Inhaltsverzeichnis
Dieser Test dreht sich um die Roku Streambar, die schon ein wenig länger auf dem Markt ist. Auch wenn die UVP bei 150 € liegt, kann man sie aktuell für rund 70 € erwerben. Ich werde einen genaueren Blick auf diese außergewöhnliche Kombination von Lautsprecher und 4K Streamingstick werfen. Ein Roku Express 4K bevölkert schon meinen Haushalt, damit waren meine Erwartungshaltungen entsprechend hoch und so viel darf ich vorab schon mal spoilern: Es hat mir eine Menge Freude bereitet, den Testbericht zu schreiben.
Lieferumfang
In einem großzügigen Karton, welcher der typischen Formensprache von Roku entspricht, befindet sich alles, um direkt starten zu können. Der gesamte Inhalt ist sicher verpackt und auch der Einsatz von Kunststoff für die Verpackung hält sich in Grenzen.
Neben der Soundbar selbst befindet sich noch ein Netzteil mit 60 W, eine HDMI 2.0 Kabel, zwei Stromadapter für die meisten europäischen Länder, ein optisches Toslink-Kabel, eine Kurzanleitung, Fernbedienung und sogar ein paar fancy Aufkleber in der Verpackung. Der umfangreiche Lieferumfang gefällt und bereitet Vorfreude auf das Ausprobieren.
Design und Verarbeitung der Roku Streambar
Die Streambar vereint einen 4K Streamingstick mit einem Lautsprecher. Dabei ist der kleine Lautsprecher mit 1,1 kg überraschend schwer, da überwiegend Kunststoff zum Einsatz kommt. Die Vorderseite ist mit Stoff bezogen und ein kleines Logo ziert das Gehäuse. Auf der Rückseite findet ihr sämtliche Anschlüsse, mit dem Stromanschluss, optischen Anschluss, HDMI 2.0a und USB 2.0. Daneben befindet sich die Resettaste, falls sich die Streambar irgendwie aufhängen sollte. Verpackt hat Roku das Ganze in 36 cm Breite, 6 cm Höhe und einer Tiefe von 11 cm. Damit ist sie angenehm kompakt und sollte überall ihren Platz finden.
Die Fernbedienung ist genauso gut verarbeitet, wie die Streambar selbst. In der Mitte findet sich das zentrale Steuerkreuz. Darum sind die zusätzlichen Elemente drapiert. Auf der Unterseite finden sich die vier Schnellzugriffstasten, welche sich leider nicht ändern lassen. Und als Markenzeichen ist das Fähnchen an der Unterseite angebracht. Grundsätzlich ist die Streambar ARC-fähig und erlaubt die rudimentäre Bedienung des Fernsehers. An der Seite sind dann die Lautstärkeregeler. Zusätzlich ist ein Mikrofon für die Sprachsteuerung vorhanden. Ein kleiner Kritikpunkt schmälert dann doch das Vergnügen. Die Verbindung zwischen Streambar und Fernbedienung erfolgt via Bluetooth. Zusätzlich verbaut der Hersteller eine Infrarot-LED für die Bedienung von älteren Geräten. Damit muss immer keine sichtbare Verbindung zwischen den beiden Geräten vorhanden sein.
Leistung der Roku Streambar
Über die genaue verbaute Hardware schweigt sich Roku komplett aus. Weder Prozessor noch RAM oder Festspeicher sind zu ermitteln. Da Roku auf ein eigenes System setzt, sind auch fremde Apps nicht so einfach zu installieren. Zumindest WIFI 5 und Bluetooth 5.0 sind bekannt. Und es wird HDR10 in 4K unterstützt. Auch das Hochskalieren bis zu 4K unterstützt die Roku Streambar. Vermutlich setzt Roku auf einen Prozessor aus dem üblichen Trio von Allwinner / Rockchip oder Amlogic ein. In einem separaten Artikel (Link zum Beitrag) hatten wir diese genauer vorgestellt. Ein wenig überraschend war das 60W Netzteil, das der Streambar beiliegt, aber es gilt ja auch 4 Lautsprecher mit Leistung zu befeuern, die sogar Dolby Audio unterstützen.
Software
Mit Roku OS setzt der Hersteller auf eine Eigenlösung für die Streambar und all seine anderen Produkte. Im Praxiseinsatz werde ich noch genauer auf die Besonderheiten der Software ein, die laut Roku einfach und doch überzeugend sein soll. Grundsätzlich konzentriert sich Roku komplett auf die Medienwiedergabe, sei es lokal oder als Stream.
