CPU | Snapdragon 8+ Gen 1 - 1 x 3,2GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 256 GB, 512 GB |
GPU | Adreno 730 - 900MHz |
Display | 2640 x 1080, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | One UI - Android 12 |
Akkukapazität | 3700 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 12 MP + 12MP (dual) |
Frontkamera | 10 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 38, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano, eSIM |
Gewicht | 187 g |
Maße | 165,2 x 72 x 7,7 mm |
Antutu | 895613 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Samsung |
Getestet am | 10.12.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Das Samsung Galaxy Z Flip 4 ist auf dem Papier ein echtes Foldable Flagship. Trotz des ausgefeilten Flip-Mechanismus ist das Z Flip 4 wasserdicht, hat ein 6,7 Zoll großes AMOLED Display und ist mit dem pfeilschnellen Snapdragon 8+ Gen 1 perfekt ausgestattet. Der Akku wirkt mit 3700 mAh zunächst etwas klein und die Kamera-Ausstattung haut uns zumindest auf dem Datenblatt noch nicht vom Hocker. Samsung will aber bereits mit der vierten Auflage dieses Flip-Smartphones endlich Fuß fassen und sogar der Preis ist mittlerweile mit 600-700€ attraktiv geworden. Alle Vorteile, Nachteile und Probleme mit dem Galaxy Z Flip Smartphone besprechen wir jetzt im ausführlichen Testbericht.
Auch wenn Samsung beim Marktstart für das Flip-Smartphone über tausend Euro angesetzt hatte, war es wenige Tage später für 600-700€ verfügbar. Alternativen auf dem Markt sind rar gesät, wobei zumindest das Huawei P50 Pocket auch hierzulande erhältlich ist. Das gleiche Spiel mit dem Preis konnte man auch dort beobachten. Absurde UVP von über 1000€ und kurz danach einfach bei 700€. Fakt ist jedenfalls, ihr bekommt ein solches Foldable mit Faltrichtung um die waagerechte Achse in Form des Galaxy Z Flip 4 verhältnismäßig günstig. Der einzige Vorteil einem solchen Flip-Smartphone ist die geringere Größe im eingeklappten Zustand. Ob euch dieses Konzept in der Praxis wirklich abholt, müsst ihr selbst ausprobieren. Sollte es euch also wirklich stören, einen großes Smartphone mit herumzuschleppen, dann hat Samsung hier definitiv eine Lösung parat. Damit einhergehend muss man aber einige Kompromisse eingehen und die schauen wir uns jetzt ganz genau an. Ich habe das Samsung Galaxy Z Flip 4 über 14 Tage als mein Hauptgerät genutzt und hatte mich nach 7 Tagen vollständig daran gewöhnt.
Lieferumfang des Samsung Galaxy Z Flip 4
In der winzigen Box von Samsung befindet sich neben dem Flip-Smartphone in der vierten Generation noch etwas Zettelwerk, ein kurzes USB-C auf USB-C Kabel und eine SIM-Nadel. Das war es, noch trauriger kann ein Testbericht kaum starten. Es gibt keine Hülle und kein Ladeadapter. Wer das Samsung Galaxy Z Flip 4 innerhalb von 80 Minuten komplett volladen will, der greift einfach zu einem der bekannten Power-Delivery PPS Adapter. Am günstigsten kommt ihr wahrscheinlich mit dem Xiaomi GaN Ladeadapter weg. Wobei der für maximale 25 Watt eigentlich schon Verschwendung ist. Da tut es auch ein Samsung Schnellladegerät bei Amazon für 8€. Immerhin ist eine Schutzfolie auf dem Display des Z Flip 4 aufgebracht.
