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Der Smartwatch Spezialist TicWatch legt nach einem Jahr das WearOS-Topmodell neu auf: Die TicWatch Pro 5 Enduro bietet den aktuellen Snapdragon-Prozessor, ein interessantes Dual-Display und weiterhin eine exzellente Akkulaufzeit. Kann sie den hohen Preis von 360€ im Praxistest rechtfertigen?
Neuheiten der „Enduro“
Die TicWatch Pro 5 (zum Test) haben wir vor einem Jahr zur quasi besten Android-Smartwatch gekürt. Aber was ist eigentlich neu an der „Enduro“? Im Grunde kann man es frech als Refresh bezeichnen, um die Verkäufe anzukurbeln. Das Design wurde etwas angepasst, z.B. hat man eine neue Lünette (nur Designelement) und ein Silikonarmband, das deutlich texturierter ist. Die drehbare Krone steht nicht mehr so weit aus dem Gehäuse hervor, kann aber noch immer durch Anwinkeln des Handgelenks mit dem Handrücken gedrückt werden.
Die größte Neuerung ist das Schutzglas über dem Display. Statt Gorilla Glas 3 setzt die Enduro nun auf kratzfestes (und teures) Saphirglas. Sonst wirbt man mit einer Akkulaufzeit von 90 statt 80 Stunden. Da die Akkugröße mit 628mAh gleich bleibt, hat man wohl die Effizienz gesteigert.
- klasse Prozessor: Snapdragon W5+
- spitzen Akkulaufzeit + Schnellladen
- gleich zwei starke Displays: OLED
- + energiesparende FSTN-Panel
- Wear OS 3.5
- für kleine Arme zu groß
- hoher Preis
- zu viele TicApps
- mehr Einstellungsmöglichkeiten wären gut
Im Testbericht halten wir uns etwas kürzer, da die TicWatch Pro 5 Enduro kaum Neues bietet. Schaut gerne im Test der 1-Jahr alten TicWatch Pro 5 vorbei, für mehr Informationen – oder wenn man mit dem alten Modell Geld sparen möchte.
Design & Verarbeitung
Die TicWatch Pro 5 Enduro ist derzeit nur in “Obsidian” Schwarz erhältlich. Der Vorgänger hat nach ein paar Monaten zusätzlich die Farbvariante „Sandstone“ Beige erhalten. Die neue Enduro ist inzwischen auch in “Slate”, einem Mix aus Grün und Silber, zu haben.
Die Uhr misst ohne Armband 50,1 x 48 x 12 Millimeter und wiegt 44,7 Gramm. Das Gehäuse hat einen Edelstahl-Rahmen und Nylon-Glasfaser Unterseite. Die Schutzzertifizierung gibt TicWatch mit MIL-STD-810H an und wasserdicht ist sie bis 5ATM. Zum Schwimmen eignet sie sich, laut TicWatch auch im „offenen Wasser“, und entsprechende Schwimmmodi sind an Bord. Links am Rahmen befindet sich der Lautsprecher. Das Mikrofon ist gegenüber, zusammen mit der dreh- und drückbaren Krone und dem Button untergebracht. An der Unterseite findet sich mittig der Gesundheitssensor mit insgesamt fünf LEDs sowie ein Gitter für das Barometer.
Die TicWatch Pro 5 Enduro ist schon etwas „zerklüfteter“ gestaltetet, als man es z.B. bei Samsung pflegt, aber mit einem schicken Armband durchaus Salon-fähig. An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern und die Uhr ist solide gebaut.
Tragekomfort & Lieferumfang der TicWatch Pro 5 Enduro
Die TicWatch Pro 5 Enduro gehört eindeutig zu den größeren Smartwatches und man braucht schon ein großes Handgelenk, um sie nicht zu verlieren. Bei der Arbeit, beim Sport oder beim Radfahren hat mich die Größe nicht gestört. Nur dass man die Krone gelegentlich versehentlich mit dem Handrücken betätigt, kann stören. Das Armband wird mit einer klassischen Dornschließe geschlossen und das überstehende Silikonband wird oben mit einer Lasche fixiert. Das überarbeitete Silikonarmband ist oben und unten geriffelt, was einen etwas festeren Sitz und weniger Schweißbildung bewirken soll. Das Band ist 24 mm breit. Mit den genormten Pins können auch andere Armbänder befestigt werden.
