dreame H11 Max, Redkey W12 oder eben wie beim jüngst getesteten Tineco Floor One S5, ist man aber leider wieder einmal dazu verdammt, den Staubsauger in eine minderwertige Station zu stellen.
Zum Lieferumfang des Tineco Floor One S5 Combo gehören:
- Staubsauger mit Bedienrohr samt Frisch- und Schmutzwasserbehälter
- 2x Softwalze
- Reinigungswerkzeug
- 2x Trockenfilter (1x im Gerät, 1x als Ersatz)
- Halterung für Trockenfilter
- Reinigungslösung
- Fugendüse
- Zubehörhalterung
- 2-in-1-Staubbürste
- Netzteil (EU)
- Staubbehälter
- Ladestation
- Aufbewahrungshalterung für Staubbehälter und Düsen
Alle Komponenten sind fein säuberlich getrennt voneinander in extra Plastiktüten eingepackt, eben genauso, wie es bereits Benjamin bei dem getesteten normalen Floor One S5 feststellen musste. Tineco an dieser Stelle zu diskreditieren ist natürlich unangebracht und unfair, denn wir beobachten das ja auch bei all den anderen Herstellern. Schön wäre es aber schon, wenn irgendwer einmal den Anfang macht und alternative Verpackungsmaterialien verwendet. Es hat lange gedauert, aber mittlerweile verwenden ja bereits viele Hersteller aus der Lebensmittelindustrie weniger Material, um ihre Waren zu verpacken oder nutzen gleich Verpackungsstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen.
Verarbeitung, Design und Bedienung
Das Auspacken des kompakten Floor One S5 Combo dauert auf jeden Fall länger, als ihn für den Erstbetrieb bereitzumachen. Es sind nur wenige Handgriffe vonnöten, bevor der Fußboden erstmalig mit dem 3,8 kg leichten Akkusauger gewischt werden kann. Hierzu zählen das Einsetzen des Griffstücks, die Entnahme des Frischwassertanks mit einem Fassungsvermögen von 500ml, sowie natürlich dessen Befüllung mit maximal 60°C warmen Wasser. Danach muss nur noch die kleine Motoreinheit mit dem Griffstück eingesetzt werden und schon kann gereinigt werden. Der Schmutzwasserbehälter hat eine Kapazität von 450ml.
Genau wie sein großer Bruder, der Tineco Floor One S5, besteht der Akkusauger nahezu komplett aus Kunststoff, ohne aber einen minderwertigen Eindruck zu hinterlassen. Der Mainbody des Saugers ist in Weiß gehalten. Als Kontrast dazu hat sich Tineco dazu entschieden, die Rückseite, den Stiel und den Motor in Schwarz zu halten. Der Sauger ist nach Schutzklasse IPX4 zertifiziert, was Schutz gegen allseitiges Spritzwasser bedeutet. Mir gefällt das äußere Erscheinungsbild des Floor One S5 Combo ausgesprochen gut und ich kann keinerlei Ansatz zur Kritik an der Verarbeitung finden. Gemessen am relativ hohen Preis möchte ich das aber auch erwarten dürfen.
Das Bedienkonzept ist erneut sehr schlicht gehalten. 3 Knöpfe, die übrigens einen guten Druckpunkt haben, sind ausreichend, um den FO S5 Combo bedienen zu können. Hierzu zählen der obligatorische Ein-/Ausschalter, der Auto-Max-Button um zwischen Standard- und Maximalleistung wählen zu können und die Selbstreinigungstaste am Stielende um das Gerät nach der Nutzung selbstständig reinigen zu lassen. Das Gerät startet bei jedem Start im Automodus. Betätigt man die Auto-Max Taste (am Stiel), wird die Saugleistung hörbar erhöht. Die Nennleistung des Akkustaubsaugers liegt bei 190 Watt. Ein erneutes Drücken des Buttons verringert die Leistung wieder. Die Lautstärke im Normalbetrieb liegt bei 60dB. Erhöht man die Saugleistung auf das Maximum, steigt der Lautstärkepegel auf gut 65dB (gemessen auf Kopfhöhe). Die Betriebslautstärke ist also auf ähnlichem Niveau wie bei anderen Herstellern. Was ich etwas unangenehm empfinde, ist das leicht schrillende Geräusch, ähnlich eines Triebwerks, wenn man den Akkusauger im Maximal-Modus arbeiten lässt.