Design und Verarbeitung
Im aufgeklappten Zustand misst das Samsung Galaxy Z Flip 4 165,2 x 72 x 7,7 Millimeter und bringt 187 Gramm auf die Waage. Damit ist es recht lang, aber dafür ungewöhnlich schmal. Zusammengeklappt halbiert sich das Ganze auf 85 x 72 x 17 Millimeter und man hat ein kompaktes Smartphone für fast jede Hosentasche. Die 17mm sind mehr als doppelt so dick wie das eigentliche Smartphone, aber das liegt einfach daran, dass ein deutlicher Spalt im zusammengeklappten Zustand bleibt, durch den man sogar hindurchschauen kann. Das Scharnier und die beiden Rahmen für Ober- und Unterteil des Galaxy Z Flip 4 bestehen aus Metall. Das Gelenk wirkt auch sehr stabil und alles ist tadellos verarbeitet. Hinzu kommt eine kratzresistente Glasrückseite mit modernstem Corning Gorilla Glas Victus. Und erst im zugeklappten Zustand wird überhaupt das Samsung Logo sichtbar. Als Farben stehen beim Z Flip 4 Lila, Schwarz, Gold und Blau zur Auswahl. Die beiden Kamerasensoren sind in einem schwarzen Feld auf der Rückseite untergebracht, in dem ebenfalls ein kleines 43 x 23 mm Display sitzt. Das Display zeigt im zusammengeklappten Zustand Benachrichtigungen, Uhrzeit, Akkustand und das Datum an. Sogar kurze Auszüge aus Textnachrichten können dort angezeigt werden. Die beiden Kameralinsen stehen außerdem nur einen knappen Millimeter aus der Rückseite hervor, was durchaus praktisch ist. Damit liegt das Galaxy Z Flip 4 flach auf dem Tisch.
Sämtliche Anschlüsse sind am Z Flip 4 vorhanden und eigentlich auch dort, wo man sie erwartet. Samsung hat es tatsächlich geschafft, diesem Gerät ein IPX8 Zertifikat zu verpassen, was wir durchaus begrüßen. Kurzer Sturz ins Wasser ist damit kein Problem. Das Zertifikat gibt einem auch Hoffnung für die Stabilität des Klappmechanismus nach einiger Zeit. An der Unterseite befindet sich ein USB-C-Anschluss (USB 2), ein Mikrofon und ein Lautsprecher. Rechts außen sind der Power-Button und Lautstärkeregler ungewöhnlich weit oben zu finden. An der Oberseite des Samsung Galaxy Z Flip 4 befindet sich dann noch ein zweites Mikrofon. Zusammen mit der Ohrmuschel erzeigt das Smartphone brauchbaren Stereo Sound, der sich aber eher mit Mittelklasse-Smartphones messen muss. Mit aktuellen Flagships kann weder die Lautstärke noch die Stereo Aufteilung wirklich mithalten. Dennoch für das ein oder andere YouTube-Video völlig ausreichend. Das Samsung Galaxy Z Flip 4 ist durch und durch Flagship, warum Samsung dann einen USB 2 Anschluss auspackt, muss man nicht wirklich verstehen. Gerade bei Samsung, wo dadurch auch noch das Dex Feature wegfällt. Wirklich schade, da Samsung hier eigentlich immer abliefert.
Entsperrt wird euer Samsung Galaxy Z Flip 4 wahlweise mit dem Fingerabdrucksensor (integriert im Power-Button) oder mit eurem Gesicht über die Frontkamera. Der Fingerabdrucksensor ist gut, aber ebenfalls nicht auf Spitzenniveau, was Geschwindigkeit und Genauigkeit angeht. Außerdem ist er mir persönlich einfach zu weit oben platziert und ich muss immer umgreifen. Die Gesichtserkennung war im Test immer schneller und zuverlässiger.
