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Die Not wird zur Tugend: das Samsung Galaxy Tab S4 soll zwischenzeitlich als vollständiger Ersatz für das Notebook dienen. Das neue Toptablet von Samsung kommt dafür mit dem Book Cover, einem Case samt Tastatur, S-Pen Eingabestift und Samsung DeX – einer Schnittstelle, die dem Desktop-Erlebnis sehr nahekommt.
Samsung-typisch ist das neue Topmodell bestens ausgestattet, aber auch sehr teuer: mindestens 670€ kostet es allein und unser Bundle schlägt mit 700€ zu Buche. Zu teuer? Das Apple iPad Pro toppt dies nochmal deutlich, aber eine richtige Alternative nach unten fehlt uns noch. Dafür kommt das Samsung Galaxy Tab S4 mit starkem Snapdragon 835, einem 10,5 Zoll AMOLED Display mit 2K Auflösung, neusten Standards und auf Wunsch auch mit mobilem LTE.
Testberichte gibt es schon zu Genüge im Netz, das Samsung Tab S4 kam ja schließlich Ende Oktober 2018. Wir wollen in diesem Praxisbericht das Tab S4 als Alternative zum klassischen Laptop, Ultrabook oder Android Tablet beleuchten: macht DeX den mobilen Einsatz noch zugänglicher und wo liegen letztendlich die Grenzen von Android im mobilen Gebrauch. Gleich vorweg: das Tab S4 ist wahrscheinlich das beste und auch einzige All-Ways-On-Ultrabook – aber wie es sich in der Praxis schlägt, erfahrt ihr im Testbericht.
Design, Verarbeitung und Display
Auch bei den Tablets kommt der Trend des Full-Screens nun an. Im Vergleich zum Vorgänger ist der Rand kleiner geworden und die Sensortasten samt Fingerabdrucksensor wurden gestrichen. Dabei übertreibt man es aber nicht und kann das Samsung Tab S4 mit einer Hand auf der Rückseite sowie Daumen auf dem Rand noch gut festhalten. So misst es 249,3 x 164,3 x 7,1 mm und bringt 483g auf die Waage. Während der Rahmen um das AMOLED Display stets schwarz bleibt, hat man bei der Rückseite die Wahl zwischen Schwarz und Hellgrau. Beide Seiten sind aus Glas und der Rahmen aus mattem schwarzem oder silbernem Metall. Hier finden sich oben die Lautstärkewippe und der Powerbutton sowie rechts daneben der Slot für die MicroSD-Karte, rechts der mittige USB-C und 3,5mm Klinkenanschluss und unten die 4 Pins für die Tastatur oder das Ladedock. Die Aussparungen für die vier Lautsprecher sind in allen vier Ecken angebracht. Während die komplett schwarze Front nur die Kamera leicht durchblinzeln lässt, sieht man auf der Rückseite die Hauptkamera und den Samsung sowie AKG Schriftzug deutlich.
Eingabegeräte für das Samsung Tab S4
Im Lieferumfang enthalten ist bereits der S-Pen getaufte Stylus. Dieser wiegt 8,9g und misst im Durchmesser 9,25mm. Über den Digitizer wird die Position schon 2cm über dem Bildschirm auf diesem angezeigt. Die Navigation funktioniert einwandfrei, er ist präzise, Notizen gehen leicht von der Hand und auch Zeichnen klappt mit den bis zu 4096 Druckstufen und verschiedenen Winkeln, je nachdem wie man den Stift hält. Geladen werden muss er nicht. Ohne Book Cover oder Keyboard-Cover fehlt allerdings eine Möglichkeit, den S-Pen zu verstauen.
