CPU | Exynos 9820 - 2 x 2,7GHz + 2 x 2,3GHz + 4 x 1,9Ghz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 512 GB |
GPU | Mali-G76 |
Display | 3040 x 1440, 6,4 Zoll 60Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | One UI - Android 9 |
Akkukapazität | 4100 mAh |
Speicher erweiterbar | Hybrid |
Hauptkamera | 12 MP + 12MP (dual) |
Frontkamera | 10 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 175 g |
Maße | 157,6 x 74,1 x 7,8 mm |
Antutu | 378168 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Samsung |
Getestet am | 04.06.2019 |
Inhaltsverzeichnis
Samsung legt jedes Jahr die Messlatte für die Konkurrenz ein kleines Stück höher. Dieses Jahr besteht die Flagship-Garde gleich aus 3 verschiedenen Geräten: dem Samsung Galaxy S10e, S10 und S10+. Wir haben mit dem S10+ die größte und auch am besten ausgestattete Version im Test, nur die exotische 5G Version ist nochmals größer. Ebenso wie beim S9+ geizt Samsung etwas mit neuen Features, aber Samsung ist der Routinier unter den Herstellern und hat das auch einfach nicht nötig. Wer nicht gerade im Telekom Shop einkaufen geht, bekommt das Samsung Galaxy S10+ aktuell für um die 750€, angesichts der UVP von 1000€ ein vermeintlich fairer Preis. Wir haben das Samsung Galaxy S10+ 10 Tage im Praxiseinsatz getestet.
Samsung Galaxy S10e, S10 und S10+ im Vergleich
Galaxy S10+ | Galaxy S10 | Galaxy S10e | |
Display | 6,4 Zoll AMOLED
3040 x 1440 Pixel 522 Pixel pro Zoll |
6,1 Zoll AMOLED
3040 x 1440 Pixel 550 Pixel pro Zoll |
5,8 Zoll AMOLED
2280 x 1080 Pixel 438 Pixel pro Zoll |
Abmessungen und Gewicht | 157.6 x 74.1 x 7.8 mm
175 g |
149.9 x 70.4 x 7.8 mm
157 g |
142.2 x 69.9 x 7.9 mm
150 g |
Prozessor | Exynos 9820 | Exynos 9820 | Exynos 9820 |
Speicher | 8/128GB
8/512GB 12GB/1TB Speicher erweiterbar |
6/128GB
8/512GB Speicher erweiterbar |
6/128GB
8/256GB Speicher erweiterbar |
Kamera | Teleobjektiv
Weitwinkelobjektiv Ultra-Weitwinkelobjektiv Dual-Selfie-Kamera |
Teleobjektiv
Weitwinkelobjektiv Ultra-Weitwinkelobjektiv Selfie-Kamera |
Weitwinkelobjektiv
Ultra-Weitwinkelobjektiv Selfie-Kamera |
Akku | 4100 mah | 3400 mah | 3100 mah |
Preis – kleinste Speicherversion
(Durchschnitt: 03.06.2019) |
750€ | 650€ | 500€ |
Design und Verarbeitung
Starten wir zunächst mit der Notch im Smartphone. Wohin mit der Selfie-Kamera? Dieses Problem plagt die Hersteller schon das ganze Jahr. Xiaomi setzte die Kamera mal unter das Display, dann im Mix 3 in einen Slider. Motorisierte Kameramodule sind ebenfalls schon vielfach im Einsatz und mittlerweile sogar in günstigen Geräten, wie dem neuen Redmi K20, zu finden. Samsung entscheidet sich für eine mehr oder minder sehr simple Methode. Anstatt der Notch gibt es ein sogenanntes Punch-Hole.
Also kurz gesagt: Ein Loch im Display mit 2 Kameras, also einfach die Notch ins Display verschoben. Die Aussprung ist damit 12mm breit und 5mm hoch. Die obere rechte Ecke bietet zwar etwas Display um die Kameras herum, bleibt aber dennoch nicht sinnvoll nutzbar für Inhalte. Ansonsten ist Samsung dem Full-Screen Ideal beim S10+ verdammt nahe. Die Ränder um das 6,4 Zoll große AMOLED Display liegen bei 3,5mm über dem Display, 5mm unter dem Display und links und rechts durch das Curved Display nur bei 1,5mm. Mit 158 x 74 x 8 mm ist das Smartphone gerade noch für den überwiegend einhändigen Einsatz geeignet.