Des Weiteren verfügt der FO S5 Combo über einen Reinigungslösung- oder Nur-Wasser-Modus. Standardmäßig startet der Wischsauger mit der Option, die mitgelieferte Reinigungslösung zu verwenden (LED-Ringanzeige auf dem Display ist Rot). Um in den Nur-Wasser-Modus (LED-Ringanzeige auf dem Display ist Blau) zu wechseln, muss der Auto-Max-Knopf am Stiel für 3 Sekunden gedrückt werden, während sich das Gerät im Standby-Modus befindet. Sofern der Wischsauger aufrecht steht, befindet er sich immer im Wartebetrieb, auch wenn man den Powerbutton betätigt. Erst, wenn man den Floor One S5 Combo neigt, wird der Reinigungsvorgang gestartet. Sobald man ihn während des Saugvorgangs wieder senkrecht stellt, wird die Reinigung pausiert. Er beginnt erst wieder zu laufen, wenn man ihn nach hinten neigt. Das kennen wir so bisher von allen anderen getesteten Modellen.
Bürstenkopf mir Randreinigung
Wie auch beim großen Bruder, dem Floor One S5, hat Tineco dem Combo-Modell die gleiche verbesserte Kantenreinigung spendiert. Die Bodenwalze wird hier nicht mehr beidseitig, sondern nur noch in die linke Seite des Bürstenkopfes eingesetzt, während sie auf der rechten Seite mittels einer magnetischen Aufhängung fixiert wird. Dank des cleveren Systems können Kanten deutlich effektiver gereinigt werden. Ohne diese Technik würden ansonsten immer mehrere Zentimeter eines Kantenbereichs nicht gewischt werden.
Nutzung als Handstaubsauger
Da es sich bei diesem Sauger um einen 2-in-1 Gerät handelt und damit der Zusatz “Combo” (von Englisch combination, „Vereinigung”) in der Modellbezeichnung seinem Namen auch gerecht wird, lässt sich der Wischsauger in wenigen Handgriffen auch zu einem Handstaubsauger umbauen.
Motoreinheit abnehmen, separaten Staubbehälter samt Fugendüse mit oder ohne Bürsten aufstecken und schon können Tische, Schränke oder Ähnliches abgesaugt werden. Natürlich können somit auch ganz ideal die Ritzen von Sofas, Sessel und Stühlen gereinigt werden. Aufgrund der relativ geringen Leistung ist aber an dieser Stelle schon Schluss. Kleinere Krümel und Co. lassen sich problemlos aufsaugen. Alles, was darüber hinausgeht oder gar Haare, schafft der zum Handstaubsauger umgebaute Wischsauger leider nicht. Das Kerngebiet des Tineco Floor One S5 Combo ist und bleibt das Feuchtwischen, aber trotzdem bin ich von der Möglichkeit, den Sauger in wenigen Handgriffen zu einem kleinen Handstaubsauger umfunktionieren zu können, absolut angetan.
Nebenbei auch noch der nicht unerhebliche Hinweis, dass ich daheim mit dem Handstaubsauger gar nicht mehr saugen darf. Das macht fortan mein 3-jähriger Sohnemann aufgrund des geringen Gewichtes und der Handlichkeit. Nein, das ist keine Kinderarbeit, sondern vielmehr sein neues Hobby. 🙂
Zwei kleine Anlässe zur Kritik habe ich aber dennoch. Zum einen ist es zwar positiv, dass man die beiden Bürstenaufsätze, sowie den Staubbehälter auf eine Haltevorrichtung stellen kann, aber irgendwie hätte ich besser gefunden, wenn diese Aufbewahrungsmöglichkeit an der Ladestation angebracht worden wäre. Somit steht diese Vorrichtung irgendwie immer im Weg.