In unserem Bundle war auch direkt das Book Cover Keyboard mit dabei, womit wir direkt vollständig ausgestattet sind. Das Cover bringt insgesamt 362g auf die Waage, was kombiniert mit dem Stylus 854g sind. Überzogen ist das Book Cover von außen mit einem leicht strukturierten Kunststoff, der sich gut anfühlt und griffig ist. An der linken Seite ist ein Fach für den Stylus, der passt aber nur mit dem Ende (nicht mit der Spitze) hinein, so dass er auch sicher hält. Dieses Fach lässt sich aber auch abnehmen, wenn man es nicht braucht – z.B. den Stylus durch eine Maus ersetzt. Die Tastatur kommt bei uns direkt im deutschen Layout samt Sonderzeichen. Dort wo man die Windows Tasten erwarten, hat man eine zum Suchen oder die Sprache zu ändern. Bauartbedingt fallen die Buchstaben mit 14,3 x 14 mm recht klein aus, besitzen einen geringen Hub und einen schwammigen Anschlag. Außerdem erlaubt das Cover nur einen Aufstellwinkel, welcher für Schreibtisch und Schoss ein klein wenig steil ist. Ansonsten lässt es sich mit dem Book Keyboard Cover aber gut arbeiten, was ihr weiter unten lesen könnt.
Beim Transport sollte man allerdings etwas auf das dünne Tablet Acht geben. Bei so einer kompakten Bauweise lässt sich jedes größere Gerät verbiegen. So schlimm wie beim neuen iPad Pro ist es allerdings nicht und schon das Book Cover oder Samsung Keyboard sollten genügend Schutz bieten.
AMOLED Display im Tab S4
Auch bei Samsung typisch, es kommt ein erstklassiges Display zum Einsatz – egal in welcher Preisklasse. Im Samsung Galaxy Tab S4 ist es ein Super AMOLED Panel mit einer Auflösung von 2560 x 1600 Pixeln im 16:10 Format – daraus resultieren 287 PPI. Außerdem leuchtet das Display mit maximal 615 cd/m², was auch für den Einsatz im Freien voll ausreicht. In der Praxis gibt es am Display absolut nichts auszusetzen – erwartet man ja auch irgendwie in der Preisklasse. Die Farben und Schwarzwerte sind spitze, was man erst bei HDR Videoinhalten erst richtig mitbekommt. Das Panel setzt Eingaben präzise und blitzschnell um und auch bei schrägen Blickwinkeln bleibt die Farbe noch erhalten. Bis zu 10 Finger werden gleichzeitig registriert und in den Einstellungen finden sich die typischen Einstellungsmöglichkeiten: Bildschirmmodus, Nachtmodus und die anpassungsfähige Navigationsleiste. Widevine L1 ist natürlich auch mit an Bord.
Irgendwas an der Verarbeitung des Samsung Tab S4 zu bemängeln, wäre zu kleinlich. Klar hat es seinen Preis, ist dafür aber auch perfekt verarbeitet, hat einen modernen Look mit dem kleineren Rande um den Bildschirm und bleibt dabei nach handlich genug, um es mit einer Hand zu halten. Auch der Bildschirm ist typisch für Samsung: aller erste Sahne.
Leistung und System
Das Samsung Galaxy Tab S4 gehört definitiv zu den leistungsstärksten Android Tablets auf dem Markt. Angetrieben wird es vom Snapdragon 835 von Qualcomm, der mit vier Kernen bis zu 2,35 GHz und mit dem Energiesparcluster aus vier Kernen mit bis zu 1,9 GHz taktet. Unterstützt wird der ehemalige Top-Prozessor von der Adreno 540 GPU sowie 4GB Arbeitsspeicher. Hier kommt dann doch die Frage auf, wieso nicht der SD845 zum Einsatz kommt – er war ja zum Release schon lange verfügbar. Es sei dem Galaxy Tab S4 verziehen, denn auch mit dem SD835 steht genügend Leistung für alles bereit. So kann man jedes aktuelle 3D Game bei voller Auflösung und Detailstufe wiedergeben. Im DeX Betrieb, wo das Tablet mit denselben Aufgaben wie ein Notebook bombardiert wurde, bleiben auch die 4GB RAM standhaft. Mit mehreren Browser Tabs, einem Word Dokument, Messenger Apps, Mail und Musikstreaming blieben noch 500MB übrig. Und auch sonst laden Internetseiten so schnell wie am PC, Apps profitieren von der Android-Optimierung.