Mit 8/128GB Speicher stehen die Farben Schwarz, Grün und Weiß zu Auswahl. Bei dieser Speicherversion besteht die Rückseite aus Gorilla Glas 5 und die Vorderseite aus Gorilla Glas 6 in Kombination mit einem Metallrahmen. So wie ein Flagship 2019 eben ausgebaut ist. Wer zu größeren Speicherversionen greift, bekommt dann auch noch eine Rückseite aus Keramik, die sich kaum bis gar nicht verkratzen lässt. Alle Übergänge am Samsung Galaxy S10+ sind wunderbar geschmeidig und scharfe Kanten oder Ungenauigkeiten sucht man vergebens. Das Gerät wirkt wie aus einem Stück gefertigt und liefert umgehend ein Premium Gefühl. Unsere Keramik-Version in Weiß ist mit 198g allerdings spürbar schwerer als die normale Glas-Variante mit 175g. Das Gewicht des Samsung übertrifft eigentlich nur noch das Xiaomi Mi Mix 3 mit gewaltigen 220g. Wie jedes Glas- und Keramik-Handy ist das S10+ entsprechend rutschig und Keramik kann zwar nicht verkratzen aber dafür zerbrechen wie ein Teller. Die Kameraeinheit auf der Rückseite steht minimal heraus und ist mit ihrer waagerechten Anordnung eine willkommene Alternative beim Design. Ansonsten findet man noch das Samsung Logo und die obligatorische DUOS (Dual-SIM) Bezeichnung.
Der glänzend lackierte Metallrahmen wird an mehreren Stellen durch Antennenlinien für besseren Empfang durchbrochen. Eher unkonventionell ist die Anordnung der Buttons. So findet man links im Rahmen die Lautstärkewippe und darunter den verhassten Bixby Button. Gott sei Dank lässt sich der Button mittlerweile deaktivieren und auch für andere Apps verwenden. Ein großes Problem hatte ich im Test tatsächlich mit dem Power-Button. Dieser ist nämlich einfach sehr weit oben platziert und so ergonomisch für mich kaum zu erreichen. Abhilfe schaffen das AOD (Always on Display) und das beliebte Double-Tap Feature zum Aufwecken des Bildschirms. Der Fingerabdrucksensor befindet sich unter dem Display und wurde nach dem Release des S10+ stark kritisiert. Allerdings gab es hier scheinbar Updates, denn zum Testzeitpunkt funktioniert der Sensor verdammt genau und auch sehr schnell. Alternativ steht natürlich auch Face-Unlock zur Verfügung, das nur über die Frontkamera realisiert wird. Gesteuert wird das Gerät wahlweise über die On-screen-Tasten oder Gesten, wobei Letztere eigentlich keine sind. Anstatt der Tasten-Symbole werden unten weiterhin 3 waagerechte Striche eingeblendet, die man dann nach oben wischen kann. Mit einer echten Gesten-Steuerung hat dies wenig gemein.
An Anschlüssen hat Samsung kaum gespart und liefert neben USB-C Anschluss (3.1 Standard) noch eine guten alten Kopfhöreranschluss (3,5mm Klinke) mit. Auch der Hybrid Slot (wahlweise 2 x Nano-SIM oder 1 x Nano und 1x Micro-SD (bis 2TB)) an der Oberseite sind ein willkommenes Extra in der Flagship Klasse. Das Samsung Galaxy S10+ hat Stereo Lautsprecher an Bord, ein Feature, das kaum noch ein Hersteller mitbringt. Der Hauptlautsprecher befindet sich unten und ist der kleinen Ohrmuschel (zweiter Lautsprecher) deutlich überlegen. Trotzdem entsteht in Spielen (Landscape Mode) ein brauchbarer Stereo Sound. Was der Lautsprecher vollkommen unabhängig von der Ohrmuschel liefert, ist schlichtweg der Hammer. Lautstärke, Bass, Klarheit, da kommt lediglich das riesige Mate 20X noch ran. Wer exzellente Lautsprecher im Smartphone sucht, ist beim Samsung Galaxy S10+ absolut richtig. Das gleiche gilt auch für den Klinkenanschluss. Dieser liefert eine hohe Lautstärke und einfach perfekten Sound, wenn man die richtigen Kopfhörer anschließt. Die tadellose Verarbeitung zeigt sich auch in der IP68 Zertifizierung. Damit ist das S10+ gegen Strahlwasser geschützt und komplett staubdicht.