Zum anderen wird der Schmutzbehälter an die Motoreneinheit angesteckt und hält mittels einer Rastnase. Im Laufe meiner Tests kam es gelegentlich vor, dass sich beide Komponenten unfreiwillig voneinander gelöst haben. Man muss beim Zusammenfügen etwas Acht darauf geben, dass die Nase tatsächlich korrekt eingerastet ist. Ich kann hier Tineco noch keinen Vorwurf machen, aber auf mich wirkt dieser Mechanismus auch nicht so, als würde er für die Ewigkeit konzipiert worden sein. Ich möchte an dieser Stelle nichts prophezeien, aber durch das ständige Einrasten werden jedes Mal Nanopartikel von der Kunststoffnase abgetragen und ich gehe stark davon aus, dass im Laufe der Nutzung die Nase zu kurz geworden ist und nicht mehr richtig einrasten kann. Gegebenenfalls kann ich mir auch gut vorstellen, dass es hier auf kurz oder lang zu einem Bruch kommen könnte, wenn man nicht etwas Vorsicht walten lässt.
Display
Der Tineco verfügt über ein schön gestaltetes Farb-Display mit klarer Symbolaufteilung. Neben der mittig positionierten großen Akkustatusanzeige, werden darum herum die verschiedenen Saugmodi (Max-Modus, Auto-Modus, Selbstreinigungs-Modus und die Anzeige für den ECO- sowie Max-Modus für den Handstaubsauger) angezeigt. Ferner ist ablesbar, ob man sich im Bodenreinigungs- oder Handstaubsauger-Modus befindet. Nun gut, das sollte man tatsächlich auch ohne Blick auf das Display wissen. 🙂
Ein gewisses Highlight ist die smarte iLoop-Anzeige, die auf die von Tineco implementierte Sensortechnologie zurückgreift. Hierbei wird dem Benutzer ein Ring am Displayrand angezeigt, der je nach erkanntem Verschmutzungsgrad des Bodens entweder in Blau (gering) oder in Rot (stark verschmutzt) leuchtet. Dabei gefällt mir persönlich die Animation für den Farbwechsel ausgesprochen gut.
Obwohl ich die Schutzfolie, die sich noch auf dem ersten Foto befindet, solange auf dem Display gelassen hatte, bis sie irgendwann von selbst abgefallen ist, musste ich feststellen, dass das Display anscheinend sehr anfällig für kleinere Kratzer ist. Das Display ist mittlerweile übersät von kleinen, feinen Kratzern, die man allerdings nicht ertasten kann und nur bei direkter Sonneneinstrahlung sehen kann.
Reinigungsmodi
Der Tineco Floor One S5 Combo verfügt insgesamt über theoretisch 4 Saugmodi, wobei hier lediglich noch unterschieden wird, ob man den Staubsauger zum Wischen oder als Handstaubsauger verwendet.
AUTO-Modus
In diesem Modus erkennt der verbaute iLoop-Sensor den Grad an Verschmutzung und passt die Saugkraft entsprechend automatisch an. Ein Feature, das wir bereits von Geräten anderer Hersteller kennen. Zeigt das Display einen roten Ring auf dem Display an, wird mehr Schmutz erkannt. Wird jener Ring blau dargestellt, befindet sich weniger Dreck auf dem Untergrund.
MAX-Modus
Wie der Name es schon vermuten lässt, wird hier die maximale Saugleistung des Gerätes angewendet und mehr Wasser, bzw. Lösung für gründlichere Reinigung eingesprüht.
ECO-Modus (Handstaubsauger)
Das ist die Standardsaugleistung, wenn man den Tineco als normalen Handstaubsauger verwendet.