An Systemspeicherplatz stehen 64GB bereit, die sich bei Bedarf noch um bis zu 512GB via MicroSD-Karte erweitern lassen. Der Systemspeicher erreicht im Benchmark eine Lese- und Schreibgeschwindigkeit von 728 MB/s und 198 MB/s. Auch der Arbeitsspeicher ist äußerst flott unterwegs und erreicht Raten von 7 GB/s. Damit sind beide Komponenten im System ebenso schnell und bremsen die CPU nicht ein.
Samsung Experience oder One UI?
Beim System kommt noch die Samsung Experience in der Version 9.5 zum Einsatz, das auf Android 8.1 basiert. Der Sicherheitspatch ist auf dem Stand Dezember 2018. Nun hat Samsung aber vor Kurzem den Nachfolger für die Samsung Experience angekündigt – One UI. Was auch Zeit wurde, denn zu den besten Launchern gehörte Samsung bisher nicht. Die neue Oberfläche wird endlich aufgeräumter und bekommt einen neuen Anstrich verpasst. Das Tab S4 soll das Update allerdings erst im April 2019 bekommen – wo schon Android Q in den Startlöchern stehen sollte.
Im normalen Tablet Betrieb ist die Oberfläche nicht sonderlich angepasst. Man bekommt seine Apps samt Widgets in einem bunten Look serviert, kann mehrere Seiten anliegen und gelangt zu der Übersicht aller Apps durch nach oben wischen. Dabei finden sich gleich zu Beginn wieder eine ganze Menge an Samsung Apps sowie Microsoft Office. Daneben ist auch die Google Garde samt allen Services und Google Play Store vorinstalliert.
Dazu finden sich in den Einstellungen aller mögliche Komfortfeatures, Anpassungsmöglichkeiten und Einstellungen, die an der Stelle ganz klar den Rahmen sprengen würden. Hier ist es zum einen super, dass man so eine Menge hat, aber zum anderen wirkt das System teils schon sehr überladen und man weiß nicht so recht, worüber man alles die Kontrolle hat.
Konnektivität
Das Samsung Galaxy Tab S4 kommt standardmäßig nur mit WiFi, allerdings holt man sich mobiles Internet mit LTE gegen einen Aufpreis von aktuell 55€ bei der grauen Version. Auch hat sich der WLAN Empfang in der Praxis als einer der besten jemals entpuppt. Wo der Laptop fast keine Verbindung herstellen konnte und das Smartphone auf Halbmast unterwegs war, zeigte das Tab S4 vier von fünf Strichen an und alles lief perfekt. In der Situation befand sich der Router im Keller und das Convertible ein Stockwerk darüber sowie 2 Räume weiter. Zur Konnektivität gesellen sich Bluetooth 5.0, GPS (A-GPS, GLONASS, BDS, GALILEO und ein Kompass), sowie alle nötigen Sensoren (Lage, Licht, Nähe und ein Gyroskop).
