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Wie schön wäre es, wenn sich am Morgen die Vorhänge am Fenster automatisch öffnen, sodass man sanft und wie von allein durch das Tageslicht erwacht. Und wenn die Sonne mal wieder den ganzen Raum aufheizt, dann schließen sich die Vorhänge auch automatisch wieder.
Bereits in der nunmehr dritten Generation erlauben die SwitchBot diese Automatisierung. Ein einzelner SwitchBot Curtain 3 Vorhangmotor kostet etwa 70-80€ und wir hatten auch die beiden Vorgängermodelle (Zum Test des Curtain und zum Test des Curtain 2) bereits im ausführlichen Test.
Für mich bislang dennoch ein unbekanntes Produkt. Letztendlich handelt es sich um Motoren für die Automatisierung von Vorhängen. Ich war zu Beginn etwas skeptisch, wie das funktionieren soll, doch als ich die Geräte erhalten habe, war mir schnell klar, dass dies funktionieren muss! Einfach genial, wie SwitchBot dies umgesetzt hat. Neben den beiden Switchbot Curtain 3 habe ich auch noch den SwitchBot Hub 2 (Zum Test) und zwei Solarpanel genutzt.
Design und Verarbeitung
SwitchBot hat eine einfache Möglichkeit gefunden, um diverse Vorhänge anzutreiben, welche in einer Vorhangschiene verhakt sind. Es gibt auch alternativ eine Version für Vorhänge an Stangen. Dazu haben die Motoren eine breite Gummirolle am oberen Ende, welche als Antrieb dient. Um die Rolle zu führen, befinden sich in ca. 3cm Abstand zum Zentrum zwei Aufhängungen, welche in der Vorhangschiene eingelassen werden.
Als Erstes fällt auf, wie groß die einzelnen Switchbot Curtain 3 für die Vorhänge sind. Der Motor misst 172 x 69 x 51 Millimeter und ist 345 Gramm schwer. Wenn man aber die Montage dieser Motoren vornimmt, sieht man sogleich, dass diese sich hinter den Vorhängen verstecken und im Alltag nicht störend wirken.
Auf der Unterseite der SwitchBot Curtain 3 ist eine Info-LED verbaut, welche bei der Installation zur Referenzierung von links und rechts hilft, einen schwachen Akku anzeigt und sonstige Hinweise optisch darstellen kann. Direkt neben der LED ist die USB-C Ladebuchse, an welcher auch die Solarpaneele eingesteckt werden können. Übrigens habe ich die Solarpaneele auch noch an meinem Handy getestet. Diese versorgen tatsächlich auch das Smartphone mit Strom, aber ich habe es nicht zuverlässig hinbekommen. Auch sollte klar sein, dass die Leistung zu schwach ist, um ein Smartphone in annehmbarer Zeit vollständig zu laden.
Wir haben fast durchsichtige Vorhänge, daher kann man den Motor und das Solarpaneel hinter dem Vorhang noch leicht erkennen. Das Solarpaneel misst zusätzlich 492mm, wenn dieses nach unten hängt. Zusammengebaut befindet sich die Solarfläche ca. 510-660mm unterhalb der Decke. Das Panel wiegt zusätzlich 116g und kann zusammengefaltet werden. Durch den Faltmechanismus kann man das Solarpaneel im Gebrauch auch etwas geneigt einstellen, sodass die Sonne es besser anstrahlt. Dies ist in der Umsetzung sehr gelungen.
SwitchBot Hub 2 mit Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsstation
Ich musste zusätzlich zu den SwitchBot Curtain 3 Motoren und den Solarpaneelen, natürlich noch den Hub 2 nutzen. Der erwähnte SwitchBot Hub 2 dient zur Erfassung der Raumtemperatur und der Luftfeuchtigkeit. Wird etwa eine bestimmte Temperatur überschritten, kann man programmieren, dass die Vorhänge automatisch geschlossen werden. Oder wird eine gewisse Temperatur unterschritten, kann man diese wieder öffnen lassen. Dies funktioniert voll autonom, nachdem man die Einstellung korrekt vorgenommen hat in der App von SwitchBot. Wirklich “smart” und ans WLAN angebunden werden die einzelnen Switchbot Curtain 3 auch erst mit dem entsprechenden Hub.
Der Hub 2 misst 70 x 80 x 25mm und hat ein 2 Meter langes Ladekabel dabei, welches am Kopfende den Sensor für die Erfassung von Feuchtigkeit und Temperatur verbaut hat. Ohne Kabel ist der Hub 2 nur 61g schwer, dazu kommen nochmals 83g vom Kabel und dem Netzstecker.
Der Hub 2 lässt sich natürlich auch über Google ansteuern und kann auf alle verfügbaren Geräte von SwitchBot angewendet werden.
