CPU | Exynos 2200 - 1,82 GHz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM, 12 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 256 GB, 512 GB |
GPU | Samsung Xclipse 920 GPU |
Display | 3088 x 1440, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | One UI - Android 12 |
Akkukapazität | 5000 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 108 MP + 12MP (dual) + 10MP (triple) |
Frontkamera | 40 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 66 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano, eSIM |
Gewicht | 228 g |
Maße | 163,3 x 78 x 9 mm |
Antutu | 904400 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Samsung |
Getestet am | 17.08.2022 |
Inhaltsverzeichnis
Weil Pro und Plus den Smartphone-Produzenten einfach nicht mehr genug war, darf man schon seit längerer Zeit sogenannte ULTRA-Smartphones kaufen. Die Smartphones haben alle zumindest eine Gemeinsamkeit, denn sie sind ULTRA-teuer 😉. Das gilt natürlich auch für das weiterhin aktuelle Flagship des Marktführers. Das Samsung Galaxy S22 Ultra hat allerdings mit einem integrierten Stylus eine Besonderheit an Bord, die es von anderen Ultra-Flagships unterscheidet. Dafür schneidet das Gerät in manchen Kategorien allerdings gar nicht so Ultra ab. Ich weiß, wir sind spät dran mit diesem Test, aber wie sagt man so schön: besser spät als nie. Mittlerweile bekommt man das Gerät gelegentlich auch mal für 700-800€ im Angebot und damit sind wir bei Chinahadys.net auch bereit, das beste Samsung Smartphone des Jahres 2022 zu testen. In diesem Testbericht lest ihr alles, was ihr vor dem Kauf wissen solltet.
Wer keine Lust auf diese lange Lektüre hat, ein kurzer Hinweis: Wenn ihr überzeugt davon seid, euer Smartphone mit einem Stylus zu nutzen, dann gibt es keine Alternative. Ihr könnt theoretisch über das Samsung Galaxy Note 20 nachdenken, das ist älter, aber auch deutlich günstiger und hat ebenfalls den Stift mit dabei.
Design und Verarbeitung
Das Samsung Galaxy S22 Ultra soll eigentlich die Galaxy Note Reihe ersetzen, zumindest legt dies der integrierte Stylus nahe. Mit Abmessungen von 163,3 x 78 x 9 Millimeter und dem 6,8 Zoll großen Display reiht es sich aber in die Riege der stinknormalen High-End-Smartphones ein. Höchstens das Gewicht von 228 Gramm würde theoretisch für ein waschechtes Phablet sprechen. Der sogenannte Samsung S-Pen ist perfekt ins Gehäuse integriert und stört nicht im Geringsten. Allerdings kam ich auch nie freiwillig auf die Idee, den Stift zu nutzen. Ein kurzes Drücken unten links am Rahmen reicht aus und schon kann man den Stylus herausziehen. Dann startet auch automatisch der Notizblock und man kann loslegen.
Hochwertige Materialien sind bei Samsung eigentlich unüblich, aber beim Galaxy S22 Ultra geht man keine Kompromisse ein. Ein hochwertiger Metallrahmen mit flacher Ober- und Unterseite in Kombination mit Gorillas Glas Victus+ sorgen für die nötige Stabilität und die Premium Haptik, die ein Ultra-Smartphone nun mal benötigt. Die Rückseite ist matt gehalten und sieht richtig gut aus. Leider ist die Rückseite dennoch extrem rutschig, aber gegen Kratzer und Fettschlieren gut geschützt. Die gesamte Rückseite und insbesondere der Bereich mit den Sensoren zieht allerdings Staub magisch an. Samsung entscheidet sich beim S22 Ultra gegen einen zentralen Kamerahügel, sondern setzt die Linsen der 4 Kameras einzeln in die Rückseite ein. Das ist letztendlich Geschmackssache und daran, dass das Smartphone wackelig auf dem Tisch liegt, ändert das nichts. Allerdings stehen drei Kameras lediglich 1,5mm aus der Rückseite hervor und das ist wahrlich nicht viel. Das Samsung Galaxy S22 Ultra ist erwartungsgemäß ein perfekt verarbeitetes, großes und schweres Smartphone geworden. Die IP68 Zertifizierung ist bei Samsung schon seit Jahren gesetzt. Sogar in der Mittelklasse gibt es bei Samsung wasserdichte Smartphones.