Zur Beschallung nutzt das Tabs S4 den vorhandenen Platz und verbaut gleich vier Lautsprecher von AKG, wo auf Wunsch noch Dolby Atmos zugeschalten werden kann. Mit dem Setup kann man sich super mal einen Film oder Serien anschauen. Hier empfiehlt es sich auch Dolby Atmos zuzuschalten, da mehr Räumlichkeit aufkommt. Ganz anders bei Musik, denn da hat man deutlich mehr tiefe Töne und Bass ohne Dolby Atmos. In den Einstellungen kann man noch zwischen Automatisch, Film, Musik und Stimme umschalten. Die Lautstärke hat zum Beispiel auch ausgereicht, um ein Zimmer zu beschallen; sitzt man davor und schaut eine Serie reichen 40% voll aus. Ein Huawei MediaPad M5 hatte zum Beispiel bessere Lautsprecher, aber für den Einsatzzweck „Multimedia“ reichen die vier Lautsprecher im Samsung Galaxy Tab S4 gut aus. Alternativ holt man sich den Sound auch über den 3,5mm Klinkenanschluss oder USB-Type-C. Auch hier lässt sich Dolby Atmos aktivieren oder man setzt auf die anderen Modi UHQ Upscaler, Adapt Spund, Röhrenverstärker-Pro oder Konzertsaal. Hier lässt sich dem Tab S4 wieder klasse Sound attestieren, der klar über die OnBoard Soundkarte eines Computer Mainboards hinaus geht.
Statt dem Fingerabdrucksensor setzt man nun auf das Entsperren via Gesicht: dies geschieht entweder über Face Unlock mit der Frontkamera und zusätzlich über den Iris Scanner der rot gleich daneben aufleuchtet. Beide Methoden arbeiten beim Unlock zusammen, so geht es schnell und ist auch sicher – wenn auch langsamer, als man es von Smartphones gewöhnt ist. Nutzt man es im Tablet Modus, hatten wir sehr schnell das Tab S4 entsperrt in der Hand. Hat man es aber als Convertible auf dem Tisch vor sich stehen, muss man seinen Kopf aktiv ein bisschen nach links in Richtung des Iris Scanners drehen, damit man registriert wird.
Auch Fotografieren ist mit dem 10,5 Zoll Tablet möglich, was aber nicht zu den Hauptaufgaben gehört. Auf der Rückseite ist es ein 13MP Sensor, der auch 4K Aufnahmen bei 30fps hinbekommt. Auf der Vorderseite steht eine 8MP Kamera bereit. Auch hier hat man mehr, als man vermutlich je benutzen würde. Mit der Selfiecam lässt es sich super Skypen und auch die Mikros machen einen tollen Job – mit der Hauptkamera kann man mal eben ein Dokument scannen oder ein Tafelbild festhalten, ohne das Smartphone rausholen zu müssen.
Akkulaufzeit
Im Samsung Galaxy Tab S4 ist ein 7300mAh Akku verbaut. Mit den 8600mAh eines Mi Pad 4 Plus und der unglaublichen Laufzeit kann das nicht mithalten, aber man bringt es mit dem Tab S4 über die Runden bzw. durch den Tag. Im PC Mark Battery Benchmark hielt das Tab S4 9:30 Stunden durch.
Im Praxiseinsatz kam ich auf 5 Stunden Display-On-Time mit einem Akkustand von 53%. Dies entstand in einem Mix aus Browser, Word mit gleichzeitiger Erreichbarkeit bei den Messaging Programmen und teils Spotify – auch eine Stunde Netflix (für diese muss man in Tablet-Modus wechseln, da sie unter DeX nicht richtig läuft) war dabei, was aber stolze 18% aus dem Akku zog. Und nochmal das gleiche Spiel am nächsten Tag: nach 5 Stunden Display-On-Time bei 40% Helligkeit – was zum Arbeiten im Zug schon voll ausreicht – noch 53% Akku im Tank. Netflix ist also doch kein Akkukiller und wenn man es drauf anlegt, kann man locker 9,5 Stunden mit dem Samsung Tab S4 durcharbeiten. Das ist für mich ein sehr zufriedenstellender Wert, da man bei einem längeren Ausflug ja immer noch über USB-C und eine Power Delivery kompatible Powerbank nachladen kann.
