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Smart-Meter-Gesetz und dynamische Stromtarife – Intelligente Messeinrichtungen bis 2032

Bereits im Mai 2024 wurde das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende vom Bundesrat beschlossen und soll bis zum Jahr 2032 zu einer Modernisierung der Verbrauchserfassung beitragen und die gezielte Steuerung der Stromnetze optimieren. Das Smart-Meter-Gesetz beinhaltet den Austausch veralteter Strommesseinheiten (Ferraris Zähler) mittels moderner Messeinrichtungen oder Smart-Metern abhängig von eurem jährlichen Stromverbrauch. Passend dazu werden ab diesem Jahr auch alle Stromanbieter verpflichtet, ihren Kunden dynamische Stromtarife anzubieten.

SM Gesetz Einleitung

Wir haben uns den Inhalt des Gesetztes einmal genauer angeschaut und geben euch hier einen Überblick über alle Fakten und möglichen Vor- oder Nachteile für den Nutzer.

Was versteht man unter einem Smart-Meter-Stromzähler?

Bereits vor einigen Jahren haben die Netzbetreiber sukzessive begonnen, die alten Ferraris Zähler gegen moderne Messeinrichtungen auszutauschen. Meist kamen hier bisher digitale Stromzähler von verschiedenen Herstellern zum Einsatz. Bei diesen Geräten handelt es sich in den meisten Fällen allerdings nicht um Smart-Meter.

Während die digitalen Stromzähler den Verbrauch und die Einspeisung in das Stromnetz erfassen können, bieten Smart-Meter noch einen deutlich höheren Funktionsumfang. Diese sind in der Regel mit dem Internet verbunden und erlauben es dem Netzbetreiber auf eure Verbrauchsdaten oder Störmeldungen (Netzausfall, Spannungsschwankungen) zugreifen zu können. Somit können Netzbetreiber deutlich schneller reagieren, wenn es zu Problemen in bestimmten Netzbereichen kommt und notfalls mittels Regelung eingreifen. Aufgrund der Tatsache, dass immer weniger Grundlastkraftwerke (Gas, Kohle, Kernkraft) zur Verfügung stehen und durch den weitläufigen Einsatz regenerativer Energiequellen (Sonne, Wind) wird diese aktive Steuerung notwendig, um die Netzstabilität sicherstellen zu können und eine möglichst effiziente Nutzung der vorhandenen Energie zu gewährleisten. Doch die Smart-Meter bieten auch Vorteile für den Kunden. Somit können Verbrauchsdaten sekundengenau erfasst und Solaranlagen und Speicher perfekt auf den jeweiligen Verbrauch optimiert werden. Auch für die Nutzung dynamischer Stromtarife ist eine tageszeitabhängige Verbrauchserfassung ein entscheidender Faktor, um Geld zu sparen.

Smart-Meter für wen und wann?

Ab diesem Jahr ist es möglich, den Einbau eines Smart-Meters bei seinem Netzbetreiber zu beantragen. Dieser hat dann bis zu 4 Monate Zeit, den Einbau zu realisieren, wenn keine technischen Hürden dagegen sprechen. Der Einbau darf mit einer Gebühr von maximal 30€ berechnet werden. Für alle, die den Einbau nicht beantragen, gilt der festgelegte Fahrplan der Bundesregierung. Dieser sieht vor, dass alle Verbraucher (privat oder gewerblich) mit einem Stromverbrauch von 6.000 kWh bis 100.000kWh mit einem Smart-Meter ausgerüstet werden sollen. Weiterhin sind Betreiber einer Solaranlage mit einer Leistung von 7 kWh/peak bis 100 kWh/peak ebenfalls für eine Umrüstung vorgesehen. Dabei sieht der Gesetzestext vor, dass bis Ende 2025 mindestens 20 Prozent, bis Ende 2028 mindestens 50 Prozent und bis Ende 2030 mindestens 95 Prozent dieser Fälle mit einem intelligenten Messsystem ausgestattet sein müssen. Für den Betrieb der smarten Messeinrichtung entstehen dem Netzbetreiber erhöhte Kosten für Betrieb und Verwaltung. Diese können abhängig vom Stromverbrauch auf den Kunden umgelegt werden. Bis zu einem Stromverbrauch von 10.000kWh und einer Einspeiseleistung von 15kW (Solaranlage) liegt die Umlage bei maximal 20€ pro Kunde. Die smarten Messeinrichtungen sollen in der Anfangsphase noch über wenige Funktionen verfügen. Mit steigender Verbreitung und entsprechenden Tests durch die Netzbetreiber soll der Funktionsumfang sukzessive mittels Updates immer weiter gesteigert werden. Auch der Privatkunde kann unter Umständen von diesem Funktionsumfang profitieren. In Verbindung mit dynamischen Stromtarifen und smarten Stromzählern kann der Energielieferant genau bestimmen, wann und wie viel Strom ihr zu welchem Zeitpunkt bezogen habt. Somit kann die Abrechnung im Bedarfsfall exakt nach den aktuellen Strompreisen an der Börse (zzgl. Netzentgelte und Steuern) erfolgen.