Zum Lieferumfang gehört neben der Smartwatch nur das USB-A Ladekabel und etwas Zettelwerk.
Display der TicWatch Pro 5 Enduro
Die TicWatch Pro 5 Enduro hat weiterhin zwei Displays an Bord: AMOLED für den normalen Betrieb und darüber das FSTN-Panel (wie die klassischen Casio Digital Uhren), um stromsparend grundlegende Informationen zu erhalten.
Das runde AMOLED misst 1,43 Zoll in der Diagonale, löst mit 466 x 466 Pixel auf und erreicht eine Bildpunktdichte von 326 Pixel pro Zoll. Die maximale Helligkeit sollte definitiv über 1000 Lux liegen, da sich das Panel auch in der direkten Sonne ablesen lässt. Nach zwei Wochen in der Praxis finden sich keinerlei Kratzer oder Abnutzungen auf dem Saphirglas. Die erhöhte Lünette schützt das Glas zusätzlich. Bedient wird die TicWatch Pro 5 Enduro über den Touchscreen, die drehbare Krone zum Scrollen und den konfigurierbaren Schnellauswahl-Button.
Das FSTN-Panel ist nicht nur das beste AOD-Display, sondern bietet mit verschiedenen Beleuchtungs-Farben zusätzlichen Mehrwert. In der Sonne lässt es sich perfekt ablesen und im Dunkeln hilft die Hintergrundbeleuchtung. Mit der Krone scrollt man durch die Infoseiten. Beim Sportracking leuchtet es je nach Pulsbereich auf: z.B. blau für Aufwärmen (96 bis 114 BPM), Fettverbrennung (115 – 133 BPM), Kardio (134 – 171 BPM) und Anarerob (172 – 190 BPM). Das ist u.a. praktisch für Herzzonen-Training beim Joggen. Es kann auch das AOD des AMOLED eingestellt werden, aber dazu gibt es bei der TicWatch Pro 5 Enduro keinen Grund.
Spezifikationen: Konnektivität & Sensoren
Die TicWatch Pro 5 Enduro bietet die gleiche Ausstattung wie die normale Version. Die Verbindung mit dem Smartphone wird über Bluetooth 5.2 gehalten und auch 2,4GHz WLAN ist an Bord. NFC kann zum mobilen Bezahlen genutzt werden. Die Bestimmung des Standorts erfolgt über GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo und QZSS zusammen mit einem E-Kompass. Ein Barometer ermittelt die Höhenmeter. Mithilfe des Mikrofons und dem Lautsprecher lässt sich der Sprachassistent nutzen und direkt über die Uhr telefonieren.
Zu den Sensoren zählen ein Beschleunigungssensor und Gyroskop, ein Temperatursensor und der Gesundheitssensor ermittelt den Puls und die Blutsauerstoffsättigung.
Prozessor
Der Prozessor bleibt der alte. Es steht bei Qualcomm bisher aber auch kein neuerer Chip bereit. Der Nachfolger soll sich schon in der Mache befinden: Hier wechselt man von ARM auf RISC-V und arbeitet mit Google zusammen, um WearOS darauf zu optimieren. Der Snapdragon Wear W5+ wird in 4nm gefertigt und setzt auf vier Cortex-A53 Kerne. Die +-Variante hat einen Co-Prozessor an Bord, der Hintergrundaufgaben übernimmt. An Speicher hat die TicWatch Pro 5 Enduro, genau wie die TicWatch Pro 5, 2GB Arbeits- und 32GB Systemspeicher an Bord. WearOS 3.5 läuft auf der Smartwatch wunderbar flüssig und auch im Multitasking kommt es nicht zu Rucklern.
System der TicWatch Pro 5 Enduro
Die TicWatch Pro 5 Enduro kommt mit vorinstalliertem Wear OS 3.5. Dies belässt man „Stock“, implementiert Einstellungen für das FSTN-Display und installiert die Tic-Apps. Weitere Apps installiert man einfach über den Google Play Store. Die normalen Google-Apps sind bereits an Bord, z.B. auch die Google Wallet zum mobilen Bezahlen.