Lieferumfang des Samsung Galaxy S10+
Beim Lieferumfang fehlt die billige Hülle, ansonsten sind aber ein paar AKG Kopfhörer dabei, die gelinde gesagt „ausreichend“ klingen. Der Ladeadapter liefert nur 9V/1,67A, was daran liegt, dass das Samsung Galaxy S10+ gar kein Quick-Charge unterstützt. Dazu aber später mehr. Ein USB-C Kabel, ein USB-C auf Micro-USB Adapter und eine USB-C auf USB-A Adapter liegen im Lieferumfang noch bei. Ansonsten noch ein paar Seiten bedrucktes Papier, um die Verpackung zu befüllen. Eine Sim-Nadel gibt es natürlich auch noch und alles ist recht umweltfreundlich in Pappe eingepackt. Nicht gerade Premium, aber vermutlich gut für die Umwelt.
Display
Samsung stattet das Galaxy S10+ mit dem schlichtweg besten AMOLED Display aus, das Samsung derzeit selbst zu bieten hat. Das 6,4 Zoll große Quad HD+ Dynamic AMOLED Display bringt es theoretisch auf 522 Pixel pro Zoll. Damit sind Inhalte natürlich gestochen scharf, Unterschiede zu nicht Quad-HD Display sind selbst im direkten Vergleich für normale Augen kaum bis gar nicht wahrnehmbar. Das hat auch Samsung selbst erkannt und stellt zur Schonung des Akkus schon ab Werk die Auflösung auf Full-HD 2280 x 1080 Pixel runter. Ein Display mit einer Quad-HD Auflösung und 500+ PPI anzupreisen und dann im Standard auf eine FHD Auflösung einzustellen, ist meiner Ansicht nach schon grenzwertig. Wer die Stunde weniger Akkulaufzeit opfern will für WQHD, kann die Auflösung in den Einstellungen natürlich auf 3040*1440 Pixel anheben. Samsung Markenname ist „Inifnity-O“. Dabei steht Infinity einfach für das Display auf der kompletten Vorderseite und das O für die Punch-Hole Notch Aussparung.
Bei automatischer Helligkeit messen wir im direkten Sonnenlicht 800 cd/m² bei der Helligkeit. Dies ist zwar nicht der höchste Wert, aber Samsung wirbt auch mit 1200 cd/m². Scheinbar wird dieser Wert nur unter bestimmten Bedingungen erreicht. In der Praxis ist das Display des S10+ jedenfalls eines der besten im direkten Sonnenlicht und an wirklich hellen Tagen. Der Kontrast ist AMOLED typisch exzellent, also eigentlich unendlich, da die LEDs einfach ausgeschaltet sind. Dadurch sehen insbesondere Videos und Filme durch das tiefe, echte Schwarz verdammt gut aus. Auch setzt Samsung auf einen fast einzigartigen HDR10+ Panel, der eben nochmal mehr dynamische Reichweite rausholt als dies bei mittlerweile für Flagships normalen HDR10 Displays der Fall ist. Die Farbwiedergabe auf Standard ist eher zurückhaltend für ein AMOLED Display. Nicht zu knackig und übersättigt wie AMOLEDs häufig sind. Stellt man den Regler auf „Lebendig“, dann kann man zwischen Kalt und Warmen Farben stufenlos regulieren und sogar Rot, Grün und Blau nochmals getrennt ansteuern.
Terminierbarer Blaufilter und ein Nachtmodus dürfen natürlich auch hier nicht fehlen. An Einstellungen mangelt es Samsung jedenfalls nicht und das AOD Display, das oben schonmal erwähnt wurde, zeigt Uhrzeit, Datum, Ladestand und jeweils das Symbol der App die eine Benachrichtigung hat, an. Auch verschiedene Designs für das AOD stehen im Theme-Store zur Auswahl.
Der Touchscreen registriert bis zu 10 Berührungen gleichzeitig, setzt jede Eingabe sofort um und ist verdammt genau. Geschützt vor Stürzen und Kratzern wird das S10+ außerdem durch die 6. Generation von Gorilla Glas. Widewine L1 ist natürlich Standard bei Samsung und Amazon Prime auch der einzige Anbieter von sogenannten HDR10+ Inhalten. Der einzige kleine Kritikpunkt am Display ist ein blauer Schimmer an den Kanten durch das Curved Design und rund um die Punch-Hole Notch ist das Display durch schwarze Schatten beeinträchtigt. Wer eines der besten und schärfsten Displays auf dem Markt sucht, wird vom Samsung Galaxy S10+ jedenfalls kaum enttäuscht.