Kommen wir zusammenfassend noch einmal zu den Punkten, bei denen man durch das klappbare Design definitiv Einschränkungen in Kauf nehmen muss. Der große Pluspunkt des Galaxy Z Flip 4 sind die geringen Abmessungen von 85 x 72 x 17 Millimeter im eingeklappten Zustand. Man braucht aber immer zwei Hände, um das Smartphone aufzuklappen. Das Display ist aus Kunststoff und so fühlt es sich auch an. Die gesamte Oberfläche ist sehr empfindlich gegenüber Kratzern und Displayschutzfolien (wie die ab Werk angebrachte) können kaum lange haften. Der Knick ist bei geringstem Blickwinkeländerungen (schon beim einfachen Lesen auf dem Screen) und bei hellen Hintergründen immer sichtbar. Außerdem ist der Knick auch deutlich spürbar. Das Gelenk wirkt hochwertig, allerdings hat es keinen Einrastpunkt für die maximale Öffnung, was wiederum manchmal nervig ist. Durch die Teilung des Z Flip ist der Power-Button zudem unangenehm weit oben und die Akkugröße musste auch beschränkt werden. Allerdings ist letztgenanntes kein wirkliches Problem beim Z Flip 4. Zu guter Letzte verbleibt noch das sehr längliche Display, was mich nicht nur beim Tippen, sondern auch beim Videos schauen definitiv am meisten gestört hat.
Nach 7 Tagen kam ich aber wunderbar mit dem Galaxy Z Flip 4 zurecht. Wer wirklich nicht weiß, wohin mit den riesigen Smartphones heutzutage, der kann diesen Ausflug in die Welt der Klapphandys durchaus wagen. Euch sollte nur vorher klar sein, dass dieses Einklappen durchaus Einschränkungen und Nachteile mit sich bringt. Wie ihr die beurteilt und einordnet, ist natürlich euch überlassen. An der Verarbeitung und Ausstattung des Galaxy Z Flip 4 gibt es angesichts des mittlerweile fairen Preises absolut nichts zu meckern!
Display des Samsung Galaxy Z Flip 4
Das flexible Display ist mit seiner Kunststoffoberfläche zwar nicht resistent gegenüber Kratzern, aber das hält Samsung noch lange ich davon ab, ein exzellentes AMOLED Panel einzusetzen. Um genau zu sein sind es ja sogar zwei OLED Displays: ein kleines hinten neben der Kamera und ein knickbares Display mit 6,7 Zoll Diagonale. Die vollen Funktionen des kleinen Displays widme ich mich beim System, aber alleine die Funktion für Selfies und Benachrichtigungen sind absolut großartig. Die Qualität des Mini-Displays ist durchaus ordentlich, nur die Helligkeit ist sichtbar eingeschränkt. Im direkten Sonnenlicht ist es leider nicht mehr ablesbar.
Das Hauptdisplay des Galaxy Z Flip 4 löst jedenfalls mit eigenartigen 2640 x 1080 Pixel auf und daraus resultieren dann gestochen scharfe 426 Pixel pro Zoll. Leider resultiert darauf auch ein komisches 22:9 Verhältnis, das bei normalen Videos riesige schwarze Balken erzeugt. Zum Texte lesen, empfinde ich das längliche Design hingegen ganz cool. Das Display protzt weiterhin mit 120Hz Bildwiederholungsrate, HDR10+ Unterstützung und einer maximalen Helligkeit von 1320 Lux. Die Helligkeit erreicht man allerdings nur im automatischen Modus, manuell wird das Display nur 680 Lux hell. Der Boost-Wert sorgt für eine gute Lesbarkeit im Freien, das Display spiegelt aber recht stark und der Knick wird deutlich optisch sichtbar. Wer gerne im Bett noch auf dem Smartphone liest, der wird sich über die minimalen 1-2 Lux definitiv freuen. Bei den Farben kann man zwischen den gewohnt knackigen und unrealistischen AMOLED Farben und “natürlich” wählen. Neben der Farbtemperatur kann man den Modus “Lebendig” noch etwas mehr anpassen. Auch Dinge wie ein Augenkomfortmodus (weniger Blaulicht) und ein Dunkelmodus sind bei Samsung integriert. Eine Option für DC-Dimming sucht man hingegen vergebens. Eine Widevine L1 Zertifizierung sorgt für die Nutzung von HD-Inhalten bei Pay-to-Watch Anbietern. Auch da ist das Samsung Galaxy Z Fold 4 bestens aufgestellt.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDie dynamische Herzfrequenz sorgt größtenteils für sehr flüssige Inhalte. Sobald man nicht auf dem Display macht, sinkt die Frequenz augenblicklich auf 24Hz ab, was definitiv Akku spart. Das AOD läuft mit 60Hz und irgendwie kennt das Display sonst keine Zwischenstufen. YouTube läuft eigenartigerweise auch mit 120Hz. Es kann sich hier auch um einen Anzeigefehler handeln.