Praxiseinsatz
Zum Testen habe ich meine 4K LG-Fernseher genutzt, da dieser HDR10 unterstützt und somit die bestmögliche Bildqualität. Für den Ton war natürlich die Streambar selbst zuständig.
Einrichtung
Der Einrichtungsprozess ist innerhalb von 5 Minuten erledigt und war sehr unkompliziert. Es wird eine E-Mail-Adresse benötigt, um das Gerät zu aktivieren. Gleichzeitig kann man im Installationsprozess noch zusätzlich benötigte Apps aussuchen und gleich beim Start mit installieren. Wobei die Apps von Roku Channel getauft worden sind. Zusätzlich wird die E-Mail-Adresse für die optionale App benötigt, die ich später im Test vorstellen möchte.
Einstellungen der Roku Streambar
Im Bereich Einstellungen lässt sich die Roku Streambar umfangreich anpassen und individualisieren. Der Bildschirm und Ton lässt sich einstellen. Zusätzlich lässt sich der Ton während der Medienwiedergabe anpassen, an die persönlichen Bedürfnisse. Besonderen Wert legt der Hersteller auf die Dialogverständlichkeit. Natürlich wird der Widevine Level 1 unterstützt und damit können alle in Deutschland nutzbaren Streamingdienste in voller Auflösung genossen werden. Ebenso wird Apple Air Play als auch das Spiegeln von Display unterstützt. Zusätzlich kann die Streambar ins Google Home oder bei Alexa eingebunden werden.
Wer möchte, kann die Oberfläche auch über verschiedene Designs anpassen. Die Designs verändern nicht nur die Oberfläche, sondern auch den Systemsounds der Streambar. Es werden insgesamt 7 verschiedene Pakete zur Verfügung gestellt. Mir persönlich gefällt der Standard immer noch am besten. Ein witziges Gimmick ist, dass die Hintergrundbilder der Jahreszeit angepasst werden.
Apps
Die Auswahl an Apps im Roku eigenen Store ist übersichtlich und erreicht bei Weitem nicht den Umfang, wie man es von Amazon oder Google gewöhnt ist. Auch findet man keine Spiele oder andere Gadgets. Der Fokus von Roku liegt, wie erwähnt, in der Wiedergabe von Medien. Für den deutschen Raum habe ich so ziemlich alle Apps gefunden, die ich benötige. Einzig die Joyn-App fehlt. Dafür gibt es dann so lustige Dinge wie eine FailArmy-App. Für mich persönlich ist die Auswahl an Apps ausreichend. Für manch anderen dürfte sie zu gering sein.
Betrieb der Roku Streambar
Der Startbildschirm der Roku Streambar ist schlicht und strukturiert. Damit sollte jeder Nutzer auf den ersten Blick zurechtkommen. Das Roku OS hat einen sehr minimalistischen Ansatz und man wird mit Informationen nicht überfordert. Auch gibt es keine Empfehlungen oder Werbung, wie man es vom Amazon FireTV-Stick gewohnt ist. Die Oberfläche gefällt mir einwandfrei und lässt sich intuitiv bedienen. Ruckler oder Darstellungsfehler sind mir nicht aufgefallen. Es gab keine Abstürze während der Nutzung. Eingaben werden zügig umgesetzt. Aber diesen Aspekt kannte ich ja schon von meinen Roku Express 4K.
Viel spannender war der Sound. Und der hat mich wirklich überrascht. Es war erstaunlich, wie viel Volumen und auch Lautstärke die 4 Lautsprecher erzeugen. Für eine kleine Feier ist die Streambar sicherlich ausreichend. Sie stellt auf jeden Fall die Lautsprecher im Fernseher in den Schatten und sicherlich auch die eine oder andere günstige Soundbar ohne Subwoofer. Verständlichkeit und Volumen der Töne waren sehr gut und es war sogar etwas Bass zu spüren. Jetzt ist mir klar, warum Roku ein 60 Watt Netzteil beigelegt hat. Ich hatte viel Spaß beim Testen, die kleine Box an ihre Grenzen zu bringen. Erst ab Lautstärke 80 kommt es zu ersten Verzerrungen. Lautstärke 100 habe ich nicht getestet, da ich wirklich Angst um die Membranen der Lautsprecher hatte. In den beiden Testvideo könnt ihr euch ein eigenes Bild von der Soundqualität machen. Als Testvideo kam der Kinotrailer von Avatar 2 zum Einsatz.