MAX-Modus (Handstaubsauger)
Äquivalent zur Nassreinigungsfunktion wird hier die Saugleistung auf das Maximum erhöht
Saugleistung & Vergleich
Hier einmal eine Übersicht der Akkuwischer zum Vergleich.
Modell | Tineco Floor One S5 Combo | Tineco Floor One S5 | Jimmy HW8 Pro | Jimmy HW8 | Redkey W12 | Dreame H11 Max | Dreame H11 |
Gewicht | 3,8 kg | 4,5 kg | 5,4 kg | 5,2 kg | 3,8 kg | 4,7 kg | 4,7 kg |
Schmutzerkennung | Nein | Ja | Nein | Nein | Nein | Ja | Nein |
Leistung | 190 W | 220 W | 300 W | 300 W | 150 W | 200 W | 170 W |
Saugkraft | k. A. | k. A. | 15.000 pa | 7.000 pa | 4.200 pa | 10.000 pa | 5.500 pa |
Betriebslautstärke | 78 dB | 75 dB | 75 – 80 dB | k. A | 60 dB | 76 dB | ~76 dB |
Volumen Frischwassertank | 500 ml | 800 ml | 450 ml | 450 ml | 520 ml | 900 ml | 900 ml |
Volumen Schmutzwassertank | 450 ml | 720 ml | 350 ml | 350 ml | 460 ml | 500 ml | 500 ml |
Akkulaufzeit | 22 min | 35 min | 33 min | 25 min | 45 min | 36 min | 30 min |
Akku | 2.500 mAh | 4.000 mAh | 3.000 mAh | 2.500 mAh | 2.600 mAh | 4000 mAh | 4000 mAh |
Ladezeit | 3 h | 4 h | 5 h 40 min | 5 h | 3 h | 5 h | 5 h |
Multi-Tasker Kit – Das Perfekte Add-On!
Wer nun tatsächlich das Maximum an Funktionalität herausholen will, der kann weitere 109,00 EUR investieren und bekommt so den vermutlich zur Zeit multifunktionalsten Akkustaubsauger auf dem Markt. Feuchtwischen? Check! Handstaubsauger? Check! Trockenbodenstaubsauger? Ja, ebenfalls check! Wer sich für das sogenannte Multitasker-Kit entscheidet, erweitert seinen Reinigungshorizont um folgende Komponenten:
- 1x weiche Walzenbürste
- 1x Mini-Power-Bürste
- 1x Aufbewahrungsschale
- 1x Doppelrohranschluss
- 1x Quickstart Guide
Um etwas auf die Euphorie-Bremse zu treten, wer sich hierfür entscheidet, hat mal eben insgesamt gut 560,00 EUR für den Wischsauger selbst als auch für dieses Add-On ausgegeben. Es lässt sich also nicht leugnen, dass Tineco sich diese Multifunktionalität auch etwas kosten lässt. Nun kann man wiederum dieses Preisthema direkt wieder im Keim, pardon Staub, ersticken, denn wer will sich schon unbedingt einen teuren Akkustaubsauger für das Trockensaugen und einen weiteren Sauger für das Feuchtwischen kaufen. Diese Multifunktionalität ist ein sehr gern gesehenes Feature.
Während die Softroller Bürste logischerweise für das Reinigen von Hartböden ausgelegt ist, kann man mit der kleinen Powerbürste Polster, Matratzen und theoretisch Teppiche absaugen. Auch hier sei wieder erwähnt, dass man kein Reinigungsergebnis wie mit einem Dreame T20 Pro oder vergleichbare Geräte erzielt, denn hierzu ist die Leistung einfach zu gering. Für den Normalgebrauch reicht es vollkommen aus, bzw. hat mich sogar positiv überrascht. Erwähnenswert sei an dieser Stelle aber unbedingt noch die Tatsache, dass man die Softwalze samt Metallrohr extrem weit neigen kann. Das Gerät kann quasi auf den Boden gelegt werden und kommt so perfekt unter jeden Schrank, Couch oder Sessel, solange eine Mindesthöhe von gut 4,6 cm vorhanden ist (Höhe Bürstenkopf) oder gut 7 cm, wenn man etwas weiter unter den Möbeln reinigen will. Hier verlangt das Rohr samt Einsteckmechanismus also etwas mehr an Höhe.