Nahezu sämtliche Anschlüsse, Öffnung und Buttons am S22 Ultra befinden sich unten und links außen am Rahmen. Der Rahmen wird von einigen Antennenstreifen durchbrochen, die für einen besseren Empfang sorgen sollen. An der Oberseite ist lediglich ein einsames, geräuschunterdrückendes Mikrofon zu finden. Unten ist dann richtig viel los, denn von links nach rechts folgen auf den S-Pen ein Lautsprecher, der USB-C (3.0) Anschluss, das Hauptmikrofon und der SIM-Karten-Einschub. Der einzelne Lautsprecher erzeugt in Kombination mit der Ohrmuschel selbstverständlich Stereo-Sound. Rechts außen am Rahmen sind dann wie üblich der Power-Button und die Lautstärkewippe untergebracht. Beide Tasten sitzen etwas höher, als man das von anderen Herstellern gewohnt ist. Wirklich gestört hat es mich aber nicht.
Zum Entsperren kann man beim Galaxy S22 Ultra auf die Gesichtserkennung über die zentrierte Frontkamera in der Punch-Hole Notch zurückgreifen. Alternativ steht auch ein Fingerabdrucksensor unter dem Display zu Verfügung. Dieser ist angenehm hoch platziert und für Samsung wirklich gut nutzbar. In der Vergangenheit hatte Samsung teilweise katastrophale Sensoren im Einsatz, worunter auch das Pixel 6 Pro zu leiden hatte. In diesem Jahr scheint das Problem zumindest beim S22 Ultra gelöst und ich bin ziemlich zufrieden mit der Geschwindigkeit und der Erkennungsrate (8/10). Zwischen solch punktuellen Fingerabdrucksensoren und den Flächensensoren von Vivo liegen dennoch Welten, wenn es um eine schnelle und bequeme Entsperrung geht. Bei der Bedienung hat man selbstverständlich die Wahl zwischen den bekannten Wischgesten oder konfigurierbaren On-Screen-Tasten.
Normalerweise sprechen wir jetzt über den Lieferumfang, aber bis auf ein kurzes USB-C auf USB-C Kabel, eine SIM-Nadel und etwas Papierkram ist einfach nichts dabei. Ein Ladeadapter und eine Hülle wären schon etwas Nettes gewesen, denn ohne Hülle tat ich mir im Testzeitraum definitiv schwer mit dem Gerät. Wie nahezu jedes High-End Smartphone ist das Gerät einfach extrem rutschig.
Bis auf den Lieferumfang kann man Samsung in dieser Kategorie kaum was vorwerfen. Die hochwertigen Materialien in Kombination mit einer astreinen Verarbeitung sprechen für sich. Auch der Fingerabdrucksensor ist gut und ein USB-C 3 Anschluss gibt es auch nicht bei jedem Hersteller in dieser Preisklasse. Der S-Pen ist eine Besonderheit am S22 Ultra, die man auch nutzen sollte.
