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Wir hatten im Dezember 2022 den Switchbot Lock im Test. Jonas war schon damals sehr zufrieden. Jetzt hat der chinesische Hersteller von Smarthome-Gadgets den Switchbot Lock Pro Türöffner auf den Markt gebracht. Was der Hersteller im direkten Vergleich geändert hat und, ob das “Pro” im Namen gerechtfertigt ist, klären wir in diesem Test.
Inbetriebnahme und Installation
Zuallererst ist auch bei dem Lock Pro wichtig zu beachten, dass ihr ein Türschloss mit doppelt schließbarem Zylinder benötigt. Der Hintergrund ist, dass man somit die Tür auch noch von außen aufschließen kann, ohne gegen den Motor zu arbeiten. Wichtig ist das auch, wenn der Motor einmal doch nicht das tut, was er tun soll. Wenn ihr einen Knauf im Inneren anstelle eines freistehenden Schlüssels habt, ist die Nutzung des Switchbot Lock Pro Türöffners ebenfalls möglich. Hierfür legt der Hersteller besondere Aufsätze in den Lieferumfang, die dann anstelle des Schlüssels in den Motor passen. In meinem Fall handelt es sich aber um einen normalen Euro-Zylinder – daher gehe ich im Folgenden auch nur auf die Installation in diesem Fall genau ein. Die Switchbot-App kann euch aber in allen Fällen durch Schrift- und Videoanleitungen bei der Installation helfen. Ebenfalls beachten solltet ihr, dass der Switchbot Lock bei nach außen öffnenden Türen zu Problemen führen kann. Eigentlich hatte ich angedacht, das Schloss in der Garage zu nutzen. Der Motor bleibt jedoch beim Öffnen und Schließen immer am Türrahmen hängen.
Anbringen des Switchbot Lock Pro
Hinweis: Im Lieferumfang liegt eine kleine Papieranleitung bei, auf der alle wichtigen Schritte auf Englisch erklärt werden. Ich habe für die Installation diese Papieranleitung genutzt und erst zur Einrichtung auf die App gewechselt, da nirgends der Hinweis kommt, dass es das auch in der App gibt. In der App wird der Türöffner auch erst angezeigt, wenn die Batterien entsichert wurden – hierzu wird man aber erst am Ende der Papieranleitung aufgefordert. Entsichert also einfach die Batterien schon zu Beginn und verbindet den Switchbot Lock Pro schon zuvor mit der App. Dann werdet ihr Schritt für Schritt auf Deutsch durch die Installation geführt.
Auch für den Lock Pro müsst ihr keine Schrauben in die Wand oder die Tür drehen. Dennoch ist die Montage etwas anders als noch beim Vorgängermodell, dem Switchbot Lock (zum Test). Im Lieferumfang liegen zwei Platten bei, die ihr je nach Art eures Schlosses auswählen müsst. Hierbei ist entscheidend, wie weit der Zylinder hervorsteht. Steht der Zylinder weniger als drei Zentimeter hervor, so wählt man Platte A – bei mehr oder genau drei Zentimetern greift man auf Platte B zurück. Die Platten haben eine klebende Rückseite, mit der ihr sie einfach an die Tür drücken könnt. Wichtig ist, dass ihr die Platte auf eine große Fläche ankleben könnt. Nachdem die klebende Platte an der Tür befestigt wurde, kann der Schlüssel hineingesteckt und der eigentliche Lock mittels vier kleiner Schrauben an der Halterung befestigt werden.
Für mich war diese Befestigung eigentlich der herausforderndste Part in der gesamten Installation. Denn die Schrauben sind eigentlich Schräubchen – in der Theorie gut, da man sie so im Alltag auch nicht sieht. Meine Hände sind aber etwas zu groß und so stand ich mir quasi selbst im Weg. Weil man das Türschloss erst anbringt, wenn die Halterung bereits klebt, ist zusätzlich die Tür eine Behinderung beim Hineindrehen der Schrauben. Passendes Werkzeug liefert Switchbot mit. Wenn das kleine schwarze Teil aus dem Lieferumfang neben der Tür installiert ist, ist der Hauptteil bereits geschafft. Das Teil dient als Bewegungssensor. Hierüber kann der Switchbot Lock Pro der App mitteilen, ob die Tür gerade geöffnet oder geschlossen ist.