Außerdem ist es möglich, eigene Medien über den USB 2.0 Anschluss wiederzugeben, wobei ich gerne lieber einen 3.0 Anschluss gesehen hätte. Gerade bei hochwertigen 4K-Videos mit einer hohen Bitrate könnte es zu Problemen kommen. Wer möchte, kann sein Smartphone auch mit der Streambar über Bluetooth 5.0 koppeln und seine Musik wiedergeben. Das hat im Test problemlos funktioniert und das Pairing war schnell abgeschlossen.
Roku-App
Als Letztes werfen wir einen Blick auf die Roku-App. Diese präsentiert sich genauso aufgeräumt wie das ganze System. Die App kann problemlos die beigefügte Fernbedienung ersetzen. Dabei könnt ihr komfortabel auf sämtliche Roku-Systeme zugreifen, die sich in eurem Haushalt befinden. Als kleine Besonderheit können sehr einfach Medien von eurem Smartphone oder Tablet auf der Streambar wiedergegeben werden. Die App ist eine sinnvolle Erweiterung und macht die Bedienung noch einfacher und hat mir gefallen.
Testergebnis
Wie man sicherlich schon Test erkennen konnte, hat mich die Streambar von Roku sehr überzeugt. Aus meiner Sicht ein empfehlenswertes Produkt mit einer durchdachten Bedienung. Die Kombination aus Streaming Stick und Soundbar überzeugt. Wer gerne sein Smartphone zur Bedienung nutzt, wird zudem mit einer ausgereiften App belohnt.
Besonders in der aktuellen Preislage um die 70 € ist die Roku Streambar eine Überlegung wert, da der Ton des Fernsehers stark aufgewertet wird. Meiner Meinung ist es eines der besten Produkte, die es im Streaming-Bereich gibt, da diese Kombination einmalig ist und auch technisch vom Hersteller optimal umgesetzt wurde. Von mir eine klare Kaufempfehlung für die Roku Streambar.
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Kann ich die Streambar auch einfach nur als Soundbar verwenden? Ich habe einen Fire TV Cube und nutze Joyn sehr viel. Leider läuft Joyn nicht auf der Streambar. Nun würde ich die meiste Zeit gerne die Streambar nur mit dem Cube nutzen. Am liebsten würde ich sie sogar mit der Infrarot Fernbedienung vom Fire Cube mit dem Fernseher gleichzeitig anschalten. Ist das möglich?
Über die ARC-Funktion des HDMI Kabels, falls der Fernseher dieses unterstützt. Sonst grundsätzlich steht dir der optische Eingang zur Verfügung.
Zum Thema Sound und Equalizer:
Ich habe in der Waipu TV App und auch in der App TuneIn jeweils die Möglichkeit, per STERN-Taste auf der Fernbedienung ein Soundmenü aufzurufen – Siehe Foto
Dort kann man die Sprache hervorheben und auch Höhen sowie Bässe konfigurieren.
Ich glaube nicht, dass es nur App-abhängig ist …
Diese Möglichkeit sollte in allen Apps funktionieren …
Im allgemeinen muss ich sagen, dass das Gerät einen beeindruckenden Sound in allen Bereichen bietet!
Wie ist es denn mit der Verständlichkeit Sprache bei Filmen? Hier stört mich meist dass die Musik immer zu laut ist. Kann man das in der Soundbar einstellen/beeinflussen? Funktioniert die Soundbar auch wenn ich eine andere Quelle für’s Bild verwende(TV über Sat z.B.)?
Zu Punkt eins deiner Frage. Ja, die Streambar hat eine eingebaute Dialogverbesserung, die sogar noch anpassbar ist. Und du kannst immer den optischen Eingang benutzen, um externe Quellen einzubinden. Viele Fernseher oder Sat-Receiver haben ja einen optischen Ausgang.
Ja das geht, solange man die Soundbar an den HDMI ARC-Anschluss anschließt und diese Funktion ARC in den Einstellungen des TV aktiviert.
ich nutze so den Sound meiner Soundbar in kombination mit meiner Nintendo Switch, die ich an einem anderen HDMI-Anschluss am TV angeschlossen habe.
Geht natürlich auch mit PS, Xbox und und und, eben allem, was man per HDMI anstöpseln kann.
Dann benötigt man auch das optische Kabel nicht….
Die Aussage, dass die Fernbedienung nur mittels IR mit der Streambox interagiert, stimmt übrigens nicht.
Die Fernbedienung hat zusätzlich IR, um mit älteren TV Geräten interagieren zu können, damit Ein und Ausschalten möglich wird, falls die Steuerung über HDMI nicht möglich ist.
Du hast Recht und ich werde den Artikel entsprechend anpassen. Anders als bei den Express-Geräten liegt hier eine Bluetooth-Fernbedienung bei. Danke für deinen Hinweis.
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