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Heute testen wir die Soundcore Liberty 4 Pro. Nachdem der Hersteller im vergangenen Jahr unsere Bluetooth-Lautsprecher-Bestenlisten kräftig aufgemischt hat, bringt Soundcore nun ihre neuen Premium-TWS-Kopfhörer. Schon die „normale“ Version Soundcore Liberty 4 NC ohne „Pro“ hat uns so überzeugt, dass wir den beliebten Kopfhörer auf Platz 3 der Bestenliste gesetzt haben. Die Soundcore Liberty 4 Pro tritt in große Fußstapfen… Der Vorgänger des Kopfhörers, der Liberty 3 Pro, war jahrelang mein Begleiter – meine gut klingende Ruheoase im hektischen Alltag und auch einer der beliebtesten True Wireless Kopfhörer der letzten Jahre. Die neuen Soundcore Liberty 4 Pro kommen mit vielen innovativen Features, verbessertem Sound, stärkerem ANC, Spatial Audio und einem praktischen Ladecase mit Display. Können die Soundcore Liberty 4 Pro auch wieder den TWS-Markt auf den Kopf stellen? Findet es hier in unserem Test heraus.
Design und Verarbeitung
Der Soundcore Liberty 4 Pro ist in vier Farbvarianten erhältlich: Hellblau (Hochglanz), Schwarz (Hochglanz), Schwarz (matt) und Weiß (matt). Unsere Version ist glücklicherweise schwarz-Hochglanz. Die hochglänzenden Modelle haben einen kleinen Designvorteil, auch wenn man Fingerabdrücke und Kratzer bekanntlich auf Lack besonders gut sieht.
- schwarz (Hochglanz)
- hellblau (Hochglanz)
- weiß (matt)
- schwarz (matt)
Das spezielle, quadratisch abgerundete Ladecase ist mit 64,5 x 61,5 x 30 Millimetern etwas größer als die meisten Konkurrenten. Vom Gewicht her liegt es aber mit 62 Gramm (51 Gramm = Gewicht der Ladeschale, 5,5 Gramm pro Ohrhörer) auf dem gleichen Niveau. Damit ist es in der Hosentasche auf jeden Fall sichtbar und spürbar. Die Höhe des Ladecases ist vergleichbar mit einer kleinen Brieftasche, was mich in der Hose nicht sonderlich stört. Verglichen mit anderen Ladecases von TWS ist das des Soundcore Liberty 4 Pro das größte, was mir bekannt ist.
- Jabra Elite 10 vs. Soundcore Liberty 4 Pro vs. Soundcore Liberty 3 Pro
Das Etui ist auf der nach hinten aufschiebbaren Oberseite in schwarzer Hochglanzoptik gehalten. In der Mitte befindet sich das Soundcore-Logo in Dunkelgrau. Ein Vorteil der Hochglanzoptik ist die Transparenz innen. Der Hersteller spendiert dem Ladecase im Inneren ein 0,8 Zoll großes Display, das durch eine transparente Aussparung an der Oberseite auch im geschlossenen Zustand ablesbar und bedienbar ist. Bei den matten Farbvarianten fehlt konstruktionsbedingt die transparente Oberseite, was das Ablesen des Displays im geschlossenen Zustand verhindert und einige praktische Funktionen etwas umständlicher macht.
Glücklicherweise sind die restlichen Seiten mattiert. Auf der Rückseite befindet sich der USB-C-Anschluss. Darüber befindet sich eine kleine LED zur Anzeige des Ladestatus. Im vorderen Bereich befindet sich eine Bedienfläche für das Display. Schiebt man die glänzende Oberseite nach oben, kommen die Ohrhörer und das Display zum Vorschein. Dreht man das Gehäuse im aufgeklappten Zustand, findet man das Typenschild auf der Unterseite der aufklappbaren Fläche. Im Inneren der Ladeschale befinden sich neben dem Display und den beiden Ohrhörern (die magnetisch von der Schale angezogen werden) jeweils zwei Ladekontakte.
Die Hörer sind in hochglänzendem Schwarz gehalten und haben ein recht typisches Stabdesign. Auf der dem Gesicht zugewandten Seite ist eine kleine, gerade Bedienfläche eingelassen. Auf der von außen sichtbaren Seite befindet sich das kleine graue Soundcore-Logo.
