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Wer in einer Wohnung ohne Rollladen wohnt, kennt das Problem: Verdunkeln geht nur mithilfe von Gardinen, aber diese dunkeln nicht vernünftig ab, da immer ein Spalt zwischen Wand und Gardine bestehen bleibt. Abhilfe schafft da jetzt das neue Switchbot Roller Shade. Im Grunde handelt es sich hierbei um ein einfaches Verdunkelungsrollo, doch für mindestens 220 Euro bekommt man hier deutlich mehr geboten. So kann das Gerät beliebig an die individuelle Fenstergröße angepasst und per Smart Home gesteuert werden. Ob sich der Preis wirklich lohnt, erfahrt ihr in diesem Test.
Unboxing & Inbetriebnahme
Wer sich ein solches Switchbot Roller Shade anschaffen möchte, sollte sich vor dem Kauf über die Nutzung und Befestigungsmöglichkeiten im Klaren sein. Um das Gerät per Smartphone steuern zu können, benötigt es natürlich einen Motor. Dieser ist direkt im Gehäuse verbaut, sorgt aber aufgrund des Gewichts dafür, dass das Rollo nicht ohne Bohren befestigt werden kann. Zudem existiert das Gerät in verschiedenen Größen. Trotz Anpassbarkeit an verschiedene Fenstergrößen muss man also schon im Vorfeld eine grobe Größenangabe tätigen. Dafür ist wiederum wichtig zu wissen, ob man das Gerät innerhalb oder außerhalb des Fensterrahmens montieren möchte. Switchbot stellt hierfür auch Empfehlungen zur Verfügung, welche Größe man bei welcher Fenstergröße bestellen sollte. Hier stehen S, M, L und XL zur Verfügung. Die Länge ist mit 220 Zentimetern immer gleich und kann nicht angepasst werden. Je nach ausgewählter Größe bewegt sich der Preis entsprechend zwischen 220 Euro (S) und 340 Euro (XL).
Hat man sich schließlich für eine Größe entschieden, kommt das Gerät in einem der Größe entsprechenden Karton nach Hause. Im Karton selbst befindet sich die Alustange mit bereits installierter Stoffrolle. Dazu finden wir zwei weitere ineinander geschobene Aluleisten, einen kleineren Karton mit weiteren Utensilien für die Installation und ein Umreifungsband, das man sonst nur für die Stabilisierung großer Kartons kennt. Dieses Umreifungsband wird später noch wichtig und sollte nicht weggeschmissen werden. Im kleinen Karton finden wir
schließlich folgende Teile vor:
- Befestigung für die Stoffrolle
- Fernbedienung
- Befestigung für Fernbedienung
- Hilfsschablonen für Bohrlöcher
- Schrauben und Dübel
- Schraubendreher
- Winkel für Wandbefestigung
- 2x Klebestreifen
- Schneidehilfe für Stoffrolle
- kleine Wasserwaage
- kleiner Tacker
Man merkt also, dass Switchbot hier an wirklich alles gedacht hat. Leider lag der Tacker aber schon in sämtlichen Einzelteilen im Karton und aufgrund einer abgerissenen Feder konnte ich ihn auch nicht wieder reparieren. Glücklicherweise ist die sonstige Verarbeitung aller mitgelieferten Teile tadellos. Einen Ersatztacker hat man aber auch schnell zur Hand, sodass der weiteren Installation nichts mehr im Wege stehen kann.
Installation des Switchbot Roller Shades
Die Installation und die Vorbereitungen der selbigen nehmen einiges an Zeit in Anspruch. Switchbot spricht in sämtlichen Anleitungen von knapp 30 bis 40 Minuten Arbeitszeit und empfiehlt, das Gerät mit 2-3 Personen zu installieren. Diese Zeitangabe sollte man nicht zu ernst nehmen, ich habe nämlich deutlich länger gebraucht. Ich werde hier nur grob auf die einzelnen Installationsschritte eingehen, denn für Details stellt Switchbot sowohl eine schriftliche Anleitung als auch eine Videoanleitung und bebilderte Hilfestellungen in der App an.