Samsung selbst liefert beim Galaxy Tab S4 einen Adapter mit seinem eigenen Schnellladesystem mit, aber auch bei Power Delivery können wir zusätzliche Ladeleistung messen. Mit dem originalen Netzteil dauert das Vollladen 2:45 Stunden. Zwischen 20 und 80% lädt man mit Power Delivery in 30 Minuten 20%. Mit dem originalen Netzteil allerdings nur 17%. Dieses liefert auch nur 9V / 1,67A (15Watt), während Power Delivery 18 Watt liefert.
Samsung Tab S4 als Laptop-Ersatz?
Dass das Samsung Galaxy Tab S4 ein sehr gutes Tablet ist, steht außer Frage: das Tab S4 bringt schon fast zu viel mit, um nur als Tablet für Games, Multimedia und Web zu dienen. Mit dem Book Cover (Tastatur) und der DeX Schnittstelle wird das Tablet zum waschechten Convertible, dass so manchem Ultrabook seinen Posten streitig macht.
Windows 10 ist, trotz des Tablet Modus, nicht als ein mobiles Betriebssystem ausgelegt; hier lässt es sich unter Android, iOS oder Chrome OS viel intuitiver navigieren und man muss sich nicht mit dem Overload an Funktionen herumquälen – egal ob nun mit Touchpad, Stylus oder Touchscreen. Dafür fehlt aber auch eben diese grenzenlose Freiheit, die man mit einem Windows Ultrabook genießt, da man für wirkliche jede Aufgabe das passende Programm erhält.
So viel zum Allgemeinen, aber wie macht das Samsung Galaxy Tab S4 es besser? Das Top-Tablet von Samsung kommt mit Stylus im Lieferumfang, der zuverlässig arbeitet, dem Samsung Book Cover, das gleichzeitig ein Case und ein Keyboard ist, und eben mit der Samsung DeX Schnittstelle, die eine Art Desktop-Modus auf das Display zaubert. Alternativ hat man auch noch die Möglichkeit über eine Dockingstation Bildschirm, Tastatur und Maus zu verbinden.
Ein Hexenwerk ist DeX dabei nicht wirklich. An sich bekommt man einen Desktop für Apps, Ordner und Dateien sowie eine Statusleiste unten rechts. Einzelne Apps lassen sich in der bekannten Fenster-Ansicht anzeigen, sodass man zwei Dokumente nebeneinander haben kann oder mal eben den Taschenrechner rausholen kann. Für Multitasking mit mehreren Apps gleichzeitig reichen die 10,5 Zoll dann leider nicht ganz aus. Dazu kommt, dass Apps noch mehr Inhalt bieten, der Browser holt sich stets die Desktop-Variante der Seite und das reicht auch schon, um Android merklich für den Convertible Betrieb aufzubessern.
Kompromiss bei der Programm Vielfalt?
Bei den Programmen muss man manchmal abwägen, über welchen Weg man nun an sein Ziel kommt: über die Android App, auch wenn sie für Tablets optimiert ist, hat man meist einen kleineren Funktionsumfang, als über das Windows-Programm. Dafür hat man aber auch das optimierte Erlebnis auf dem kleinen Gerät. Oft führt aber auch der richtige Weg über den Browser. Im Test nutzten wir hierfür Google Chrome, der uns im DeX-Modus immer gleich die Desktop Version liefert. Mit dem S-Pen kann man hier extrem genau navigieren – über den Digitizer wird ein kleiner Punkt angezeigt, worüber der S-Pen schwebt.