In jedem Earbud befinden sich sechs Mikrofone und ein Luftdrucksensor. Letzterer soll beim Fliegen für eine bessere Geräuschunterdrückung sorgen. Die Ohrhörer verfügen über die Schutzklasse IPX5, sodass sie auch vor starkem Regen geschützt sein sollten. Zum Schwimmen sollte man die Kopfhörer also nicht benutzen. Das Gehäuse selbst hat wie immer keine Schutzklasse.
Tragekomfort der Soundcore Liberty 4 Pro
Der Halt im Ohr war in meinem Fall sehr gut. Nach dem Einsetzen und leichten Eindrehen ins Ohr sitzen die Soundcore Liberty 4 Pro bombenfest. Natürlich dichten Memory Foam Einsätze noch besser ab und sitzen etwas fester im Ohr, sind aber meiner Meinung nach bei den Earbuds nicht nötig. Der Hersteller legt außerdem 6 Paar Silikon-Ohrstöpsel in jeder Größe bei, sodass die Earbuds in der XL-Variante auch bei meinen großen Ohren perfekten Halt finden. Selbst beim Rennradfahren oder Laufen lockerte sich der Sitz der Ohrhörer nicht. Durch das bauchige Design kann ich mir aber gut vorstellen, dass jemand mit sehr kleinen Ohren Probleme beim Einsetzen oder ein Druckgefühl haben könnte.
Bei längerem Tragen konnte ich keine Wärmeentwicklung oder Lockerung der Ohrhörer feststellen. Die Soundcore Liberty 4 Pro sind die ersten Ohrhörer (neben den Jabra Elite 75t), die auch nach mehreren Stunden noch bequem sitzen, ohne dass ich sie wegen eines Hitzestaus oder Druckgefühls nachjustieren oder ganz abnehmen musste. Manchmal vergisst man wirklich, dass sie überhaupt eingesetzt sind.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des Soundcore Liberty 4 Pro ist relativ umfangreich. Neben der Ladeschale und den Kopfhörern findet man ein mehrsprachiges Warnhinweisheft, eine selbsterklärende englische Schnellstartanleitung mit Bildern, sechs Paar Silikon-Ohrstöpsel in verschiedenen Größen (XS-XL) und ein kurzes USB-A auf USB-C Ladekabel.
Steuerung und App
Die Soundcore Liberty 4 Pro verfügen über das neuere Bluetooth in Version 5.3. Sie unterstützen außerdem folgende Codecs:
- LDAC, SBC, AAC
Die Kopfhörer sind mit Google Pair schnell gekoppelt. Wenn das bei euch nicht der Fall ist, könnt ihr die Liberty 4 Pro in den Kopplungsmodus versetzen, indem ihr die Hülle öffnet und die Kopfhörer einlegt. Wenn ihr sie mit eurem Gerät gekoppelt habt, signalisiert euch ein leiser Piepton, dass sie mit eurem Abspielgerät verbunden sind.
Die weitere Bedienung erfolgt über die Kopfhörer. Hier setzt Soundcore auf verschiedene Signaltöne, um den Abspielmodus und die Verbindung zu unterscheiden. Diese Signaltöne könnt ihr euch schnell merken und im Alltag schnell wiedererkennen. Wollt ihr den Hörmodus wechseln oder die Lautstärke regulieren, könnt ihr das über die geradlinige Bedienfläche am Kopfhörerbügel tun.
Die Bedienung am Ohrhörer ist intuitiv, und durch die lange Bedienfläche sind mir nur wenige Fehlbedienungen unterlaufen. Die Lautstärkeregelung durch Wischen nach oben/unten hat bei mir anfangs nicht funktioniert, aber das lag einfach daran, dass sie standardmäßig nur für den linken Ohrhörer eingestellt ist. Die meisten Befehle könnt ihr durch ein Drücken der Bedienfläche steuern. Praktisch hierbei ist ein dezentes Klickgeräusch, das euch zeigt, dass ihr den Ohrhörer drückt. Alle Befehle (bis auf die Anrufsteuerung) können in der Soundcore App frei angepasst und verändert werden. Lediglich der Google Assistant bzw. Gemini ist nicht mehr per Druckbefehl verfügbar. Ich habe diesen aber auch nie über den Liberty 3 Pro genutzt.
