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Saramonic Blink 500 B2W Funkmikrofon im Test

Getestet von Lukas Winkel am
Vorteile
  • gute Soundqualität
  • leicht und kompakt
  • sehr gute Akkulaufzeit
  • funktioniert Out of the Box
  • auch in Videokonferenzen nutzbar
Nachteile
  • leichtes Rauschen...
  • ...deshalb eventuell Nachbearbeitung nötig
  • kein Display
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Wer heute professionell Video und Audioformate aufnehmen möchte, kommt um ein gutes Mikrofon nicht herum. In den meisten Studios und Radiosendern findet man inzwischen fest installierte Kondensatormikrofone und auf Bühnen kommen häufig dynamische Mikrofone zum Einsatz. Doch was, wenn man sich während der Aufnahme bewegt oder die Hände freihaben muss? Die Lösung heißt: Funkmikrofon. Das Saramonic Blink 500 ist ein ebensolches und will die deutsche Konkurrenz das Fürchten lehren.

Saramonic Blink 500 B2W 10 1

Joscha hat das Blink 500 bereits in der B5 Version als Mikrofon für USB-C-Smartphones getestet. In diesem Bericht geht es um die B2 White Edition, die deutlich vielseitiger ist. In diesem Set sind gleich zwei Sender enthalten, es können also zwei Personen gleichzeitig sprechen. Außerdem setzt der Empfänger nicht auf USB-C, sondern auf einen 3,5mm Klinkenstecker. Darüber kann man das Saramonic Blink 500 B2W mit Kameras, Computern und Smartphones verwenden. Voraussetzung ist hier logischerweise ein AUX-Eingang am Endgerät. Was das Mikrofon-Set sonst noch kann und wie es in der Praxis abschneidet, erfahrt Ihr hier.

Versionen & Funktionsweise

Das hier getestete Saramonic Blink 500 B2W ist das Neuste aus der Blink 500 Reihe. Bis auf die Farbe unterscheidet es sich nicht von der schwarzen B2-Version. Daneben gibt es noch viele weitere Bundles (B1 bis B6), die sich immer aus wahlweise einem oder zwei Sendern (TX) und einem Empfänger zusammensetzen. Letzterer ist für USB-C Geräte (RXUC), Lightning (RXDi) und – wie hier im Test – mit Klinke (RX) verfügbar. Der Lieferumfang hängt vom gewählten Set ab und ist in der B2W Version sehr großzügig:

1x RX Empfänger
2x TX Sender
1x TRS auf TRS Audiokabel (für Kameras)
1x TRS auf TRRS Audiokabel (für Smartphones, Computer, usw.)
3x vergoldete USB-C Kabel
2x Lavalier Mikrofone

Dazu kommt noch ein SIM-Tool, das bei Saramonic zum Pairen verwendet wird und der ganze Papierkram.

Saramonic Blink 500 B2W 1 1

Alle Module lassen sich auch einzeln nachkaufen, sodass man auch im Nachhinein einen anderen Empfänger nutzen, oder auf zwei Sender upgraden kann. Zu beachten ist, dass der Empfänger auch bei zwei Sendern nur eine Audiospur ausgibt. Das ist von Vorteil, wenn man keinen Aufwand bei der Nachbearbeitung betreiben möchte. Wer aber einzelne Tonspuren im Nachhinein anpassen will, muss zu einer anderen Lösung greifen.

Saramonic Blink 500 B2W 7Alle Geräte des Saramonic Blink 500 Systems nutzt eine 2,4GHz Funkstrecke zur Datenübertragung. Im Gegensatz zu UHF Mikrofonen, die häufig auf großen Veranstaltungen verwendet werden, muss man sich hier keine Gedanken über die Frequenz machen und braucht auch keine Funk-Lizenz. Dafür ist die Reichweite mit 50 Meter laut Hersteller vergleichsweise gering. Für die Aufnahme ist es nicht unbedingt nötig, die Lavaliermikrofone anzustecken – die Sender haben bereits integrierte Mikrofone, die allerdings nicht ganz so gut klingen, wie die Externen.