Das komfortable Ankleben desSwitchbot Lock Pro kann Fluch und Segen zugleich sein. Zwar muss man keine Schrauben in die Tür oder Wand bohren, was besonders in Mietwohnungen von Vorteil sein kann. Dafür hält der Kleber aber so gut, dass man die Halterung nach einiger Zeit nicht mehr problemlos entfernen kann. Man sollte sich also trotzdem vor der Installation sicher sein, ob man den Lock Pro an genau dieser Stelle nutzen möchte. Hat die Halterung erst einmal geklebt und man entfernt sie wieder, klebt sie vermutlich kein zweites Mal mehr – wenn man sie überhaupt wieder entfernen kann. Nach ein paar Minuten dürfte das kein Problem sein, doch hängt der Lock Pro erstmal ein bis zwei Wochen, dann kann das schon anders aussehen.
Jetzt ist der Switchbot Lock Pro bereit für die eigentliche Einrichtung über die App. Auch hier werdet ihr Schritt für Schritt durch die Einrichtung geleitet und falsch machen kann man nichts. Das S lernt jetzt die verschiedenen Schlüsselpositionen, wann die Tür geöffnet und wann sie verschlossen ist. Wie auch beim Vorgänger könnt ihr die Tür nur über Bluetooth mit dem Smartphone entsperren. Abhilfe schafft hier das optional erhältliche Switchbot Keypad Touchhub.
Switchbot Keypad Touch und Hub Mini
Beim Keypad handelt es sich um ein Zahlenschloss, das man außen befestigt. Hierfür liegt eine Vorrichtung im Lieferumfang bei. Auch hier kann man das Gerät festkleben. Alternativ lässt sich das Keypad aber auch mittels Schrauben befestigen. Wenn die Batterien eingelegt sind, wird auch das Keypad sofort von der App erkannt und die Verbindung zum Switchbot Lock Pro ist im Handumdrehen hergestellt.
Mithilfe des Keypads könnt ihr eure Haustür jetzt zusätzlich mit einer frei wählbaren PIN entsperren. Die einzige Einschränkung hierbei ist, dass die PIN mindestens 6 und maximal 12 Stellen lang sein muss. Dafür können aber beliebig viele PINs abgespeichert werden, sodass jeder Hausbewohner theoretisch seine eigene PIN einstellen kann. Zudem können PIN-Codes temporär oder einmalig eingestellt werden. So etwas kann besonders für Vermieter von Airbnbs sinnvoll sein.
Zusätzlich liegt eine schwarze Plastikkarte bei, die als NFC-Tag genutzt werden kann. Mittels dieser Karte kann die Tür ebenfalls geöffnet werden – somit hat man dennoch die Möglichkeit, eine Art „physischen Schlüssel“ zur Entsperrung zu nutzen. Zudem können auch verschiedene Finger eingelesen werden, mit denen die Tür dann nochmals schneller und komfortabler geöffnet werden kann.
Wenn ihr die Tür auch via Google Assistant öffnen oder temporäre PIN-Codes von unterwegs nutzen wollt, dann lohnt sich der Kauf eines Switchbot Hub Mini. Dieser hat eine Frischekur erfahren und versteht sich jetzt mit USB-C und Matter-Support. Das Design hat sich ansonsten aber nicht verändert und der Hub kostet mit 30-35 Euro jetzt 5 Euro mehr als vorher. Insgesamt funktioniert der Hub problemlos und ein Wechsel vom vorherigen Hub Mini auf die neue Version bringt auch keine Schwierigkeiten mit sich. Lediglich den Matter Support konnte ich nicht nutzen, da mir der Google Nest Hub fehlt. Der Switchbot Lock Pro lässt sich aber auch ohne Matter-Unterstützung in die Google Home App einpflegen und zusammen mit anderen Geräten von hier aus steuern.
Nutzung der Switchbot App
Die Optik der Switchbot App (hier im Google Play Store oder bei Apple für iOS) hat sich in den letzten Jahren praktisch nichts verändert. Das ist aber auch nicht weiter schlimm, denn die App war seit jeher schick und gut verständlich aufgebaut. Wer bisher keine Switchbot-Geräte verwendet, lädt sich zuerst die App im Playstore oder App-Store herunter und erstellt sich einen Account. Anschließend kann man über das kleine Plus in der rechten Ecke auf dem Startbildschirm die gewünschten Geräte hinzufügen. Schön ist, dass die App sofort sämtliche Geräte in der Nähe erkennt und sie zum Koppeln anbietet. Dafür müssen diese Geräte aber bereits in irgendeiner Form mit Strom versorgt sein. Wird ein Gerät nicht sofort angezeigt, kann man diese auch in der untenstehenden Liste nach Kategorie sortiert heraussuchen. Anschließend wird man direkt durch den Installationsprozess geleitet.
