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TenFifteen F1 Testbericht

Getestet von Jens M. am
Vorteile
  • großer Funktionsumfang
  • gute Akkulaufzeit
  • GPS & Beidou
Nachteile
  • GPS-Signalaufbau sehr langsam
  • Pulsmessung ungenau
  • Kamera unbrauchbar
TenFifteen F1 Main
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Sportuhren oder Smartwatches, die primär für das Aufzeichnen von sportlichen Aktivitäten konzipiert sind, sucht man in China, mal abgesehen von der Amazfit Pace und der Amazfit Stratos, bisher noch vergebens. Die TenFifteen F1 schreibt sich als Sports Smartwatch aber genau dieses Anwendungsgebiet auf die Fahne und deshalb haben wir die Uhr für euch ausführlich getestet.

Spezifikationen

Die TenFifteen F1 wird von einem MTK2503 Prozessor mit 32 MB RAM angetrieben. Außerdem stehen 128 MB ROM zur Verfügung. Die Inhalte werden auf einem 1,3 Zoll IPS Touchdisplay dargestellt. Die F1 hat als “Sports Smartwatch” natürlich einen Pulsmesser, GPS sowie einen Schrittzähler an Board. Des Weiteren gibt es einen 2G Micro SIM-Kartenslot, eine 0,3 Megapixel Kamera und die typischen Smartwatch-Funktionen wie Schlafaufzeichnung, Sedentary Reminder, Wecker, Audio Player, Kompass, Kamera-Remote Control, eine Blutdruckmessung sowie zahlreiche Benachrichtigungsfunktionen.

TenFifteen F1

Die Kamera ist aufgrund ihrer ungünstigen Position direkt über dem Handgelenk und der doch recht schwachen Auflösung eigentlich nur eine Spielerei. Die 240 x 240 Pixel großen Bilddateien kann man kaum als Schnappschuss bezeichnen:

TenFifteen F1 Kamera Sample

Camera Sample der TenFifteen F1

Die Austattung der F1 lässt also eigentlich nichts vermissen. Die gängigen Smartwatch-Funktionalitäten sind mit an Board und die Uhr hält auch für die Aufzeichnung von sportlichen Aktivitäten entsprechende Sensoren bereit. Lediglich die Kamera ist aufgrund ihrer schlechten Qualität eigentlich überflüssig.

Design

Die F1 ist eine schlichte aber trotzdem sportliche Uhr. Mit einem Durchmesser von 4,7 cm und einer Dicke von 1,2 cm sitzt sie gut am Handgelenk und wirkt keinesfalls grob oder klobig. Die Lünette ist aus Metall und trägt eine gelbe Beschriftung der Haupt-Sekundenstriche. Der restliche Uhrenkörper sowie die Unterseite sind aus schwarzem Kunststoff gefertigt. Trotzdem macht die Uhr keinen minderwertigen Eindruck, denn die Verarbeitungsqualität ist wirklich absolut in Ordnung.

TenFifteen F1 Closeup

Auf der rechten Seite der Uhr befindet sich die Kamera (oben), ein Micro-USB Anschluss (mitte) sowie ein Knopf zur Bedienung der Uhr (unten). Auf der linken Seite des Gehäuses ist der SIM-Kartenslot untergebracht. Der Pulsmesser ist sehr schön auf der Unterseite der Uhr integriert. Das schwarze Silikon-Armband mit dem silberfarbenen Dornverschluß rundet das sportliche Design gekonnt ab und ermöglicht einen angenehmen Tragekomfort.

TenFifteen F1 rechts

Insgesamt ist das Design natürlich nicht besonders raffiniert und herausstechende Details sucht man vergebens, aber dafür punktet die F1 mit einem dezenten, sportlichen Look für den Alltag.

TenFifteen F1 links

Display

Das 1,3 Zoll große IPS-Touchdisplay löst die Inhalte mit maximal 240 x 240 Pixeln auf, was eine ordentliche aber keinesfalls brilliante Darstellung ermöglicht. An runden und schrägen Formen sind einzelne Pixel doch durchaus sichtbar, was aber nicht sehr störend wirkt. Die Farbdarstellung in den fünf wählbaren Helligkeitsstufen ist absolut in Ordnung. Wie allgemein für IPS-Displays typisch, sind sowohl der Blickwinkel als auch die Lesbarkeit in direktem Sonnenlicht wirklich gut. Auch der Digitizer arbeitet zufriedenstellend – alle Eingaben werden zügig und korrekt umgesetzt.

