Die Firma Shokz (früher auch als AfterShokz) galt lange Zeit als Pioneer im Bereich der Knochenschall Kopfhörer. Mit den brandneuen Shokz OpenFit Kopfhörern möchte man hingegen den Markt der Open-Ear Kopfhörer aufmischen. Darunter versteht man Kopfhörer mit Bügel hinter dem Ohr, die nicht in den Gehörgang hineinragen. Die Shokz OpenFit sind jetzt schon das vierte Modell dieser Kopfhörerart, was ich in den letzten Monaten getestet habe. Dabei reichte der Preisbereich bislang von 30 bis 150€ und gipfelt bei den OpenFit nun in 199€. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass sich der Preis in den nächsten Wochen und Monaten noch deutlich reduzieren wird. Im Test erfahrt ihr jedenfalls alles, was ihr vor dem Kauf wissen solltet.
Die Oladance Wireless Stereo waren eines der ersten Modelle auf dem Open-Ear Markt und sind nach wie vor mein Favorit. Die sind auch stets für unter 150€ erhältlich und lediglich die geringe Lautstärke ist einer der Nachteile an den Kopfhörern. Etwas günstiger sind dann die OneOdio OpenRock erhältlich, die aber auch ein eigenes Design, Aufbau und Transportbox beinhalten. Die günstigsten Open-Ear Kopfhörer bislang kamen in Form der Mibro O1 bei mir an, orientieren sich zumindest etwas an den Oladance, aber sind klang technisch auch nur auf 30-40€ Niveau. Man muss allerdings auch sagen, dass man in diesem Preisbereich bereits In-Ears bekommt, die wie von einem anderen Stern klingen. Worauf ich hinaus will in diesem Absatz ist Folgendes: Der Markt für Open-Ear Kopfhörer ist noch neu und alle Hersteller unterscheiden sich bei der Optik und auch dem Aufbau der Kopfhörer noch deutlich. So auch die Shokz OpenFit, die wir in diesem Testbericht jetzt genauer unter die Lupe nehmen.
Verarbeitung und Tragekomfort
Die Shokz OpenFit sind in den Farben Schwarz und Beige erhältlich. Alle beigen bzw. schwarzen Teile des Kopfhörers sind weicher und fast schon gummiartiger Kunststoff, wohingegen der silberne Teil der Earbuds aus hartem Kunststoff besteht. Also Metall oder Keramik kommen hier nicht zum Einsatz. Dennoch wirken die OpenFit sehr hochwertig. Die einzelnen Earbuds werden wie üblich hinter das Ohr eingedreht und besonders auffällig ist der nicht mal 2mm dicke Teil hinter dem Ohr. Der Teil des Kopfhörers, der sich mit dem Lautsprecher vor dem Ohr befindet, misst 13,7 x 11,5 mm. Das Ende hinter dem Ohr misst 30 x 10mm. Also der Aufbau ist, wie bei den meisten anderen Modellen auch, letztendlich zwei Einheiten durch ein dünneres Stück miteinander verbunden. Das Besondere ist hier, dass dieses Verbindungsstück sehr dünn und sehr flexibel ist.
Ein einzelner Shokz OpenFit Earbud wiegt 8,5 Gramm und ist hinter dem Ohr nicht wahrnehmbar. Zusammen mit der 57 Gramm schweren Ladebox landet man dann bei ebenfalls leichten 74g. Der Tragekomfort ist zwar exzellent, aber in Bewegung wackeln die Kopfhörer zumindest bei meinem linken Ohr leicht hin und her. Das empfinde ich leider als etwas störend. Das kann bei eurer Ohrenform natürlich auch gut funktionieren. Also insgesamt ist der Sitz nicht so sicher wie bei den Oladance Stereo oder den OneOdio OpenRock Pro. Also die Shokz OpenFit fallen euch natürlich nicht vom Ohr ab, aber es wackelt spürbar beim Joggen. Ansonsten sind zumindest die Kopfhörer sicher vor Staub und Spritzwasser. Das Ladeetui hat aber wie üblich keine Zertifizierung und entsprechend vorsichtig solltet ihr mit Wasser sein. Auch beim Ladeetui geht der Hersteller eigene Wege und die Box misst 66 x 66 x 27mm. Was ich da jetzt praktischer finde, kann ich euch nicht unbedingt sagen. In der Hosentasche waren die Shokz OpenFit jedenfalls problemlos zu transportieren und ich empfand es etwas angenehmer als die länglichen Schatullen.