Am Touchscreen habe ich auch nichts auszusetzen. Sämtliche Eingaben werden schnell und zuverlässig erkannt, ich musste nur die Samsung Tastatur gegen GBoard tauschen. Solltet ihr da also Probleme feststellen, probiert es aus. An das schmale Design hat man sich nach einer Woche halbwegs gewöhnt. Mehr Vertipper als auf normal breiten Displays hatte ich jedoch weiterhin. Der Knick im Display ist fast immer deutlich wahrnehmbar und mit einer Schutzfolie wird dieses Phänomen nochmals verstärkt. Ansonsten bekommt man hier ein spitzenmäßiges AMOLED Display, wie man es von Samsung seit Jahren gewohnt ist.
Leistung und System
Zunächst das Positive. Samsung nutzt den pfeilschnellen und aktuellen Spitzenprozessor Snapdragon 8+ Gen 1 auch in einem Smartphone für unseren Markt. Kombiniert wird das mit mindestens 8GB RAM und 128GB Speicher. In Anbetracht des Preises ist uns das zu wenig und mindestens 256GB sollten hier schon drin sein. Auch wenn man die Kamera mit 4K Aufnahmen in Hinterkopf hat. Der Speicher in unserem Testgerät ist mit 1550 / 998 MB/s jedenfalls auf UFS 3 Niveau. Ob hier DDR4 oder schon DDR5 RAM zum Einsatz kommt, gibt Samsung leider nicht an. Aber was soll’s, denn viel schneller als das Galaxy Z Flip 4 ist letztendlich kein Smartphone da draußen. Kurzfristige Spitzenleistung in Benchmarks und anspruchsvollen Spielen ist mit dem Z Flip 4 ebenfalls möglich.
Antutu (v9)Aber das Thermal Throtteling (herunter takten aufgrund von Hitze) ist extrem. Binnen weniger Minuten unter Last halbiert sich die Grafikleistung und auch die Prozessorleistung sinkt auf 65% ab. Das hängt wohl auch mit dem Design des Klappmechanismus zusammen. Durch das extreme und schnellen herunter takten hält sich die Hitzeentwicklung auch beim Zocken in Grenzen. Viel wärmer als spürbare 40°C wird es im oberen Teil des Galaxy Z Flip 4 nicht.
Unabhängig von dieser doch eher theoretischen Problematik ist in der täglichen Nutzung alles pfeilschnell auf dem Samsung Galaxy Z Flip 4. Dass Samsung uns einen aktuellen Snapdragon 8+ Gen 1 zum Preis von 700€ liefert, begrüßen wir definitiv. Für die Zukunft muss man nichts befürchten.
Die One UI 4.1 auf dem Galaxy Z Flip 4
Auch Samsung hauseigene One UI Oberfläche ist sehr zukunftssicher. Dafür gibt es nämlich Samsung knallhartes und ungeschlagenes Updateversprechen. Ihr bekommt 4 Jahre Android und 5 Jahre Sicherheitsupdates. Dafür zählt selbstverständlich das Datum der Vorstellung und nicht euer Kaufdatum. In diesem Zusammenhang sei auch noch Samsungs Aussage zur Haltbarkeit des Klappmechanismus erwähnt. Der hält laut Hersteller bei 100 Öffnungen pro Tag unfassbare 5 Jahre. Aber zurück zum System, denn das ist Samsung typisch stark angepasst, bietet im Gegenzug aber auch reichlich Funktionen.
