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Ein großes und sehr schweres Paket ist bei uns eingetroffen. Zum Vorschein kommt der automatische Staubsauger von Bagotte. Genau genommen handelt es sich um das Modell Bagotte BG700, das auf Amazon.de aktuell für 260€ angeboten wird. Ob der Staubsaug-Roboter in der Praxis überzeugen kann, findet Ihr im folgenden Test heraus.
Zubehör
Im Lieferumfang ist eine Ladestation enthalten, die der Staubsaugroboter nach erfolgreichem Reinigungsvorgang oder mit leerem Akku automatisch anfährt. Auch findet man eine Fernbedienung im Paketinhalt, um den Sauger manuell zu steuern. Selbst die zwei dazu benötigten Batterien sind im Lieferumfang enthalten.
Zum Reinigen des Gerätes wurde ein Putzpinsel mitgeliefert. Durch das Herausnehmen der Bürsten und Rollbürste lässt sich der Sauger sehr gut reinigen und sieht nach wenigen Minuten wieder wie neu aus. Der Schmutzbehälter kann einfach herausgezogen und im Mülleimer entleert werden.
Mit im Lieferumfang ist ein Magnetband. Das Magnetband lässt sich am Boden auflegen, um eine Abgrenzungen zu schaffen, die der Sauger nicht überfahren darf. Man bekommt so eine einfache Möglichkeit, Kabel oder sonstige Gegenstände zu schützen. Das ist durchaus eine nette Dreingabe des Herstellers, die für einen reibungslosen Reinigungsvorgang hilfreich ist.
Insgesamt lässt der Lieferumfang des Bagotte BG700 nichts vermissen. Man bekommt alles Nötige zum Einsatz mitgeliefert und sogar noch ein paar Extras wie etwas das Magnetband.
Design und Anwendung
Der Staubsaugroboter wirkt sehr edel und hat ein modernes Design. Das Aussehen steht teureren Alternativen in nichts nach. Wer nicht weiß, dass dies eine chinesische Marke ist, wird es anhand der Optik und Verarbeitung nicht erkennen. Die Oberfläche ist im Hochglanz-Look und schwarz gefärbt. Dies führt allerdings auch dazu, dass Staub sehr schnell sichtbar ist und man den Roboter häufig mit einem Tuch säubern muss.
An den Seiten kann man zahlreiche Sensoren erkennen, die in der Front verbaut wurden und verhindern sollen, dass mit vollem Tempo ein Gegenstand gerammt wird. Sie erfüllen auch ihren Zweck, denn der Bagotte bremst bei den meisten Objekten ab und berührt diese kaum merklich oder gar nicht. Lediglich bei transparenten Gegenständen versagen die Sensoren. Somit ist Vorsicht bei Glasvasen oder Ähnlichem geboten. Auf der Vorderseite befindet sich ein Bumper, der beim Anstoßen an Gegenstände abfedert. Der Sauger ändert danach automatisch seine Richtung. Unterhalb sind auch Sensoren platziert, die verhindern, dass der Sauger über Treppenkanten oder ähnliches fährt und herunterfällt. Selbst auf meinem Esstisch konnte ich das Gerät als «Tischsauger» missbrauchen, ohne dass er heruntergefallen wäre.
Was den Reinigungsvorgang angeht, handelt es sich bei dem Bagotte um einen einfachen Staubsaugroboter, der ohne Plan bei der Reinigung vorgeht. Insofern folgt die Reingung keiner intelligenten Analyse des Wohnraumes, sondern nach einem Chaosprinzip. In meinem Fall wurde die Wohnung dennoch gänzlich gesaugt und keine Stelle ausgelassen. Wer allerdings einen größeren Wohnraum zur Verfügung hat, sollte besser zu einem Staubsaugroboter mit intelligenter Raumerkennung greifen.
Auf dem Gerät finden wir den On/Off Button und eine Anzeige für den W-Lan Status. Der Bagotte lässt sich also per WLAN verbinden und über eine Smartphone-App steuern.
Der Schmutztank ist relativ groß und umfasst ca. ¼ des Gerätes. Er ist ausreichend, um 80m2 bei relativ starker Verschmutzung zu reinigen. Am Volumen gibt es nichts auszusetzen. Da der Bagotte nur 71mm hoch ist, kann er selbst unter die meisten Sofas fahren. Auch Teppiche sind kein Hindernis für den Sauger, selbst mein Langhaarteppich (Fadenlänge ca. 4cm) wurde problemlos überfahren, ohne dass die Bürsten sich verfangen hätten.
App
Auf der Verpackung findet man einen QR-Code. Darüber lässt sich die Bagotte App herunterladen, die zur Steuerung und/oder Automatisierung des Saugers dient.
In der App lassen sich diverse Dinge einstellen und die App macht grundsätzlich einen guten Eindruck. Ein erstes Beispiel sind automatisierte Zeitpläne für das Reinigungen, mit denen man einstellen kann, wann der Staubsauger sich ans Werk macht.