Leistung und System
In Deutschland präsentiert Samsung den hauseigenen Exynos 9820 Prozessor in der S10 Reihe. Der Prozessor ist im sparsamen 8nm Verfahren gefertigt und in 3 Cluster unterteilt. Zwei Mongoose M4 Kerne sorgen mit 2,7GHz Takt sorgen in Kombination mit 2 Cortex-A-75 Kernen mit 2,4GHz Takt für ordentlich Leistung bei Spielen und anspruchsvollen Aufgaben. Weitere 3 Cortex-A55 kerne sind mit einem 1,9GHz Takt für den normalen Betrieb zuständig. Für die Grafik ist eine Mali-G76 GPU verantwortlich, die einer Adreno 640 des SD855 glasklar unterlegen ist. An Speicher gibt es wahlweise 8/128GB, 8/512GB und eine Variante für Verrückte mit 12GB/1TB. Den extra Speicher lässt sich Samsung übrigens sehr gut bezahlen. Der LPDDR4X RAM taktet mit 24GB/s sehr schnell und auch der UFS 2.1 Speicher bringt es auf konkurrenzfähige Lese/Schreibrate von 810/247MB/s. In den Benchmarks zeigt sich nach wie vor ein klares Bild. Das Xiaomi Mi 9 fegt die Konkurrenz im Antutu Benchmark (CPU, GPU und Speicher-Benchmark) gnadenlos beiseite. Da kann ein Exynos Prozessor im Samsung Smartphone oder ein Kirin Prozessor im Huawei P30 Pro einfach nichts ausrichten. Selbst ein iPhone XS muss sich dem Mi 9 geschlagen geben:
Antutu (v9)Die Performance unter der neuen One-UI kann man hingegen nur loben. Alles läuft perfekt flüssig, so wie man es bei einem Flagship erwartet. Apps öffnen blitzschnell und auch die Ladezeit bei Spielen ist kaum vorhanden. 8GB RAM kommen mit fast 20 Apps im Zwischenspeicher problemlos zurecht und der Wechsel klappt auch dann noch ohne Verzögerungen. Es gibt momentan kein Spiel im Playstore, dass das Samsung Galaxy S10+ nicht problemlos wiedergeben könnte. Einen Unterschied zu allen bisher getesteten Snapdragon 855 Geräten zeigt sich dann aber doch. Das S10+ wird spürbar wärmer als die Konkurrenz und nach 8 Antutu Benchmark Durchgängen in Folge ist das Gerät unangenehm warm und der Prozessor wird dann auch langsamer, was man aber nicht spürt im Betrieb, sondern nur in den Benchmarkwerten sieht.
Das Samsung Galaxy S10+ ist zwar nicht das schnellste Handy auf dem Markt, platziert sich aber dennoch in den synthetischen Benchmarks weit oben und kann mit einem perfekt flüssigen und schnellen System punkten.
System – ONE UI auf Android 9 Basis
Nachdem jeder Touchwiz hasste und Samsung Experience keiner kannte, muss nun mit One-UI ein neues System her. Ich bin sehr positiv überrascht – so viel schonmal vorab. Das System basiert aktuell auf Android 9 Pie und Samsung liefert regelmäßige Updates und denkt dabei sogar an Googles Sicherheitspatch.
Samsung neues User Interface zeichnet sich durch ein cleaneres Auftreten und den fast vollständig deaktivierebaren Bixby Assitenten aus. Dieser Assistent ist der absolute “Pain in the Ass” und nie hat jemand danach gefragt. Das sieht Samsung widerwillig auch langsam ein und der erste Schritt sollte sein, dass man den BixBy Homscreen deaktiviert (Screenshot 1) und anschließend den Biyby Button neu belegt. Etwas dreist ist mal wieder, dass man Bixby erst einrichten muss und dann die Taste mit einer Alternative belegen kann. Optisch wählt man für die One UI große und farbenfrohe Icons und ein App-Drawer ist auch mit dabei. Etwas komisch sind die Ordner, da sich diese immer über den gesamten Bildschirm öffnen, das lösen alle anderen Systeme einfach besser. Die Schnellstartleiste ist übersichtlich und die Icons leicht zuzuordnen. Ansonsten muss man im Optionsmenü recht lange suchen oder eben die Such-Funktion zu Rate ziehen. Samsung hat wirklich extrem viele Einstellungsmöglichkeiten integriert. Mit ein wenig Bloatware muss man auch leben, aber im Vergleich zu Touchwiz hat Samsung das umgesetzt, was die Nutzer verlangt haben.
