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Von Soocas hatten wir zuletzt im Jahr 2019 eine Zahnbürste im Test. Damals konnte die Soocas X5 (zum Test) überzeugen. Im Repertoire führt der Hersteller neben elektrischen Zahnbürsten auch Rasierapparate und Mundduschen. Über Crowdfunding hat man jetzt die zwei Bereiche Zahnbürste und Munddusche in einem Produkt vereint. Herausgekommen ist die Soocas Neos, auf die wir in diesem Test einen näheren Blick werfen.
Lieferumfang der Soocas Neos
Im Lieferumfang der großen Soocas Neos finden wir zwei Bürstenköpfe, die beide mit einer eigenen Schutzkappe daherkommen. Schade, dass man hier nur zwei Bürstenköpfe beilegt. Andere Hersteller wie Oclean legen hier mindestens drei bei. Außerdem bekommt man eine Stofftasche, um die Zahnbürste auch unterwegs verstauen zu können. Da wir es hier mit einer Zahnbürste zu tun haben, die auch einen Wassertank besitzt, liegt auch eine Art Pfeifenreiniger bei, mit dem man den Tank säubern kann. Aufgeladen wird die Zahnbürste mit der mitgelieferten Ladestation.
Der Lieferumfang ist insgesamt nichts Besonderes. Es liegt aber dennoch alles bei, was man für den Betrieb benötigt.
Design und Verarbeitung
Wie bereits angesprochen, handelt es sich bei der Soocas Neos um eine wirklich große Zahnbürste. Das Gehäuse ist weiß und besitzt vorn ein graues Feld, in dem drei verschiedene Steuerungs-Knöpfe zu finden sind. Auf der Hinterseite findet man oben dann die Öffnung des Wassertanks. Dieser fasst insgesamt 90 Milliliter. Unten befindet sich eine weitere Öffnung für den Wassertank und so lässt sich dieser schließlich auch mit dem mitgelieferten Tool reinigen und trocknen.
Damit das Wasser aus dem Tank auch schließlich im Mund ankommt, besitzt die Aufsteckvorrichtung für den Bürstenkopf eine Öffnung und wird somit eher zu einem „Aufsteckrohr“. Auch die Bürstenköpfe besitzen dementsprechend eine Öffnung. Prinzipiell unterscheiden sich diese nicht von den Bürstenköpfen anderer Hersteller wie Oclean und Co. Es gibt zwei verschiedene Borsten, die eine leicht unterschiedliche Stärke besitzen. Der Unterschied zu anderen Bürstenköpfen liegt dann im oberen Drittel: Hier befindet sich die Öffnung, durch die das Wasser in den Mund gepumpt wird. Insgesamt unterscheidet sich das gesamte Design der Zahnbürste nicht großartig von anderen Zahnbürsten – außer natürlich der zusätzliche Wassertank, durch den die Zahnbürste maßgeblich größer und schwerer wird. Die Verarbeitung der Soocas Neos ist einwandfrei.
Bürstenköpfe
Auf die Bürstenköpfe müssen wir an dieser Stelle noch etwas genauer eingehen. Weil es sich hier um besondere Bürstenköpfe handelt, findet man keinerlei Bürstenköpfe von anderen Herstellern. Auch Bürstenköpfe ohne Wasseröffnung passen nicht auf das Aufsteckrohr, da dieses durch die Öffnung eben relativ dick ist. Leider ist man aber relativ schnell dazu gezwungen, Ersatz zu beschaffen. Wenn man sich an die Herstellerangaben hält, wechselt man spätestens alle drei Monate den Bürstenkopf – das bedeutet: Spätestens nach einem halben Jahr muss man sich auf die Suche nach neuem Material machen, denn Soocas legt ja nur zwei Stück bei.
Ob die Bürstenköpfe aber wirklich drei Monate durchhalten, wage ich zu bezweifeln. Schon vor dem ersten Gebrauch standen einzelne Borsten ab, was nicht gerade für eine gute Verarbeitung spricht. Im Testzeitraum haben sich beim verwendeten Bürstenkopf aber keine weiteren signifikanten Abnutzungsspuren abgezeichnet.
Die Bürstenköpfe sind bisher nicht hierzulande verfügbar, was sich aber bald ändern sollte. Vermutlich wird es auf Aliexpress dann auch alternative Bürstenköpfe von No-Name Herstellern geben, die für günstigen Ersatz sorgen.