So recht verstehe ich allerdings nicht, warum die Aufbewahrungsschale, in der man Bürsten und Rohr einstecken kann, so viel hochwertiger verarbeitet ist als es bei der Ladestation des Saugers der Fall ist? Nicht nur der verwendetete Kunststoff ist hochwertiger, sondern die Schale selbst bringt auch ein relativ hohes Nettogewicht von knapp 1 Kilo auf die Waage. Das hohe Gewicht verschafft nicht nur ein gewisses Wertigkeitsgefühl, sondern sorgt auch dafür, dass man sogar die komplette Saugeinheit (Bürste + Rohr + Handstaubsauger) zusammengesteckt darauf einsetzen kann, ohne dass sie umkippt.
Wer sich das sinnvolle Zubehör-Kit zulegen will, bekommt es direkt bei Tineco unter Aufruf dieses Links.
Praxistests
Kommen wir nun zum wichtigsten Teil des Berichts. Was liefert der Tineco Floor One S5 Combo für ein Reinigungsergebnis ab? Für den Wischtest habe ich von links nach rechts aufgeweichte Haferflocken, leicht verdünnten Senf und Ketchup sowie noch etwas feuchten Kaffeesatz verwendet.
Im unten beigefügten Testvideo in Originalgeschwindigkeit ist deutlich zu erkennen, dass der Tineco alle 4 Verunreinigungen beim ersten Reinigungsvorgang vollständig entfernt. Hier muss man einfach noch einmal einen kleinen Sidestep machen und wiederholt auf die Effizienz von Wischstaubsaugern hinweisen. Zu einem werden die Substanzen vom Boden dank der rotierenden Bürste und der Absaugung in den Schmutzbehälter katapultiert und zum anderen werden durch die befeuchtete Bürste alle Ablagerungen und Verklebungen von Hartböden entfernt. Jeglicher Vergleich mit herkömmlichen Saugrobotern zum Beispiel, die lediglich nur ein befeuchtetes Tuch hinter sich herziehen, wäre eine absolute Farce. Das sind völlig unterschiedliche Welten.
Auch nach meiner mehrwöchigen Testphase, war ich mit den Ergebnissen des Tineco’s zu jederzeit absolut zufrieden. Erwähnenswert sei auch der Fakt, dass der Boden beim Wischvorgang nur leicht befeuchtet wird. Da meine 4 Wände komplett mit Fliesen ausgelegt sind, mag das weniger von Bedeutung sein. Für alle Besitzer oder Mieter einer mit Laminat oder Parkett ausgestatteten Wohnung, ist dies aber ein vielleicht wichtiges Kriterium, dass der Boden nicht zu sehr benässt wird.
Auch die effektivere Kantenreinigung, wenn auch nur auf einer Seite, haben wir für euch im untenstehenden Video einmal etwas veranschaulicht. Dabei ist zu erkennen, dass die Kaffeesatz-Partikel auf der längeren Randseite beim ersten Absaugen nahezu vollständig aufgenommen wurden. Einen Teil der Partikel hat der S5 Combo jedoch auch vor sich hin geschoben und am Rand der kurzen Seite gepresst. Die Softrolle konnte die Kaffeepartikel von frontaler Seite nicht mehr aufnehmen. Erst als ich den Staubsauger seitlich zur kurzen Seite geführt habe, wurde der Großteil aufgesaugt. Ein gewisser Rest verblieb allerdings dennoch am Rand. Das Ergebnis ist aber trotzdem gut.