Völlig wahnwitzig ist die neue Funktion für den Power-Button. Der ruft Bixby hervor. Das kennen wir mittlerweile nicht nur von Samsung. Irgendjemand gibt hier wohl vor, dass der Power-Button für smarte Assistenten anstatt zum Ausschalten (bzw. das Power-Menü) des Smartphones genutzt werden soll. Immerhin kann man das im Optionsmenü über “Erweiterte Funktionen” –> “Funktionstaste” wieder richtigstellen. Der Screenshot bleibt dennoch ungewohnt, da man nur kurz drücken darf und ansonsten ebenfalls im Power-Menü landet.
Einige Apps, wie z.B. die Kamera-App von Samsung unterstützen einen sogenannten Flex-Mode. Damit wird die gewünschte App auf dem Bildschirm sichtbar geteilt, wenn das Smartphone um die 90° geklappt ist. Dass Samsung sich ein paar Gedanken speziell für den Z-Flip gemacht hat, zeigt auch das Always-On-Display. Das funktioniert sowohl für das Hauptdisplay im aufgeklappten Zustand, als auch für das praktische und kleine äußere Display. Auf dem kleinen Display könnt ihr natürlich auch wischen und so zwischen unterschiedlichsten Widgets wechseln. Sogar eine begrenzte Anzahl an Schnellstarticons steht zur Auswahl. Und das coolste Feature ist natürlich, dass man Selfies mit der Haupt- und UWW-Kamera aufzeichnen kann. Sogar Vlog-Videos sind so einfach und unkompliziert möglich. Einfach den Power-Button im zugeklappten Zustand zweimal drücken und schon gehts los.
Ansonsten habt ihr hier sämtliche Funktionen von One UI, die man auch von anderen Samsung Smartphones gewohnt ist. Daran gibt es auch kaum etwas zu meckern und man kann das System seinen individuellen Vorlieben problemlos anpassen.
Kamera des Samsung Galaxy Z Flip 4
Samsungs Kamera-Setup klingt auf dem Papier vielversprechend. Auf hochauflösende Pixel-Binning Sensoren wird zwar verzichtet, aber das hat Samsung in der Vergangenheit auch nicht immer gebraucht, um bei der Kamera vorn mitzuspielen. Bei der Hauptkamera handelt es sich um einen 12MP Samsung S5K2LD Sensor mit einer f/1.8 Blendenöffnung und OIS. Auch die Ultraweitwinkelkamera klingt mit einem 13MP Sony IMX258 Sensor durchaus vielversprechend. Für die UWW gilt aber auch ein fixer Fokus und eine 13mm Brennweite. Samsung selbst gibt die Ultraweitwinkelkamera übrigens mit 12MP an, da der Sensor im Samsung auch nur 12MP Aufnahmen macht. Für Selfies steht dann noch eine 10MP Samsung S5K3J1 Sensor bereit, der mit einer f/2.2 Blendenöffnung und ebenfalls fixen Fokus punkten will. Da man durch das zweite Display auch super einfach Selfies mit der Haupt- oder UWW-Kamera machen kann, kommt die Seife Knipse aber höchstens bei Videos zum Einsatz.
In Anbetracht des Preises und da es hier sicherlich nicht um die Kamera geht, kann ich das Galaxy Z Flip 4 eigentlich nur loben. Samsung entscheidet sich für ein älteres Flagship-Kamerasystem und ob das auch in der Praxis überzeugt, sehen wir jetzt.
