Der T-Bao MN58U war in den letzten Monaten regelmäßig für um die 300€ erhältlich. Damit ist der Mini-PC in Anbetracht der Ausstattung mit AMD Ryzen 7 5800U, modernem Speicher mit bis zu 32 + 1TB Größe, guter Anschlussvielfalt und umfangreicher Konnektivität auch 2024 noch ein heißer Kandidat für einen Preis-Leistungs-Tipp. Wir haben den Mini-PC in den letzten Wochen ausführlich getestet und im Folgenden erfahrt ihr alles, was ihr vor dem Kauf wissen solltet.
Lieferumfang des T-Bao MN58U Mini-PC
Der T-Bao MN58U ist einer der wenigen Mini-PCs auf dem Markt, der über einen USB-C-Anschluss betrieben wird. Im Lieferumfang befindet sich ein 65 Watt starkes Netzteil mit 1,20m langen Mickey-Mouse Kaltgerätekabel und 1,40m langem Netzteil samt USB-C Stecker. Des Weiteren sind eine kurze Anleitung, ein 80cm langes HDMI Kabel, ein Anschlusskabel für eine 2,5 Zoll SSD und eine VESA-Standard-Halterung (80 x 80 + 100 x 100) mit im Paket. Insbesondere das lange Netzteil und der USB-Standard werden positiv vermerkt an dieser Stelle.
Design und Verarbeitung
Bei der Verarbeitung kann sich der T-Bao MN58U im Vergleich zur Konkurrenz hingegen kaum positiv hervortun. Das klassisch quadratische Gehäuse misst 132 x 132 x 50 Millimeter und ist damit etwas größer als viele andere Konkurrenten. Das Gehäuse des MN58U besteht außerdem komplett aus Kunststoff und wirkt entsprechend wenig wertig. Allerdings hat das matte Grau auch so seine Vorteile und man sieht weder Fettschlieren noch Fingerabdrücke oder Staub am Gehäuse. Mit 484 Gramm ist der Mini-PC zudem recht leicht. Denkbar unspektakulär sieht der PC aus und da ändert auch der mit einer LED-beleuchtet Powerbutton oben rechts am Gehäuse nichts dran. Der Button hat einen ordentlichen Druckpunkt und wirkt stabil. Ansonsten befinden sich die Anschlüsse vorn und hinten am Mini-PC. Luft gelangt an der gesamten Unterseite und links und rechts außen ins Gehäuse. Nach hinten wird die Luft dann herausgepustet.
Die Unterseite kann nach dem Entfernen von vier Schrauben, die sich innerhalb der Gummistandfüße befinden, einfach abgenommen werden. Auch wenn die Materialwahl nicht hochwertig erscheint, ist der T-Bao MN58U dennoch astrein verarbeitet. Alles sitzt sicher und die Spaltmaße sind exzellent. Auch der Innere wirkt durchdacht und aufgeräumt.
Upgrade-Möglichkeiten und Erweiterbarkeit
Mit dem beiliegenden Kabel kann man eine zusätzliche 2,5 Zoll SSD im Gehäuse verbauen und den Speicher so unkompliziert erweitern. Für den verbauten RAM und die M.2 2280 SSD sind allerdings nur Upgrades möglich und man muss die verbaute Hardware entsprechend ersetzen. Freie Slots sind ansonsten keine vorhanden.