Funktion und Betrieb der Soocas Neos
Die Bedienung der Soocas Neos ist selbsterklärend, denn viele Bedienungs-Optionen gibt es nicht. Die Zahnbürsten-Munddusch-Kombi bietet nämlich nur zwei Modi. Mit dem oberen Knopf schaltet man den Hauptreinigungsmodus ein. Dieser wird „Deep Clean“ genannt. Mit der Taste darunter wird der kürzere Reinigungsmodus „Quick Clean“ gestartet. Die dritte Taste ist in Orange gehalten und hiermit kann durch drei verschiedene Intensitäten geschaltet werden. Diese beziehen sich dann darauf, wie schnell sich der Bürstenkopf bewegt und wie viel Wasser aus der Zahnbürste kommt. Die Zeiten für die einzelnen Putzvorgänge sind voreingestellt und können leider auch nicht nach den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. Man muss sich also zwischen einem der beiden Modi entscheiden. Auch auf eine unnötige App verzichtet Soocas.
Deep Clean Modus
Der Deep Clean Modus der Soocas Neos ist zu Beginn ein ganz normaler Reinigungsmodus, wie bei jeder herkömmlichen Schallzahnbürste auch. Zwei Minuten putzt man sich also die Zähne mit der Zahnpasta seiner Wahl. Alle dreißig Sekunden vibriert die Zahnbürste dann, sodass man daran erinnert wird, die zu putzende Stelle zu wechseln. Wenn die zwei Minuten dann abgelaufen sind, schaltet sich der zweite verbaute Motor ein. Dieser bedient die Wasserpumpe, sodass das Wasser aus dem Tank in den Mund gelangen kann. Der Motor ist auch stark genug und pumpt das Wasser impulsartig in den Mund. Nach einer Minute ist dieser Modus dann auch beendet. Das Ziel des Wasserstrahls ist es, die Zahnpasta auch in die Zahnzwischenräume zu befördern. In diesem Zusammenhang wirbt der Hersteller mit einer zehnmal besseren Zahnlückenreinigung im Vergleich zu herkömmlichen Handzahnbürsten.
Ich hatte nach der Nutzung immer das Gefühl, saubere Zähne zu haben. Im Vergleich zu meiner Oclean X Pro Elite (zum Test), die Erik auch schon einem ausführlichen Test unterzogen hat, hatte ich aber nicht das Gefühl, dass meine Zähne sauberer sind. Man spürt, dass die Zahnzwischenräume besser gereinigt werden als mit einer normalen Schallzahnbürste. Ob es aber wirklich funktioniert, dass die Zahnpasta in die Zahnzwischenräume gelangt, bleibt fraglich. Denn den Mund muss man zwangsläufig während des Putzvorgangs öffnen, sodass das Wasser-Zahnpasta-Gemisch aus dem Mund fließen kann. Das liegt ganz einfach daran, dass man die Menge an Wasser nicht auf einmal im Mund halten kann – ich zumindest nicht. Und so befindet sich relativ schnell keine Zahnpasta mehr im Mund, sondern nur noch Wasser. Das ist aber nicht schlimm, denn die eigentliche Funktion einer Munddusche bleibt dennoch erhalten und Essensreste werden aus den Zahnzwischenräumen entfernt.
Quick Clean Modus
Der Quick Clean Modus der Soocas Neos bietet genau die gleichen Funktionen wie auch schon der Deep Clean Modus. Der Unterschied hier liegt aber darin, dass je nach Intensitätsstufe nur 30 bis 50 Sekunden geputzt wird. Zudem sind beide Motoren gleichzeitig aktiv. Das heißt, der Putzmodus und der Wassermodus werden simultan verwendet. Diesen Modus habe ich im Alltag selten genutzt, da er meiner Meinung nach keine komplette Zahnreinigung ersetzen kann.
Nützlich ist er, wenn man zwischendurch etwas zwischen den Zähnen hat und es entfernen will oder wenn man beim Deep Clean eine Stelle vergessen hat. Außerdem kann man diesen Modus nutzen, wenn man nach dem Deep Clean doch einmal das Gefühl haben sollte, dass die Zähne noch nicht komplett sauber sind. Hierbei muss man aber beachten, dass ein voller Wassertank nie für einen Durchgang Deep Clean in Verbindung mit einem Quick Clean-Durchgang reicht. Nutzt man die stärkste Intensität, so ist der Wassertank beispielsweise nach einem Putzdurchgang schon leer und man müsste vor dem Quick Clean noch Wasser nachfüllen. Das geht dank der klappbaren Öffnung aber angenehm leicht und schnell von der Hand.