Während andere Wischstaubsauger, wie der Tineco Floor One S5 zum Beispiel, eher als Ergänzung zu einem vorhandenen Handstaubsauger und/oder Saugroboter zu verstehen sind, kann das hier geteste Combo-Modell in gewisser Weise schon als All-In-One Gerät betitelt werden. Dies gilt natürlich nur, wenn man sich das Multitool-Kit ebenfalls anschafft. Gut zu erkennen ist, dass bei Nutzung des S5 Combo als Trockenhandstaubsauger die Softrolle alle Verunreinigungen des Hartbodens aufgenommen hat. Lediglich das Hartgeld wurde komplett ignoriert und nicht einmal ansatzweise angesaugt.
Das war nicht nur bei Verwendung der Softrolle, sondern auch bei Nutzung der Fugendüse der Fall. Für Teppichböden ist das Multitasker-Kit aufgrund der vorhandenen Softwalze eher ungeeignet. Natürlich kann man hier in der Theorie zur Polsterbürste greifen, aber wer wird schon seinen kompletten Teppich gerne mit solch einem schmalen Bürstenkopf säubern wollen. Das Ergebnis der Polster-, bzw. Teppichreinigung in Verbindung mit der Mini-Powerbürste hat mich dann in Anbetracht der geringeren Nettosaugleistung dann doch wirklich überrascht. Zwar musste ich mehrfach die verschmutzten Stellen überfahren und den Sauger festhalten, da er dazu neigt ansonsten über den Teppich zu hoppeln, aber das Ergebnis ist wahrlich eine saubere Sache im wahrsten Sinne des Wortes.
Bei aller Euphorie der Praxistests hat mich dann aber eine Sache tatsächlich dennoch etwas gestört: Obwohl der Lärmpegel beim Saugen im normalen Bereich von gut 65dB liegt, verursacht der Saugmotor, wenn man den Floor One S5 Combo als Handstaubersauger im Maximalbetrieb verwendet, einen wahrlich schrillen Turbinen-Sound, der so hochfrequent ist, dass gehörempfindlichen Personen die Ohren anfangen zu bluten.
Reinigungskonzentrat
Tineco legt dem Käufer des Floor One S5 Combo zusätzlich noch eine Reinigungslösung dazu. Das Konzentrat besteht aus Wasser, Duftstoffen, nichtionische Tensiden, um Flecken effektiv lösen zu können und Benzisothiazolinon, welches als Konservierungsmittel für die Böden dient. Alle Inhalte des Konzentrats sind nichttoxisch. Ich persönlich habe auf die Zugabe des mitgelieferten Reinigungskonzentrats für die Tests bisher verzichtet. Für einen Reinigungsvorgang soll eine Kappe zusätzlich in den Frischwassertank gegeben werden. Gemäß den Rezensionen sind die Käufer des Produktes sehr zufrieden und loben vor allem den guten Duft. Die 500ml große Flasche sollte bei normaler Anwendung sicher 9-12 Monate ausreichen, bis eine neue angeschafft werden müsste. Mit 23,00€ ist die Lösung dann aber auch nicht ganz billig. Wer Nachschub benötigt, findet das Konzentrat bei Klick auf diesen Link. Natürlich empfiehlt Tineco ausschließlich zur Nutzung dieser Lösung.
Tineco App
In der smarten Welt von 2022 muss zweifellos jedes Gerät vernetzbar sein. So obligatorisch das Verbinden von etwa Saugrobotern mit dem Smartphone zur effektiven Nutzung auch ist, so sinnfrei ist das “Connecten” des Tineco Floor One S5 Combo mit der dazugehörigen App für iOS- und Android-Geräte.
Nun gut, ganz ohne Sinn ist es nun auch wieder nicht. Hat man den Staubsauger erfolgreich verbunden, kann mit der App die Lautstärke der Sprachausgabe angepasst, das Stimmpaket (DE, EN, FR, ES und IT) geändert oder ein mögliches Firmware-Upgrade installiert werden.