Ein Updateversprechen für WearOS gibt es nicht und Mobvoi lässt sich wohl etwas Zeit bis die Updates verteilt werden. Die TicWatch Pro 3 Ultra hat erst nach zwei Jahren das Update auf WearOS 3.5 erhalten – Also ein Jahr hat sich der Hersteller Zeit gelassen. Für die aktuelle Generation hätte man ruhig auf WearOS 4.0 aktualisieren können. Derzeit gibt es eine Beta auf WearOS 4.0 Basis für die TicWatch Pro 5. Wear OS 5.0 wird für August für die Pixel Watch erwartet, das vor allem bei der Effizienz nachbessern soll. Mal schauen, wann Mobvoi dies ausliefert …
Smartphone-App: Mobvoi Health
Per Google Fast Pair ist die Kopplung super einfach und per Klick auf der Uhr erledigt. Zur Nutzung braucht es die Mobvoi Health App – hier im Google Play Store. Mit dem iPhone ist die Uhr inkompatibel und auch nicht mit Android Go Handys oder Smartphones ohne Google Dienste.
Im Einrichtungsprozess wird das Google-Konto übertragen, installierte Smartphone-Apps, die eine WearOS-Version haben, werden auf Wunsch installiert und mit deren Konten übertragen. Das ist super für Spotify, Strava und Co.
Tipp: In der Mobvoi App kann man sich per Google anmelden und muss nicht einen Mobvoi Account erstellen. Allerdings stoppte bei mir nach ein paar Tagen die Synchronisierung mit der App, da kein Mobvoi Account auf der Uhr zu finden war. Im Nachhinein musste ich dann noch ein Passwort in der App hinterlegen und es auf der Uhr eingeben. Dann klappte alles wieder.
Die Mobvoi Health App ist ziemlich einfach in der Nutzung. Auf der Startseite hat man alle Gesundheitsparameter inklusive der erreichten Fitnessziele. Hier hätte ich mir ein paar mehr Analysen gewünscht, wie es Apple, Zepp, Samsung und Huawei tun. Letztendlich sollten die Gesundheitsdaten auch verwertet werden und nicht einfach nur aufgelistet.
Im zweiten Reiter nimmt man Einstellungen für die Smartwatch vor und hat Zugriff auf den Ziffernblatt-Store „TimeShow“ (leider teils mit kostenpflichtigen Zifferblättern).
Im letzten Reiter „Konto“ nimmt man App-Einstellungen vor und fügt Drittanbieter hinzu. So kann man die Mobvoi-Daten einfach mit Strava, Adidas Running, Google Fit und weiteren synchronisieren. An Bord ist nun Health-Connect: Die neue Synchronisierungs-Plattform ermöglicht den simplen Android-weiten Austausch von Gesundheitsdaten.
Gesundheits- & Sporttracking
Für das Gesundheitstracking nutzt die TicWatch Pro 5 Enduro eigene Tic-Apps. Dazu gehören Puls, SpO², Druck bzw. Stress, Temperatur und Schlaf. Toll ist etwa der VO²-Max-Wert: die maximale Sauerstoffaufnahme beim Gehen oder Joggen. Fortgeschritten ist auch die Möglichkeit, mögliche Herzrhythmusstörungen zu erkennen oder besser zu erahnen. Aufgezeichnet werden auch die Schritte, die zurückgelegte Strecke, die erklommenen Stockwerke, und das Hochintensitätstraining in Minuten wird einzeln aufgelistet. Beim Schlaftracking steht zusätzlich die Atemfrequenz und auf Wunsch auch eine Schnarcherkennung zur Verfügung.
TicWatch spricht zwar von über 110 professionellen Sportmodi, aber bei den meisten wird einfach nur der Puls aufgezeichnet und dementsprechend der Kalorienverbrauch berechnet. Konzentrieren wir uns auf das Gehen oder Joggen, bekommt man viele brauchbare Statistiken: Schritte, Distanz, Geschwindigkeit, Herzfrequenz (Durchschnitt und nach Zonen), Schrittfrequenz, Schrittlänge und Höhenmeter.
Nur bei der App „TicÜbungen“ wird das FSTN-Display genutzt und man hat relevante Parameter direkt im Blick. Auf Wunsch installiert man einfach andere Sportapps aus dem PlayStore für das Sporttracking.