In meinen Augen ist die ONE-UI schneller, schöner und fast Bixby-Frei geworden. Damit kann Samsung eigentlich wieder mit der Konkurrenz auf Augenhöhe kämpfen. Letztendlich muss man sich an das System gewöhnen und ein paar Stunden durch die Einstellungen klicken, bis man sein Handy nach seinen Vorlieben angepasst hat. Aber das ist auch etwas Schönes, wenn man sich für ein neues elektronisches Gerät entschieden hat. In Punkto Bugs oder Fehler kann ich nichts mehr berichten, Samsung hat sich 3 Monate nach der Veröffentlichung scheinbar um vieles gekümmert.
Kamera
Zu einem richtigen Triple-Kamera Set-Up im Jahr 2019 gehören ein Hauptsensor, ein Telefoto Sensor und ein Weitwinkel-Sensor. Also diesen Trend geht Samsung mit dem S10+ schon mal mit, aber bei den hohen Megapixel Zahlen sagt man „Nein“. Das ist auch kein Problem, wie wir gleich bei den Testaufnahmen sehen werden. Aber zunächst noch ein paar Worte zur App und zum Kamera-Set-Up. Hinter der Hauptkamera steckt ein S5K2L4 Samsung Sensor mit 12 Megapixel, einer variablen Blende von F/1.5-F/2.4 und einem Dual-Pixel Autofokus. Die 12 Megapixel Telekamera arbeitet mit einer F/2.4 Öffnung und PDAF Autofokus. Ohne Autofokus, aber dafür mit 16 Megapixel kommt der Ultra-Winkelsensor aus. Die Konkurrenz wie das Xiaomi Mi 9 und Huawei P30 Pro haben einen Autofokus in der Weitwinkelkamera drin. Samsung liefert zur Stabilisierung bei Videos und Nachtaufnahmen einen OIS und EIS mit. Wobei der OIS dem Hauptsensor und der Telefoto-Kamera vorbehalten sind. Beide Sensoren stammen außerdem vom Galaxy S9+ oder Note 9, die wir auch beide schon im Test hatten. Also neu ist eigentlich nur die Ultra-Weitwinkelkamera.
Für Selfies stehen beim S10+ 2 Kameras im Punch-Hole bereit. Ein 10 Megapixel Sensor mit einer F/1.9 Öffnung und ein 8 Megapixel Sensor für die Tiefenunschärfe. Letztendlich haben schon zahlreiche Kameratests gezeigt, dass man Selfies in 95% der Fälle auch perfekte Portrait Aufnahmen (mit unscharfem Hintergrund) mit nur einem Sensor schafft. Aber irgendwas muss das S10+ ja neben dem größeren Display noch ein vermeintliches Extra-Feature mehr bieten.
Mit Samsungs Kamera-App wurde ich bis zum Schluss nicht wirklich warm. Warum man für alles andere Namen als die Konkurrenz verwenden muss, erschließt sich mir nicht. Anstatt Portrait oder Bokeh, verwendet Samsung Live-Fokus. Der Wechsel zwischen den Kameras wird durch komische Symbole durchgeführt, ein simples 2X hätte es auch getan. Naja, man gewöhnt sich an vieles und findet letztendlich auch allerhand sinnvolle und allerhand spaßige (AR-Emoji) Einstellungen in der App. Selbstverständlich ist auch Bixby hier wieder mit dabei ?. Mein persönliches Highlight ist die Einstellung bei der Frontkamera, das Bild einfach kleiner zu schneiden (Cropping). Eine absolut unsinnige Funktion.
Die Dual Frontkamera schießt aber hervorragende Portrait-Aufnahmen mit unscharfem Hintergrund. Ebenso sind Standard Selfies eine Wucht und überzeugen mit tollen Farben, extrem vielen Details und einer gehobenen Schärfe.
Starten wir nun mit den Aufnahmen der Hauptkamera, denn die hat es nach wie vor in sich. Auch wenn die Chinesen mit 48 Megapixel Sensoren um sich werfen, zeigt sich Samsung in der Praxis wenig beeindruckt. Bei normalen Lichtverhältnissen steht das S10+ einem Huawei P30 Pro oder Xiaomi Mi 9 in den Details keineswegs nach. Die Bilder des S10+ sind gestochen scharf und bieten Bestwerte bei der dynamischen Reichweite. Auch die Farbwiedergabe ist zwar kräftig, aber nicht zu viel des Guten.