Sinnvoll ist zudem auch die Möglichkeit, sich nicht nur das Produkthandbuch anzeigen zu lassen, sondern zusätzlich noch genauere Erklärungen und Animationsvideos zeigen zu lassen. Für vielmehr ist die App dann aber auch nicht in Verbindung mit einem Handstaubsauger zu gebrauchen, obwohl sie sehr hübsch und strukturiert aufgebaut ist.
Pflege & Wartung
Wie von anderen Akkuwischsauger bereits gewohnt, verfügt der Floor One S5 Combo natürlich ebenfalls über eine Selbstreinigungsfunktion. Nach dem Wischen muss der Akkusauger lediglich zurück auf die Ladestation gestellt werden. Via Knopfdruck wird die Selbstreinigung aktiviert. Übrigens ist mir in meinem Haushalt strikt untersagt, das selbst in die Hand zu nehmen. Es gibt sofort Theater in den eigenen vier Wänden, wenn das nicht mein kleiner Sohn machen darf. Jetzt nimmt er mir auch noch mein Spielzeug weg, toll! 🙂
Bei der Reinigungsfunktion rotiert die feuchte Hauptbürste und das darin enthaltene restliche Schmutzwasser wird aufgesaugt. Hierfür wird übrigens auch noch ein Teil des Frischwassers benötigt. Etwas irritiert bin ich von der Dauer der Reinigung. Diese dauert nämlich mit 2 Minuten ungewöhnlich lang. Wie üblich geht das Selbstreinigen natürlich nicht ohne eine gewisse Geräuschkulisse. Gemessen habe ich zwischen 66-70 Dezibel, was mehr oder minder dem Durchschnitt entspricht.
Ist der Selbstreinigungsvorgang beendet, müssen Frisch- und Schmutzwasserbehälter einfach entleert werden. Lob bekommt Tineco dafür, dass der Schmutzwasserbehälter über ein entnehmbares Sieb verfügt, das große Partikel auffängt zu einfacheren Entnahme.
Zusätzlich, und obwohl es etwas dämlich klingt, empfinde ich es ebenfalls lobenswert, dass man die restliche Flüssigkeit so leicht aus dem Frischwasserbehälter auslassen kann. Bei all meinen bisher getesteten Geräten befindet sich der Ein-/Auslass für das Wasser an solch ungünstiger Position (mittig), dass ein einfaches Entleeren nahezu ausgeschlossen ist und somit immer etwas Wasser im Behälter verbleibt. Anschließend empfiehlt es sich, auch die Bürste zum Trocknen zu entnehmen. Hartnäckige Verunreinigungen oder Haare lassen sich einfach mit der Reinigungsbürste, welche sogar über eine Klinge verfügt, entfernen.
Akkulaufzeit des Tineco Floor One S5 Combo
Der Tineco-Akkusauger verfügt über einen 2.500 mAh Li-Ion Akku. Die Laufzeit des Gerätes unterscheidet sich je nach Anwendungsgebiet. In der vermeintlichen Hauptdisziplin, dem Wischen von Böden, beträgt die Betriebszeit zwischen 15-20 Minuten. Sofern man den Tineco nur als Handstaubsauger verwendet, wobei der Akku nicht noch zusätzlich die Rollerbürste antreiben muss, erhöht sie sich auf maximal 25-50 Minuten, je nach gewählter Saugstufe.
Für gewöhnlich lassen sich die Akkustaubsauger beim Laden recht viel Zeit. Beim Floor One S5 Combo benötigt ein vollständiger Ladezyklus etwa 3-4 Stunden. Erreicht der Akku während des Betriebs einen Stand von ≤10%, beginnt die Akkuanzeige auf dem Display zu blinken. Sofern sich der Staubsauger zum Laden (oder trocknen) auf der Basisstation befindet, pulsiert die Displayanzeige. Ist das Gerät vollständig geladen, leuchtet die Anzeige noch weitere 5 Minuten lang, ehe das Display vollständig erlöscht. Das ist nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit, siehe Redkey W12.