Während der Installation wird deutlich, dass ein solches Konstrukt mit anpassbarer Größe natürlich eine Art Kompromiss ist. Bei einem in Zielgröße gelieferten Produkt gestaltet sich die Installation natürlich einfacher. So muss man zuerst ausmessen, wie breit die Aluschiene sein darf, muss diese dann auf diese Breite anpassen und schließlich den Stoff zurechtschneiden. Hierbei wird aber auch deutlich, dass das gesamte System gut durchdacht ist. So liefert der Hersteller eine Schneidevorrichtung mit. Durch diese tauscht man die Rollenhalterung auf der rechten Seite aus und kann mithilfe des mitgelieferten Schraubendrehers jetzt die Stoffrolle ohne großen Kraftaufwand durchtrennen. Dafür verbindet man das Gerät ein erstes Mal mit der App, damit sich die Rolle währenddessen drehen kann. Hat man vorher einen der beiden mitgelieferten Klebestreifen zur Befestigung um die Rolle geklebt, kann sich der Stoff auch nicht bewegen, sodass man eine gerade Schnittkante erhält.
Der bereits angesprochene Tacker wird schließlich relevant, wenn man die Rolle zugeschnitten hat. Damit sich die Unterkante des Stoffs nicht nach oben wellt, wird sie zuerst mit dem mitgelieferten Umreifungsband verstärkt – für diese Befestigung wird der Tacker verwendet – und anschließend kommen die schmalen mitgelieferten Aluschienen als Abschluss an dieser Kante. Ein einfaches System, aber es sieht gut aus und funktioniert einwandfrei. Das Umreifungsband verkeilt sich im Prinzip in der Schiene, sodass diese nicht herunterfällt und für einen hochwertigen Anblick sorgt.
Zu guter Letzt muss das Gerät natürlich noch an der Wand befestigt werden. Auch das ist denkbar einfach. Hat man die beiden Winkel an der Wand/Decke befestigt, wird die große Aluschiene samt Stoffrolle in die Winkel eingeklinkt. Dank dieses Mechanismus kann man die Schiene auch jederzeit wieder abnehmen.
Es handelt sich also zwar in gewisser Weise um einen Kompromiss, da man den Stoff selbst zuschneiden muss, man merkt aber auch, dass Switchbot das gesamte System durchdacht hat und hier ein hochwertiges Produkt zum Verkauf anbietet. Abgesehen vom kaputten Tacker sind alle Komponenten präzise verarbeitet und machen einen guten Eindruck.
Wiederverwendbarkeit
Wie bereits erwähnt, kann die Aluschiene jederzeit mit wenigen Handgriffen aus der Wandbefestigung herausgelöst und an einer anderen Stelle wiederverwendet werden. Dazu schraubt man einfach die Winkel über ein anderes Fenster und hakt die Schiene wieder ein. Wenn das Fenster am neuen Ort kleiner ist als das vorherige, kann man auch erneut den Stoff zuschneiden. Hierbei sollte man aber darauf achten, dass die Rolle vernünftig abgeklebt ist, sodass hier nichts verrutscht. Zudem sollte man mit dem Umreifungsband vorsichtig sein und zuvor logischerweise die schmalen Abschlussschienen entnehmen.
So liegt es auch in der Natur der Sache, dass das neue Fenster nicht breiter sein sollte als das vorherige. Dadurch, dass man die Rolle im Nachhinein nicht ganz so einfach wieder verlängern kann, sollte man sich zuvor um die gewünschte Breite bewusst sein und nicht zu viel abschneiden. Auf der Herstellerwebsite wirbt Switchbot aber auch damit, dass man einen Ersatzstoff von anderen Herstellern nutzen kann. Das Schneidewerkzeug sei aber nur für die Switchbot-eigenen Stoffe gedacht. Das ist natürlich eine gute Nachricht für alle, die lieber einen Stoff mit Muster haben möchten, sich beim Zuschneiden des Stoffs vertan haben oder aus sonstigen Gründen einen Stoff von Drittanbietern nutzen möchten. Wünschenswert wäre zudem, dass Switchbot die eigenen Stoffe als Ersatzteil anbietet – das ist bislang jedoch nicht der Fall.
Switchbot-App
Wenn das Roller Shade an der Wand hängt, ist der schwierigste Part bereits geschafft. Jetzt heißt es nur noch, Verbindung zur App herstellen und Roller Shade kalibrieren. Eine erste Verbindung zwischen Smartphone und Gerät musste bereits während der Installation hergestellt werden, sodass die App das Gerät sofort erkennt und zur Verbindung vorschlägt. Das Kalibrieren könnte zudem nicht einfacher sein. Ähnlich wie beim Switchbot Curtain (zum Test) lässt man den Motor einmal in beide Richtungen fahren und kann so die Positionen für vollständig geöffnet und vollständig geschlossen abspeichern.