Natürlich kann man beide Modi auch nutzen, ohne Wasser einzufüllen. Der Motor für die Wasserpumpe lässt sich aber nicht separat ausschalten. Dieser arbeitet also trotzdem, auch wenn kein Wasser in den Mund befördert wird.
Das Putzgefühl mit der Soocas Neos empfand ich als angenehm.
Nach der Reinigung
Nach einem Reinigungsvorgang war bei mir der Wassertank meist komplett leer. Dennoch ist es bei einer solchen Zahnbürste besonders wichtig, dass man sie adäquat reinigt. So sollte man nach jedem Reinigungsvorgang sämtliche Öffnungen öffnen, damit der Wassertank trocknen kann. Es empfiehlt sich auch, noch einmal kurz den Quick Clean Modus einzuschalten, damit auch restliches Wasser aus dem Aufsteckrohr entweichen kann. In die große Öffnung am unteren Ende des Wassertanks passt dann die mitgelieferte Bürste, mit der man diesen reinigen und trocknen kann.
Akkulaufzeit der Soocas Neos
Unter dem Button für die Putzstärke befindet sich eine Ladestandsanzeige. Diese leuchtet Grün, wenn sich der Akku zwischen 20 und 100 Prozent Ladung befindet. Sobald der Akku unter die 20-Prozent-Marke fällt, leuchtet das Batteriesymbol Rot. Soocas gibt eine Akkulaufzeit von 30 Tagen an. Der Hersteller sagt aber nicht, in welcher Kombination man auf diesen Wert kommt. Ich gehe davon aus, das bezieht sich auf zwei Mal Deep Clean am Tag bei geringster Putzkraft – so wäre es jedenfalls ein alltagsnahes Szenario.
Ich hatte die Zahnbürste jetzt knapp 1,5 Wochen im Einsatz und das Batteriesymbol zeigt noch immer grün an. Im Alltag nutze ich meist einmal morgens und einmal abends den Deep Clean Modus auf stärkster Putzstufe. Gelegentlich nutze ich zusätzlich den Quick Clean Modus. Zwei Wochen dürften in diesem Szenario also mindestens drin sein. Wenn die Zahnbürste dann tatsächlich einmal leer ist, dauert der Ladevorgang laut Hersteller 8 Stunden. Das ist zwar erst mal lang, aber kein Problem, wenn man die Zahnbürste über Nacht lädt. Hierzu wird die Soocas Neos einfach auf die mitgelieferte Ladestation gestellt, worüber sie dann kabellos geladen wird. Der QI-Standard wird aber nicht unterstützt.
Testergebnis
Die Soocas-Zahnbürste hat das „Neos“ im Namen verdient. Denn mit dieser Kombination aus Zahnbürste und Munddusche hat der Hersteller definitiv etwas auf den Markt gebracht, was es so zuvor nicht gab. Der Hersteller wirbt auch damit, insgesamt 35 Patente auf diese Zahnbürste zu haben. Ob die Zahnbürste jetzt aber die gewünschte Revolution darstellt, glaube ich nicht. Vielleicht bin ich die falsche Zielgruppe, da ich in meinem Alltag bisher nie eine Munddusche vermisst habe und sie auch in Zukunft nicht vermissen werde?
Für wen ist die Soocas Neos also jetzt gedacht? Soocas wirbt damit, dass man jetzt zwei Geräte in einem hat und das Gerät sich daher besonders auf Reisen bezahlbar macht. Vermutlich sind auch genau die Menschen die Zielgruppe, die zuhause sonst eine gewöhnliche Zahnbürste und separat eine normale Munddusche nutzen – dies aber nicht beides mit auf Reisen nehmen möchten.
Die Putzleistung der Neos konnte definitiv überzeugen, auf Dauer ist es dann aber doch etwas nervig, jedes Mal die Zahnbürste komplett auch von Innen reinigen zu müssen. Lustig ist das Gefühl, ein so großes Gehäuse in der Hand zu halten, wenn der Bürstenkopf trotzdem „nur“ normal groß ist. Zudem würde ich mir eine Funktion wünschen, dass man wirklich beide Modi getrennt voneinander nutzen oder die voreingestellten Putzvorgänge nach eigenen Bedürfnissen (Dauer des Putzvorgangs) einstellen kann.
Schaut man sich die Anschaffung einer Schallzahnbürste und einer Munddusche getrennt voneinander an, landet man mit einer großen Wahrscheinlichkeit unter einem Preis von knapp 150 Euro. So viel kostet die Soocas Neos aktuell, was den meisten zu viel sein dürfte für das, was man bekommt.
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