Bei der Telefoto Kamera gibt es auch kaum Überraschungen, die Ergebnisse sind vergleichbar mit der Konkurrenz und die Bilder in Punkto Details und Schärfe kaum von der Hauptkamera zu unterscheiden. Das sieht beim Mi 9 und P30 Pro schon anders aus. Allerdings gab es die gleichen Ergebnisse bei Samsung auch schon beim S9+ oder Note 9.
Zu guter Letzt noch die Weitwinkelkamera, auch hier kann Samsung abliefern, wenngleich die Kamera über einen festen Fokus verfügt. Auch liegt Samsung auf einem Niveau mit Huawei und Xiaomi und hat an den Rändern die gleichen Probleme wie die Konkurrenz. Die Aufnahmen sind eine schöne Ergänzung und perfekt zum Verschicken geeignet. Wer allerdings genau am Computer hinschaut, wird die Unschärfe definitiv sehen. Sobald weniger Licht zur Verfügung steht, bekommt die Ultra-Weitwinkel Kamera ziemliche Probleme und die Bilder beginnen zu rauschen.
Samsungs Nachtmodus für längere Belichtung arbeitet sowohl mit der Weitwinkelkamera, als auch mit der Hauptkamera zusammen. Die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen und Samsung schiebt sich hier zwischen ein Mi9 und das P30 Pro. Insbesondere bei Langzeitbelichtung bei sehr dunklen Gegebenheiten werden die Aufnahmen des Huawei P30 Pro nicht nur heller, sondern auch detaillierter und schärfer. Bei normalen Nachtaufnahmen kommt das Samsung Galaxy S10 Pro problemlos an das Huawei heran und liefert stets scharfe Aufnahmen, die sich sehen lassen können.
Bokeh/Portrait Aufnahmen gehören zum Pflichtprogramm und Samsung kann mit einer perfekten Abtrennung und schönen Gesichtsfarben punkten. Auch die Detailsanzahl ist nicht von schlechten Eltern.
Auch bei Videoaufnahmen entpuppt sich das Samsung Galaxy S10+ als ein wahrer Gewinner. Aufnahmen sind über die Hauptkamera mit bis zu 4K bei 60 FPS möglich. Allerdings werden die Aufnahmen nur bis 30 FPS über den EIS stabilisiert. Nur mit OIS ist die Stabilisierung nicht wirklich überzeugend, aber das ist immer so. Bei 4K und 30 FPS erhält man äußerst detailreiche und farblich gut abgestimmte Videos mit dem überzeugenden dynamischen Reichweite, die wir schon bei den Bildern gesehen haben. Die Stabilisierung macht ebenfalls einen exzellenten Job. Der 60 FPS Modus steht auch für den Telefoto-Sensor zur Verfügung, aber auch hier gefallen mir die Aufnahmen nicht wirklich. 60 FPS liefern kaum einen Mehrwert und sind eher was für die Spec-Liste auf der Herstellerseite. An weiteren Funktionen gibt es auch noch eine 960 FPS Slow-Motion, die wirklich richtig coole Ergebnisse liefert. Hier ein kurzer Vergleich zwischen dem Xiaomi Mi 9 und dem Samsung Galaxy S10+:
Für Hobby-Youtube ist die Frontkamera noch sehr interessant. Diese bietet nämlich eine Stabilisierung der Aufnahmen und auch einen 4K Modus. Zusätzlich arbeitet der Autofokus exzellent, die Detailanzahl ist groß und die Farbabstimmung gelungen. Die Soundqualität ist stets der Konkurrenz hörbar überlegen, das hat Samsung einfach drauf.
Konnektivität und Kommunikation
Das Samsung Galaxy S10+ ist ein Dual-SIM Handy mit Hybrid Slot und unterstützt folgende Netzfrequenzen in Deutschland und für den Rest der Welt:
GSM 2G: GSM 850 MHz, GSM 900 MHz, DCS 1.800 MHz, PCS 1.900 MHz
UMTS 3G: B1 (2.100), B2 (1.900), B4 (AWS), B5 (850), B8 (900)
LTE 4G: B1 (2.100), B2 (1.900), B3 (1.800), B4 (AWS), B5 (850), B7 (2.600), B8 (900), B12 (700), B13 (700), B17 (700), B18 (800), B19 (800), B20 (800), B25 (1.900), B26 (850), B28 (700), B32 (1.500), B66 (AWS-3)
Die Gesprächsqualität ist kurz gesagt einfach exzellent und VoLTE und VoWIFI sind keine Fremdwörter für das S10+.