Hier nun die Standardeinstellungen der Ohrhörerbedienung:
- L/R auf Bedienfläche hoch/runterwischen: Lautstärke leiser/lauter
- L/R einmal antippen: Pause/Play
- L zweimal antippen: vorheriger Titel
- R zweimal antippen: nächster Titel
- L/R dreimal antippen: nicht belegt
- L/R zwei Sekunden gedrückt halten: ANC AN/Transparenz
- L/R zweimal antippen, bei Anruf: Annehmen/Auflegen
- L/R zwei Sekunden gedrückt halten, bei Anruf: ablehnen
Das 0,8 Zoll große Schwarz-Weiß-Display im Gehäuse lässt sich auch über die darunter liegende Bedienfläche steuern. Diese reagiert auf Wischgesten. Wenn ihr eine Option auswählen wollt, müsst ihr zweimal auf die Bedienfläche drücken. Viele Funktionen könnt ihr in der App nach Belieben ein- und ausschalten. Folgende Dinge könnt ihr mit dem Case bedienen:
- ANC/Transparenzmodus in 10 Stufen
- Räumliches Audio (Spatial Audio)
- Atmosphärischen Druck (beim Fliegen vor allem möglicherweise brauchbar)
- Gerät finden (nur für die Ohrhörer, nicht euer Smartphone)
- Kamera steuern (mögliches Auslösen der Kamera über das Case)
Viele Funktionen benötige ich nicht und habe sie daher deaktiviert. Praktisch sind die Funktion „Geräte finden“ und die ferngesteuerte Kamera. Bei der “Geräte finden”-Funktion kann man den Kopfhörer, den man verloren hat, durch einen lauter werdenden Ton wiederfinden. Bei der “ferngesteuerten Kamera” müsst ihr zunächst die Kamera-App auf eurem Smartphone starten. Danach könnt ihr mit einem einfachen Druck auf das Bedienfeld Fotos machen. Leider könnt ihr bei geschlossenem Case nur die zehnstufige ANC oder den Transparenzmodus einstellen. Für den Rest muss das Case geöffnet werden.
Die Verbindungsqualität war bei mir im normalen SBC/AAC und auch im LDAC Codec durchweg sehr gut. Die Liberty 3 Pro waren besonders im hochauflösenden LDAC-Codec störanfällig und brachen die Musikwiedergabe gerne und oft für einen Moment ab. Dieses Problem tritt bei den Liberty 4 Pro zu keinem Zeitpunkt auf. Außerdem ist es jetzt möglich, Multipoint im LDAC-Audiomodus zu aktivieren.
Die App gibt euch viele Optionen vor. Hier nun eine Liste mit den vielen App-Funktionen:
- Hörtest durchführen (welcher sogar exakt das Ergebnis meiner Ohren beim HNO-Test widerspiegelte)
- Sichere Lautstärke: Abspiellautstärke auf euer Gehör in Dezibel messen. Bei letzterem könnt ihr sogar einen Grenzwert für die Ohrhörer vorgeben, damit ihr euer Gehör nicht durch laute Musik mit den Liberty 4 Pro schädigt
- Test der Passform der Ohrhörer (erkennt zuverlässig, ob ihr die richtigen Stöpsel tragt und es genug abdichtet)
- Bedientöne der Ohrhörer ab-/anschalten
- Adaptive Schalldämpfungskompensation (damit andere Außenstehende nicht eure Musik hören)
- Trageerkennung (reagiert nach ca. 3 Sekunden beim Absetzen, spielt 1 Sekunden nach Einsetzen der Ohrhörer wieder automatisch ab)
- Smart-Chat (Musiklautstärke wird automatisch bei Gespräch verringert und der Transparenzmodus aktiviert)
- Duale Verbindung aktivieren/deaktivieren (bei mir wechselte es zuverlässig und nach ca. 4 Sekunden die Verbindung zum Laptop, wenn ich auf dem Gerät etwas abspielte, wenn nur ein Gerät etwas abspielt, dauert der Wechsel unter einer Sekunde)
Beim Updaten der Kopfhörer und des Cases habe ich kaum Bedenken, dass Soundcore noch etwas an den Soundcore Liberty 4 Pro nachbessern wird. Das letzte Update für die Vorgänger erhielt ich im Herbst 2024 (obwohl die Kopfhörer zu dem Zeitpunkt schon 3 Jahre auf dem Markt waren).