Sowohl Sender als auch Empfänger sind sehr kompakt und leicht gehalten. Der TX Sender wiegt lediglich 35 Gramm und misst 63 x 43 x 16,5mm. Der RX Empfänger ist mit 62 x 33 x 15,5mm und 28 Gramm sogar ein noch kleiner.

Saramonic Blink 500 B2W 9 1

Inbetriebnahme und Betrieb

Die Inbetriebnahme könnte viel einfacher nicht sein. Nach dem Auspacken schaltet man zunächst den Empfänger und anschließend den (oder die) Sender mit einem langen Druck auf die Power-Taste ein. In meinem Fall waren die Module direkt gekoppelt, es konnte also sofort losgehen. Ist dem nicht so, muss man Sender und Empfänger koppeln. Dazu drückt man mit dem SIM-Tool (bzw. Pairing-Tool) in das entsprechende Loch am RX-Empfänger. Sobald dessen Status-LED schnell blinkt, drückt man am Sender die + und – Taste gleichzeitig. Wenn man einen zweiten TX-Sender koppeln möchte, wiederholt man diese zwei Schritte einfach. Die Kopplung bleibt natürlich auch nach dem Ausschalten erhalten.

Ist das Pairing abgeschlossen, kann man den Empfänger mit einem der Audiokabel an ein beliebiges Gerät anschließen. Für Kameras kommt dabei das TRS-Kabel zum Einsatz, Smartphones oder Tablets werden über das TRRS-Kabel verbunden. Nettes Add-On: die Klammer des Empfängers passt genau in den Blitzschuh der Kamera. Schaltet man nun beide Geräte mit der Power-Taste ein, kann die Aufnahme direkt losgehen. In meinem Fall hat das am PC wunderbar funktioniert und auch die Aufnahme über ein Smartphone klappte auf Anhieb. Lediglich mit meiner Sony Alpha 6400 hatte ich zu Beginn ein penetrantes Hintergrundrauschen. Dieses ließ sich aber einfach lösen, indem man im Filmmenü den “Tonaufnahmepegel” von 26 auf einen Wert zwischen 1 und 5 gesetzt hat.

Die einzige Steuerungsmöglichkeit bietet ein Lautstärke-Regler an den Sendern, mit dem man zwischen sechs Lautstärke-Stufen wählen kann. Hier gilt es darauf zu achten, schon vor der Aufnahme die passende Lautstärke einzustellen. Sonst muss man zwischendrin den oder die Redner stören. Die Anzeige erfolgt über einen LED Ring, und ändert sich auch nur jeden zweiten Schritt. Auch der Akkustand wird über die Status-LED signalisiert. Hier wäre ein kleines Display schön gewesen, wie es zum Beispiel das Wireless Go von Rode verbaut hat. Dieses System kann allerdings nur einen Sender handeln, ist also auch keine echte Alternative.

Soundqualität des Saramonic Blink 500

Saramonic Blink 500 B2W 20 1

Das interne Mikrofon

Zur Aufnahme kann man wahlweise das interne Mikrofon des Senders oder das mitgelieferte Lavaliermikrofon verwenden. Da es sich bei diesem Gerät prinzipiell um die gleiche Technik wie beim Saramonic Blink 500 B5 handelt, sind auch die Ergebnisse beinahe identisch. Ihr könnt als zusätzlich zu meinen Testaufnahmen auch gerne in die Aufnahmen von Joscha reinhören. Stellt man die Lautstärke des Senders sehr leise ein, hat man leider stets mit einem Hintergrundrauschen zu kämpfen. Ist die Lautstärke auf dem Maximum, hört man das Rauschen nur noch bei Aufnahmen ohne Hintergrundgeräusche und dann auch nur minimal. Im Vergleich zum USB-C Empfänger, den Joscha im Test hatte, ist das Rauschen kaum noch hörbar und auch nicht permanent da, sondern immer nur dann, wenn gerade gesprochen wird. Dennoch bringt Audacity hier noch einmal eine minimale Verbesserung in die Aufnahme. Mit diesem Tool lässt sich das Hintergrundrauschen in wenigen Minuten entfernen (zur Anleitung).