Display des Samsung Galaxy S22 Ultra
Ein Ultra-Smartphone ist ohne Curved Display kaum denkbar und auch das Samsung Galaxy S22 Ultra hat ein eben solches mit einer Displaydiagonale von 6,8 Zoll verbaut. Die Auflösung beträgt maximal 3088 x 1440 Pixel und Inhalte werden mit 501 Pixel pro Zoll gestochen scharf dargestellt. Einen sichtbaren Unterschied zur ebenfalls verfügbaren Full-HD Auflösung gibt es allerdings nicht. Ab Werk stellt Samsung (wie übrigens jeder andere Hersteller auch) die Auflösung auf FHD+ ein. Das spart etwas Akku, was wir später bei der Akkulaufzeit noch genauer betrachten werden. Inhalte werden mit maximal 120Hz sehr flüssig dargestellt und insbesondere die Navigation im System geht rasant und butterweich vonstatten. An Einstellungen und Featuren ist eigentlich alles mit dabei, nur ganz so umfangreich ist es manchmal nicht. So gibt es bei der Bildwiederholungsrate nur die Wahl zwischen 60Hz und “Adaptiv” (also automatisch). Ein Zwischenschritt mit 90Hz wäre hier schön gewesen. Die Automatik arbeitet aber gut und wenn man kurzzeitig nichts auf dem Display macht, sinkt die Bildwiederholungsfrequenz immerhin auf 24Hz ab. Bei Apps wie YouTube bleibt Samsung allerdings bei 120Hz, was nicht unbedingt sinnvoll ist. Im manuellen Modus könnt ihr das Display von 1 bis 760 Lux einstellen. Sobald man die automatische Helligkeit aktiviert, boostet das Display des S22 Ultra auf Höchstniveau von 1730 Lux. Entsprechend exzellent ist die Lesbarkeit im Freien.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxEin Always-On-Display (AOD) ist beim S22 Ultra integriert und kann umfänglich angepasst werden. Auch weitere Einstellungen zur Farbwiedergabe sind möglich, wobei die Konkurrenz hier ebenfalls mehr Möglichkeiten bietet. Das Galaxy S22 Ultra kann im System nur zwischen Lebendig (unrealistische kräftige AMOLED Farben) und natürlich wählen. Der Weißabgleich kann man in 5 Stufen wählen und unter “Erweiterte Einstellungen” noch mal etwas mehr. Letztendlich sollte mit diesen Einstellungen jeder sein Display auf seine individuellen Vorlieben anpassen können. Für die Displayauflösung gibt es sogar drei Modi, allerdings keine Automatik. Man legt also HD+, FHD+ oder WQHD+ fest. Ein Lese-Modus und ein Dunkelmodus fehlen bei Samsung natürlich auch nicht. Einzig die Option DC-Dimming für empfindliche Nutzer fehlt leider.
Ebenso wie die Rückseite wird natürlich auch die Vorderseite durch Corning Gorilla Glas Victus+ geschützt. Der Touchscreen reagiert super schnell und genau. Wenn ihr Probleme beim Tippen feststellt, dann wechselt einfach auf die Gboard Tastatur. Das war bei mir tatsächlich ein Problem, da die vorinstallierte Samsung Tastatur einfach gewöhnungsbedürftig ist. Ansonsten bekommt ihr hier das hellste und wahrscheinlich auch beste Display im Android Universum. Nicht umsonst werben andere Hersteller mit Samsung Displays und wo kämen wir hin, wenn Samsung sich für sein Ultra-Smartphone nicht das Beste vorbehalten würde.
Leistung und System
Für Europa setzt Samsung nach wie vor auf den hauseigenen Exynos Chipsatz. Im Falle des Galaxy S22 Ultra ist das der Exynos 2200 und der liefert in der Praxis gute Ergebnisse. Dennoch ist er in Benchmarks einem Snapdragon 8 Gen 1 unterlegen, den Samsung auf anderen Märkten auch ausliefert. Über den neuen Snapdragon 8+ Gen 1 sollte man sich hingegen nicht so viele Gedanken machen. Den Exynos 2200 kombiniert Samsung beim S22 Ultra mit mindestens 8GB RAM und 128GB Speicher. Während ich die 8GB LPDDR5 RAM noch tolerieren kann, sind 128GB UFS 3.1 Speicher einfach Ultra-wenig. Im Test haben wir die schwarze Version mit 12/256GB Speicher. Der Festspeicher ist übrigens pfeilschnell und liefert mit 2007/1323MB/s spitzenmäßige Übertragungsraten. Das Samsung Galaxy S22 Ultra ist definitiv Ultra-schnell und alles läuft auf dem Gerät wie geschmiert. Und das natürlich auch, wenn es bei den Benchmarks nicht oben mitspielen kann. Daran ist insbesondere die integrierte GPU des Exynos Prozessors schuld.
Antutu (v9)Samsungs Exynos Prozessor hat die gleiche Hitzeproblematik wie der Snapdragon 8 Gen 1 oder auch der Google Tensor Chip. Im Throttletest (CPU Belastung) geht es stetig und steil bergab auf 70% Leistung und 45°C an der wärmsten Stelle. Gleiches gilt für den GPU-lastigen 3DMark Stresstest. Auch da fällt das S22 Ultra durch und produziert in der Spitze eine Abwärme von 46°C an der wärmsten Stelle. Die Temperaturen halten sich damit im Rahmen, aber bei dem Leistungsverlust ist das auch zu erwarten.