Bis auf den verhältnismäßig lockeren Sitz gibt es an den Shokz OpenFit in dieser Kategorie nichts auszusetzen. Einen Annäherungssensor gibt es auch hier nicht und so laufen die Kopfhörer beim Ausziehen einfach weiter. Die Kopfhörer sind sehr leicht und extrem bequem zu tragen. Auch nach mehreren Stunden drückt hier gar nichts.
Klang und Gesprächsqualität
Mehr als die Codecs SBC und AAC gibt es auch in diesem Preisbereich leider nicht. Bluetooth 5.2 ist auch nicht die aktuellste verfügbare Version des kabellosen Standards. Im Freien kam ich auf 15 Meter, bevor die Verbindung unterbrach. In meiner Wohnung konnte ich mich bei zentral platzierten Smartphone auch frei bewegen. Also die Reichweite ist wirklich gut. Im Vergleich zu den bislang besten OpenEar Kopfhörern kann auch die Soundqualität durchaus mithalten. Insgesamt gefällt mir die Abstimmung der Oladance Wearables Stereo aber noch ein Stück besser. Auch ein Hersteller wie Shokz kann an dieser Stelle also nicht zaubern und der beste Einsatzzweck sind Hörbücher, Podcasts oder Telefonate. Es ist wie gehabt kaum Bass wahrnehmbar und selbst Rockmusik plätschert einfach vor sich hin. Die Lautstärke ist ebenfalls vergleichbar mit dem Konkurrenten von Oladance und damit beim Radfahren mir persönlich nicht laut genug durch die Windgeräusche. Gleiches gilt für das Flugzeug. Musikhören macht dann wenig Spaß, aber Hörbüchern und Podcasts kann man folgen.
Der Begriff “Anruf Noise Cancelling” (ANC?) hat es irgendwie auf die Produktseite von Shokz geschafft. Das hat nichts mit ANC (Active Noise Cancelling) zu tun, denn das ist bei Open Ear Kopfhörern einfach technisch unmöglich umsetzbar. Es geht hier also wirklich um Anrufe und das klappt auch exzellent. Zumindest bei Microsoft Teams und beim normalen Telefonieren wurden die Windgeräusche gut unterdrückt. Die Qualität der Stimme leidet dann zwar etwas, aber das Ergebnis war wirklich hervorragend und man bleibt verständlich. Die Konkurrenten waren bei Wind bei Weitem nicht so überzeugend. Beim Aufnehmen einer Sprachnachricht bei WhatsApp arbeitet die “AI” für die Geräuschunterdrückung dann hingegen nicht. In ruhigen Räumen ist die Qualität der Stimme allerdings nicht so gut wie bei den Olandance Wireless Stereo, da hier dennoch die Geräuschunterdrückung arbeitet und dadurch die Stimme etwas robotisch blechern herüberkommt. In ruhigen Umgebungen könntet ihr außerdem belauscht werden, da die Kopfhörer einen gewissen Teil des Sounds einfach bauartbedingt an die Umgebung abgeben. Das gilt aber höchstens für direkte Sitznachbarn und nur, wenn es ansonsten recht ruhig ist.
Die Steuerung über die Kopfhörer ist etwas unglücklich und daran ändert leider auch die App nicht wirklich was. Im Standard sind Folgendes mit dem Touch-Button am Earbuds möglich:
- 2 X Drücken (links oder rechts) – Play/Pause oder Anruf abheben oder Anruf auflegen
- 1 X Drücken und Halten – Musiktitel vor (rechter Bud) / Musiktitel zurück (linker Bud) oder Anruf beenden – Bei Anruf: Anruf ablehnen!