Montage der SwitchBot Curtain 3
Die Montage der einzelnen Motoren ist relativ simpel, man kann also nicht viel falsch machen. In der App von SwitchBot werden einem die einzelnen Schritte sehr detailliert erklärt, worauf man achten muss, damit der Motor zum Beispiel nicht verkehrt herumhängt. Es werden vier verschiedene Größen von Adaptern, für die unterschiedlichen Vorhangschienen mitgeliefert. Diese unterscheiden sich in der Breite sowie in dem Durchmesser. Am besten nimmt man am Anfang eine vermeidlich passende Größe zur Hand und testet kurz, ob diese ausreichend Platz in der Schiene hat. Sollte man einen zu großen oder zu breiten Adapter wählen, klemmen die Motoren in der Vorhangschiene und können sich nicht bewegen. Dabei kann aber nichts kaputtgehen, da die Motoren einen Überdrehschutz integriert haben und nach einer gewissen Krafteinwirkung nicht weiter drücken. Um den Motor einzuhängen, lassen sich die beiden Seitenteile aushängen. Die Stäbe mit den Rollen am oberen Ende werden durch einen Federmechanismus zurückgezogen. Dies sorgt für genügend Anpressdruck der Antriebsrolle an der Decke / Schiene.
Ich hatte leider bei mir zu Hause das Pech, dass die Vorhangschiene genau ein Maß getroffen hat, welches mit allen vier Adaptern nicht wirklich funktionierte. Der kleinste Adapter fällt fast raus und verkeilt sich somit, der zweitkleinste Adapter klemmt schon in der Schiene beim Eindrehen. Daher habe ich selber versucht, mit Zahnstochern eine Aufnahme zu basteln. Dies hat eigentlich gut funktioniert, aber hat das Klackern erheblich gesteigert.
Meine Eltern haben glücklicherweise etwas größere Schienen, worin der zweitkleinste Adapter gerade noch Platz gefunden hat. Hier müsste SwitchBot also noch etwas nachbessern und noch ein paar Adapterstufen mehr mitliefern, welche dann hoffentlich alle Schienenformate abdecken.
Somit sind meine Testfahrten bei mir zu Hause nicht wie gewünscht ausgefallen. Die beiden Aufhängungen, welche ungünstigerweise nur aus Kunststoff sind, klappern durch das leichte Einkeilen ziemlich stark. Teilweise kommt der Motor sogar zum Stillstand, weil sich das Ganze verklemmt. Ich hatte trotz dieses Dilemmas einen Heidenspaß am Testen. Es ist super anzusehen, wie die Vorhänge wie von Geisterhand öffnen und sich wieder schließen. Doch schon nach wenigen Fahrten hatte ich das Gefühl, dass die Kunststoffrollen, welche in der Schiene laufen, einigen Abrieb vorweisen. Wie langlebig dies also auf Dauer ist, steht noch aus. Aber wie zuvor besprochen, passgenau ist die Aufhängung bei mir leider nicht.
Ein weiterer Punkt, den ich nicht unerwähnt lassen möchte, ist der Abrieb von der Antriebsrolle an der Decke. Ich habe bei mir zu Hause weiße Decken und die Rolle ist leicht gräulich. Dies führt zusätzlich mit Staub, welche an der Decke haftet, zu unschönen Verfärbungen im Bereich der Vorhangschienen. Wenn der Motor mal klemmt oder der Vorhang nicht zugehen möchte, gibt es natürlich stärkere Verschmutzungen an der Decke, durch das Durchdrehen der Rolle. Auch dort, wo sich die beiden Motoren mittig treffen oder an der ganz äußersten Öffnung, findet man stärkere Verschmutzung. Man sollte sich von Anfang an bewusst sein, dass dieses Phänomen auftreten kann, denn die Reinigung an der Decke von diesen Spuren ist eher mühsam. (mit einem weißen “Zauberschwamm” konnte ich die Flecken aber restlos entfernen)
Bei meinen Eltern sind glücklicherweise keine Spuren aufgetreten. Das Klappern konnte aber auch mittels passender Adapter nicht ganz verhindert werden. Die beiden Aufhängungen sind leider einfach etwas zu instabil konstruiert und können so ins Schwingen geraten.
Wer sich also am Morgen ein sanftes Erwachen mittels Sonnenlichts wünscht, erlebt seine Überraschung, wenn die Dinger los klappern!
Bedienung
Die Motoren können über Google Assistant per Sprachbefehl bedient werden, über die App direkt angesteuert oder voll automatisiert werden. Auch ohne den Hub 2 kann man die Motoren zeitgesteuert anpeilen oder eine Szene vorgeben. Mit dem Hub 2 hat man lediglich noch die Möglichkeit, dies von der Temperatur oder der Luftfeuchtigkeit abhängig zu machen. Zudem gibt es auf dem Hub 2 noch zwei Tasten, welche sich einstellen lassen. Ich kann unter anderem über den Button die Vorhänge öffnen und schließen. Nicht schlecht habe ich gestaunt, als ich den Vorhang mit dem Motor manuell zurückgezogen habe. Denn der Motor erkennt die Bewegung und fängt sogleich an zu laufen. Dies hat aber nicht immer zuverlässig funktioniert, da je nach Raumhöhe ein großer Hebel wirkt und man viel Kraft einsetzen muss, damit der Motor dies überhaupt zu spüren bekommt. In der App steht der Hinweis, dass der Motor 5cm bewegt werden muss, bis dieser unterstützend einspringt.