Tageslichtaufnahmen
Entschuldigt bitte die etwas tristen Aufnahmen, aber das Wetter spielte einfach in den letzten Wochen nie mit. Zumindest nicht, wenn ich draußen unterwegs war. Das schlechte Wetter soll aber nicht die Aufnahmen des Samsung Galaxy Z Flip 4 negativ beeinflussen. Denn sämtliche Fotos werden Samsung typisch mit kräftigen Farben versehen und hervorragendem Kontrast. Dabei bleiben auch die Details kaum auf der Strecke und sämtliche Aufnahmen sind obendrein gestochen scharf. Auch ohne direktes Sonnenlicht ist kaum Rauschen in den Aufnahmen und die Hauptkamera des Galaxy Z Flip 4 macht hier alles richtig. Hervorragend sind entsprechend auch die Selfies, die sich im zugeklappten Zustand durch das zweite Display aufnehmen lassen.
Für viele Details sorgt überraschenderweise auch die Ultraweitwinkelkamera. Nicht nur für Schnappschüsse ist die Kamera gut geeignet. Als noch bessere Selfie Knipse wäre ein Fokus noch der Hammer gewesen, aber auch so sind zumindest die normalen UWW-Aufnahmen richtig gut. Der Kontrast und die Farbgebung sind sehr nah an der Hauptkamera dran.
Auch für Portraits ist das Samsung Galaxy Z Flip 4 eine exzellente Wahl und die Aufnahmen sprechen für sich.
Nachtaufnahmen
Auch bei Nachtaufnahmen kann dieses Foldable weiterhin punkten. Die Hauptkamera sorgt mit OIS kaum für Ausschuss und die Ergebnisse können sich mittels automatischen Nachtmodus fast immer sehen lassen. Die Aufnahmen sind noch scharf genug, ausreichend detailliert und auch die Farbabstimmung gelingt trotz Dunkelheit exzellent. Die UWW-Kamera bekommt bei Nacht dann allerdings starke Probleme und die Bilder rauschen trotz Nachtmodus sehr stark.
Selfies
Selfies sind in Ordnung, aber sollten eigentlich immer mit der Hauptkamera aufgenommen werden.
Videos mit dem Galaxy Z Flip 4
Wer gerne Video mit dem Handy filmt, der ist mit dem Z Flip 4 ebenfalls genau richtig. Für VLogs ist das zweite Display natürlich der Kracher, wird aber leider auf 1080p in der Aufnahme beschränkt. Das ist wirklich sehr schade. Aber die normale Selfie-Knipse kann hingegen 4K Aufnahmen mit 30 fps machen und die werden sogar mittels EIS stabilisiert. Die Hauptkamera macht dann 4K / 60 FPS Aufnahmen, die mittels OIS und EIS perfekt stabilisiert werden. Obendrein ist die Qualität wirklich hervorragend. Nur beim Sound ist noch Luft nach oben, aber hört einfach selbst, ob euch das genügt. Bei 4K und 30 fps kann man dann sogar während der Aufnahme in die UWW-Kamera wechseln und die macht auch gut stabilisierte Videos in hervorragender Qualität. Hut ab, was Samsung bei einem Gerät, wo es eigentlich nicht um die Kamera geht, für ein umfangreiches und funktionales Setup bereitstellt.
Zusammenfassung der Kamera des Samsung Galaxy Z Flip 4
Das Samsung Galaxy Z Flip 4 haut mich ehrlich gesagt ziemlich vom Hocker. Mit den besten Kameras auf dem Markt kann das Samsung Smartphone zwar aktuell nicht mithalten, aber die Vielseitigkeit dieses System ist durchaus beachtlich. Und für knapp 600€ gibt es auch in der Welt der normalen Smartphones definitiv keine bessere Kamera. Die Hauptkamera ist ausgezeichnet, die Ultraweitwinkelaufnahmen sind bei Tag spitze und Selfies macht man einfach ebenfalls mit der Hauptkamera in exzellenter Qualität. Die Portraits des Z Flip 4 sind ebenfalls sehr stark und die Videofunktionalität und Qualität fällt auch nicht ab. Chapeau!