Auch kann man einen «quiet» Modus auswählen, der die Saugleistung drosselt und so den Geräuschpegel senkt. Natürlich steht auch ein «Boost» Modus zur Verfügung für stark verdreckte Flächen. Was es mit dem «Water Level» auf sich hat, konnte ich mit meinem Gerät nicht herausfinden. Ich denke, die Software zeigt lediglich Funktionen für andere Staubsauger des Herstellers an. Durch ein akustisches Alarm-Geräusch kann der Roboter geortet werden. Dies ist hilfreich, wenn er sich unter dem Bett oder Sofa verhakt hat. Eine Verschleissanzeige ist auch im App integriert, die anzeigt, wie stark einzelne Teile wie etwa die Bürsten noch zuverlässig ihren Dienst erfüllen. Natürlich wird dies einfach blind über die Nutzungsdauer geschätzt. Auch lässt sich der Sauger über die App oder die mitgelieferte Fernbedienung steuern. Dies macht anfangs Spass, ist jedoch im eigentlichen Gebrauch nebensächlich und nicht wirklich von Belangen.
Zum Einrichten der App und zum erstmaligen Verbinden mit dem Sauger ist die WLAN Verbindung auf dem Smartphone notwendig. Über die App verbindet man den Staubsaugroboter mit dem heimischen Wifi. Danach kann man von überall den Sauger mittels App ansteuern und Ihn beispielsweise starten lassen oder zurück in die Ladestation befördern, während man noch auf der Arbeit ist. Ansonsten kann der Staubsaugroboter auch mit dem Google Assistant oder Amazon Alexa gesteuert werden. Wer auf Sprachassistenten setzt, kann das Gerät also problemlos in sein Smart-Home integrieren.
Leistung
Der klassische Münztest stellt die Härteprüfung für den Staubsauger dar. Natürlich gilt hier zu beachten, dass ein Roboter nicht die gleiche Leistung erbringt wie ein herkömmlicher Sauger.
Leider hat der Sauger nicht einmal das 2 Cent Stück verschluckt und die Münzen lediglich etwas im Raum verteilt. Selbst mit dem Boost Mode konnte ich keine der mir vorliegenden Münzen in das Gerät befördern. Hier zeigt sich, dass die Saugleistung von (angeblich) 1600Pa nicht allzu hoch ist. Dieser Test ist allerdings auch nicht wirklich aussagekräftig. Die Menge an Schmutz, die nach jedem Saugvorgang im Abfallbehälter landet, ist nämlich passabel. Mit dem Endergebnis der Reinigung bin ich definitiv zufrieden gewesen. Zur Bürste lässt sich sagen, dass sich Haare darin sehr einfach verheddern können und die Reinigung erschweren. Für Tierhalter ist der Saugroboter damit nicht die erste Wahl.
Hartböden werden sehr sauber, wobei der Bagotte auf den Teppichen etwas Mühe hat und nicht alle Schmutzpartikel entfernen kann.
Akkulaufzeit
Es ist schwer zu sagen, wie viel Quadratmeter der Sauger mit einem Akku schafft, es kommt ganz auf die Beschaffenheit des Bodens an und die Verschmutzung im Haus. Bei Erkennung von viel Dreck wird der Turbomodus hinzugeschaltet, der natürlich etwas mehr Akkuleistung beansprucht. Fakt ist, dass der Akku nach 60 Minuten noch bei 50% steht und der Bagotte erst nach exakt 117min, also ca. 2 Stunden, zurück in die Station fährt, um sich zu laden. Meine 80qm Wohnung konnte in dieser Zeit gereinigt werden. Die Wegfindung zurück in die Station wird auch mittels IR-Sensoren getätigt und gelingt in den meisten Fällen.
Testergebnis
Der Bagotte BG700 Staubsaugroboter kann in unserem Test mit seinen zahlreichen Funktionen und der insgesamt guten Reinigungsleistung überzeugen. Die Steuerung über App ist ausgefeilt und machte im Test keine Probleme. Auch die Anbindung an Alexa und Google Home dürfte für Viele ein Vorteil sein.
Der größte Nachteil des Staubsaugroboters ist die fehlende Raumerkennung. Da hier kein Laser-Navigationssystem zum Einsatz kommt, bewegt sich der Roboter blind durch die Gegend. Bei kleineren Wohnungen wird trotzdem alles erfasst, wer jedoch eine größere Wohnung hat, sollte sich den Xiaomi Mi Robot als Alternativ mit Raumerkennung anschauen. Für 260€ bekommt schließlich auch schon fast den Roborock S50, der in einer anderen Liga spielt.
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Alleine für die zig Fakebewertungen bei Amazon würde ich den Saugroboter hier zerreißen.
Ein Produkt welches faktisch nur aus Bilderbewertungen besteht habe ich in diesem Ausmaß wirklich noch nie gesehen und das gepaart mit weltfremden Jubeltiteln.
Der Saugroboter mag von der Gesamtperformance solide sein hat zu dem Preis aber kaum eine Daseinsberechtigung. Wie ihr schon schreibt, gibt es zu dem Preis bereits deutlich schneller arbeitende Geräte mit Navigation.
Sprachsteuerung ist für mein empfinden nichts als unnötige Spielerei. Das ist etwas für entweder komplexe Gerätesteuerung oder regelmäßige Nutzung. Beides trifft auf einen Saugroboter in dem momentanen Stand der Technik nicht zu.