Soundqualität und ANC der Soundcore Liberty 4 Pro
ANC
Soundcore wirbt groß mit der ANC der Kopfhörer, welches dreimal stärker sein soll. Nicht weniger als sieben Sensoren (6 Mikrofone und ein Luftdrucksensor) sollen die Geräuschunterdrückung innerhalb von 0,3 s kalibrieren. Schaltet man zwischen ANC und transparentem Modus um, bemerkt man einen deutlich schwächeren Bass im transparenten Modus. Die beste Klangqualität wird mit aktiviertem ANC erreicht.
Das ANC des Soundcore Liberty 4 Pro ist bis auf eine Ausnahme stark. Gespräche, Musik und viele andere Hintergrundgeräusche werden stark herausgefiltert. Im Tief- und Mitteltonbereich liegen die Kopfhörer auf einem Niveau mit der Geräuschunterdrückung der Sony WF-1000XM5. Nur hohe und sehr hohe Töne werden wirklich schlecht herausgefiltert. Das ist mir zum ersten Mal im Supermarkt beim Einpacken von Tüten aufgefallen. Das Knistern der Folie konnte überhaupt nicht herausgefiltert werden. Das trifft natürlich auch auf viele Klänge im Alltag zu. Bei leichten Windgeräuschen (trotz eingeschalteter Windgeräuschfilterung), Rollgeräuschen von Autos (wenn das Auto in der Stadt an einem vorbeifährt) und Sauggeräusche von Staubsaugern oder das Tippen auf einer Tastatur sind ebenfalls betroffen. Trotz geschlossener Tür und nicht maximaler Saugleistung ist das Geräusch bei vollem ANC und perfekt sitzenden Kopfhörern neben der Musik noch deutlich zu hören. Ich bin gespannt, ob Soundcore hier per App noch nachlegt – wenn ja, werde ich den Test an dieser Stelle noch anpassen.
Spatial Audio
Spatial Audio bzw. Räumliches Audio ist bei den Kopfhörern ebenso verbaut. Leider muss man dann den klangstärkeren LDAC-Codec deaktivieren, damit man den Spatial Audio aktivieren kann. Dort stehen euch die Modi Gaming, Film, Podcast und Musik zur Verfügung.
Bei der Wiedergabe von normaler Stereomusik oder von Filmen mit Stereosignal mit Spatial Audio wirken jedoch alle Modi wie durch eine Tauchglocke aufgenommen. Der “Musikmodus” ist unterteilt in “fixiert” und “Kopf folgen”. Im letzteren Modus kann man sich wie bei einem Konzert nach der Musikquelle umdrehen. Bei einer normalen Stereo-Audioquelle hört ihr die Klänge natürlich nur aus einer Richtung.
Wenn ihr aber eine 3D-Audioquelle habt, ändert sich das Klangerlebnis. Bei Netflix könnt ihr die Klänge plötzlich wie mit einer Surroundanlage verorten. Auch der Kopfverfolgungsmodus kann die Immersion noch steigern. Ich habe den Spatial Audio-Modus lediglich zum Filmschauen angeschaltet und ansonsten immer deaktiviert.
Soundqualität
Soundcore verspricht mit „verbesserter ACAA-Akustik, einem 10,5-mm-Tieftöner, einem titanbeschichteten Hochtöner und einer digitalen Frequenzweiche“ maximale Treiberleistung auf Studio-Niveau. Die Kopfhörer sollen einen „kraftvollen und nuancenreichen Klang“ bieten. Doch was letztlich zählt, ist der Klang der Ohrhörer…
Die Klangqualität ist beim ersten Einschalten im voreingestellten „Soundcore Signature“-Modus natürlich, wenig tiefenbetont und recht analytisch. Allerdings fehlen die letzten Details und der Klang ist für mein Gehör etwas zu wenig warm. Dass der Klang beim ersten Einschalten nicht perfekt ist, ist bei Kopfhörern normal.
