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Heute präsentieren wir euch einen Test zur 2. Generation der Xiaomi TV Box S. Bereits 2018 stellte Xiaomi den Vorgänger vor, den wir auch damals getestet haben (zum Xiomi TV Box S Test). Aber 5 Jahre sind in der Tech-Welt eine Ewigkeit. Deshalb war es dringend Zeit für ein Update und wir werden der kleinen Box auf den Zahn fühlen und ausgiebig testen, welche Stärken aber auch welche Schwächen die Xiaomi TV Box S Gen 2 hat. Für ca. 50 € könnt ihr die Box erwerben und damit konkurriert sie klar mit Produkten wie dem Amazon Fire Stick 4K, Chromecast mit Google TV oder auch Roku Streaming Stick 4K. In meinem Haushalt bevölkern bisher Roku und Amazon meine Fernseher und Beamer. Die Xiaomi TV Box S wurde an meinem Samsung 4K Fernseher mit 10 Bit Farbtiefe getestet, um die bestmögliche Bildqualität zu erhalten.
Die Unterschiede zwischen Xiaomi TV Box S Gen.2 und TV Box S
Die Unterschiede zwischen beiden Boxen halten sich in Grenzen. Xiaomi setzt einen etwas neueren Prozessor ein, hebt den HDMI-Ausgang auf die Version 2.1 und verbaut Bluetooth 5.2. Das Gehäuse und Anschlussmöglichkeiten sind komplett identisch mit seinem Vorgänger.
Design und Verarbeitung
Die Xiaomi TV Box ist mit Abmessungen von 95,25 × 95,25 × 16,7 Millimeter schön klein und handlich. Damit sollte sie an jedem Fernseher ihren Platz finden. Der schwarze Kunststoff fühlt sich angenehm an und ist einwandfrei verarbeitet. Die weiße LED an der Front leuchtet im Betrieb unauffällig. Die TV Box S 2.Gen hat genau wie der Vorgänger auch nur minimale Spalten. Das ganze Design ist schraubenlos und es kostete mich einiges an Geschick, um einen Blick in das Innere der Box zu werfen.
Die mitgelieferte Bluetooth-Fernbedienung hat sich gegenüber dem Vorgänger leicht geändert und besitzt nun 4 Schnellzugriffs-Tasten. Auch die Fernbedienung ist routiniert verarbeitet und hat nur minimale Spaltmaße. Zum Betrieb der Fernbedienung sind 2 x AAA-Batterien notwendig, welche Xiaomi nicht beilegt. Der Druckpunkt der gummierten Tasten war angenehm und ich halte es für gut, dass die Tasten kaum Spiel im Gehäuse haben, sondern relativ fest verbaut sind. Die Verarbeitungsqualität entspricht dem, was man im Allgemeinen von Xiaomi gewohnt ist.
Das mitgelieferte HDMI-Kabel ist 1 m lang und 4K-fähig. Xiaomi weist freundlich darauf hin, dass dieses Kabel für die Box optimal sei, wobei ich auch mit meinem normalem HDMI 2.0 Kabel keinen Unterschied feststellen konnte. Negativ aufgefallen ist mir der Power-Adapter. Xiaomi nutzt eine Hohlbuchse für die Versorgung der Box. 5,2V und 2A sind nichts, was man nicht auch per USB-Anschluss hätte übertragen können. Im Falle eines Defektes des Netzteils bleibt nur ein Neukauf des Netzteils mit passender Spannung und Hohlbuchse übrig.
Leistung der Xiaomi TV Box S Gen.2
Xiaomi verbaut in der seiner TV-Box S leider nur das Minimum und für das Jahr 2023 ist das eine kleine Enttäuschung. Als CPU kommt eine Amlogic CPU S905X4 mit vier Kernen zum Einsatz, welche für das Dekodieren von Videomaterial einwandfrei geeignet ist. Dazu gesellen sich bedauerlicherweise nur 2 GB RAM und 8 GB Festspeicher. Das rächt sich in der Bedienung, wie wir später noch sehen werden. Positiv erwähnen möchte ich hingegen den HDMI 2.1. Ausgang, da er rein theoretisch eine höhere Bandbreite als HDMI 2.0 oder gar 1.4 erlaubt.
