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Der Tablet Markt stagniert bereits seit einiger Zeit. Neue Modelle kommen immer seltener auf den Markt. Aber für Studenten, Lehrer und Kreative gibt es nach wie vor eine übersichtliche Auswahl an Tablets mit Stylus/Stift. Das Samsung Galaxy Tab S6 Lite ist eines der günstigen Modelle und liegt preislich bei um die 350€. Damit schlägt es in die gleiche Kerbe wie das Matepad 10.4 von Huawei, wobei Samsung mit einer besseren Software und der unproblematischen Einbindung von Google punkten kann. Im Unterschied zu den leistungsstarken High-End Tablet wie dem Ipad Pro, Galaxy Tab S6 oder Matepad Pro, muss man lediglich auf Rechenleistung verzichten, die man im Alltag meist nicht benötigt. Einem direkten Vergleich mit den doppelt so teuren Konkurrenten muss das Tab S6 Lite aber auch gar nicht standhalten. Im Test schauen wir uns genau an, wo die Stärken und Schwächen des neuen Samsung Tablets liegen. Für sehr viele Einsatzzwecke könnte das S6 Lite schon alleine in Ermangelung von Konkurrenz die goldene Mitte für exzellente Preis/Leistung bieten.
Beim Kauf eines Tablets sollte man sich vorab viele Gedanken über den Einsatzzweck machen. Dieser Test gilt nur im Vergleich mit anderen Tablets mit Stylus/Stift. Wenn man diesen Stift nicht braucht, dann bekommt man auch günstigere Geräte mit ähnlicher Leistung.
Design und Verarbeitung
Das Samsung Galaxy Tab S6 Lite ist ein exzellent verarbeitetes Tablet im Metallgehäuse. Der Stylus/Stift erkennt über 1000 Druckstufen, ist im Lieferumfang immer enthalten und hat einen zusätzlichen Knopf. Dieser Knopf ist aber im Unterschied zum normalen S6 nicht ohne Kontakt zum Display zu nutzen, da der Stylus keinen eigenen Akku hat. Dazu später mehr.
An der rechten Außenseite befinden sich der Powerbutton, die Lautstärkewippe, ein Mikrofon und der Micro-SD Einschub. Gegen 50-60€ Aufpreis ist das Tab S6 Lite auch als LTE Variante mit Simkarteneinschub erhältlich. Das Samsung Galaxy Tab S6 Lite misst mit einem 10,4 Zoll großen Display 244,5 x 154,3 x 7,0 Millimeter und bringt 465 Gramm auf die Waage. Damit ist es im Vergleich zum teuren Bruder etwas dicker und schwerer. Es liegt dennoch angenehm in der Hand und die Displayränder sind mit 8,5 Millimeter zwar nicht auf High-End Niveau, bieten aber dafür auch Platz für den Daumen. Die Lautsprecher sitzen oben und unten, jeweils nach rechts versetzt. Das sorgt im Landscape Mode dafür, dass die Lautsprecher nicht verdeckt werden. Der Sound bietet etwas weniger Tiefe als beim normalen S6, dennoch hat AKG den Sound optimiert und auch auf höchster Lautstärke verzerrt hier nichts. Ein moderner USB-C Anschluss (2.0) unten, ein zweites Mikrofon und der 3,5mm Kopfhöreranschluss komplettieren die Anschlüsse des Tab S6 Lite.
Die Rückseite ist geprägt durch zwei Antennenlinien oben und unten. Ansonsten findet man noch eine einzelne Kamera ohne Blitz und das Samsung Logo hinten am Gerät. An Farben stehen lediglich ein helles Blau (unser Testgerät) und ein dunkles Grau zur Auswahl. Zum Entsperren bietet das Galaxy Tab S6 Lite eine Gesichtserkennung, die schnell und zuverlässig funktioniert. Auf den Fingerabdrucksensor des S6 kann man getrost verzichten, da dieser in einem Tablet kaum einen Mehrwert bietet.
Im Lieferumfang befindet sich neben dem Tablet und Stylus nur noch ein schwachbrüstiger 7,5 Watt Ladeadapter und ein USB-C Kabel. Das übliche Zettelwerk liegt natürlich auch bei. Als Vorbesteller gab es noch das “Book Cover EF-BP610″ für 70€ mit dazu. Das ist eine sehr hochwertige Hülle, die magnetisch am Galaxy Tab S6 Lite befestigt wird. Neben zwei unterschiedlichen Standwinkeln bietet die Hülle auch eine exzellente Aussparung für den Stylus. Dieser kann ansonsten nur an der Seite des Tablets magnetisch gehalten werden. Die absurde Ladeposition des Stylus auf der Rückseite des normale S6 ist damit Geschichte. Den Stift des Tab S6 Lite kann und muss man nicht mehr laden.