Es lohnt sich immer, 10 Minuten in die Optimierung des Klangs zu investieren, um das volle Potenzial aus dem Kopfhörer herauszuholen. Die Standardeinstellungen des Liberty 3 Pro waren übrigens noch etwas gewöhnungsbedürftiger…
Soundcore bietet verschiedene Möglichkeiten, den Klang der Kopfhörer an die eigenen Vorlieben anzupassen. Zum einen könnt ihr mit den Soundcore Liberty 4 Pro einen 7-minütigen Hörtest („Hear-ID“) durchführen und die Kopfhörer nach dem Test automatisch einstellen lassen. Alternativ könnt ihr natürlich auch den Klang über einen 10-Band-Equalizer anpassen. Praktisch ist hierbei, dass ihr im Hintergrund die Kurve der „Hear-ID“ angezeigt bekommt und somit eine gute Orientierung für die Klanganpassung habt. Alternativ könnt ihr auch einen der 22 voreingestellten Equalizer verwenden, wovon ich aber abraten würde.
Vergesst nicht, den LDAC Codec zu aktivieren, wenn ihr ein Android-Gerät als Abspielgerät besitzt und eine hochauflösende Musikquelle habt. Damit verringert ihr zwar die Akkulaufzeit der TWS, aber ihr hört schon ein detaillierteres Klangbild in der Wiedergabequalität.
Ist der Klang erst einmal für euer Gehör optimiert und nach euren Vorlieben eingestellt, liefern die Soundcore Liberty 4 Pro richtig ab. Dann habt ihr ein detailreiches, natürliches Klangbild, wie man es sonst eher von teureren Kopfhörern kennt. Dann klingen die Liberty 4 Pro auch etwas besser als die Vorgänger Soundcore Liberty 3 Pro. Dabei ist der Kopfhörer sehr variabel, da er auch kräftige Bässe spielen kann. Im Vergleich zu klangstarken Over-Ear-Kopfhörern oder HiFi-Lautsprechern fehlen den Ohrhörern jedoch einige minimale Details, die ungenau wiedergegeben klingen.
Die Soundcore Liberty 4 Pro klingen mit Memoryfoameinsätzen nicht besser als mit den originalen Silikonstöpseln. Ich hatte weniger Bass und weniger Abschirmung als mit den originalen Silikonpads. Die Kopfhörer laden sich auch mit den nachgekauften Einsätzen erst nach etwas stärkerem Druck auf die Ladekontakte auf. Außerdem reibt die Hülle beim Schließen und Öffnen an den Ohrhörern. Memoryfoameinsätze kann ich daher für den Soundcore Liberty 4 Pro nicht empfehlen.
- Passform mit Memory Foam
Zum Radfahren sind die Ohrhörer leider kaum geeignet. Leider sind die Windgeräusche trotz der „Wind Noise Reduction“ zu stark wahrnehmbar. Beim Gehen und bei leichtem Wind konnte ich kaum Störgeräusche wahrnehmen. Gerade dann erweist sich das Liberty 4 Pro als starkes TWS, da es viele Außengeräusche durch die ANC herausfiltern kann. Bei aktivierter „Windgeräuschunterdrückung“ merkt man dann schnell, dass die Kopfhörer die Windgeräusche (nach leichtem bis mittlerem Wind) schnell aus den Störgeräuschen herausfiltern.
Mikrofon
Die Sprachqualität der sechs Mikrofone in den Ohrhörern ist ordentlich, aber nicht überragend. Beim Telefonieren mit dem Headset ist die Aufnahmequalität überwiegend klar und natürlich, aber auch leicht dumpf. Erfreulich ist, dass die Soundcore Liberty 4 Pro Windgeräusche gut herausfiltern können, sodass der Gesprächspartner einen trotz Wind noch versteht.
Akkulaufzeit der Soundcore Liberty 4 Pro
Der Soundcore Liberty 4 Pro ist mit einem 500 mAh Lithium-Polymer-Akku ausgestattet. Mit einer Ladung sollen die Kopfhörer 10 Stunden durchhalten, mit dem Case insgesamt 40 Stunden. Auch beim Aufladen hat Soundcore nachgebessert und wirbt mit einem doppelt so schnellen Ladevorgang wie bei den Liberty 3 Pro. So sollen die Kopfhörer nach 5 Minuten Ladezeit 4 Stunden Musik hören können.