Das S22 Ultra ist ein pfeilschnelles Smartphone und auch für Gaming definitiv gut geeignet. Es wird wie jedes Flagship unter Last warm, wobei man nach 30 Minuten Zocken nicht über 42°C kommt.
One UI auf Android 12 Basis
Samsung möchte sich mit Ultra-vielen Updates von der Konkurrenz abheben und das macht man mit einem knallharten Versprechen. Das Samsung S22 Ultra bekommt vier große Android Updates und 5 Jahre lang den Sicherheitspatch. Sämtliche Konkurrenten setzen da eher auf das 3 + 4 Versprechen und es gibt auch noch Hersteller, die gar keine offiziellen Versprechen geben. Ein Versprechen ist zwar nicht garantiert, aber eine längere Updateversorgung für Smartphones ist definitiv erwünscht und Samsung geht hier mit einer Vorbildfunktion voran. Hoffentlich nehmen sich die anderen Hersteller nicht beim Zubehör oder bei fest verklebten Akkus ein Beispiel an Samsung 😁.
Die Samsung UI ist mittlerweile in Version 4.1 verfügbar und basiert auf aktuellem Android 12. Das System gehört zweifelsohne zu den stark angepassten System und reiht sich damit nahtlos bei MIUI (Xiaomi) oder ColorOS (Oppo, Realme, OnePlus) ein. Nicht nur optisch muss man sich zurechtfinden, auch die vielen zusätzlichen Optionen können überfordern. Nach wenigen Tagen oder wenn man die One UI bereits kennt, profitiert man allerdings deutlich vom System. Zusätzliche APPs (Bloatware) sind auch bei Samsung vorinstalliert und die werdet ihr fast alle mit unserer Anleitung problemlos los. Danach habt ihr ein sauberes, schnelles und funktionales System auf eurem Galaxy S22 Ultra.
Kamera des Samsung S22 Ultra
Wenn die Kamera für euch Priorität hat, dann ist das S22 Ultra zweifelsfrei eine gute Wahl. Die Unterschiede zwischen den teuersten Vertretern auf dem normalen Smartphonemarkt zeigen sich meistens im Detail. Mit gleich vier Kameras verwundert bei Samsung allerdings schon der Blick auf das Datenblatt. Zusammen mit der 40 Megapixel Frontkamera sind es sogar 5 Kameras an der Zahl. Ein 108 Megapixel Pixelbinning Sensor (HM3) ist zunächst einmal für die ganz normalen Weitwinkelaufnahmen mit der Hauptkamera zuständig. Der liefert mit 9 zu 1 Pixelbinning die gewohnten 12 Megapixel Aufnahmen. Die Konkurrenz setzt bei der Hauptkamera eher auf 50 Megapixel Sensoren, aber wie wir schon länger wissen, machen Megapixel kaum einen Unterschied in der Praxis. Als Ultraweitwinkelkamera kommt beim S22 Ultra hingegen nur ein 12 Megapixel Sensor zum Einsatz, aber ultra-typisch natürlich mit Autofokus. Zwei Tele-Kameras sind dann irgendwie überraschend und beide setzen auf einen 10 Megapixel Sensor. Eine hat einen 3X optischen Zoom und die andere ist eine Preiskop-Kamera mit 10X optischen Zoom. Irgendwie ist 10X zu viel des Guten, aber schauen wir uns jetzt die Aufnahmen etwas genauer an.
Tageslichtaufnahmen
Der ehemalige Dynamik-Weltmeister Samsung schwächelt beim S22 Ultra genau dort. Den bekannten WOW-Effekt kann ich auch mit aktivierter Scenenoptimierung nicht erzielen. Bei schattigen Bereichen in der Aufnahme kommt das S22 Ultra ins Straucheln. Die Aufnahmen sind grundsätzlich detailliert und scharf, aber ein gewisses Überschärfen ist beim Zoom am PC auch feststellbar. Damit macht Samsung gerade in der einfachsten Kategorie ein paar unnötige Probleme. In den einzelnen Kameravergleichen könnt ihr euch die Problematik nochmals gegen die Konkurrenz genauer anschauen. Das ist hier natürlich Ultra-Gemecker auf sehr hohem Niveau.