Testergebnis
“Mir kommen keine anderen Geräte als Dreame`s ins Haus”! So oder ähnlich lautete meine Devise bisher. Zwar gibt es hier und da Akkustaubsauger und Akkuwischstaubsauger, die ohne Zweifel einen klasse Job angeliefert haben, aber an Produkten aus dem Hause Dreame war bei mir bisher kein Vorbeikommen. Schön und gut, dass man im fortgeschrittenen Alter eventuell doch noch einmal flexibel wird und seine Gewohnheiten ad acta legt. Der Floor One S5 Combo ist das erste Gerät vom Hersteller Tineco, das ich testen durfte. Dass mich das Produkt im Großen und Ganzen derart überzeugt, ja damit hätte sogar ich Nörgelpeter nicht gerechnet.
Fangen wir an bei der guten Verarbeitung (außer vielleicht bei der Rastnase). Fahren wir fort beim großzügigen Lieferumfang und bei der top Benutzerfreundlichkeit. Gehen wir über zum üppigen Nutzungsradius und beenden wir den Ausflug bei den Reinigungsergebnissen, die für sich sprechen. Der Tineco Floor One S5 Combo hat mein Reinigungs-Herz im Sturm erobert. Tineco hat hier ein Topprodukt auf den Markt gebracht!!! Vor allem die Vielseitigkeit, wenn man sich zusätzlich das adaptive Multitask-Kit anschafft, weiß zu überzeugen.
Die größte Kehrseite der Medaille ist jedoch die etwas zu geringe Saugleistung, aber vor allem der hohe Anschaffungspreis. Wenn man alle hier von uns getesteten Komponenten erwerben möchte, ist man mal eben über 550,00€ ärmer. Das sollte man bei einem möglichen Kauf definitiv im Hinterkopf behalten. Außerdem sei erwähnt, dass der Staubsauger nicht Meister seiner Klasse ist, aber er Vieles vereint und seine Sache sehr gut macht. Der Floor One S5 Combo ist ideal für diejenigen unter euch, die sinnbildlich gesprochen nicht zwischen den besten Sommer- oder Winterreifen für das KFZ wählen wollen, sondern für diejenigen, die die besten M+S Reifen besitzen möchten. Tineco liefert hier ein Haushaltsgerät ab, das versucht, in allen Bereichen gute Ergebnisse abzugeben. Kumuliert betrachtet liefert der Staubsauger positive Resultate ab, sowohl als Nass- und auch als Trocken-Handstaubsauger. Prädikat: Kaufempfehlung!
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Hallo,
– Mainbody
– Feature
– Sidestep usw.
Kann man das nicht anders ausdrücken?
Gruß Georg
Hi Georg, da du alle Anglizismen fein säuberlich rausgepickt hast, gehe ich davon aus, dass du den Bericht intensiv gelesen hast. Danke dafür 🙂 Ich bin der Meinung, dass der Anglizismus definitiv ein fester Bestandteil der deutschen Sprache ist. Ob man das nun gut oder schlecht findet, sei einmal dahin gestellt. Ich muss dir aber auch beipflichten. Im beruflichen Alltag, wie auch im Privatleben werde ich mit Anglizismen teilweise nur so bombardiert. Man hat ja keiner Freunde oder Kumpels mehr, sondern Bro’s! 🙂 Und ja, man muss es damit sicher nicht übertreiben. Für zukünftige Berichte, werde ich jedenfalls sicher daran… Weiterlesen »
Guten Tag!
Danke für die ausführliche Antwort. Wenn wir gemeinsam aufpassen und uns gelegentlich einen Stupser geben, beugen wir vielleicht einer totalen Verwilderung unserer Sprache vor.
Mehr wollte ich gar nicht. Nur mal anstupsen.
Gruß Georg