Die App ist komplett auf Deutsch – und auch gut übersetzt. Zum Zeitpunkt des Tests von des normalen Switchbot Lock waren der Installationsprozess des Gerätes und sämtliche Einstellungen noch auf Englisch, das ist mittlerweile aber ebenfalls auf Deutsch. Und auch bei der Lock Pro kann man alle Funktionen auf Deutsch nutzen. Ein gelungener Fortschritt, der die Nutzung für einige Käufer entspannter gestalten dürfte.
Bei den Einstellungsmöglichkeiten hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell bei dem Switchbot Lock Pro wenig getan. Neben einer Auswahl, ob ihr die Tür gerade zuschließen, aufschließen oder aufsperren wollt. Mit Aufsperren ist gemeint, dass nicht nur der Bolzen eingefahren wird, sondern auch die Falle gehalten wird. Bei Türen hierzulande, kommt man von außen zumeist nicht in das Haus oder die Wohnung, ohne, dass man die Falle aufhält. Bei dem Switchbot Lock Pro lässt sich einstellen, wie lange diese Falle gehalten werden soll. Hier habt ihr die Wahl zwischen 1 und 10 Sekunden. Beim Vorgänger waren hier maximal 5 Sekunden möglich – im Alltag waren für mich aber 3 bis 4 Sekunden perfekt, denn dann könnt ihr die Tür hinter euch auch direkt wieder schließen.
Schön ist, dass ihr andere zu eurem Zuhause in der App einladen könnt, allerdings funktionierte bei mir nur die Einstellung „Mitbenutzer“, sodass jeder, der dem Zuhause beitritt, alle Geräte sehen und steuern kann. Eine Funktion, bestimmte Geräte vor Nutzern zu verstecken oder Nutzern nur die Verwendung eines einzelnen Gerätes zu gestatten, gibt es leider nicht. So können meine WG-Mitbewohner auch auf meine anderen Geräte in meinem Zimmer zugreifen. Das ist zwar nicht tragisch, eine solche Funktion wäre aber wünschenswert.
Switchbot Lock Pro im Alltag
Wer davon ausgeht, dass man das Türschloss nicht hört, der sollte sich von diesem Traum ganz schnell wieder verabschieden. Zwar ist die meiste Konkurrenz lauter, aber zu überhören ist der Motor definitiv nicht. Zudem ist ein lautes Piepsen voreingestellt, was bei Beendigung einer angestoßenen Funktion ausgelöst wird. Das kann in der App aber ebenfalls wie eine Status-LED nach Belieben ausgeschaltet werden. Das Gleiche gilt für das Keypad außerhalb der Wohnung. In der Theorie sollte man somit Akku sparen können – wie viel das im Alltag aber ausmacht, ist aufgrund der Kürze des Testzeitraums aber kaum zu beurteilen. Nach knapp 1,5 Wochen zeigten Lock Pro und Keypad noch 100 Prozent an. Vom Vorgänger wissen wir aber, dass die Batterien knapp 3-4 Monate halten.
Zudem sind die CR123A Batterien günstig zu haben. Die Werte beziehen sich auf Türen, die nur mit gehaltener Falle geöffnet werden können und mehrmals täglich geöffnet werden – das beansprucht die Batterie-Lebensdauer natürlich erheblich mehr.
Im Alltag ist die Switchbot Lock eine absolute Bereicherung, da das Türöffnen so deutlich entspannter ist. Schön ist, dass man jetzt durch ein einfaches Tippen auf das schwarze Drehrad auf der Vorderseite, den Schließmechanismus in beide Richtungen anstoßen kann. Zudem ist die Verarbeitung des Switchbot Lock Pro auch auf Pro-Niveau. Wirklich entspannt wird es aber erst in Verbindung mit dem Keypad Touch. Hier reicht es aus, den Finger aufzulegen, um in die Wohnung zu gelangen. Zu Fehleingaben kam es hier bisher noch nie. Cool ist, dass man beim „Aufschließen“ mit Zahlencode auch beliebig viele zufällige Ziffern tippen kann, solange irgendwo in der Ziffernfolge die eingelernte PIN vorkommt. Das soll verhindern, dass Personen über die Schulter schauen und somit die richtige PIN erspähen können. Auch die Funktion eines „Einmalpassworts“ für bestimmte Anlässe kann nützlich sein.