Die bessere Aufnahme-Qualität liefert eindeutig das externe Lavaliermikrofon. Hier ist dank der Schaumstoffummantelung sogar starker Wind kein Problem, der Klang ist Reich an Volumen und schön ausgewogen. Auch das Mikrofon im Sender ist durchaus in Ordnung und für spontane Aufnahmen ausreichend. Der Klang büßt aber doch deutlich an Umfang ein. Am besten macht Ihr Euch in den Testaufnahmen ein eigenes Bild:

Lavaliermikrofon ohne Hintergrundgeräusche

 

Lavaliermikrofon ohne Hintergrundgeräusche nach Rauschentfernung mit Audacity

 

Internes Mikrofon ohne Hintergrundgeräusche

 

Lavaliermikrofon mit Musik im Nebenraum

 

Internes Mikrofon mit Musik im Nebenraum

 

Lavaliermikrofon bei Sturmböen unter einem Baum

 

Internes Mikrofon bei Sturmböen unter einem Baum

Akkulaufzeit und Reichweite des Saramonic Blink 500

Saramonic Blink 500 B2W 6

Gleich drei Kabel sind im Lieferumfang dabei

Die Größe der Akkus gibt Saramonic leider nicht an, die Laufzeit ist aber hervorragend. Die Herstellerangabe liegt bei 6 Stunden, im Test hielt das System sogar 6:20 Stunden durch. Dabei macht es keinen Unterschied, ob die Aufnahme über das Lavaliermikrofon oder das interne Mikrofon läuft. Sollte der Akku tatsächlich einmal nicht ausreichen, lassen sich Sender und Empfänger im Betrieb mit einer Power-Bank aufladen. Ansonsten laden beide Geräte über ein handelsübliches 5V Netzteil mit USB-C in ca. zwei Stunden komplett auf. Während dem Ladevorgang leuchtet eine grüne LED, die nach vollständiger Ladung erlischt.

Die Reichweite hat Saramonic mit bis zu 50 Meter angegeben. Das entspricht auch meiner Erfahrung, wobei es zwischen 40 und 50 Metern zu Aussetzern kommen kann, wenn man den Sender vom Empfänger wegdreht. Im näheren Umfeld ist der Empfang dafür sehr stark. Selbst drei bis vier Mauern überwindet das Signal von Saramonic im Umkreis von 20 Meter problemlos.

Testergebnis

Getestet von
Lukas Winkel

Wie bereits das Blink 500 B5 Set kann auch die B2W Version im Test überzeugen. Saramonic besticht hier mit Qualität und einfacher Handhabung. Der größte Pluspunkt im Vergleich zu anderen Geräten in dieser Preisklasse, ist die Möglichkeit, zwei Sender parallel zu nutzen. Die Konkurrenzprodukte wie zum Beispiel das Rode Wireless Go oder das Sennheiser XSW-D Lavalier Set verzichten auf diese Funktion.

Zu diesem Alleinstellungsmerkmal kommt die problemlose Verbindung, die weitreichende Kompatibilität und die gute Soundqualität. Letztere ist jedem Kamera-, Laptop-, oder Smartphone-Mikrofon um Längen überlegen und bietet einen echten Mehrwert. Der einzige Kritikpunkt wäre das minimale Rauschen, doch angesichts des Preises darf man sich hier eigentlich nicht beschweren.

Übrigens eignet sich das Saramonic Blink 500 B2W nicht nur für Aufnahmen. Prinzipiell funktioniert das Mikrofon am Computer wie ein normales externes Mikrofon. Das bedeutet, es eignet sich auch hervorragend für Videokonferenzen oder Telefonate. Mit dem Blink 500 seit Ihr in jeder Zoom-Konferenz super zu verstehen und die Ehrfurcht der anderen Teilnehmer ist Euch sicher. Gerade in Zeiten von Corona soll dieses Feature nicht unerwähnt bleiben.


Gesamtwertung
90%
Funktionsumfang
100 %
Audio-Qualität
90 %
Akkulaufzeit
80 %

Preisvergleich

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