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Nachdem uns im vergangenen Jahr bereits die TicWatch Pro als sehr gute Wear OS Smartwatch überzeugen konnte, haben wir nun eine neue Uhr aus dem Hause Mobvoi in unserem Testlabor. Die TicWatch C2 ist das aktuelle Modell und soll in der Mittelklasse die Konkurrenz ausstechen. Ob die neue TicWatch ähnlich erfolgreich ist, wie ihr großer Bruder, erfahrt ihr in diesem Testbericht.
Spezifikation und Design
Auch bei der TicWatch C2 setzt Mobvoi auf eine runde Hauptform und dadurch ist die C2 eine schlichte aber dennoch sehr stilvolle Smartwatch. Sie wirkt mit ihren Abmessungen von 42,8 mm im Durchmesser und 12,7 mm Dicke keinesfalls klobig am Arm, obwohl sie sogar etwas dicker ist als die Ticwatch Pro. Das grau-schwarz glänzende Gehäuse ist aus Edelstahl, wobei die untere Hälfte aus schwarzem Kunststoff gefertigt ist. Hier befinden sich die Ladekontakte sowie der optische Pulssensor.
Das Bedienkonzept mit zwei Knöpfen auf der rechten Seite des Gehäuse wird auch bei der C2 weitergeführt. Der obere Knopf ist zusätzlich mit einem orangenen Punkt farblich markiert. Mobvoi verzichtet auf eine beschriftete Lünette und dadurch wirkt die TicWatch C2 tatsächlich deutlich stilvoller als ihr großer Bruder. Dieser Eindruck verstärkt sich auch beim Übergang von Uhrenkörper zu den Armbändern. Er ist deutlich feiner ausgeführt als bei der TicWatch Pro.
Unsere Testversion “Onyx” hat ein dunkelgraues Echtlederarmband mit 20 mm Breite. Durch einen QuickFit Schnellverschluß lassen sich die Armbänder zügig tauschen. Mit der schwarzen Dornschließe aus Edelstahl wird die Uhr sicher am Arm gehalten. Das Lederarmband nimmt den stilvollen Look des Uhrenkörpers auf und rundet das sehr edle Gesamtbild gekonnt ab. Neben der Version “Onyx” gibt es noch eine “Platinum” Version sowie eine “Rose Gold” Version, die ein etwas dünneres Armband (18 mm Breite) besitzt.
Bei der Hardware hat mich Mobvoi leider etwas enttäuscht. Natürlich soll die TicWatch C2 eine Mittelklasse-Smartwatch sein, aber ein paar Updates zum Vorgängermodell hätten trotzdem nicht geschadet. So wird die C2 leider immernoch vom Qualcomm Snapdragon Wear 2100 angetrieben, obwohl der neue Wear 3100 Prozessor bereits einige Monate verfügbar und in Modellen der Konkurrenz (z.B. Fossil oder Montblanc) bereits verbaut ist. Dazu stehen wiederum 512 MB RAM und 4 GB ROM zur Verfügung – ebenfalls nichts Neues. Zusammen mit Wear OS (Version 2.2) läuft das System zwar flüssig aber trotzdem dauern beispielsweise Installationsvorgänge von Apps zum Teil doch recht lang, was mit dem neuen Prozessor sicher optimierbar wäre.
Beim Thema Sensoren ist Mobvoi der eigenen Linie treu geblieben. Die C2 verfügt über Schrittzähler, optische Pulsmessung, GPS/GLONASS/BEIDOU, Beschleunigungssensor und Gyroskop. Für Verbindung zum Smartphone und Internet sorgen Bluetooth 4.1 sowie WLAN 802.11 b/g/n. Auch das kontaktlose Bezahlen ist dank des eingebauten NFC-Chips wieder möglich. Der Akku hat mit 400 mAh eine ordentliche Kapazität. Die Uhr ist außerdem nach IP68 zertifiziert und somit auch zum Schwimmen geeignet. Leider hat die C2 keinen Lautsprecher an Board und somit kann die Sound-Wiedergabe von Medien z.B. nur über ein verbundenes Bluetooth-Headset erfolgen. Ein Mikrofon zur Spracheingabe bspw. für den Google Assistant ist jedoch vorhanden.
Im Lieferumfang sind neben der Uhr noch ein Ladekabel sowie eine Bedienungsanleitung enthalten.
Display
Das Display der C2 ist ein 1,3 Zoll AMOLED Touchdisplay mit einer Auflösung von 360 x 360 Pixeln. Die Farbwiedergabe ist AMOLED-typisch wirklich sehr gut. Auch in Sachen Helligkeit kann mich das Display voll überzeugen. Diese kann in fünf Stufen angepasst werden und somit ist das Display der TicWatch C2 bei allen Lichtverhältnissen gut ablesbar.
Auch der Digitizer verrichtet seine Arbeit zufriedenstellend und Eingaben werden flüssig umgesetzt. Es wird sogar Multi Touch unterstützt. Natürlich gibt es auch eine “Screen Always On” Funktion, jedoch sinkt damit die Akkulaufzeit schon erheblich. Somit bleibt das Display in der Regel aus und kann durch einen Knopfdruck oder das Berühren des Touchdisplays aufgeweckt werden. Wer einmal die TicWatch Pro mit dem wirklich genialen Hybrid-Display am Arm hatte, wird die dauerhafte Zeitanzeige (bei gleichzeitig sehr guter Akkuleistung) bei der C2 durchaus vermissen.