Die Ausstattung bringt alles mit, was man sich so wünschen kann und sichert auch für die nächsten Jahre ab. So ist WIFI mit ac/ax Standard im 2,4 und 5GHz Netz mit MIMO dabei. Dabei spielt „ax“ eigentlich noch keine Rolle bei unseren Routern. Bluetooth 5.0 und GPS mit Beidu, GLONASS, Galileo Unterstützung dürfen natürlich auch nicht fehlen. Der WIFI Empfang stellt sich als stabil heraus und mit guter Reichweite. Bluetooth zeigte im Test auch keine Aussetzer oder Probleme und die Navigation war zu jederzeit problemlos möglich. Als Fußgänger hilft natürlich auch der Kompass mit.
An Sensoren gibt es ansonsten auch volle Hütte. Neben den 3 Standards mit Beschleunigungs-, Näherungs-, und Helligkeits-Sensor sind auch ein Gyroskop, Kompass, Barometer, Hall-Sensor und ein Herzfrequenz Sensor. Bezahlen kann man mit dem S10+ über NFC und ein OTG Adapter ist gleich mit in der Box.
Samsung Dex wird unterstützt und sei an dieser Stelle nochmal erwähnt und hier haben wir einen Dex-Clone getestet.
Akkulaufzeit
Das Samsung Galaxy S10+ verfügt aber einen gut dimensionierten 4100 mAh Akku und kann in der Praxis mit einer ordentlichen Akkulaufzeit punkten. Im PCMark Akkutest hält das Gerät solide 11,5 Stunden am Stück durch und auch beim Praxis-Einsatz gehen erst nach 1,5-2 Tagen und einer durchschnittlichen DOT (Zeit mit eingeschaltetem Display) von 7-8 Stunden die Lichter aus. Damit platziert sich das Gerät unter den Flagships nur im Durchschnitt. Ein Mi9 liefert mit einem deutlich kleineren Akku die identische Akkulaufzeit. Ein Huwei P30 Pro oder Lenovo Z6 Pro liefern mit ihren großen 4000er Akkus nochmals mehr Akkulaufzeit. Aber auch Smartphonejunkies kommen mit einem S10+ durch den Tag und müssen sich höchstens ganz spät am Abend fürchten.
Akkulaufzeit Einheit: StdSamsung liefert natürlich das beliebte Komfortfeature Wireless Charging, wenn auch nur mit 15W etwas langsamer als das Xiaomi Mi 9. Unangemessen ist allerdings nicht die Wireless Ladezeit, sondern die Ladezeit mit dem Kabel. Hier braucht das Samsung Galaxy S10+ sage und schreibe ganze 2 Stunden, um den Akku zu befüllen. Die Konkurrenz liefert mit QC4+, Huawei SuperCharge oder Oppos Vooc Charge ganz andere Werte. Bei dem Preis, den Samsung aufruft, kann man hier ruhig mehr erwarten. Naja, im Lieferumfang liegt jedenfalls nur ein 15W Ladestecker mit dabei und auch mit einem PD3 Ladeadapter bekommt den Akku nicht unter 2 Stunden befüllt.
Testergebnis
Samsung weiß nach wie vor wie man gute Smartphones baut und hat auch kürzlich in der Mittelklasse endlich wieder ein paar brauchbare Geräte vorgestellt. Das Samsung Galaxy S10+ ist ein verdammt gutes Gerät geworden und durchläuft die Testbatterie ohne schwerwiegende Makel. Der schärfste Konkurrent kommt eigentlich aus den eigenen Reihen, denn ein S10 gibt es für 100€ weniger und man erhält ein etwas kleineres Display und keine zweite Selfie Kamera. Das macht also kaum einen Unterschied, nur wenn man wirklich 0,3 Zoll mehr Display brauch, wäre das S10+ eine ernsthafte Überlegung wert. Die Akkulaufzeit sollte beim S10+ allerdings auch etwas besser sein als beim normalen S10.