Die 350€ merkt man dem S6 Lite jedenfalls nicht an. Auch wenn Samsung natürlich sparen muss für diesen Preis, bei der Verarbeitung hat man es nicht getan. Wer ein hochwertiges Tablet mit clever platzierten und guten Lautsprechern sucht, ist hier jedenfalls richtig. Auch das Gewicht und die Abmessungen sind völlig akzeptabel und stören im Betrieb keineswegs.
Display des Samsung Galaxy Tab S6 Lite
Abstriche machen muss man beim Display, zumindest auf dem Papier. Das 10,4 Zoll großes LC-Display des Tab S6 Lite löst mit 2000 x 1200 Pixel auf. Das resultiert in annehmbare 224 Pixel pro Zoll. Wenn man genau hinschaut, dann findet man noch einzelne Bildpunkte und auch das normale Tab S6 knackt nicht die 300 Pixel pro Zoll. Die Farben sind eher akkurat eingestellt, wenn nicht sogar etwas zu blass. Leider kann man hier im Optionsmenü nicht nachjustieren. Einstellen kann man lediglich Schriftgröße und -stil, den Bildschirmzoom, die Zeit bis zum Stand-By und einen Dark-Mode. Die Helligkeit kann auch automatisch gesteuert werden und boostet im direkten Sonnenlicht auf 500cd/m². Im Standard sind 380 cd/m² an Helligkeit möglich, die im Freien an hellen Tage gerade noch ausreichen. Warum man bei einem LC Display einen Dark-Mode verbaut, aber keine Einstellungen für die Farben bietet, ist mir ein Rätsel.
Neben einer konfigurierbaren Navigationsleiste steht auch eine Gestensteuerung zur Auswahl. Beide Eingabemethoden funktionieren exzellent und der Finger sowie der Stylus werden stets exakt und schnell vom Display des Tab S6 Lite erkannt. Der Samsung Stylus wirkt zwar billig, überzeugt in der Praxis aber durch sehr präzise Eingaben. Mahlen, Zeichnen, To-Do Listen oder die Bearbeitung von Folien sind das Revier des S-Pens und hier kann auch die günstige Variante voll überzeugen. Der Button am Stift kann in beliebigen Apps so konfiguriert werden, dass der Stift mit gedrücktem Button eine andere Funktion ausführt. Einen direkten Befehl, ohne dass die Stiftspitze das Display berührt, kann der Stylus aber nicht ausführen. Seinen Platz findet der Stift rechts außen, wo er magnetisch gehalten wird. Samsung hat auch an die Widevine L1 Zertifizierung gedacht und Netflix und Amazon könne in HD Qualität genossen werden.
Die fehlende Farbeinstellung und das dadurch eher blasse Display sorgt für Punktabzüge. Ansonsten ist das Display des Samsung Galaxy Tab S6 Lite dem Preis allemal angemessen. Überzeugen kann wie zuvor der mitgelieferte Stylus, der in den richtigen Händen für wahre Wunder sorgt.
Leistung und System
Angetrieben wird das Samsung Galaxy Tab S6 Lite von einem Exynos 9611 Prozessor. Der Mittelklasse Prozessor kommt unter anderem auch im Samsung M30S und brandneuen A51 zum Einsatz und liefert dort eine akzeptable Leistung. Etwas mehr Power könnte man für den Preis zwar verlangen, aber in der Praxis ist eine flüssige Nutzung des Tab S6 Lite möglich. Der SoC arbeitet mit zwei Clustern, die wie folgt aufgeteilt sind: 4 x Cortex A73 Kerne mit 2,3GHz + 4 x Cortex A53 Kerne mit 1,7 GHz. Fürs Gaming steht eine ARM Mali-G72 MP3 GPU bereit, die hier letztendlich den Flaschenhals darstellt. Wer anspruchsvolle 3D Spiele zockt, sollte von hohen Grafikeinstellungen Abstand nehmen, denn das ruckelt das Tablet spürbar. Für Casual Gaming ist man aber gut gerüstet und die 4GB RAM reichen auf für gemächliches Multitasking noch aus. An Festspeicher gibt es immer 64GB (49GB stehen zur Verfügung) mit dazu, die sich mit einer Micro-SD um bis zu 2TB erweitern lassen. Gefertigt wird der Prozessor übrigens im sparsamen 10nm Verfahren, was wir nachher bei der Akkulaufzeit noch genauer beurteilen werden.