Die Ultraweitwinkelkamera haut mich dann leider auch nicht vom Hocker. Für ein Flagship sind es ordentliche Ergebnisse, aber vom Klassenprimus hätte ich auch die besten Aufnahmen erwartet. Die Aufnahmen sind letztendlich scharf, detailliert und haben eine ansprechende Dynamik.
Die 3X Zoom Kamera nutzt man auch für Portraits und auch bei normalen Aufnahmen sind die Ergebnisse super. Das Farbprofil passt zur Hauptkamera und das Ergebnis sind detaillierte und scharfe Aufnahmen. Die Portraits mit der 3X Kamera gefallen mir übrigens besser als mit der Hauptkamera. Die Abtrennung zwischen Vorder- und Hintergrund gelingt mit beiden Cams exzellent.
Mit der 10X Periskop-Kamera kann ich irgendwie nicht viel anfangen. Vielleicht verstehe ich den Einsatzzweck aber auch irgendwie nicht, hinterlasst mir dazu gerne einen Kommentar. Alles, was mir dazu einfällt, wäre das Beobachten von Tieren oder Personen auf Distanz. Auch eine UFO-Sichtung ließe sich mit der Kamera sehr gut festhalten. Für den Privatdetektiv vielleicht cool oder für den Tierliebhaber (Zoobesucher). Ansonsten sind 10X eigentlich schon zu viel des Guten, auch wenn die Qualität wirklich noch beeindruckend gut ist. Bei 30X oder 100X Zoom wird es dann entsprechend lächerlich.
Nachtaufnahmen
Nachdem Samsung schon bei Tageslicht etwas leiden musste, wird es bei Nacht leider nicht viel besser. Die Aufnahmen haben allesamt auffällig viel Rauschen, wobei das Gesamtergebnis wirklich gut ist. Also auch hier wieder im Hinterkopf behalten, dass es hier nur um einen Vergleich mit den besten Kameras auf dem Markt geht. Die Farben in den Aufnahmen sind stimmig und die Dynamik ausreichend. Der Nachtmodus hellt die Aufnahmen teilweise künstlich auf, aber bringt auch deutlich mehr Details zum Vorschein und reduziert das Rauschen. Der Modus kann auch mit der Ultraweitwinkelkamera und der 3X Zoom Kamera genutzt werden. Beide genannten Kameras sind definitiv auch bei Nacht zu gebrauchen, wenngleich der Qualitätsunterschied zur Hauptkamera deutlich sichtbar ist.
Selfie
Bei Selfies kann sich Samsung dann doch noch den Ultra-Titel verdienen. Die sind nahe an der Perfektion und ich habe in den letzten Jahren kein Handy in der Hand gehabt, das da mithalten könnte. Super detailliert, super scharf und mit perfekter farblicher Abstimmung.
Videoqualität
Bei Videos hat Samsung weitestgehend den Dreh raus und liefert durch die Bank mit allen Sensoren Aufnahmen mit 4K und 60 FPS. Dabei werden auch alle Auflösungen zuverlässig stabilisiert. Ganz ohne Kritik kann man die Stabilisierung aber nicht stehen lassen, denn es schleichen sich insbesondere bei der Frontkamera doch deutliche Bildfehler im Hintergrund ein. Im Gesamten ist die Stabilisierung dennoch hervorragend, wenn gleich nicht führend in dieser Smartphone-Klasse. Detaillierte und scharfe Aufnahmen mit knackigen Farben gibt es jedenfalls mit allen Kameras und bei 4K / 30 FPS ist natürlich auch ein Wechsel zwischen allen Kameras fließend möglich.
Beim Sound liefert das Samsung Galaxy S22 Ultra nicht die beste Qualität. Das liegt allerdings auch an der starken Geräuschunterdrückung, die den schwächelten Sound eigentlich vertretbar macht. Das Video oben wurde bei starkem Wind aufgenommen und das unterdrückt das Galaxy S22 Ultra exzellent.