Ist die Einrichtung abgeschlossen, kann die eigentliche Nutzung losgehen. Allzu viele verschiedene Möglichkeiten zur Steuerung des Gerätes gibt es hier aber nicht. So ist man hier auf die Grundfunktionen Öffnen und Schließen beschränkt. Zudem gibt es aber auch die Möglichkeit, einen bestimmten Grad der Öffnung festzulegen. Der Vorgang kann zu jedem Zeitpunkt gestoppt werden, sodass das Gerät an jedem beliebigen Ort stehen bleibt. Wer das Roller Shade häufig etwa nur bis zu einem Drittel öffnen möchte, kann dies auch über einen Shortcut realisieren. Von solchen sogenannten „benutzerdefinierten Aktionen“ lassen sich in der App maximal 8 einstellen – Öffnen und Schließen zählen hier mit dazu und sind bereits vorkonfiguriert. Cool ist das digitale Fenster in der Übersicht, welches man per Slider je nach Belieben bedecken kann. Das Roller Shade fährt dann bis zu genau dieser Position auf oder zu.
Zubehör und alternative Steuerung
Wem die ständige Nutzung der Switchbot App nicht zusagt, der kann das Gerät auch mit der separat erhältlichen Switchbot Remote steuern. Ansonsten liefert Switchbot auch eine kleine, eigene Fernbedienung für das Roller Shade mit. Der Name „Fernbedienung“ passt hier aber nicht ganz, denn die Steuerung wird per Klinkenanschluss direkt mit dem Motor verbunden und hängt somit immer direkt am Gerät. Diese Steuerung besitzt einen Button für das Öffnen und einen für das Schließen des Roller Shades. Mit einem einfachen Klick setzt sich das Gerät in die jeweilige Richtung in Bewegung – ein weiterer Klick bewirkt das Stoppen des Gerätes am aktuellen Standort.
Wem auch das noch nicht reicht, der kann auch zur Sprachsteuerung greifen. Über eine Verbindung mit einem Switchbot Hub kann das Gerät auch per Google Home an den Google Assistant angebunden werden. Hierüber funktionieren auch Sprachbefehle wie „Hey Google, öffne das Rollo auf 75 %“. Noch mehr Freiheiten hat man, wenn man einen Matter-fähigen Hub wie den Switchbot Hub 2 (zum Test) nutzt, kann das Gerät auch per Matter an sämtliche andere Smart Home-Zentralen angebunden werden. Ich nutze Home Assistant und habe hierüber sämtliche Möglichkeiten, die mir Google Home oder auch die Switchbot App nicht bieten können.
Akku und Aufladung
Das Thema Aufladen bringt uns zu einem weiteren, separat erhältlichen Zubehör. Wer die Gardinenmotoren von Switchbot kennt, dem dürfte auch dieses Gadget bekannt vorkommen. Die Rede ist von einem Solar-Panel, welches per USB-C mit dem Motor verbunden werden kann. Während die Panels bei den Gardinenmotoren mit Klett an der Gardine befestigt werden sollen, hat das Solar-Panel in diesem Fall zwei Klebestreifen auf der Vorderseite. Diese sind dafür gedacht, das Panel direkt an der Fensterscheibe zu befestigen, sodass es direkte Sonneneinstrahlung abbekommt. Alternativ hat die Steuerung per Klinkenkabel an der Unterseite aber ebenfalls einen USB-C-Anschluss, sodass man das Roller Shade bei Bedarf auch an eine Powerbank oder eine dauerhafte Stromquelle anschließen kann.
Besonders im Testzeitraum habe ich das Roller Shade mehrmals täglich geöffnet und geschlossen und das Gerät hat mit diesem Nutzungspensum in den letzten zwei Wochen knapp 3 Prozent Akku eingebüßt. Im Winter dürfte die Nutzung bei den meisten Menschen aus einmal am Tag Öffnen und Schließen bestehen – besonders im Sommer kann das aber auch häufiger notwendig sein. Öffnet und schließt man das Roller Shade zwei- bis dreimal pro Tag, sollte man aber mit einer vollen Akkuladung 8-9 Monate durchkommen, ehe das Gerät wieder aufgeladen werden muss. Wie viel Zeit eine vollständige Ladung in Anspruch nimmt, kann ich daher auch nicht sagen, denn ich habe das Gerät in den letzten Wochen nicht leer bekommen. Wer über Nacht lädt, sollte am nächsten Morgen aber definitiv wieder ein voll aufgeladenes Roller Shade haben.
