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Seit dem Roborock S50 (auch bekannt als Xiaomi Vacuum 2) ist der eigentliche Hersteller des “super” Saugers gelüftet. Xiaomi eroberte mit dem Mi Vacuum in Kooperation mit Roborock zunächst den chinesischen und dann den internationalen Staubsaugroboter-Markt. Das Topmodell ist und bleibt der Roborock S50 für knapp 350€. Die Alternative für preisbewusste Käufer war bislang der Vorgänger, also der Xiaomi Mi Vacuum. Unter dem Namen “Xiaowa” präsentiert Roborock wiederum 3 Modelle, nämlich den C10 Youth Edition (Zum Testbericht), den E20 (international auch als E2 bekannt) und den E35 (international auch als E3 bekannt). Um den Roborock Xiaowa E35 soll es nach dieser langweiligen Einleitung in diesem Testbericht gehen. Dieser soll eigentlich einfach ein Roborock S50 ohne den Laser-Sensor oben sein. Wir werden sehen!
Überblick über die Roboter von Xiaomi/Roborock
Mit diesem Artikel liefern wir mal eine Übersicht, die wir eigentlich schon lange schuldig sind. In unserer Staubsaugroboter-Bestenliste findet ihr die besten Modelle in der jeweiligen Preisklasse.
Xiaowa C10 | Mi Robot | Xiaowa E20 | Xiaowa E35 | Roborock S50 | |
Saugleistung | 1600pa | 1800pa | 1800pa | 2000pa | 2000pa |
Abmessungen | 35 x 9cm | 34,5 x 9,6cm | 35 x 9cm | 35 x 9cm | 35 x 9,6cm |
Gewicht | 3kg | 3,8kg | 3kg | 3kg | 3,5kg |
Lautstärke | 60 | 68 | 70 | 70 | 60 |
Wischfunktion | |||||
Staubbehälter | 640 ml | 420 ml | 640ml | 640 ml | 500 ml |
Akkugröße | 2600 mah | 5200 mah | 2600 mah | 5200 mah | 5200 mah |
Laufzeit | 120 | 150 | 120 | 150 | 150 |
Reinigungsfläche | 200 | 250 | 200 | 200 | 250 |
Appsteuerung | Mi Home | Mi Home | Mi Home | Mi Home | Mi Home |
Mapping | |||||
Navigation | Chaosprinzip | Laser | Gyroskop | Gyroskop | Laser |
Design und Verarbeitung
Der Xiaowa E35 ist äußerlich kaum von seinen günstigeren Kollegen, dem E20 und C10, zu unterscheiden. Der kreisrunde Saugroboter misst 35cm Durchmesser und ist 9cm hoch. Gegenstände bis 2cm Höhe stellten im Test kein Problem dar und wurden problemlos überfahren. Auch auf dickere Langfloorteppiche arbeitet der kleine Haushaltshelfer sich problemlos drauf.
Im Unterschied zum Roborock S50 fehlt der große Laser Sensor an der Oberseite und der Xiaowa E35 kann somit 1cm an Höhe einsparen. Je nach Schrank, Bett oder Couch kann dieser Zentimeter den entscheidenden Unterschied machen. Die Farbe Schwarz und Weiß stehen zur Auswahl und unser schwarzes Testgerät gefällt uns wirklich gut.
Bis auf das Xiaowa-Logo auf der Klappe und den 3 physischen Buttons ist das Gerät äußerst clean gehalten. Unter der Abdeckung findet man den Schmutzbehälter mit einem 670ml Volumen. Das reicht je nach Verschmutzung für 3 Reinigungsfahrten in meiner 70m² Wohnung. Der Behälter kann entnommen und sehr leicht entleert werden. Außerdem weiß der Sauger, ob der Behälter eingesetzt ist oder nicht, was definitiv ein großer Vorteil ist. An diesem Behälter sitzt auch der HEPA Filter, welcher identisch mit allen Xiaomi/Roborock Saugern ist. Außerdem blinkt hier auch noch die WiFi-LED. Die 3 Tasten sind selbsterklärend für Einschalten/Ausschalten/Pausieren, Spot-Cleaning und “Zurück zur Ladestation”. Hält man die Ladestation und Spotcleaning Taste gleichzeitig gedrückt, dann setzt sich nach 10 Sekunden das WLAN zurück.
Roborock setzt auch beim E35 auf eine rotierende Bürste an der Unterseite und eine seitliche Bürste. Die Ersatzteile sind also auch hier kompatibel mit allen anderen Roborock/Xiaomi Vacuum Modellen – das Ersatzteilepaket kostet gerade mal 6€ im Angebot. Der E35 verfügt ebenso wie der teure Bruder über eine Wischfunktion, welche durch einen Wassertank hinten realisiert wird. Dieser Tank ist natürlich abnehmbar und das Moppingpad kann jederzeit getauscht werden. Die Wischfunktion ist und bleibt aber eigentlich Augenwischerei. Wie ich bereits beim Roborock S50 geschrieben habe, steigert das Wischen die Reinigungsleistung um 10-20%, mehr aber auch nicht. Wirkliches Wischen erfordert nun mal Druck und den kann der 3kg leichte Sauger kaum ausüben.