Betriebssystem

Die F1 arbeitet mit einem proprietärem Betriebssystem, das von seinem Aufbau her schon eher die sportlichen Seiten der Uhr betont. Das System steht komplett in deutscher Sprache zur Verfügung, wobei einzelne Übersetzungen durchaus ausbaufähig sind. Es gibt drei Watchfaces zur Auswahl, durch die man über einen einfachen Druck auf den “Homescreen” wechseln kann.

Im vertikalen Menü stehen eine Übersichtsseite (mit Icons zu Bluetooth-Verbindung, Helligkeit, Akkustand, 2G Empfang, Tönen/Vibration), der Kompass, der Audio Player, der Luftdruckmesser, die Blutdruckmessung, die Pulsmessung, die Schlafaufzeichnung sowie der Schrittzähler zur Verfügung. Im horizontalen Menü gelangt man mit einer Wischgeste nach rechts zur Benachrichtigungsseite und mit einer Wischgeste nach links in das Menü zum Sport-Tracking. Dort kann am rechten Rand dann zusätzlich noch das Hauptmenü angewählt werden. In diesem Hauptmenü sind zahlreiche weitere Funktionen wie der Dialer, das Telefonbuch, Anrufprotokolle, ein Datei-Manager, die Kamera samt Bild- und Video Player, weitere Einstellungen, der Wecker, ein Kalender oder ein Rechner verfügbar.

Das System läuft insgesamt sehr flüssig ohne Ruckler, längere Ladezeiten oder gar Aussetzer. Leider ist vor allem das Hauptmenü als einfache Ansammlung aller weiterer Funktionen doch etwas unstrukturiert angelegt. Das hätte man definitiv noch besser bündeln können. Auch das vertikale Menü wäre übersichtlicher, wenn man hier auf zwei bis drei Funktionen verzichtet hätte.

Konnektivität + Smartphone-App

Die TenFifteen F1 verfügt über Bluetooth 4.0 und lässt sich damit ohne Probleme mit der dazugehörigen Smartphone-App “FunDo Pro” verbinden. Die App findet man im Playstore und sie erinnert sehr stark an die Applikation vom Wearables-Hersteller No.1, die z.B. für die No.1 F13 genutzt wird. Die App bietet fünf Hauptseiten: eine Art Statusseite zum Nutzer, eine Statistikseite für Schritte und Schlaf, eine Aktivitätsseite, eine Berichtsseite mit grafischen Darstellungen sowie eine Seite mit Einstellungsmöglichkeiten. Einzelne Daten wie die Schritte oder die Schlafdaten werden auf mehreren Ansichten in unterschiedlicher Form dargestellt. Hier hätte man durchaus auf die ein oder andere Ansicht verzichten können.

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Vor allem für das Sport-Tracking stehen sowohl GPS als auch das chinesische Satellitennavigationssystem Beidou zur Verfügung. Die Beidou-Satelliten sollen bis 2020 sogar weltweit verfügbar sein, womit die Signalqualität bei der Standortbestimmt der F1 deutlich steigen dürfte.

Über den Micro SIM-Kartenslot lässt sich die Uhr auch noch um Telefonfunktionen erweitern. Im 2G Netz kann dann telefoniert werden. Dies klappte bei uns ohne Probleme, wobei auch die Stimmwiedergabe an der Uhr und die Sprachqualität beim Gesprächspartner in Ordnung sind. Mobiles Internet wird jedoch nicht unterstützt.

Sport-Tracking

Da sich die Tenfifteen F1 selbst “Sports Smarwatch” nennt und auch die Menüführung ganz eindeutig auf das Aufzeichnen sportlicher Aktivitäten ausgerichtet ist, haben wir uns diesem Bereich natürlich etwas genauer angeschaut. Die F1 hat zur Positionsbestimmung sowohl GPS als auch Beidou an Board und verfügt zudem über einen Pulsmesser. Diese Sensoren werden natürlich auch bzw. vor allem beim Sport-Tracking eingesetzt.

Mit einer Wischgeste nach links gelangt man direkt in das Menü für die Aufzeichnung sportlicher Aktivitäten. Hier stehen Gehen, Radfahren, Laufen und Wandern als Sportarten zur Auswahl. Des Weiteren gibt es Einstellungsmöglichkeiten für das Sport-Tracking. Hier kann beispielsweise eine Zielpace, eine Zielzeit oder ein Zieldistanz eingestellt werden. Außerdem findet man hier auch den Menüpunkt zur Sport-Historie, wo die bisher aufgezeichneten Einheiten aufgeführt sind.