Diese Akkulaufzeiten sollten aber auch bedeuten, dass man sich nicht zwingend ein Solar-Panel anschaffen muss. Denn meines Erachtens ist es angenehmer, alle knapp 10 Monate einmal für eine Nacht eine Powerbank anzuschließen, die man abseits dessen auch anderweitig nutzen kann, anstelle eines weißen Blocks, den man dauerhaft an die Fensterscheibe kleben muss. Für die 30 Euro, die Switchbot hier standardmäßig aufruft, erhält man nämlich auch eine deutlich vielseitiger einsetzbare Powerbank.
Nutzung im Alltag
So, genug auf die Folter gespannt – wie hat mir das Gerät denn nun im Alltag gefallen? Kurz und knapp: Sehr gut! Schon beim Auspacken und Aufbauen merkt man, dass sich Switchbot hier Mühe gegeben hat. Die Nutzung im Alltag bestätigt diesen Eindruck ohne Zweifel. Letztlich handelt es sich hierbei „nur“ um ein Stoffrollo, das seine Arbeit aber wie erwünscht erledigt. Der Satz hört sich unspektakulär an, dürfte aber ein Kompliment für das Gerät sein. Denn am Ende des Tages erwarte ich, dass ich ein dunkles Zimmer habe und ich mich nicht mit der Technik herumärgern muss.
Das Switchbot Roller Shade funktioniert einfach wie es soll – es schirmt das Tageslicht erstaunlich gut ab und sorgt für einen dunklen Raum. Die Steuerung über die Switchbot-App und sämtliche Drittanbieter-Apps wie Google Home (inkl. Google Assistant/Gemini), Home Assistant und andere Smart Home-Anbieter funktioniert einwandfrei. Und sollte mal das WLAN den Geist aufgeben, hat man die Möglichkeit, das Gerät ohne Probleme über die kabelgebundene „Fern“-Steuerung zu bedienen. Ebenfalls die Lautstärke des Motors konnte überzeugen, die zu keiner Tageszeit störend oder unangenehm ist.
Testergebnis
Mit mindestens 220 Euro ist das Switchbot Roller Shade für ein Verdunkelungsrollo recht teuer. Dafür bekommt man aber auch ein hochwertig verarbeitetes Produkt, das man beliebig an die gewünschte Größe anpassen kann. Zudem bekommt man gegenüber einem manuellen Verdunkelungsrollo hier die Vorzüge eines integrierten Motors spendiert. So muss man es nicht per Hand öffnen und schließen, sondern kann dies bequem per Sprache oder App tun. Wer möchte, kann es auch in vielerlei Automationen integrieren – entweder direkt in der hauseigenen App oder per Matter-Integration in Verbindung mit einem Switchbot Hub in anderen Smarthome-Diensten. Die Verarbeitung ist gut und das gesamte System ist durchdacht. Insgesamt macht die Nutzung Spaß und ich hatte zu keinem Zeitpunkt Probleme mit dem Gerät – lediglich die Installation erfordert etwas Geduld und Geschick.
Ob der Preis für das Gerät gerechtfertigt ist, muss am Ende des Tages jeder selbst entscheiden. Vergleichbare Verdunkelungsrollos ohne Motor gibt es bereits ab unter 100 Euro, wenn man sie an die gewünschte Größe anpassen lässt. Nimmt man vorgefertigte Größen, sind sie sogar bereits unter 50 Euro zu haben. Bedenken sollte man zudem, dass die aufgerufenen 220 Euro nur für die kleinste Variante gelten. Jede größere Stufe kostet nochmals 40 Euro Aufpreis. Man sollte sich also vor dem Kauf bewusst sein, ob man bereit ist, den Aufpreis “nur” für den Motor und die automatisierte Steuerung zu zahlen. Die aktuellen Vorverkaufspreise sind jedoch ein faires Angebot!
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