Das war es auch ungünstigerweise schon. Jetzt kann man das “Doppeltippen” und das “Drücken und Halten” zwar mit der App, die wir uns gleich genauer anschauen, zwar neu belegen, aber eine dritte Steuerungsmöglichkeit gibt es nicht. Also man hat grundsätzlich eine sehr begrenzte Steuerungsmöglichkeit. Wenn man “Lauter und Leiser” belegt, dann kann man also nicht mehr Titel vor- oder zurückschalten. Auch den Touch-Button empfinde ich prinzipiell nicht als beste Option, wobei er im Test relativ zuverlässig funktionierte.
Das Pairing ist, wie man es sich wünscht, völlig unproblematisch. Beim ersten Koppeln einfach die Box öffnen und die Kopfhörer noch im Case lassen. Bluetooth Menü auf dem Smartphone aufrufen und koppeln. Wollt ihr den Host wechseln, dann beide Earbuds ins Ladecase legen und so lange auf die beiden Touchflächen tippen, bis die LED vorne abwechselnd rot und grün blinkt. Die Shokz OpenFit können nun wieder mit einem anderen Gerät gekoppelt werden.
Die Shokz App im Check
Die zugehörige App für die Kopfhörer gibt es sowohl im Google Playstore als auch im Apple App Store. Nach der Installation ist auch kein Account notwendig und die Kopfhörer werden sofort gefunden und gekoppelt. Das ist definitiv positiv zu vermerken. Wichtigstes Feature der App sind natürlich Nachbesserungen über die Software und das ist mit entsprechenden Updates natürlich möglich.
Des Weiteren sieht man hier den Ladestand der einzelnen Earbuds und des Ladeetuis. Letzteres sieht man ohne die App im Android Bluetooth-Menü zum Beispiel nicht. Die App bietet einen Equalizer mit einer Vorauswahl von Standard, Gespräch und Höhen. Individuell anpassen ist auch kein Problem. Damit ist dann auch alles erfüllt, was man sich von einer App so wünschen kann. Sie ist kein Muss, aber das Softwareupdate sollte man durchaus mitnehmen.
Akkulaufzeit des Oladance Wearable Stereo
Die Shokz OpenFit hielten im Test problemlos 6-7 Stunden auf Stück durch, wobei man wohl nur selten so lange ohne Unterbrechung Musik hört. Nach knapp einer Stunde im Case sind die Earbuds auch schon wieder voll einsatzbereit. Die Akkukapazität liegt bei 58 mAh pro Kopfhörer und das Ladeetui stellt 3 bis 4 Ladungen zur Verfügung. Die Ladezeit der Ladebox der Shokz OpenFit liegt laut Hersteller bei zwei Stunden.
Testergebnis
Die Shokz OpenFit sind zweifelsohne ein ordentlicher Einstieg in den Open-Ear Kopfhörermarkt. Aber gerade in Anbetracht der OneOdio OpenRock Pro (Zum Test) oder der Oladance Wearables Stereo (Zum Test) ist der Preis wirklich happig. Sollten sich die Kopfhörer in Richtung 100€ bewegen, dann ist die Kaufentscheidung für Nutzer mit empfindlichen Ohren deutlich einfacher. Wenn ihr keiner Jogger seid, werdet ihr vom bequemen Sitz der Kopfhörer jedenfalls überwältigt sein. Die Soundqualität ist jenseits von anspruchsvollem Musikgenuss völlig akzeptabel und auch die Lautstärke reicht meistens aus. Die Sprachqualität ist gerade bei Wind exzellent, aber in ruhigen Räumen nicht ganz auf Spitzenniveau. Und auch die Akkulaufzeit ist wie üblich bei dieser Art von Kopfhörern hervorragend. In der B-Note gibt es dann noch Abzug für die eingeschränkte Steuerung.
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