Zusammenfassung der Kameraqualität des Galaxy S22 Ultra
Wer auf der Suche nach der besten Kamera ist, der muss immer auch im Detail schauen, was für Aufnahmen er denn machen will. Wer z.B. brandheiß auf absurde Zoom-Aufnahmen ist, der wird mit dem Samsung Galaxy S22 Ultra bestens bedient. Außerdem hatte ich nach über 200 Bildern nicht eine Aufnahme, die irgendwie richtig schiefgelaufen wäre. Das ist wirklich beeindruckend. Auch für Videofans und allen voran Selfie-Videos ist das S22 Ultra eine hervorragende Wahl. Nicht ganz mithalten kann Samsung bei stinknormalen Tageslicht oder Nachtaufnahmen. Das schauen wir uns aber auch in direkten Vergleichen noch mal etwas genauer an. Die beste Kamera ist immer individuell an eurer Nutzung zu orientieren. Wer kaum Videos macht, der benötigt z.B. nicht mal ein Flagship. Das Samsung S22 Ultra ist seinem Titel jedenfalls würdig und insgesamt ist das hier eine Ultra-Kamera.
Konnektivität und Kommunikation
Das Galaxy S22 Ultra gehört zu den noch seltenen Smartphones, die sich mit einer eSIM verstehen. Eine normale Dual-SIM Funktionalität mit zwei normalen Nano-SIM-Karten ist ebenfalls möglich. Eine Speichererweiterung hingegen ist nicht vorgesehen und in dieser Preisklasse auch schon länger unüblich. Mit folgenden 2G, 3G, 4G (LTE) und 5G Frequenzen ist das S22 Ultra bestens für die weltweite Nutzung gerüstet:
-
2G: GSM: 850/900/1.800/1.900
-
3G: UMTS-Band: B1 (2.100), B2 (1.900), B4, B5 (850), B8 (900)
-
4G: FDD-LTE: B1, B2, B3, B4, B5, B7, B8, B12, B13, B17, B18, B19, B20, B25, B26, B28, B32, B66
-
4G: TDD-LTE: B38, B39, B40, B41
-
5G: N1, N2, N3, N5, N7, N8, N12, N20, N25, N28, N38, N40, N41, N77, N66, N75, N78
Die SAR-Werte liegen bei 1,05 W/kg (Kopf) und 1,59 W/kg (Körper). Die Gesprächsqualität war gut und die Features VoLTE und VoWiFi werden unterstützt.
Exzellente Werte liefert das S22 Ultra in meinem WiFi 6 Netz. Zwei Wände und 10 Meter entfernt vom Router kommen immer noch 768/50MBit/s aus meine Gigabit Leitung. Bluetooth 5.2 funktionierte im Test ohne Probleme, die Codecs von Samsung sind allerdings etwas bescheiden. Immerhin wird LDAC und aptX unterstützt. Für ein Flagship wäre allerdings LHDC, aptX-HD und aptX-adaptive durchaus angemessen. Mit Samsung Kopfhörer könnt ihr allerdings von Samsungs “Scalable Codec” profitieren (vergleichbar mit aptX-HD). Dafür braucht ihr natürlich auch entsprechende Kopfhörer, wobei uns die Galaxy Buds Pro sogar ohne hochauflösenden Codec überzeugt haben (Zum Test der Galaxy Buds Pro). Die Standortbestimmung klappte im Praxiseinsatz einwandfrei und der Exynos hat immerhin hier einen Vorteil gegenüber Qualcomm. Auch wenn die Standortbestimmung genauer als auf 3 Meter möglich ist, so verbindet sich das Galaxy S22 Ultra mit kaum mehr als 30 Satelliten. Andere Flagships schaffen da bis zu 60 Stück. Dennoch klappte die Navigation als Fußgänger und im Auto ohne irgendwelche Einschränkungen.
Stereo Sound ist in diesem Preisbereich natürlich verpflichtend und die Qualität des Samsung S22 Ultra ist angemessen. Dennoch sind ein Xiaomi Mi 11 Ultra oder ein iPhone 13 Pro Max hörbar lauter und stellen auch mehr Tiefen bereit. Also auch hier stellt uns das Galaxy S22 Ultra wieder zufrieden, aber es ist eben nicht ultra-gut.
An Sensoren geht Samsung beim S22 Ultra keine Kompromisse ein. Xiaomi Fans könnten den Infrarotsender vermissen. Ansonsten ist neben den Standards (Beschleunigungs-, Näherungs- und Helligkeitssensor) noch ein Gyroskop, Kompass und Hall-Sensor (für smarte Hüllen) verbaut.