Die F1 hat uns zu einigen Laufeinheiten begleitet, die wir natürlich zeitgleich auch mit einem Referenzgerät (einer Garmin Fenix 3 samt HF-Brustgurt) getrackt haben. Um eine Aufzeichnung zu starten, wählt man im entsprechenden Menü die Sportart aus und wird dann direkt gefragt, ob man das GPS aktivieren möchte, was im Falle von Laufen im Freien natürlich der Fall ist. Nach der Bestätigung beginnt ein 3-Sekunden-Countdown und direkt danach startet die Aufzeichnung. Ob es diesen Countdown wirklich braucht, ist Geschmackssache, aber das eigentliche Problem an diesem Ablauf ist, dass der GPS-Empfang zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht vollständig hergestellt ist. In der Aktivitätsansicht sieht man das GPS-Symbol zu Beginn blinken, solange noch keine funktionierende Verbindung aufgebaut wurde – trotzdem läuft beispielsweise die Zeitmessung schon. In unserem Testlauf war die GPS-Verbindung erst nach ca. 600 m (also ca. 2,5 Minuten nach Start der Aufzeichnung) vollständig aufgebaut, was am Ende natürlich zu Abweichungen der getrackten Daten führt. Das Ganze ist sehr ärgerlich, denn mit einer einfach Ansicht, auf der man auf die korrekt aufgebaute GPS-Verbindung wartet bzw. sie signalisiert bekommt, könnte dieses Problem leicht umgangen werden.

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Gerade durch das Problem mit dem Aufbau der GPS-Verbindung weichen die Messwerte von der F1 doch z.T. recht stark von denen der Garmin Fenix 3 ab. So zeichnet die F1 bei einem mit der Garmin absolvierten Lauf von 12,59 km am Ende nur 11,62 km auf. Es fehlen jeweils am Anfang (durch das beschriebene Problem) und am Ende einige Teile der Strecke. Gleiches gilt auch für die Pulsmessung der TenFifteen F1. Der durchschnittliche HF-Wert weicht in unseren Tests sogar um bis zu 50 Schläge von denen mit der Garmin Fenix 3 samt Brustgurt aufgezeichneten Werten ab. Vor allem größere Pulsauschläge, wie sie z.b. beim Laufen von Steigungen typisch sind, bereiten der F1 größere Probleme.

In der Aktivitätsansicht direkt auf der Uhr werden sechs verschiedene Werte dargestellt. Leider ist die Übersetzung einzelner Werte etwas unpassend, sodass die zu langen Texte die Ansicht nicht sehr harmonisch wirken lassen. Die wichtigsten Werte wie verstrichene Zeit, gelaufene Strecke, Pace oder Herzfrequenz sind natürlich trotzdem vorhanden. Mit einer Wischgeste nach rechts kann die Aufnahme pausiert werden und man gelangt in ein vertikales Menü, in dem man u.a. die zurückgelegte Strecke grafisch dargestellt bekommt oder auch grafische Informationen zum Puls finden kann. Wischt man aus dieser Ansicht erneut nach rechts, wird die Aufzeichnung beendet. Mit einer Wischgeste nach links wird die Aufzeichnung fortgesetzt.

Insgesamt sind wir mit dem Sport-Tracking der TenFifteen F1 nicht wirklich zufrieden. Die Probleme mit dem Aufbau der GPS-Verbindung und die doch sehr fehlerhaften Pulsmesswerte sind für eine Uhr, die sich “Sports Smartwatch” nennt, einfach nicht akzeptabel. Das können beispielsweise Xiaomi’s Amazfit-Modelle deutlich besser.

Akku

Die F1 hat einen 430 mAh Akku an Board, der über die Micro USB-Buchse geladen werden kann. Der Akku hielt in unserem Test mit aktivierten Benachrichtigungen aus einigen Apps wie WhatsApp oder einem Mailclient und einigen Laufeinheiten gut 2,5 Tage durch. Leider wird der Stand der aktuellen Akkukapazität nur in sehr groben 20%-Schritten angegeben – selbst bei unter 20% wird hier nur mit 5%-Schritten gearbeitet. Trotzdem kann sich die Akkulaufzeit durchaus sehen lassen, denn da haben andere Uhren doch so ihre Probleme.

Testergebnis

Getestet von
Jens M.

Die TenFifteen F1 möchte eine “Sports Smartwatch” sein und kann dem eigenen Anspruch nur teilweise gerecht werden. Während die allgemeinen Smartwatch-Funktionen wie Benachrichtigungen, Schrittzähler und Schlafaufzeichnung doch recht gut funktionieren, enttäuscht die F1 leider mit ungenauen Messwerten beim Sport-Tracking. Wer eine Smartwatch zum Aufzeichnen von sportlichen Aktivitäten sucht, ist daher bei der Amazfit Pace oder der Amazfit Stratos von Xiaomi deutlich besser aufgehoben.

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