Die Platine selbst ist gut verarbeitet, auf eine externe Antenne für das WiFi verzichtet Xiaomi. Und leider verzichtet Xiaomi auch auf eine vernünftige passive Kühlung der CPU. Selbst wenn die 12 nm CPU relativ sparsam zu Werke geht, ist der Übergang mit einem dicken Wärmeleitpad auf das Stück Kühlmetall konstruktiv fragwürdig. Das Trotteln des Prozessors bei Last ist damit vorprogrammiert und führt im schlimmsten Fall zu einem Systemabsturz.
Für den Zugang zum Internet steht ausschließlich WiFi 5 zur Verfügung, auf eine RJ45-Ethernet Buchse verzichtet der Hersteller ebenfalls. Dafür kann das WiFi mit einer wirklich guten Geschwindigkeit auftrumpfen und konnte meinen Internetzugang nahezu ausreizen. Der korrespondierende Router steht allerdings auch nur einen Raum weiter.
Der USB 2.0 Anschluss könnte ein Flaschenhals für qualitativ hochwertige externe 4K-Videos mit einer hohen Datenrate sein. Schade, dass Xiaomi nicht auf mindestens USB 3.0 setzt. Falls ihr mehr über die CPU von TV-Boxen erfahren möchtet, haben wir einen kleinen Überblick darüber in einem anderen Artikel (Link zum Artikel).
Android TV in Version 11
Für mich war es die erste Erfahrung mit Android TV und ich bin völlig unvoreingenommen an die Sache herangetreten. Um die Box zu nutzen, braucht ihr zwingend ein Google-Konto. Das sollte für jeden Smartphone-Nutzer aber auch völlig normal sein. Der Einrichtungsprozess ist nicht so elegant gelöst, wie ich es von Amazon oder dem Roku kenne. Es sind eine Menge Einstellungen notwendig und der Vorgang ähnelt der Erstinbetriebnahme eines Android-Smartphones. Wer bereits Google Home nutzt, kann diese App nutzen, um noch einfacher die TV-Box in den eigenen Google-Kosmos einzubinden. Ähnlich wie dem Playstore gibt es einen Google TV Store, wo ihr nach Belieben zusätzliche Apps installieren könnt. Natürlich ist der Umfang bei Weitem nicht so groß wie im Playstore. Unglücklicherweise setzt Xiaomi noch auf Android TV 11, obwohl schon zwei Nachfolger erschienen sind. Ob ein Update auf eine neuere Version kommt, weiß ich leider nicht. Als Oberfläche setzt Xiaomi auf Google TV, daher sieht die Oberfläche ein wenig anders aus beim reinen Android TV. Für nähere Informationen habe ich euch einen Artikel verlinkt. (Unterschiede Google TV vs. Android TV) Zusätzlich hat Xiaomi Patchwall installiert, welches in Deutschland aber nicht funktioniert. Nach ca. 5 Minuten war die Box startklar und bereit für den Praxiseinsatz.
Praxiseinsatz mit der Xiaomi TV Box S Gen.2
Nachdem ich die Ersteinrichtung hinter mich gebracht, dachte ich, dass dem Streaming Vergnügen nichts mehr im Wege steht. Leider zu früh gefreut, da die installierte Netflix-App gleich zweimal den Start verweigerte und ein Update ganz dezent auf seine Einsatzfreude hinwies. Erst danach konnte ich wirklich in die Praxis einsteigen. Der Startbildschirm ist relativ übersichtlich, nicht so unübersichtlich wie man es von Amazon kennt, aber auch weit entfernt vom schlichten Design eines Rokus. Es erwartet euch eine Mischung aus Live-TV, Apps und Streamingangeboten der verschiedenen Anbieter, das ganze garniert mit Empfehlungen von Google. Erfreulicherweise wird man von Werbung, anders als bei Amazon, verschont. Positiv überrascht war ich von der guten Umsetzung meiner Anweisung per Google Assistant. Sobald die oberste Taste gedrückt aktiviert wurde, wurden die meisten meiner Eingaben korrekt umgesetzt. Hier spürt man die Erfahrung, die Google mittlerweile auf diesem Gebiet besitzt.