Anschlüsse des T-Bao MN58U Mini-PC
Der Powerbutton sitzt wie bereits erwähnt oben auf dem Gehäuse in der linken unteren Ecke und ist mit einer roten LED bestückt. Mit einem entsprechenden Pass-Throuth-PowerDelivery Hub lässt sich auch über den USB-C-Anschluss hinten ein Display koppeln. Zwei 4K Display mit 60Hz lassen sich allerdings auch wunderbar über den HDMI 2.0 Anschluss und den DisplayPort 1.4 Anschluss betreiben. Besonderheiten am T-Bao MN58U sind der Stromanschluss über USB-C und die beiden LAN-Ports. Auch der Kensigton Lock Anschluss hinten ist gern gesehen. Hier noch mal alle Anschlussmöglichkeiten im Detail:
Vorn:
- 1 x USB-C 3.1 Anschluss (10 Gbit/s – nur Daten)
- 2 x USB-A 3.1 Anschluss (Blau) 10 Gbit/s
- 3,5mm Aux-Anschluss (Lautsprecher & Mikrofon)
Hinten:
- 1 x USB-C 3.1 Anschluss (10 Gbit/s Daten, Display und Strom)
- 1 x 2.5 Gigabit-LAN-Anschluss
- 1 x Gigabit-LAN-Anschluss
- 2 x USB-A 2.0 Anschluss (Schwarz) 480 Mbit/s
- 1 x HDMI 2.0 Anschluss
- 1 x DisplayPort 1.4 Anschluss
- Kensigton Lock
Die USB-Anschlüsse habe ich wie üblich für euch durchgemessen und alle erreichen ihre vorgesehene Geschwindigkeit.
Zusammenfassend ist der T-Bao MN58U Mini-PC mit vielen und auch modernen Anschlüssen ausgestattet. USB 4 ist in diesem Preisbereich unüblich und für die meisten Nutzer wohl kaum notwendig. Über einen SD-Kartenleser hätten sich sicher noch einige gefreut, aber den gibt es leider nicht.
Beim drahtlosen Empfang setzt der Mini-PC auf WiFi 6 in Kombination mit Bluetooth 5.0. Die Reichweite und der Datendurchsatz sind ggf. auch durch den vielen Kunststoff am Gehäuse wirklich hervorragend. Fast die Hälfte meiner Gigabit-Leitung kommt bei üblichem Abstand von 10 Meter und 2 Wänden über WLAN an (437/50 Mbit/s). Volle Geschwindigkeit gibt es dann wie immer über Kabel. Mit der Bluetooth-Verbindung hatte ich im Test keinerlei Probleme und meine Huawei Kopfhörer blieben stabil verbunden.
Leistung
Der AMD Ryzen 7 5800U ist das Herzstück des T-Bao MN58U Mini-PC und kam im Dezember 2021 auf den Markt. Damit ist der Chipsatz zwar nicht mehr taufrisch, aber mit 7nm Fertigung auf dem PC-Markt noch allemal modern. Der Achtkernprozessor hat einen 1,9GHz Basistakt und erreicht bei einer 15 Watt TDP auch einen Boost von 4,4GHz. Für die Grafik anspruchsvollen Aufgaben ist eine Ryzen Vega 8 zuständig. Im Praxiseinsatz rennt der MN58U Mini-PC durch das Windows 11 System und ist auch mit Videobearbeitung (ausgenommen 4K), Bildbearbeitung oder älteren 3D-Spielen (in FHD) nicht zu überfordern. Der schnelle Speicher tut dabei sein übriges und wir haben die Version mit 32GB DDR4-3200 RAM und 1TB Speicher (PCIe 3 NVME SSD) im Test, womit Multitasking und hunderte Browser-Tabs kein Problem darstellen. Auch in den Benchmarks platziert sich der T-Bao Mini-PC auch im Jahr 2024 noch ziemlich gut im Vergleich.
Geekbench SingleDie Übertragungsraten der verbauten SSD-Festplatte fallen mit 3539/3123 MB/s ziemlich gut aus und das merkt man auch am rasanten System. Außerdem ist der PC nach nur 30 Sekunden hochgefahren und einsatzbereit.
SSD Benchmark (read) Einheit: MB/sDer T-Bao MN58U ist für anspruchsvolles Home-Office mit der hier gebotenen Leistung bestens geeignet.
Aktiviertes und sichere Windows 11 Pro auf dem T-Bao MN58U
Windows 11 Pro ist auf dem Mini-PC vorinstalliert und nach der Installation sämtlicher Updates auch aktuell. Weitere Software ist nicht installiert und ein TPM 2.0 Chip sorgt für die nötige Sicherheit. Wenn ihr euch für das BIOS interessiert, dann seht ihr im folgenden Video sämtliche Einstellungsmöglichkeiten.