Für die Ermittlung des Standorts braucht es circa 15 Sekunden im offenen Gelände – das dürfte für meinen Geschmack etwas schneller gehen. Auf den Standort des Smartphones greift die TicWatch Pro 5 Enduro nicht zurück. Im Vergleich zur Samsung Galaxy Watch 6 gingen mir auf einer Radtour 3% der Strecke verloren. Bei anderen Radtouren stimmte das Ergebnis auf 100m genau. Drei Dinge sind mir hier im Vergleich negativ aufgefallen: Auf dem Laufband fehlten der TicWatch einige Meter, die Position könnte häufiger aufgezeichnet werden, um „runde“ statt eckige Kurven zu fahren, und die „Peaks“ in der Herzfrequenz (z.B. beim Sprint) wurden von der TicWatch verspätet wahrgenommen.
Akkulaufzeit des TicWatch Pro 5 Enduro
Die Akkukapazität bleibt gleich mit 628mAh. Mit dem FSTN-Display und dem Co-Prozessor hat TicWatch zwei Effizienz-Faktoren an Bord. Den Essential-Modus mit 45 Tagen Laufzeit kann man getrost ignorieren, da nur das FSTN-Display aktiv bleibt.
Die TicWatch Pro 5 Enduro hält volle drei Tage und drei Nächte durch! Für eine WearOS Smartwatch ist das ein astreiner Wert. Am Ende hatte ich sogar noch etwas Puffer, ca. 15%, über. Wer viel über die Smartwatch macht, z.B. Nachrichten, Spotify-Wiedergabe steuern, darf ebenfalls mit 3 vollen Tagen rechnen. Limitiert man die Aufzeichnung der Gesundheitsparameter etwas und schaltet auch mal den Stromsparmodus ein, sollten sogar 4 bis 5 Tage möglich sein. Folgende Werte als Anhaltspunkt:
- 2-3% beim Sporttracking ohne GPS
- 8-10% mit GPS (z.B. Joggen, Radfahren) in der Stunde
- ca. 8 Stunden Fahrradtour mit Tracking am Tag
- 5% Akku im Schlafenszeit-Modus über Nacht bei 8 Stunden Schlaf
- 2% über Nacht im Flugmodus
An einem „sportlichen“ Tag mit ca. vier Stunden Tracking brauchte die TicWatch Pro 5 Enduro 40% Akku. Zum Vergleich trug ich am anderen Arm die Samsung Galaxy Watch 6 (zum Test), die 55% Akku benötigte.
Das Aufladen erfolgt über das USB-A-Kabel, das magnetisch an der Uhr haftet und über zwei goldene Pins aufgeladen wird. Ein kompletter Ladevorgang dauert weniger als eine Stunde.
Testergebnis
Die TicWatch hat wohl die beste Hardware aller WearOS-Uhren. Nur die Samsung Galaxy Watch 7 Ultra setzt noch einen drauf. Das praktische und stromsparende FSTN-Dual-Display gibt es allerdings nur bei der TicWatch Pro 5 (Enduro). Dazu bietet die Uhr einen schnellen Prozessor, viel Speicher und eine komplette Ausstattung. Besonders die Akkulaufzeit von drei Tagen müssen wir loben.
Die Hardware ist aber nur die halbe Miete und gerade bei der Software muss Mobvoi nachlegen, um den Premium-Preis zu rechtfertigen. WearOS auf der Uhr ist solide, aber nicht perfekt angepasst. Die Mobvoi App auf dem Smartphone funktioniert, aber die erweiterte Analyse fehlt. Dazu hakte es in der Vergangenheit an der WearOS-Updatepolitik.
Eine Kaufempfehlung bekommt die TicWatch Pro 5 Enduro dennoch, da die Hardware und Akkulaufzeit top sind. Wer sparen möchte, dem können wir zwei Alternativen empfehlen. Die TicWatch Pro 5 ist fast das gleiche Modell, aber dafür 100€ günstiger. Auch die 1-Jahr alte Samsung Galaxy Watch 6 nutze ich persönlich sehr gerne, da sie in der Praxis einwandfrei funktioniert und auch zwei Tage mit einer Akkuladung durchhält. Die Android-Smartwatch bekommt man schon unter 200€.
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