Bildqualität
Zum Glück hat Xiaomi bei seiner TV Box S Gen.2 sowohl HDR10+ als auch Dolby Vision implantiert. Amazon Video und Disney + nutzen HDR10+, während Netflix auf Dolby Vision für 4K Inhalte setzt. Trotzdem ist die grundsätzliche Oberfläche in Full-HD gestaltet und nur bei entsprechender Medienwiedergabe verändert die Box die Ausgabeauflösung auf das eingestellte Maximum. Mein Samsung TV wurde reibungslos mit der passenden Auflösung und Farbtiefe erkannt, trotzdem erlaubt euch das System manuell eine entsprechende Auflösung und Bildwiederholungsfrequenz einzustellen. HDR wie auch das Upscaling von nicht 4K Inhalten ist immer aktiv und kann nicht deaktiviert werden.
Das Upscaling funktioniert bei den weitverbreiteten Streaming-Anbietern reibungslos, außer bei RTL Plus hatte ich Probleme bei zwei Sendungen, wo es Bildprobleme gab. Native 4K Inhalte werden natürlich am besten wiedergegeben. Leider gefällt mir das On-Screen-Display (OSD) nicht, da es unscharf ist, wie ihr auf dem Screenshot erkennen könnt.
Für die Anzeige von 4K Videos habe ich den Trailer von Avatar 2 – The Way of Water genutzt. Mit hochwertigem Ausgangsmaterial ist die Wiedergabe ausgezeichnet und das Bild astrein.
Wie befürchtet, ist der USB 2.0 Anschluss ein Nadelöhr. Ein 4K-Video mit einer hohen Bildrate vom externen USB-Stick wurde nicht flüssig wiedergegeben, es kam zu sichtbaren Framedrops während der Wiedergabe.
Tonqualität
Hier gibt es absolut nichts Negatives über TV Box S Gen.2 zu berichten. Es wird Dolby Audio und DTS-HD unterstützt. Der Ton wurde immer zuverlässig per HDMI ausgegeben und auch die Weiterleitung per optischem TosLink-Kabel zu meiner Soundbar funktionierte ohne Beanstandung. Auch bei der Wiedergabe vom externen Medien wurde der Ton korrekt wiedergegeben. Als Option gibt es noch einen Dialog-Verstärker für die Soundbar, falls es nötig sein sollte, bei Sprache den Pegel des Centerlautsprechers anzuheben. Insofern funktionierte die TV-Box wie gewünscht.
Bedienung
Da die Xiaomi TV Box S Gen.2 HDMI-CEC unterstützt, kann die Fernbedienung zusätzlich für die Grundeinstellungen des Fernsehers genutzt werden, welches ich immer als sehr komfortabel empfinde. Natürlich vorausgesetzt der Fernseher selbst unterstützt dies. Ebenfalls als positiv empfinde ich die Anbindung der Fernbedienung per Bluetooth an die TV-Box. Damit ist keine direkte, sichtbare Verbindung wie bei einigen Roku-Modellen notwendig, da diese auf Infrarot setzen. Die Spracheingabe per Google Assistant funktioniert, wie bereits erwähnt, reibungslos.
Probleme mit der Xiaomi TV Box S Gen.2
Leider gibt es auch zwei gravierende Schwachpunkte bei der Xiaomi TV Box S Gen.2, die mich persönlich vom Kauf abhalten würden. Beide Fehler traten reproduzierbar auf, auch nach dem eingespielten Update. Der erste Fehler betrifft das eingebaute Xiaomi-TV +, welches euch grundsätzlich frei empfangbare Sender in verschiedenen Sprachen, unter anderem auch Deutsch zur Verfügung stellt. Während der Wiedergabe eines beliebigen Streamingdienstes, wurde der Ton von dem Programm des Xiaomi-TV überlagert. Ich habe davon ein kleines Video gemacht, damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt. Der Fehler tritt allerdings nur auf, wenn ihr vorher in irgendeiner Weise das Xiaomi-TV geöffnet habt. Bedauerlicherweise lässt sich die Belegung der Schnellwahltasten nicht ändern, sodass es schnell zu einem unbeabsichtigten Öffnen der App kommen kann.