Wenn ich zwei Vorhänge von der Mitte her öffne und so einen linken und rechten Vorhang nutze, werden beide zeitgleich angesteuert. Ich habe in der App auch die Möglichkeit nur eine Seite separat zu öffnen, wie es mir also beliebt. Die “Mitte” kann selber gewählt werden und wird in der ersten Testfahrt angelernt. Somit starten beide Seiten gleichzeitig und die kürzere Seite ist einfach früher vollständig geöffnet als ihr Gegenüber.
Im Lieferumfang liegt auch ein Magnet bei, welcher selbstklebend an der Decke montiert werden kann. Der Magnet dient zur Referenzierung der Nullstellung vom Vorhangmotor. So kann sich der SwitchBot Curtain 3 bei jeder Fahrt neu einlernen, falls er mal unabsichtlich verschoben wurde oder durchgedreht hat und verliert so seine programmierte Fahrstrecke nicht. Man spürt hier wieder einmal mehr, dass die Geräte von SwitchBot wirklich gut durchdacht sind.
Akkulaufzeit der SwitchBot Curtain 3
Es ist schwer zu sagen, wie lange diese Motoren mit einer Akkuaufladung laufen können, je nach Vorhangbreite, Gewicht und Betriebsdauer pro Tag ist dies natürlich sehr unterschiedlich. Ich selbst habe es nicht fertiggebracht, den Akku vollends zu ermüden, dies liegt natürlich auch daran, dass ich die mitgelieferten Solarpanels von Beginn an mitnutzte. Wir hatten in den 3 Wochen der Testphase eigentlich immer super Wetter. Spannend wird es in der Winterzeit, wenn nur wenig Sonne verfügbar ist. In der Endphase vom Test habe ich extra auf die Solarpanels verzichtet und konnte den Akku trotzdem kaum ermüden. Wer also nicht den ganzen Tag den Vorhang auf und zu fahren lässt, wird sich nie über einen leeren Akku sorgen müssen. In der App lässt sich natürlich auch der Akkustand der Motoren anzeigen. Auch kann man sich den Verlauf der Ladung anzeigen lassen und so sehen, ob die Solarpaneele genügend Leistung bringen. Etwas versteckt in der App lässt sich sogar die Ladeleistung der Solarpaneele anzeigen, mit Verlauf der letzten 7 Tagen.
Nach rund 20 Fahrten auf ca. 2 x 2 Meter (links 2m und rechts 2m) hatten beide Motoren noch 73% Akku. Dabei ist zu beachten, dass meine Schienen eher stark geklemmt haben und so mehr Energie vonnöten war als bei einer normal funktionierenden Schiene. Also auch ohne die Solarpaneele ist das Aufladen eher ein geringes Übel.
Testergebnis
Das Komplettpaket von SwitchBot mit den zwei Motoren, zwei Solarpaneele und den Hub 2 hat mich im Test trotz einiger Probleme definitiv überzeugt! Ich glaube, mir hat persönlich selten ein Testgerät so gut gefallen, da es viel zu entdecken gab, das ganze neu für mich war und man einfach spürt, wie viel Mühe sich SwitchBot hier bei der Umsetzung gegeben hat.
Die Nutzung im Alltag ist bei mir zu wenig vorhanden, da ich bei Sonne mehr die Jalousien, als die Vorhänge nutze. Die Vorhänge sind bei uns also mehr zur Deko als zum Schutz vor Licht und Wärme. Wer aber gerne seine Vorhänge zum Leben erwecken möchte und daraus einen Nutzen ziehen kann, hat mit diesem Produkt eine wirklich gute Möglichkeit gefunden. Die SwitchBot Curtain 3 Motoren sind sehr stark und können Vorhänge bis 15kg ziehen. Die Vielfältigkeit der Bedienung und die Einstellungen in der App sind sehr umfangreich. Auch der Betrieb mittels Solarpaneele ist smart. Einmal installieren und dann sorgenfrei nutzen, einfach so, wie man es gerne überall hätte.
Von mir bekommt SwitchBot ein großes Lob für die Curtain 3 Automatisierung und ich werde mich künftig sicherlich etwas mehr auf die Marke achten, um zu sehen, was da noch spannendes auf uns zukommt.
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Ist ja lustiges Teil 😁
Aber bittet testet mehr Smartphone und weniger andere Sachen.