Akkulaufzeit des Samsung Galaxy S22 Ultra
Wer ein Mittelklasse-Smartphone gewohnt ist und zu einem Flagship wechselt, der muss sich zwangsläufig umgewöhnen. Das merke ich bei jedem Testhandy aufs neue. Ein Flagship, das einen Tag intensive Nutzung mit 5-6 Stunden DOT (Zeit mit eingeschalteten Display) durchhält, ist gut. Und genau so ein Gerät ist das Samsung Galaxy S22 Ultra auch geworden. Der 5000 mAh Akku ist gut bemessen und liefert im PCMark Akkutest solide 11 Stunden (FHD+, adaptive Herzfrequenz – wobei fast durchgehend 120Hz anlagen). In der Praxis kam ich stets durch den Tag, aber mehr war letztendlich nicht drin. Eine Stunde YouTube im WLAN schlägt mit 6% Akku zu Buche.
Akkulaufzeit Einheit: StdSchnelle Ladegeschwindigkeiten sind nicht Samsungs Fachgebiet und so folgt man dem Trauerspiel bei Apple und Google. Die großen Marken können sich das offenbar erlauben. Man hat ja schließlich schon einen Ladeadapter zu Hause, wieso braucht man noch einen zusätzlichen. Für mich ist das kein Problem, aber ein PD PPS Ladegerät hat nicht gerade jeder zu Hause herumliegen und entsprechend langsam wird mit anderen Ladeadaptern geladen.
Wer sich einen Samsung Schnellladeadapter für knapp 30€ kauft oder bereits sein eigenen nennt, profitiert von 45W Ladegeschwindigkeit. Das mag zwar mehr sein als bei einem Google Pixel 6 Pro oder iPhone 12 Pro Max, allerdings ist es in Vergleich zu allen anderen Flagships schon deutlich weniger. In knapp 30 Minuten geht es von 0 auf 60% und vollgeladen ist das Samsung Galaxy S22 Ultra erst nach 65 Minuten. Auch beim kabellosen Qi Laden wirkt Samsung mit maximal 15 Watt und 5 Watt Reverse Laden irgendwie abgehängt. Etwas auffällig ist außerdem, dass das Galaxy S22 Ultra beim “Schnellladen” mit 45 Watt auffällig warm wird. Auch entspricht die Ladegeschwindigkeit nicht wirklich den beworbenen 45 Watt, sondern vielmehr sind andere Smartphones mit 30 Watt genauso schnell geladen.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenTestergebnis
Das Samsung Galaxy Note S22 ist ein großes Smartphone mit Ultra-Verarbeitung, Ultra-Display und Ultra-Kamera. Nicht ULTRA sind hingegen die Performance, die Akkulaufzeit und der Lieferumfang. Klar kritisieren muss ich an dieser Stelle die langsame Ladegeschwindigkeit (egal, wie man lädt), den komplett kastrierten Lieferumfang und die Dreistigkeit, in diesem Preisbereich eine Speicherversion mit 128GB anzubieten. Nur 128GB Speicher haben mit Ultra nun mal gar nichts mehr zu tun. Die Version gibt es dann immerhin im Angebot für knapp 800€. Meine Empfehlung ist dennoch die Kombination mit einem Handyvertrag, dann bekommt man nämlich sein Datenvolumen mehr oder weniger kostenlos mit dazu. Die Kamera ist insgesamt auf Augenhöhe mit anderen Ultra-Geräten, wobei sie klare Schwächen hat.
Das Vorzeige-Flagship 2022 des Weltmarktführers hat als Killer-Feature einen Stylus integriert. Wer auf diesen Stift gewartet hat, der muss gar nicht lange nachdenken, denn etwas Vergleichbares gibt es nicht auf dem Markt. Ansonsten müsst ihr euch eure Prioritäten überlegen und über die Sinnhaftigkeit sich für 1000€ ein Smartphone zu kaufen, haben wir schon oft genug diskutiert. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis existiert bei Flagships gewissermaßen nicht. Als Alternative lege ich euch das ältere Xiaomi Mi 11 Ultra ans Herz, das startet mittlerweile bei 600€ und steht dem S22 Ultra eigentlich in Nichts nach.