Der zweite Punkt ist klar durch die technische Umsetzung der Box zu erklären. Langes und ausgiebiges Spulen in 4K-Inhalten kann zum Systemabsturz der Box führen. Entweder geht der Box schlicht der Speicher aus, da nur 2 GB RAM verbaut sind oder der Prozessor schafft es nicht, seine Wärme schnell an das Kühlsystem weiterzugeben. In jeden Fall durchläuft die Box dann einen kompletten Neustart, welcher sich vom Start aus dem Stand-by deutlich unterscheidet. Beim Start aus dem Stand-by erscheint innerhalb weniger Sekunden, der gewohnte Startbildschirm, wo hingegen ihr beim kompletten Neustart gut eine Minute warten müsst, bis das System initial geladen ist.
Spiele
Mit der Xiaomi TV Box S sind auch kleine Spiele möglich, auch wenn die verbaute CPU nicht die leistungsstärkste ist. Mein X-Box-Controller wurde problemlos erkannt und es hat durchaus Spaß gemacht, grafisch anspruchslose Spiele zu spielen. Es war kein störender Input-Lag zu spüren.
Update vom 03.04.2024
Nach knapp einem Jahr Nutzung ist es Zeit für ein Update meines Testberichtes, denn Xiaomi war komplett untätig und hat die TV-Box auf der in keinerlei Hinsicht verbessert. Seit dem Test nutze ich die Box trotz ihrer kleinen Schwächen weiterhin. Die Spracheingabe überzeugt immer noch und die App-Auswahl im Store ist größer geworden. Auch die Bedienung über die Fernbedienung ist weiterhin flüssig. Eine Verlangsamung, wie ich es oft beim FireStick von Amazon spüre, gibt es hier nicht.
Deswegen lautet mein Fazit, das gleiche wie vor einem Jahr. Aber wie es scheint, hat der Vorgänger ein Update bekommen, wenn man die Kommentarfunktion verfolgt. Ebendarum werde ich, falls das Update kommt, den Testbericht erweitern.
Testergebnis
War 2023 im ersten Fazit die Xiaomi TV Box S 2nd Gen keine Empfehlung wert war, hat sich das Bild 2024 nicht gewandelt. Die Schwächen des Systems wurden leider nicht behoben und man muss weiterhin mit einer veralteten Software, mit Fehlern leben. Es bleibt die Hoffnung, dass Xiaomi, die Box doch noch mit einem Update bedenkt, wie es beim Vorgängern geschehen ist. Aus meiner Sicht würde eine verbesserte Software der Xiaomi TV Box S 2nd Gen guttun, um zumindest in Sichtweite eines Chromecast zu kommen. Bis dahin greift lieber zum Original von Google oder schaut euch die Produkte von Roku, Amazon oder Waipu an.
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Es gab ja vor kurzem das Update auf Android Tv 12 seit dem geht die Bluetooth Kopplung nicht mehr. So wie ich rausgefunden habe, haben einige die gleichen Probleme…. War anscheinent ein Schnellschuss von Xiaomi anstadt das zu überprüfen dass alles leuft…. Sehr ärgelich so werde ich meine 2 zusätzlichen Tv Boxen noch nicht Updaten mit Android Tv 9 lief alles
Habe auch überlegt mir die neue Mi Box S 2nd zu holen, mich dann glücklichwerweiße für die Nokia 8010 entschieden.
Kleiner Hinweis: Auf der Mi Box S 2nd läuft Google TV und nicht Android TV.
Dann habe ich noch die 1. Generation bei mir leuft Android Tv seit neustem sogar die 12er Version welche füren A ist…. Bluetooth Koplung klapt nicht mehr. Hab mal Xiaomi angeschriben mal gespannt ob die das Fixxen sonst kann ich meine Updatete Box in den Müll schmeissen………