Die Verarbeitung des Xiaowa E35 ist erstklassig und das Gerät sieht definitiv schick aus. Die Bedienung und der Austausch von Verschleißteilen ist denkbar einfach. Die Ladestation ist klein und unauffällig und findet auch unter Schränken oder Tischen ihren Platz.
Lieferumfang des Roborock Xiaowa E35
- Wassertank + Tropfdichtungen
- 2 x Mopping-Pad
- 1 x Wasserdichte Kunststoffmatte
- 2-Pin EU Netzkabel
- Ladestation
- Xiaowa E35
- Anleitung (englisch)
- Staubfilter (HEPA)
- Säuberungswerkzeug für die Hauptbürste
Einrichtung in der App
Die Einrichtung in der Mi Home App (App im Google Play Store) wird stetig einfacher und intuitiver. Einfach den Roboter durch langes Drücken auf den Power-Knopf einschalten und anschließend die Mi-Home App herunterladen. Auf dem Smartphone die App starten und einen Account erstellen. Anschließend in der Mi Home App auf der “Plus Symbol” oben rechts und “Geräte in der Nähe” suchen. Je nachdem ob ihr schon andere Xiaomi Gadgets im Einsatz habt, ist die Wahl des Servers von Bedeutung. Habt ihr die internationale Version des Xiaowa E35 und dieser ist euer einziges Gadget, dann könnt ihr getrost EU auswählen. Habt ihr aber noch mehr Gadgets, dann empfehle ich Singapore. An der Systemsprache der Mi Home-App ändert die Einstellung nichts, nur werden viele Gadgets noch nicht vom EU Server unterstützt. Die Systemsprache ist “Englisch”, egal ob bei der Internationalen oder China Version.
Saugleistung
Die Saugleistung des Xiaowa E35 wird mit 2000 Pa angegeben, was nahelegt, dass es sich hier um den gleichen Motor wie beim Roborock S50 handelt. Die Saugleistung in der Praxis ist defacto identisch und Brotkrümel, Haferflocken und kleine Steine sind absolut kein Problem für den Sauger. Durch die rotierende Bürste holt der Sauger auch Tierhaare aus dem Teppich und dieser ist danach anschaulich gebürstet. Trotzdem sollte man seine Teppiche von Zeit zu Zeit mit einem richtigen Staubsauger absaugen und/oder ausklopfen, denn auch der Xiaowa E35 kann nicht zaubern.
Zur Auswahl stehen 4 Saugmodi von Silent bis Max. Die Standard Stufe reicht problemlos für normale Verschmutzung, wenn man alle 2 Tage reinigen lässt. Wenn man den Sauger nur jede Woche einsetzt, dann würde ich zu “Max” tendieren. Die Lautstärke ist je nach Modus zwischen 55 und 70dB, wenn man das Messgerät einen Meter entfernt hält. Da der Sauger normalerweise seine Arbeit verrichtet, wenn man nicht zuhause ist, ist die Lautstärke ohnehin nicht so wichtig. Auch ein Mop-Modus ist vorhanden, dieser sollte aber nur verwendet werden, wenn zuvor bereits gereinigt wurde und alle Teppiche beseitigt sind.
Gleich vorneweg: Auch ohne Laser reinigt der Xiaowa E35 intelligent und fährt kaum Stellen zweimal an. Insgesamt 13 verschiedene Sensoren, darunter 2 Gyro Sensoren von Epson und Bosch, sorgen dafür, dass der Roboter fast immer einen intelligenten Weg wählt und keine Stellen vergisst. Außerdem geht der Staubsauger pfleglich mit Möbeln um, prallt also nicht zu fest gegen Ecken, Kanten oder Türen. Auch vor Abstürzen an Treppen ist der Xiaowa E35 durch einen extra Sensor geschützt. Lässt man den exakt gleichen Raum vom E35 und vom S50 reinigen, zeigt sich dennoch, dass der S50 die Aufgabe im Schnitt 30% schneller erledigt. Bevor ich den Xiaowa E35 in Betrieb nahm, hätte ich es kaum für möglich gehalten, dass ein Staubsaugroboter ohne Laser so gut navigieren kann.
Auf Kriegsfuß ist der Xiaowa E35 aber, wie jeder andere Staubsaugroboter auch mit Kabeln aller Art. Er bleibt hängen, reist leichte Lampen von Tischen oder frisst Kabelenden einfach auf. Hier gilt es die eigene Wohnung den neuen Anforderungen entsprechend einzurichten :). Auch wollte der Xiaowa in einem Testszenario nicht unter den Tisch fahren, obwohl er zwischen dem Stuhl durchgepasst hätte. Der Roborock S50 und das Mi Vacuum sind beide unter den Tisch gefahren, nur eben der E35 dachte hier, er kommt nicht darunter.