Lüfter und Hitzeentwicklung
Beim Hochfahren, beim Herunterfahren oder beim Weg in den Energiesparmodus heult der Lüfter kurz hörbar auf, aber verstummt dann auch nach wenigen Momenten wieder. Im normalen Arbeitsbetrieb kam es innerhalb von einer Stunde auch mal zu einem kurzen aufheulen, ansonsten bleibt der T-Bao MN58U auch im CPU Stresstest bis 80°C mit 37-38 dB(A) kaum hörbar. Beim Zocken oder im Grafikbenchmark ist der Mini-PC mit 44 dB(A) auf höchster Stufe deutlich hörbar, aber weit entfernt von laut. Für die Nutzung im Home-Office ist der PC aufgrund seiner geringeren Lautstärke beim Arbeiten jenseits von Videoschnitt bestens geeignet.
Stromverbrauch
Nur 52 Wh stehen nach meinen 5 Stunden Arbeitsalltag mit viel Surfen, ein paar Videos und Datenverarbeitung auf dem Messgerät. Das ist mit 10,4 Watt pro Stunde wirklich sehr wenig und der T-Bao MN58U entsprechend sparsam. Im Idle verbraucht das Gerät nicht mehr als 7-8 Watt, bei einem 4K Youtube-Video schwankt der Verbrauch zwischen 15 – 20 Watt und im Stresstest geht es hoch auf 35 Watt. Maximal sind im Grafikbenchmark oder beim Zocken sind 45 Watt möglich. Alles darüber hinaus steht für USB Geräte und die zusätzliche Festplatte zur Verfügung.
Testergebnis
Der Test bestätigt dem T-Bao MN58U für unter 400€ eine gute Preis-Leistung in eigentlich allen Kategorien. Der PC ist ein typisches OEM-Produkt, bei dem es eigentlich keine großen Kritikpunkte gibt, sondern eure Ansprüche über die Eignung entscheiden. Die Lüftersteuerung ist bis auf seltenes Aufheulen wirklich überzeugend und der PC nahezu immer unhörbar. Außer man zockt mit dem Gerät und auch bei diesem Aufgabengebiet kann der T-Bao noch mithalten, denn die Performance des kleinen PCs ist wirklich stark. Das eigentlich billige Kunststoffgehäuse beschert uns einen exzellenten WLAN-Empfang und an der starken Verarbeitung ändert das ebenfalls nichts. Klar wäre Metall irgendwie hochwertiger, aber man fasst seinen PC ja nicht oft an. Ein geringer Stromverbrauch, ein USB-C Netzteil und viele sinnvolle und schnelle Anschlüsse runden das Allround-Talent ab.
Der Preis hängt natürlich auch vom Speicher ab und unsere 32GB RAM Version ist für diesen Preisbereich eigentlich zu viel des Guten. Mit 16GB + 512GB seid ihr hingegen bei der goldenen Mitte und je nach Preis könnt ihr euch auch die 8 + 256GB RAM Version bestellen. Auch die wird bei je nach Nutzung nicht sofort in die Knie gehen. Leider ist der Mini-PC aktuell sehr schlecht verfügbar, hier ist also etwas Geduld gefragt.
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Hört sich ganz gut an aber er wird nicht billiger überlege schon eine Zeit ihn mir zu kaufen. Als Ersatz für meinen etwas älteren Laptop um auch mal etwas zu Gamen. Der Mini PC hat wohl Mal 300€ gekostet. Oder gibt es eine genau so gut Alternative?
Servus, es gibt viele Alternativen. Wir haben auch öfter mal ein Angebot am Laufen. Einfach unsere Deal-Seite im Blick behalten und die Bestenliste mal abchecken: https://www.smartzone.de/gadget-bestenliste/die-besten-mini-pcs/
Beste Grüße
Jonas
Kann man den PC auch mit einem “normalen” USB-C Netzteil nutzen, das mind. 60Wliefert? Also z. B. einem übrig gebliebenen Handy Ladegerät?
Hallo,
Anfrage an die Redaktion:
Ist eine Kunststoff – Allergie heilbar?
Sogar im Text wird erwähnt, welche Vorteile ein Kunststoffgehäuse hat!
Und Smartphones aus Kunststoff sortiert Ihr oft als minderwertigen Schott ein.
Ich verstehe Eure Haltung zu Kunststoffen nicht.