Konnektivität
Eigentlich kann ich auch hier auf meinen Testbericht zur TicWatch Pro verweisen, denn es gibt keine echten Neuerungen bei der TicWatch C2. Die Verbindung zum Smartphone kann problemlos über Bluetooth 4.1 hergestellt werden – auch das Wiederverbinden klappt einwandfrei. Auf dem Smartphone werden sowohl Wear OS von Google, als auch die Mobvoi App benötigt.
Beim initialen Setup der Uhr wird gleichzeitig auch das aktuell mit dem Smartphone verbundene WLAN eingerichtet und funktioniert dann ebenfalls problemlos. Für Freunde des bargeldlosen Bezahlens ist auch NFC mit an Board und somit ist das Bezahlen über Google Pay an entsprechenden Terminals möglich. Leider werden derzeit noch recht wenig Banken bei Google Pay akzeptiert. Zuletzt konnte man aber wenigstens seinen PayPal-Account mit Google Pay nutzen. Jedoch nützt das den Usern von Smartwatches mit Wear OS noch nichts, denn Google Pay für Wear OS funktioniert auch aktuell nur mit einer Bankkarte – PayPal-Konten werden nicht unterstützt. Schade.
Betriebssystem und Apps
Die TicWatch C2 ist eine klassische Wear OS Smartwatch. Das heißt vor allem, dass die Einrichtung der Uhr in Verbindung mit der Wear OS App wirklich spielend leicht ist. Solange man bereit ist das Google-Ökosystem zu nutzen, funktioniert das Gesamtsystem Wear OS meiner Meinung nach wirklich super. Die Uhr ist vollständig auf deutsch nutzbar und Apps wie der Playstore, Google Pay oder Google Fit sind bereits vorinstalliert. Daneben bringt Mobvoi auch eigene Apps wie TicGesundheit, TicÜbung, TicPuls oder eine Wetter App mit. Einen Einblick in die aufgezeichneten Gesundheitsdaten wie Schritte oder die 24h-Pulsaufzeichnung erhält man direkt auf der Uhr oder in der Mobvoi App. Die Darstellungen sind recht einfach gehalten aber erfüllen ihren Zweck.
Die TicWatch C2 hat mich natürlich auch wieder beim Lauftraining begleitet und konnte dabei leider nicht wirklich überzeugen. In der folgende Tabelle sind die Distanz (km), die durchschnittliche Herzfrequenz (Schläge/min) und die maximale Herzfrequenz (Schläge/min) während der Läufe und die Abweichung der Messungen (%) der TicWatch C2 zum Referenzgerät (Garmin Fenix 3 samt Brustgurt) dargestellt.
Lauf | Distanz Fenix 3 | Ø-HF Fenix 3 | HFmax Fenix 3 | Distanz TicWatch C2 | Ø-HF TicWatch C2 | HFmax TicWatch C2 | Abweichung km / Ø-HF / HFmax |
1 | 8,02 | 146 | 183 | 7,55 | 146 | 172 | 6 / 0 / 6 |
2 | 8,02 | 150 | 167 | 7,62 | 150 | 172 | 5 / 0 / 3 |
Ein Blick auf die Abweichungen zeigt schnell, dass die GPS-Aufzeichnung der C2 um 6 bzw. 5 % von den Referenzdaten abweicht, was leider doch recht deutlich ist. Bei der HF-Messung sieht es dagegen schon etwas besser aus. Der ermittelte Durchschnittswert der C2 entspricht in beiden Läufen genau dem Wert der Fenix 3. Allerdings wich der Wert für die maximale Herzfrequenz um 6 bzw. 3 % zur Referenz ab, was bei der optischen Messmethode jedoch nicht ungewöhnlich ist.
Für den sportlichen Einsatz scheint mir die TicWatch C2 aufgrund der teilweise ungenauen Messwerte aber auch wegen des unpraktischen Handlings (Start/Stopp nur auf dem Display und nicht über die Knöpfe etc.) und des Lederarmbands nicht wirklich geeignet zu sein – hier schlug sich die TicWatch Pro deutlich besser!
Akkulaufzeit der Ticwatch C2
Verbaut ist ein 400 mAh Akku der laut Mobvoi für Laufzeiten von 1 – 1,5 Tagen sorgen soll. In meinem Test kann ich diese Angaben durchaus bestätigen. Mit aktiver Bluetooth-Verbindung samt aller Benachrichtigungen, aktiver 24h-Herzfrequenzmessung und einer Sportaufzeichnung (mit aktivem GPS) von ca. 45 Minuten hielt der Akku wirklich gute 1,5 Tage durch. Ohne die 24-HF Messung und das Sporttracking waren sogar knapp zwei volle Tage drin. Geladen wird die C2 über eine magnetische Ladeschale und ein vollständiger Ladevorgang dauert circa 75 Minuten. Für eine vollwertige Wear OS Smartwatch kann sich die Akkulaufzeit der TicWatch C2 also definitiv sehen lassen.
Testergebnis
Insgesamt ist die TicWatch C2 eine gute Wear OS Smartwatch. Überzeugen können vor allem das stilvolle Design, die gewohnt hohe Verarbeitungsqualität, die gute Akkulaufzeit sowie die Sensorik-Austattung. Etwas enttäuscht war ich vom Einsatz beim Sportracking sowie von den fehlenden Innovationen im Vergleich zu älteren Modellen von Mobvoi. Die C2 ist eine gute Wear OS Uhr aber eben auch nicht mehr. Für gerade einmal 50 EUR mehr bekommt man die TicWatch Pro, die vor allem wegen ihres Hybrid-Displays und der deutlich genaueren Sportaufzeichnung die bessere Alternative ist.
Auch Honors erste Sport-Smartwatch sei an dieser Stelle erwähnt. Die Honor Watch Magic [Zum Testbericht] überzeugt mit langer Akkulaufzeit und genauem Sporttracking.
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