In den Benchmarks ist der Unterschied zu High-End Tablets natürlich deutlich zu spüren, bei Office und normalen Arbeitsbetrieb kann man sich aber nicht beschweren. Der Speicher ist immerhin UFS und liefert solide Lese/Schreibraten von 485/226 MB/s. Auch der RAM liefert eine Übertragungsgeschwindigkeit von brauchbaren 5GB/s.
One-UI auf dem Samsung Galaxy Tab S6 Lite
Samsung punktet mit der übersichtlichen und umfangreichen One-UI, die bereits auf Android 10 basiert. Wie beim Display schon erwähnt, fehlen manche Features einfach im Vergleich zu Smartphones, dennoch profitiert man von einem umfangreichen System samt Google. Wer ein Problem mit der Samsung üblichen Bloatware hat, kann sie mit dieser Anleitung zumindest vom Benutzerkonto löschen. Danach wird man nicht mehr gestört. Auch auf Updates kann man sich bei Samsung verlassen, wobei man beim günstigeren Tablet nicht mit der gleichen Anzahl an Updates wie beim Spitzenmodell rechnen sollte.
In der Praxisnutzung mit Stylus bietet Samsung bereits die Notizen App, mit der sich echte Kunstwerke erstellen lassen. Ansonsten sollte man sich beim Arbeiten auf eine bestimmte App für den Stylus konzentrieren, da diese meist auch nicht kostenfrei sind. Ich habe mich für Squid entschieden und das klappt im Zusammenspiel mit dem Stylus und Tablet einfach perfekt. So kann man Dokumente abfotografieren und anschließen mit dem Stift bearbeiten, oder einfach direkt PDFs oder Bilddateien auf dem Tablet heranziehen.
Das System läuft mit der Hardware durchaus flüssig und auch Multitasking ist möglich. Samsung sorgt für regelmäßige Updates und die Google Apps sind bereits ab Werk verfügbar. Bixby und die viele Bloatware könnte man sich sparen, aber auch die wird man letztendlich los. Anschließend hat man ein umfangreiches System mit der Samsung One UI auf dem Tab S6 Lite zur Verfügung. Auf den bekannten DeX (Desktop Modus) muss man jedoch verzichten.
Konnektivität
Die Konnektivität hängt zunächst davon ab, ob ihr euch für die WLAN oder LTE Version entschieden habt. Die LTE Version kostet einen nachvollziehbaren Aufpreis und bietet Platz für eine Simkarte neben der Micro-SD (zur Speichererweiterung). Folgende Netzfrequenzen werden dann unterstützt:
2G: 850 MHz / 900 MHz / 1.800 MHz / 1.900 MHz
3G: B1 (2.100), B2 (1.900), B4 (AWS), B5 (850), B8 (900)
4G: B1 (2.100), B2 (1.900), B3 (1.800), B4 (AWS), B5 (850), B7 (2.600), B8 (900), B12 (700), B17 (700), B20 (800), B28 (700), B66 (AWS-3)
Damit ist alles wichtige für Deutschland und Europa abgedeckt. Das WLAN mit ac-standard (WIFI 5) überzeugt in der Praxis mit einer guten Reichweite und gutem Datendurchsatz.
Mit Bluetooth 5.0 ist ein aktueller Standard verfügbar, der in der Praxis perfekt funktioniert. Selbst auf GPS verzichtet Samsung nicht und die Standortbestimmung ist auf 4-5 Meter genau möglich. Allerdings fehlt ein Kompass, was bei der Fußgängernavigation durchaus störend ist. Ich halte es aber für abwegig, dass man mit dem Tablet in der Hand durch die Innenstadt navigiert. Im Auto kann man das Gerät als zu groß geratenes Navi problemlos nutzen. An Sensoren gibt es neben den 3 Standards (Beschleunigungs-, Näherungs-, Helligkeits-Sensor) nur noch einen Hall-Sensor, der die zu Beginn beschriebene smarte Hülle erkennt.