Gruß Georg
Servus Georg, wir haben keine Kunststoffallergie, aber es sollte nun mal erwähnt werden und auch bei einem PC Gehäuse bleibt Metall der hochwertige Werkstoff. Als minderwertigen Schrott sortieren wir nichts ein, aber es ist einfach ein anderes Gefühl und etwa auch geschützter gegen Kratzer, Glas am Smartphone zu haben. Auch ein Metallrahmen am Smartphone sorgt einfach für mehr Stabilität und man spürt es auch bei jeder Berührung.
Beste Grüße
Jonas
Grundsätzlich Ok. Aber das Kunststoff oder einfach Plastik auch weniger kaputt geht als Glas, hat Metall auch den Nachteil das es “Wellen” schlechter leitet als Plastik und da muss man wirklich mal schauen in wie fern das die Konnektivität beeinflusst oder einfach nur schöner aussieht oder nur etwas stabiler ist. Sorry aber ich bin da pragmatisch. Nur ein Anreiz sowas auch einmal zu bedenken. Ist jetzt nicht ganz das Thema : Vor / Nachteile bei curved und und normales Dusplay wie gerade in der Umfrage . Fast alle vermeintlichen “guten gebrauchten” Handys im Marktplatz die zu haben sind und bei… Weiterlesen »
Hallo,
Ich will jetzt keine unnütze Besserwisserei anfangen, aber- ich habe in meinem Museum ein Galaxy Note (1) N7000 aus Polycarbonat. Das Gehäuse ist unverwüstlich! Sogar die Rast-Nasen für den abnehmbaren Deckel sind alle heil.
Auf dem geriffelten Deckel sind weder Kratzer noch Fingerabdrücke zu sehen.
Klar, wenn ein Handy vom Gebrauchsgegenstand zum Statussymbol mutiert, siegt Design über Technik.
Macht doch eine Umfrage, viele Nutzer eine Schutzhülle benutzen!
Gruß Georg
P. S. Wo ist die heutige TELEGRAM – Umfrage zu den flachen Displays geblieben?
Gruß Georg
Die ist noch ganz normal sichtbar. Ich fasse es mal zusammen: Die Umfrage stellt die Frage: “Was für ein Displayglas ist Euch lieber?”. Die Ergebnisse sind wie folgt:
68% bevorzugen flaches Glas
16% bevorzugen ein Curved Display mit abgerundeten Ecken
16% ist es egal
Die Umfrage hatte insgesamt 236 Teilnehmer
Servus Georg,
also die Umfrage ist noch da und die mit der Hülle jetzt auch. Das hatten wir auch schon vor Jahren alles durch und ja, fast jeder nutzt eine Schutzhülle. Das ändert nichts an den stabileren Smartphones mit Metallrahmen und der Glasrückseite, die eben nicht verkratzt. Das hat auch nichts mit Design über Technik zu tun. Anstatt glänzenden Kunststoff gibt es mittlerweile auch lederartige Ansätze (Kunststoff ist eben nicht gleich Kunststoff), die definitiv positiv zu bewerten sind. Danke für die Besserwisserei, das hilft uns immer über unsere aktuellen Bewertungen nachzudenken.
Beste Grüße
Jonas
Hallo Wackelohr,
Du kannst dir ja gerne mal die Mühe machen und die Werkstoffeingenschaften von Kunstoff und Aluminum gegenüber zu stellen und in einen funktionalen und kausalen Zusammenhang zu bringen.
Dann wirst du feststellen können, dass jeder Werkstoff seine Vor und Nachteile hat und zum einen rein optisch und subjektiv sind, zum anderen aber auch nachweislich technisch sind, wie von Jonas auch schon die erwähnte Funktechnik.
Ich denke wenn du das mal gemacht hast, erübrigen sich einige deiner Fragen / Feedbacks.
LGs
Hallo,
danke für Deine Antwort – aber, diesen Ball muß ich zurückschießen. Weil- mir fällt auf, daß (gefühlt bei 90% Eurer Beiträge) die Verwendung von Kunststoff als Negativum gewertet wird und das halte ich persönlich für nicht sachgerecht.
Gruß Georg