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Ne 10x-Kamera sind schon “nice to have” meiner Meinung nach. Man verwendet sie sicherlich so oft, man ich kann mir doch einige Szenarien vorstellen, an denen man sie benutzen könnte. z.B. um Tiere zu fotographieren, aber man sich oft nicht super stark nähern kann. Gerade bei scheuen Tieren wie Vögeln oder Rehen. Auch kann man sie verwenden, wenn man im Stadion ist, um da ein paar Schnappschüsse zu machen. Oder wenn man ein Kind hat, das z.B. in der Fußballjugend spielt und man ein paar Bilder von ihm machen möchte. Oder auch ganz praktisch als digitales Teleskop, wenn man z.B.… Weiterlesen »
“Mit der 10X Periskop-Kamera kann ich irgendwie nicht viel anfangen. Vielleicht verstehe ich den Einsatzzweck aber auch irgendwie nicht, hinterlasst mir dazu gerne einen Kommentar.” Gerne. 🙂 Klassischer Fall von geänderten Seh-/Fotografiegewohnheiten durch das vorwiegend verfügbare Werkzeug. Weil heute die breite Masse nur noch mit dem Smartphone fotografiert, ist die ehemalige Reportage- oder Effektbrennweite unter 35mm, also (Ultra-)Weitwinkel zum normalen und daher erwarteten Fotoeindruck geworden. Leider mit dem Nachteil, dass die meisten Fotos praktisch immer zuviel einfangen und daher in der Regel unspannend, überladen und langweilig werden. Natürlich kann man mit dem Weitwinkel auch tolle Fotos machen, es geht aber… Weiterlesen »
Vielen Dank für diesen interessanten Kommentar und dass Du dir die Zeit genommen hast, deine Ansicht hier so detailliert zu schildern. Ich habe nur zwei kleine Anmerkungen:
“man kann ja hoffentlich auch dazwischen zoomen”… Das geht leider nicht. Man kann nur digital weiter reinzoomen.
“Das ein Ultraweitwinkel Autofokus hat, ist auf dem Datenblatt zwar nett, in der Realität wegen der riesigen Scharfentiefe aber eigentlich fast unnötig”… Die UWW-Kamera kann wegen des Autofokus zum Aufnehmen von Makro-Aufnahmen genutzt werden.
Liebe Grüße!
Alles klar, die beiden Aspekte sind sehr interessant. Für Makro-Aufnahmen ist ein Autofokus natürlich super. Das hatte ich vergessen, weil ich da aufgrund des Aufnahmeabstands immer lieber die Hauptkamera nutze (tagsüber bietet der 48MP-Modus soviel Auflösungsreserve, dass ich schon echt sehr weit “reinschneiden” kann). Hierbei stelle ich aber auch lieber manuell scharf und verändere den Abstand minimal, bis der Punkt, den ich brauche, in der Schärfeebene liegt – das geht aber natürlich auch nur mit ner fokussierbaren Kamera (die eben sonst Autofokus hat). Ist das sicher so, dass die Periskop-Kamera nur ein Tele- und kein Zoom-Objektiv hat? Das wäre ungewöhnlich,… Weiterlesen »
SD888 (+ – Liste) ? 6,7 Zoll oder 6,8 Zoll und nur 1h im Batterietest oder doch 11h?
Ups… Danke für die Hinweise. Ist jetzt korrigiert!
Das hier verstehe ich nicht:
Soll das heißen, günstigere Smartphones haben bessere Akkulaufzeiten?
Verallgemeinern kann man das natürlich nicht. Aber letztendlich sind viele Mittelklasse-Smartphones gute 2 Tage im Einsatz, bis sie an die Steckdose müssen. Bei High-End Smartphones kommt das kaum vor, weil die Prozessoren einfach mehr Energie verbrauchen.
Nur 800€ 😹
Naja, das war im Vergleich zu vergleichbaren Geräten und entsprechend der Zeit gar nicht mal so viel. Gesamt betrachtet sind die Smartphones dennoch massiv zu überteuert, allerdings solange die Leute es zahlen (vor allem über Verträge mit Ratenzahlung) wird sich daran nichts ändern.