Kamera des Galaxy Tab S6 Lite
Das Samsung Galaxy Tab S6 bietet eine 5 Megapixel Frontkamera und eine 8 Megapixel Hauptkamera. Wer mit der Kamera durch die Gegend laufen und Fotos schießen will, dem sei gleich gesagt: Dafür ist kein Tablet gedacht. Dennoch ist die Qualität der Hauptkamera nochmals deutlich schlechter als bei den High-End Tablets und damit bleibt nur ein sinnvolles Einsatzgebiet: Man kann damit Dokumente abfotografieren. Für Videotelefonie steht eine Frontkamera bereit, die eine gute Bildqualität und ausreichende Soundqualität liefert.
Akkulaufzeit
Im Samsung Galaxy Tab S6 Lite ist ein 7040 mAh großer Akku verbaut. Dieser sorgt in der Praxis für eine sehr gute Laufzeit und das Gerät kann man an einem Arbeitstag kaum in die Knie zwingen. Dennoch liegt die Laufzeit im PCMark Akkutest “nur” bei 9 Stunden und 40 Minuten (das normale Tab S6 hält im Vergleich 12,5 Stunden durch). Eine Stunde YouTube frisst bei mittlerer Helligkeit ebenfalls 10% Akkuleistung auf. In der Praxis schaffte ich eine DOT (Zeit mit eigeschalteten Display) von 8-9 Stunden mit viel Videos und Browser/Office arbeiten. Der Ladevorgang dauert mit dem mitgelieferten Ladeadapter unglaubliche 3 Stunden und 40 Minuten. Kurz mal zwischendrin nachladen, ist hier also nicht drin.
Testergebnis
Das Samsung Galaxy Tab S6 Lite ist ein astreines Mittelklasse-Tablet, das für 350€ kaum Konkurrenz hat. Highlights sind der genaue Stylus mit über 4000 Druckstufen + extra Button, die exzellente Verarbeitung, die gute Akkulaufzeit und die umfangreiche One-UI. Kritisieren kann man bei dem Preis vielleicht das etwas blasse Display, aber Helligkeit und Schärfe gehen in der Praxis voll in Ordnung. Wer ein Tablet mit Stift sucht und kein unbegrenztes Budget hat, wird aktuell kaum etwas Besseres finden. Von uns gibt es eine klare Kaufempfehlung für das brandneue Samsung Galaxy Tab S6 Lite.
Wer mehr Geld zur Verfügung hat und mehr Leistung in der Praxis benötigt, sollte sich das normale Tab S6 oder das Matepad Pro mal genauer anschauen.
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habe seit gestern Abend Android 12- kann hier leider keine wirkliche Verbesserung feststellen – bin daher enttäuscht
auf meinem Realme 8 Handy da gegen finde ich das Android 8 sehr gut – man kann das was man nicht braucht deinstallieren oder wenigstens deaktivieren
Hallo ,
Kann man mit dem Samsung gut arbeiten.
Den ich würde es mir kaufen um es in der Schule zu nutzen. Dann würde das Tablett meine Mappen ersetzten und ich würde so was gutes für die Umwelt machen
Servus, also es ist die günstigste Option zum Arbeiten mit Stift aktuell auf dem Markt. Das ganze klappt sehr gut, meine Freundin nutzt dieses Tablet täglich in der Schule.
beste Grüße
Jonas
Hallo Team!
Gibt es denn ein chin. Tablet, das mit Stift u. Tastatur erhältlich wäre unter 400€. Ich finde z.B. bei GB Tablets mit Tastatur (Alldocube xneo), aber keine mit Pen.
VielenDank für die Hilfe!
nein, das gibt es leider nicht. Alle Tablets mit Stylus sind sehr teuer.
Hilfe – wie bekomme ich das sch…. Bixby weg ,deaktiviert u von meiner ein u aus taste weg ?das bixby nervt mich aber so was von – deinstallieren wäre mir echt am liebsten
“Wenn man diesen Stift nicht braucht, dann bekommt man auch günstigere Geräte mit ähnlicher Leistung.”
Welche würdet Ihr denn dann empfehlen?
Hey Dominik, also das Galaxy Tab A 10.1 bietet sich für knapp 200€ an. Ansonsten kannst du auch mal einen Blick auf das Teclast T30 werfen: https://www.smartzone.de/teclast-t30-testbericht/. Ältere Tablets ohne Stift aller Art sind meist leistungsstärker und haben kaum Nachteile im Vergleich. Sind aber dennoch deutlich günstiger.
Beste Grüße
Jonas