Noch smarter wird der Lock Pro dann in Verbindung mit einem Hub. Denn dann könnt ihr die Tür auch einfach über einen Sprachassistenten der Wahl (Google Assistant, Alexa oder Siri) öffnen. Dafür muss jedoch zuvor eine vierstellige PIN in der Switchbot-App hinterlegt werden, welche ihr dem Sprachassistenten zur Verifizierung nennen müsst. Habt ihr den Switchbot Lock Pro in euer Google Home eingepflegt, funktioniert das Entsperren auch über Google Gemini, welches über kurz oder lang den Assistant ersetzen soll, aber leider noch nicht alle Assistant-Funktionen unterstützt. Mithilfe von solchen Sprachbefehlen ist auch eine Entsperrung mit vollen Händen möglich. Wenn ihr eure Haustür zum Entsperren bisher jedoch ein Stück zu euch heranziehen musstet, dann müsst ihr das auch weiterhin tun, denn der Lock Pro dreht natürlich nur den Schlüssel im Inneren um und kann keinen Druck auf die Tür ausüben.
Switchbot Ökosystem
Toll ist bei Switchbot natürlich, dass der Hersteller mittlerweile eine große Schar an Automatisierungs-Gadgets anbietet. In dieses mögliche Ökosystem fügt sich auch der Lock Pro Türöffner nahtlos ein. So erkennt der kleine Türsensor zuverlässig, ob die Tür geöffnet wurde und wann sie wieder geschlossen ist. Dadurch lassen sich eine Reihe Automation einstellen. Egal, ob vorgefertigte oder selbst erstelle Automation – mit den richtigen Gadgets sind hier kaum Grenzen gesetzt.
Egal, ob bei Verlassen des Hauses die Switchbot Curtain 3 (zum Test) die Gardinen zuziehen sollen, oder der Switchbot Bot bei Ankunft zu Hause direkt den Lichtschalter betätigen oder die Kaffeemaschine einschalten soll. All das funktioniert natürlich nur mit einem Hub – dafür aber richtig gut. Dieses Ökosystem ist ein großer Vorteil, den Switchbot gegenüber Nuki und WeLock auch ohne Matter hat. Mithilfe der Matter-Integration des Switchbot Hub Mini kann das natürlich noch mit einer Vielzahl von Geräten anderer Hersteller erweitert werden.
Testergebnis
Insgesamt konnte mich der Switchbot Lock Pro Türöffner im Praxiseinsatz wirklich überzeugen. Das bedeutet: Er bleibt! Nutzt man den Switchbot Lock Pro allein, so ist das Entsperren etwas lästig, da man lediglich das Smartphone hierzu nutzen kann. Verwendet man ihn aber in Verbindung mit dem Keypad Touch ändert sich das schlagartig. So kann die Tür mit individuellen PIN-Codes, Fingerabdrücken oder mittels NFC-Karte entsperrt werden. Noch smarter wird der Lock Pro dann in Verbindung mit einem Hub, denn dann haben auch Sprachassistenten Zugriff auf den Lock Pro.
Das Wichtigste ist natürlich, dass die Nutzung im Alltag zu jeder Zeit problemlos funktioniert hat. Hat man mal den Schlüssel vergessen, kommt man dennoch wieder herein. Auch die Installation ist einfach gestaltet und die App unterstützt hierbei mit einer guten Anleitung. Zudem ist die App auch im alltäglichen Gebrauch angenehm zu nutzen. Großartige Änderungen zum Vorgänger gibt es neben dem Design aber nicht.
Mit einem Startpreis von 140 Euro liegt die Switchbot Lock Pro lediglich 10 Euro über der UVP des Vorgängermodells. Das ist absolut fair und zurzeit gibt es noch einen Vorbesteller-Rabatt, mit dem ihr noch mal 10 Euro spart. Wer bisher noch kein Switchbot Hub besitzt und das Keypad Touch nutzen möchte, muss abermals 100 Euro mehr investieren und landet somit bei 240 Euro. Das Bundle gibt es beim Hersteller aber derzeit noch für 190 Euro.
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Vor allem in Verbindung mit dem Keypad ein geniales Gerät, nie wieder nach dem Schlüssel kramen! Schnell per Fingerabdruck oder NFC-Karte zu entsperren und absolut zuverlässig (seit 4 Monaten). Der große Vorteil: Gespeicherte Zugangscodes können im Bedarfsfall an Nachbarn etc. ausgegeben werden. Wir waren z.B. im Urlaub, als in der Straße Überflutung und Stromausfall waren. Da ich da das Lock noch nicht hatte, musste ich nervös in der Gegend rumtelefonieren. In Zukunft gebe ich einen Code durch, und der Nachbar kann nach dem Rechten sehen. Sollte das Lock je versagen, bleibt die Möglichkeit, mit dem Schlüssel reinzukommen (Wir haben keinen… Weiterlesen »
So einen klobigen Kasten würde ich nie installieren, geschweige denn so viel Geld ausgeben. Ein normales Schloss tut es auch, das muss man sich einfach nur eingestehen.