Konnektivität und Kommunikation
Das Samsung Galaxy Z Flip 4 ist bestens für die weltweite Nutzung geeignet und unterstützt folgende 2G, 3G, 4G (LTE) und 5G Frequenzen:
- 2G: (GSM) 850, 900, 1800, 1900
- 3G: (UMTS) B1 (2.100), B2 (1.900), B4 (AWS), B5 (850), B8 (900)
- 4G (LTE FDD) B1 (2.100), B2 (1.900), B3 (1.800), B4 (AWS), B5 (850), B7 (2.600), B8 (900), B12 (700), B13 (700), B17 (700), B18 (800), B19 (800), B20 (800), B25 (1.900), B26 (850), B28 (700), B32 (1.500), B66 (AWS-3)
- 4G: (LTE TDD) B38 (2.600), B39 (1.900), B40 (2.300), B41 (2.500)
- 5G: N1 (2.100), N2 (1.900), N3 (1.800), N5 (850), N7 (2.600), N8 (900), N12 (700), N20 (800), N25 (1.900), N28 (700), N66 (AWS-3), N38 (2.600), N40(2300), N41 (2.500), N77 (3.700), N78 (3.500), N75 (1.500+)
Dual-SIM ist leider nur in Kombination mit einer eSIM möglich und das ist schade. Der SAR Wert des Z Flip 4 liegt bei 0,37 W/kg (Kopf) und 1,55 W/kg (Körper). Der Empfang im Netz war durchweg gegeben und die Gesprächsqualität exzellent. Die Stimme wird sauber und frei von Störgeräuschen weitergeleitet und die Ohrmuschel liefert lauten und klaren Sound. Die Features VoLTE (Telefonie über das 4G Netz) und VoWiFi (Telefonie über das WLAN) werden selbstverständlich unterstützt.
Das Samsung Galaxy Z Flip 4 funkte zuverlässig im WiFi 6 Netz und lieferte solide Übertragungsraten von 117 / 50 MB/s (10 Meter und 2 Wände vom Router entfernt). Direkt neben dem Router wird meine Gigabit Leitung voll ausgereizt. Bluetooth 5.2 macht genau das, was es soll. An zusätzlichen Codecs werden aptX und LDAC für hochauflösenden Musikgenuss unterstützt. LHDC leider nicht. Bei einem Flagship erwarten wir normalerweise eine Standortbestimmung über Dual-Band. Beim Samsung ist das zwar nicht der Fall, aber im Auto und als Fußgänger gibt es keinerlei Probleme. Den Kompass musste ich vor jedem Einsatz kurz kalibrieren, aber das geht leicht und schnell von der Hand. Die Genauigkeit von 3m wird zwar von Qualcomm limitiert, aber die 40 Satelliten sind einfach nicht so super viel.
Dafür ist das Samsung wiederum gut mit Sensoren ausgestattet und die funktionieren auch alle gut. Neben den 3 Standardsensoren (Beschleunigungs-, Helligkeits- und Näherungssensor) ist noch ein Gyroskop, Kompass, Barometer und Hall-Sensor verbaut. Auch NFC für Google Pay ist natürlich mit dabei beim Galaxy Z Flip 4.
Akkulaufzeit des Galaxy Z Flip 4
Die größten Bedenken hatte ich bei der Akkulaufzeit, denn der 3700 mAh Akku ist für ein Smartphone dieser Größe sehr spärlich bemessen. Auch das ist wieder ein Problem des Klappmechanismus. In der Praxisnutzung kann ich hier allerdings Entwarnung geben. Solange ihr keine anspruchsvollen Spiele auf dem Gerät nutzt, wird euch der Akku auch durch den ganzen Tag bringen. Im PC-Mark Akku schneidet das Gerät mit fast 10 Stunden im 120Hz Modus (adaptiv heißt das bei Samsung!) ab. Mit 60Hz liefert das Gerät sogar fast 12 Stunden ab. Eine Stunde Streaming bei YouTube im WLAN verbraucht 7% Akku. In der Praxis kam ich mit 5-6 Stunden DOT (Zeit mit eingeschalteten Display) immer auf 1,5 Tage, mehr war allerdings nie drin. Ein Tag für anspruchsvolle Nutzer ist möglich, aber mehr sollte man hier nicht erwarten.