Akkulaufzeit und Ladestation
Der neue Haushaltshelfer findet nach dem Reinigen selbstständig zurück zur Station und wird dort dann innerhalb von 3 Stunden wieder vollgeladen. Sobald nur noch 20% Akku verbleiben, unterbricht der Roboter den Reinigungs-Vorgang, geht sich aufladen und macht danach weiter. 100m² Wohnung sind dabei kaum ein Problem, denn die Laufzeit bei “Standard” Saugleistung liegt im Schnitt bei 140 Minuten. Die Station hat 4 Anti-Rutsch-Gummis an der Unterseite, sollte aber dennoch zu einer Wand hin ausgerichtet werden.
Features
Sobald ihr euren Saugroboter mit eurem WLAN verknüft habt, könnt ihr das Gerät von überall mit der App steuern. Auf der Startseite des Xiaowa findet Informationen zur letzten Reinigung und könnt euch sogar eine Karte anzeigen lassen. Diese ist aber nicht so genau, wie bei den Modellen mit Laser. Der gefahrene Weg des Roboters wird beim E35 nicht abgebildet. Ihr seht auf den ersten Blick die restlichen Akkuprozente und Zeit und Fläche des letzten Reinigungsvorgang. Ihr könnt den Roboter direkt starten, zum Aufladen schicken bei der Saugleistung zwischen Silent, Standard, Strong und Max wählen.
Neben dem Erstellen von Karten, findet man in der App eine Fernbedienung und noch folgende Features:
- Teppicherkennung (An/Aus)
- Saugmodi wählen (Mop, Silent, Normal, Standard, Strong, Max)
- Verschleiß der Filter und Bürsten
- Roboter suchen (Der Xiaowa ruft: “Hallo, hier bin ich”)
- Sprachpacks (nur eine englische Frauenstimme und Chinesisch)
- Nicht stören Modus
- Planen von Arbeitszeiten
- Updates
Was im Vergleich zum S50 fehlt, ist eigentlich nur das Zone-Cleanup (bestimmte Stelle / Zimmer aus der Karte anfahren und reinigen lassen) und die neue “Virtual Wall” Funktion, um entsprechend No-Go Areas zu definieren (also Bereiche Auswählen, die der Saugroboter nicht reinigen soll).
Im Video findet ihr einen Vergleich zwischen dem Roborock S50, dem Xiaomi Mi Vacuum und dem hier getesteten Roborock Xiaowa E35:
Im Videovergleich liefern der Xiaowa E35 und der S50 die besten Ergebnisse bei der Reinigung. Der Mi Vacuum liegt aber nur knapp hintendran. Bei der Navigation zeigt sich ein leichter Vorteil für die beiden Laser-Geräte, da der Xiaowa E35 einfach etwas länger brauch, für die gleiche Fläche.
Testergebnis
Das Fazit zum Roborock Xiaowa E35 ist denkbar einfach. Das Gerät ist günstiger als der momentane Platzhirsch, der Roborock S50 und man muss kaum Kompromisse eingehen. Auf die beiden Features Zoned-Cleanup und die No-Go Areas muss man verzichten, aber in den entscheidenden Punkten ist das Gerät identisch mit dem teuren Modell. Die Navigation ist auf Augenhöhe und die Saugleistung identisch. Auch eine Wischfuntkion ist mit dabei und die Zubehörteile sind die Gleichen. Die ersten 3 Plätze gehen also nach wie vor an Roborock/Xiaomi für eine unvergleichliche Preis/Leistung in diesem Bereich. Der Xiaowa kostet bei den üblichen Verdächtigen knapp 250€ und wenn man auf die oben genannten Dinge verzichten kann, ist der Staubsauger-Roboter eine exzellente Wahl.
Ohne Wischfunktion, aber dafür mit Laser, gibt es immer noch den Mi Vacuum 1 für nochmal 20-40€ weniger.
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Hallo und Danke für diesen (insbesondere Vergleichs-)Test.
Eine Frage, die meine Freundin und mich umtreibt, seit wir uns über Staubsaugerroboter informieren:
Wie notwendig ist die Reinigung der Bürsten und ganz wichtig in diesem Zusammenhang, wie lange dauert es, wenn lange Haare gesaugt werden?
Ich möchte schlussendlich ja eine Arbeitserleichterung mit diesen Geräten. Wenn ich jedesmal 10 Minuten die Bürsten reinigen muss, dann bin ich mit Saugen ja auch nur ein bisschen länger beschäftigt!?
Gibt es hierzu Erfahrungsberichte vom Team oder anderen Nutzern? Vielen Dank im Voraus