Dynamische Stromtarife ab 2025 verpflichtend für alle Stromanbieter

Viele von euch kennen bereits den Stromanbieter Tibber. Bei diesem Anbieter könnt ihr seit einigen Jahren einen dynamischen Stromtarif buchen. Das bedeutet, dass ihr nicht an fixe Strompreise für die Kilowattstunde gebunden seid. Der jeweilige Strompreis setzt sich aus dem aktuellen Börsenpreis zuzüglich Steuern und Netzentgelten zusammen. Das bedeutet, dass ihr in Zeiten, in denen ein Stromüberschuss vorhanden ist (hohe Solar- und Windkraftproduktion) sogar negative Strompreise an der Börse auftreten können.

Tibber 1

Aufgrund der Tatsache, dass die Netzentgelte und Steuern auf den aktuellen Börsenpreis aufgeschlagen werden, könnt ihr als Endkunde allerdings keine negativen Preise erwarten. Bezogen auf das letzte Jahr lag der durchschnittliche Strompreis bei Tibber bei 26 Cent (für unsere Region) für die kWh. Wer sich einen Überblick über den Jahresverlauf verschaffen möchte, kann dies mittels Postleitzahl für die jeweilige Region auf der Tibber Homepage (Link zum Anbieter) tun. Aufgrund der Tatsache, dass ab diesem Jahr alle Anbieter verpflichtet sind, dynamische Stromtarife anzubieten, wird es voraussichtlich einen höheren Preiskampf unter den Stromanbietern geben, der die dynamischen Stromtarife noch attraktiver machen könnte.

Lohnt sich der Wechsel?

Zum Strompreisvergleich bei Check24

Die Frage ist natürlich, ob sich ein Wechsel in einen dynamischen Stromtarif lohnen könnte. Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten und hängt in erster Linie von eurer jeweiligen Region ab, in der ihr wohnt. Bevor ihr allerdings darüber nachdenkt, solltet ihr erst einmal Strompreise in eurer Region vergleichen. Am besten könnt ihr dies über Check24 (zum Anbieter) oder Verivox (zum Anbieter) erledigen. Hier könnt ihr in wenigen Sekunden herausfinden, welcher Anbieter bei euch der günstigste ist. Die Strompreise variieren deutschlandweit sehr stark und unterscheiden von Region zu Region um bis zu 10 Cent/kWh. In einigen Regionen ist der Strom so teuer, dass sich ein dynamischer Stromtarif durchaus lohnen kann. Vor allem unter dem Aspekt, dass somit Elektroautos oder die Wärmepumpe in Zeiten mit günstigem Strom sehr kostengünstig geladen/betrieben werden können. Auch Speichersysteme wie das Zendure Hyper 2000 (zum Test) oder der Hoymiles MS-A2 (zum Test) können somit günstig geladen und an Tageszeiten mit hohen Preisen wieder entladen werden.

Zum Strompreisvergleich bei Verivox

Einschätzung der Redaktion

Die schrittweise Einführung von Smart-Metern für die Absicherung der Netzstabilität halten wir für den richtigen Schritt, um unsere Stromnetze vor Ausfällen zu schützen und die Digitalisierung in diesem Zusammenhang voranzubringen. Wer zukünftig einen dynamischen Stromtarif nutzen möchte, muss seinen Stromverbrauch ohnehin möglichst in Echtzeit erfassen. Zwar gibt es hier auch zahlreiche Geräte auf dem freien Markt, die diese Funktion erfüllen, dennoch wäre eine Integration im Stromzähler für viele Nutzer die einfachste Lösung. Wir sind gespannt, wie sich die Strompreise dank der dynamischen Tarife in diesem Jahr entwickeln werden und ob der höhere Konkurrenzkampf tatsächlich zu einer bezahlbaren Energieversorgung beitragen kann.

Quellen


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