Akkulaufzeit Einheit: StdMit einem entsprechenden Ladeadapter vergehen ziemlich exakt 80 Minuten von 1 auf 99%. 50% Akku stehen aber schon nach knapp 30 Minuten wieder zur Verfügung. Das sind für Samsung ordentliche Werte. Das Galaxy Z Flip 4 unterstützt wie ein echtes Flagship natürlich auch kabelloses Laden mit maximal 15 Watt. Kopfhörer oder andere Geräte können auch vom Flip 4 aus mit 5W kabellos geladen werden.
Testergebnis
Die letzten vier Generationen Samsung Flip Klapphandy gingen spurlos an uns vorbei. Umso mehr Spaß haben mir die letzten beiden Wochen mit dem Galaxy Z Flip 4 gemacht. Wenn die Größe des Smartphones für euch wichtig ist, dann könnte dieses Smartphone eine exzellente Wahl sein. Design bedingt kommt es zu einigen Nachteilen, die man allerdings klar benennen muss. Der Knick im Display ist optisch und haptisch allgegenwärtig bei der Nutzung. Die hohe Position der Tasten nervig und ungewöhnlich schmal ist das Gerät auch noch. Extremes Throtteling des Prozessors und die Akkulaufzeit sind weitere Baustellen, aber beides kann man denke ich verkraften. Durch einen Tag intensive Nutzung schafft man es und ein Gaming Smartphone soll das Z Flip 4 auch nicht sein. Damit wechseln wir zu den positiven Dingen wie der brachialen Leistung in der Praxis, dem coolen Gefühl beim Aufklappen und der durch die Bank starken Kamera. Auch die Konnektivität ist auf guten Niveau und die Verarbeitung Samsung typisch grundsolide. All das bekommt man mit 600-700€ verhältnismäßig günstig, denn an Flagship-Features mangelt es hier absolut nicht.
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Ich begrüße ausdrücklich das sich Samsung an die EU Verordnung hält und kein Ladegerät mit liefert. Ich habe gefühlt 8 Millionen davon die ich nur wegschmeiße. Man braucht das nicht. Seid alle Handys und vieles weitere über USB geladen werden kann ist das unnütz. Wir haben haben mittlerweile überall USB dran. Ja unsere Couch hat USB. Schön das Samsung hier nicht noch mehr elektroschrott produziert.
Servus, welche EU-Verordnung verbietet denn das Beilegen von Zubehör?
Beste Grüße
Jonas
Also die USB C Richtlinie der EU ist noch nicht beschlossen. Sie sieht aber vor das der Benutzer vorhandene Geräte weiter benutzt. Es sollen so nicht noch mehr Recourcen verbraten werden für das 20 Netzteil..Wie schnell mein Handy lädt ist mir völlig egal. Ich gehöre zu den Sonderlingen die Nachts schlafen. Das Handy hat dann mindestens 9 Stunden Zeit zum Laden. Es ist mir auch noch nicht gelungen das Handy über Tag leer zu bekommen. Ich habe ein Leben jenseits des Handys. Aber jeder wie er meint. Ein Netzteil zu einem Handy bei zu legen macht genau soviel Sinn wie… Weiterlesen »
Servus, danke für die Rückmeldung.
Beste Grüße
Jonas
Erstaunlich wie viel fehl und unnütze Information man in einen Post stecken kann. USB Ladegeräte sind eben nicht alle gleich und verfügen beispielsweise nicht über die nötige Power um die Schnellladefunktion zu nutzen.
Warum wird razr22 nicht als Vergleich angeführt?
Servus Hannes, das Gerät hatten wir leider noch nicht im Test, deshalb auch noch kein Vergleich.
Beste Grüße
Jonas