Letztendlich muss man doch abschließend sagen, dass so ein Android Convertible das Notebook für unterwegs nur je nach Einsatzzweck ersetzen kann und damit sind ganz klar spezielle Programme gemeint. Mit unserem WordPress Backend gab es keine Probleme, aber beim Erstellen von Newslettern oder beim Aktualisieren der Deals tut man sich doch schwer mit dem kleinen Bildschirm. Hier hat man am PC einfach seine Routine drinnen und alles geht schneller von der Hand – möglich war es im Praxiseinsatz aber schon. Bei so einfacheren Aufgaben wie das Korrekturlesen im Backend, Verfassen neuer Artikel unter Word oder bei der Kommunikation hat man mit dem Samsung Tab S4 leichtes Spiel. Für schnelles Tippen im 10-Fingersystem reicht die kleine Tastatur des Book Covers nicht aus, hat man aber einen Tisch vor sich und das Gespann aus Tab S4 und Keyboard nicht auf dem Schoss, dann geht es angenehm flüssig von der Hand. Aufgaben, die in das Feld Kreativität oder Entertainment fallen, sind natürlich wie geschaffen für so ein Tablet samt Stylus.
Was öfter mal in der Nutzungszeit aufgefallen ist: in unregelmäßigen Abständen zeigt das Keyboard Aussetzer. So wird es nach dem Aufwachen aus dem Ruhemodus nicht erkannt. Die Lösung war entweder, dass man die Verbindung kurz löste und wieder dran steckte oder den Neustart des DeX-Modus.
Samsung Tab S4 als Ersatz mit Vor- und Nachteilen
Ansonsten muss ich klar festhalten, dass das Tab S4 auf Dauer kein Xiaomi Mi Notebook Air ersetzen kann. Für meine Ansprüche ist das Mini-Notebook perfekt aufgestellt. Sucht man nun aber einen kompakteren Begleiter für unterwegs oder die Uni, etwas mit längerer Akkulaufzeit und einem Stylus, dann könnte ich mir auch vorstellen, statt dem Notebook so ein Samsung Tablet stattdessen zu nutzen. Mit Samsung DeX holt man sich eine Desktop-Schnittstelle auf das Android-Gerät und das Konzept kann schon aufgehen.
Testergebnis
Mangels an direkten Alternativen kann man dem Samsung Galaxy Tab S4 samt Keyboard Cover schon eine Empfehlung verleihen. Zum einen bekommt man ein tolles Tablet mit schnellem Prozessor, fabelhaftem Display und einem Paket, das keine Wünsche offenlässt. Allerdings würde ich auch niemals nur für ein Entertainment Tablet gut 600€ auf den Tisch legen, da muss schon irgendein Mehrwert möglich sein, der es mir ermöglich an einer anderen Stelle einzusparen – in der Kombination aus DeX, Tastatur und dem Stylus findet man dies dann auch. Auf der anderen Seite: Apple-Jünger legen ja auch derzeit für ein (verbogenes) iPad Pro in der Konfiguration mit Apple Pencil und Smart Keyboard Folio saftige 1214€ hin.
Zum Schluss kann ich allen Interessenten nur nochmal ans Herz legen genau abzuwägen, ob sich das Samsung Galaxy Tab S4 auch wirklich für das persönliche Aufgabenfeld eignet. Wir werden in nächster Zeit selbst nochmal experimentieren, ob man aus dem Xiaomi Mi Pad 4 Plus nicht auch so ein Convertible zaubern kann. Für mich bleibt die bessere Alternative immer noch das Mi Notebook Air mit 13 Zoll Display und starker Nvidia MX150 GPU für 600€ im Angebot. Ansonsten bietet sich noch die Garde an Convertibles an, wobei man hier halt mit Windows auf einem Tablet auskommen muss – eine Empfehlung in dem Fall wäre das Teclast F5 für 300€.
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“ob man aus dem Xiaomi Mi Pad 4 Plus nicht auch so ein Convertible zaubern kann.”
Das wäre tatsächlich sehr interessant. Ich nutze das Mi Pad 4 Plus beruflich als Lehrer nebst Mi Notebook Air für die Programmier und Office-Aufgaben, aber der nicht-Support von Stylus und Co ist schon sehr ärgerlich…
Wisst ihr da was, ob da irgendwann mal eine echte IPad Pro Alternative kommt?
Ja, das würde mich auch interessieren!!