Zusammenfassend ist das S10+ eines der besten Gesamtpakete auf dem Smartphonemarkt, allerdings muss man auch entsprechend tief in die Tasche greifen. Die Ladezeit von 2 Stunden ist allerdings eines Flagships nicht würdig und der Exynos Prozessor muss sich dem Snapdragon 855 geschlagen geben. Das S10 wird in anderen Ländern allerdings auch mit dem SD855 verkauft und in der Praxis hat man zumindest aktuell keinerlei Einschränkungen. Der Kopfhöreranschluss und die optionale Speichererweiterung sind wirklich nette Dreingaben von Samsung für ein Flagship.
Alternativen gibt es wie Sand am Meer und diese sind, bis auf das P30 Pro, auch allesamt deutlich günstiger. Da wäre zunächst ein Xiaomi Mi 9 zu nennen, dass 90% des S10+ bietet, aber nur halb soviel kostet. Ähnliches gilt auch für ein Mix 3, ein P20 Pro oder ein OnePlus 6T.
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Hallo an Alle,
habe vor kurzem irgendwo den SD Hack auf Deutsch gesehn und in den jüngsten kommentaren war dann der Skandal perfekt, dass nach dem Softwareupdate der Hack von Samsung gespoilt wurde……weiss jemand ob es so ist….finde diese Seite nicht mehr und weiß auch nicht ob dem so geblaubt werden muss. Ich selbst hatte es bei meinem leider nun gestürtzen S7 duos auch ohne probleme so genutzt.
Und kann ein S 10 User vielleicht nochmals einen Kommentar über die aktuelle Batterielaufzeit posten?
Beste Grüße
Stefan
Die aufgezählten “Alternativen” können keine wirklichen Alternativen sein, da man bei all den Geräten keine Speichererweiterung mittels Micro – SD machen kann, hier hat das Samsung scho nmal die Nase sowas von vorn, außerdem gibt es hier auch einen Klinkenanschluss das sind keine nette Dreingaben sondern stellt mittlerweile eine “Alleinstellungsmerkmal ” dar !!! Ich mag eure Seite wirklich sehr, nur gibt es beim Samsung meiner Meinung nach echt nicht viel zu kritisieren, denn das Gerät hat nunmal alles: – IP Zertifizierung – 4100 mAh Akku – Mit Abstand den besten OLED Display – Klinkenanschluss – Speichererweiterung – Wirelass Charging –… Weiterlesen »
nach 2 Monaten geht dem Samsung in Punkto Akkulaufzeit die Puste aus. Ich vermute das liegt am System und das war schon immer Samsungs Problem. Beim OLED muss ich Dir wiedersprechen. Ich finde die Farben zu grell und unnatürlich, da bevorzuge ich ein I Phone XS und auch ein MI9. Die Kamera ist gut, wird aber klar bei Nachtaufnahmen und im Makromodus von Huawai deutlich geschlagen. Keramikrückseite haben Xiaomis Smartphone schon seit langen- ein Fingerabdruckmonster….. HTC hat hier damals viel schönere Smartphones aus Edelstahl auf den Markt gebracht
doch vor allem die fürchterliche Software! Klinke ist veraltet denn USB-C kann mehr. Keramik wurde beim MI MIx 3 und MI 6 verwendet und dabei stark kritisiert, da es rutschig ist und Fettflecken sammelt. Wie auch immer, Glas, Keramik- ich finde auch Alu oder Metall am wertvollsten. Das Xiaomi rennt dem S10 Plus auch im Bereich der Akkulaufzeit davon- belegen viele Tests und in Puncto Geschwindigkeit sowieso. Und das bei einem Preis der 600 Euro unter dem Samsung liegt. Und nur mal so- diese Zertifizierung kostet den Hersteller etxra- bedeutet aber nicht, dass es Wasserdicht ist und Garantie gibt. Mir… Weiterlesen »
Was, um alles in der Wel, t macht ein Samsung Handy (Südkorea) auf der Seite von chinahandys…?
Es wird getestet 😉
Auch wieder gut zu sehen wie Scamsung die Fotos durch Software zu grottiger Qualität macht. Auf den ersten Blick gut, je näher man die Bilder betrachtet um so schlechter werden die Details.
tja, 99,9% der leute schauen sich aber kaum diese details an!
Dann würde 99,9% der Leute ein Lowbudget Handy reichen.
Hmm, absolut betrachtet mag die Akkulaufzeit ja recht okay/gut sein, aber im Verhältnis zur Größe des Akkus finde ich sie eher verbesserungswürdig…