Natürlich sind die angegebenen Werte immer ohne ANC und aktiviertem LDAC-Codec zu verstehen. Bei uns hielten die Ohrhörer des Liberty 4 Pro etwas länger durch als die des Vorgängers. Nach ca. 45 Minuten Wiedergabe mit aktiviertem ANC und LDAC hatte ich noch ca. 80% Akkuladung in den Ohrhörern. Insgesamt hielten die Ohrhörer in diesem Modus mit einer Akkuladung etwa 3 Stunden und 20 Minuten durch. Nach dem Einlegen in die Tasche kann man an der Akkuanzeige gut erkennen, wie schnell sie geladen werden. Nach etwa 45 Minuten sind sie wieder voll aufgeladen.
Mit aktiviertem ANC und ohne LDAC-Codec erreicht man mit einer Ladung der Ohrhörer eine Laufzeit von ca. 5 Stunden. Die Nutzung der Ohrhörer ohne ANC macht für mich keinen Sinn, weshalb ich sie nicht gemessen habe. Ich gehe aber davon aus, dass die Ohrhörer (wie angegeben) wirklich knapp 8 Stunden durchhalten.
Das Case kann kabellos oder per USB-C schnell aufgeladen werden. In dieser Preisklasse ist es eher selten, dass Cases überhaupt kabellos aufgeladen werden können.
Testergebnis
Die Soundcore Liberty 4 Pro haben bei uns einen starken, wenn auch nicht perfekten Eindruck hinterlassen. Die Kopfhörer sind schön designt, haben einen hervorragenden Tragekomfort und liefern einen wirklich guten und detailreichen Sound. Dazu kommt das große Case mit Display, welches durch viele Funktionen wirklich innovativ ist. Das ANC filtert besonders tiefe und mittlere Frequenzen stark heraus. Auch die App ist Soundcore-typisch ausgereift und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten.
Leider sind die Kopfhörer nicht perfekt. Hier ist vor allem das ANC bei hohen Tönen zu nennen. Gerade diese Frequenzen können die Kopfhörer trotz vieler eingebauter Mikrofone nicht herausfiltern und werden meist nahezu ungefiltert direkt in die Musikwelt übertragen. Außerdem ist das Gehäuse des TWS groß und somit nicht für jeden etwas für die Hosentasche. Wenn euch diese beiden Fakten nicht stören, dann ist der Soundcore Liberty 4 Pro eine wirklich gute Wahl. Für mich sind die Soundcore Liberty 4 Pro mein täglicher Begleiter geworden und haben die Jabra Elite 10 bzw. die Soundcore Liberty 3 Pro abgelöst. Zum Sport treiben (joggen, Rennrad fahren) nehme ich allerdings andere Kopfhörer.
True-Wireless-Speaker gibt es natürlich wie Sand am Meer, auch wenn die Hersteller nur wenige Premium-Modelle anbieten. Hier sind zunächst die 1More Evo (zum Test) zu nennen, die Joscha durch ihren starken Klang zum kleinen Preis von bis zu 120€ überzeugten. Auch die kürzlich getesteten teureren Huawei Freebuds 4 Pro (zum Test) bieten ein ähnliches Klangerlebnis. Wer es etwas günstiger haben möchte, wird mit dem derzeit sehr beliebten Soundcore Liberty 4 NC (zum Test) sicher glücklich. Schaut in unsere Bestenliste (zur Bestenliste), wenn ihr weitere Empfehlungen zu Kopfhörern braucht.
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Ich habe die Normalen und meine Frau die Pro, leider habe ich das problem das sie einfach nicht sitzen wollen, egal welche Einsätze, sie fallen nach kurzer zeit wieder raus. Ich liebe aber den Sound, bin sowieso großer Soundcore -Sound fan. Habe jetzt die Anker Sport X20, die halten zumindest, auch wenn es mit Brillen etwas eigenartig sich anfühlt. Soundtechnisch sehr ähnlich nur die Höhen sind bei den Liberty besser.
Das ist echt schade… Halten die nicht, weil die Liberty 4 Pro nicht, weil die Silikoneinsätze zu klein sind?
Hast du mal andere Ohrstöpsel probiert? Soweit ich das sehe, hat Soundcore universelle verbaut.