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Dreame hat mit dem X50 Ultra die Messlatte für die neuen Saugroboter 2025 sehr hoch gelegt. Der eigentliche Branchenprimus Roborock will mit neuem Namen und auch einigen Besonderheiten des Roborock Saros 10R dagegen halten. Dazu zählt der Verzicht auf den klassischen Laserturm, wodurch der Saros 10R mit geringer Höhe auch unter fast allen Möbelstücken navigieren kann. Eine weitere Besonderheit ist das deutlich (über 2 cm) anhebbare Wischpad, das die Reinigung von Langfloorteppichen mit angebrachten Wischpads erleichtert. Auch beim Klettern hat der Saros 10R dazugelernt und schafft jetzt immerhin 3 cm hohe Türleisten. Wo die Unterschiede zum schärfsten Konkurrenten aus dem Hause Dreame liegen und ob Roborock im Hinblick auf Navigation und Hinderniserkennung immer noch Marktführer ist, erfahrt ihr in diesem ausführlichen Testbericht des Saros 10R.
Lieferumfang und Aufbau
Roborock zeigt sich beim hauseigenen Topmodell sehr sparsam im Lieferumfang. Das gefällt uns nicht so gut und man muss nach kurzer Zeit weiteres Zubehör kaufen. Lediglich ein paar Mopp-Pads und ein zusätzlicher Staubbeutel sind im Lieferumfang enthalten. Hier hätte man etwas großzügiger sein können. Hauptbürste und Seitenbürste sind bereits am Sauger vorinstalliert und ein Kaltgerätekabel für die Station liegt ebenfalls bei.
Nachdem ihr das schwere Paket ausgepackt habt, müsst ihr nur noch die Auffahrrampe an der Servicestation anbringen und die Transportsicherungen an Sauger und Station entfernen. Dann noch Frischwasser und Reinigungsmittel nach Wahl einfüllen und schon geht es los.
Design und Verarbeitung
Was beim Auspacken des edel wirkenden schwarzen Roborock Saros 10R sofort auffällt, ist das flache Design. Hier ragt nichts mechanisch nach oben, sondern Roborock verzichtet komplett auf den Laserturm und integriert das LiDAR in die Front. Dadurch liegen die Abmessungen bei kompakten 350 x 353 x 80 Millimetern. Mit diesen knapp 8 Zentimetern passt er noch unter viele Möbel, bei mir ist es vor allem das Sofa, unter dem er nun problemlos reinigen kann. Ob das die Navigation einschränkt, erfahrt ihr weiter unten im Test.
Ansonsten haben wir hier wie gewohnt ein rundes Design mit einer einzelnen Seitenbürste. Der Saugschlund hat eine neue Doppelbürste und ist anhebbar. Die zweigeteilte Bürste besteht zum Teil aus Kunststoff und hat auch Borsten integriert. Haare haben sich in der Bürste im Test kaum verfangen, was ich als sehr positiv hervorheben möchte. Die Seitenbürste ist ausfahrbar und anhebbar, ebenso wie einer der beiden Wischmopps, die magnetisch unter dem Staubsauger hängen. Auch diese sind mit 2 cm im Vergleich zur Konkurrenz sehr hoch ausfahrbar. Bezüglich Steigfähigkeit kann der Roborock Saros 10R zwar nicht ganz mit dem neuen Dreame X50 Ultra mithalten, aber auch 3cm sollten für fast alle Türschwellen locker ausreichen.
Auf der Oberseite befinden sich 4 LEDs und zwei Tasten (Power- und Home-Taste). Ein Teil der Oberseite wird magnetisch gehalten und kann leicht abgehoben werden. Dies ermöglicht den manuellen Zugriff auf den nur 270 ml fassenden Staubbehälter. Der integrierte Wassertank ist nicht sichtbar und fasst 69 ml. Ansonsten wirkt das schwarze Design edel und auch die Front mit Kamera und Sensoren wirkt Hightech. Glänzende Elemente sind auch hier deutlich sichtbar, obwohl man den Roboter wegen der Station eigentlich nur selten in die Hand nimmt. Denn Fettflecken und Fingerabdrücke ziehen die glänzenden Oberflächen natürlich magisch an. An der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern, nur mit dem Namen Saros kann ich nichts anfangen. Roborock 10R hätte es in meiner Welt auch getan …
Servicestation des Roborock Saros 10R
Die Servicestation des Saros 10R misst 381 x 475 x 488 Millimeter und gehört damit zu den kompaktesten Stationen auf dem Markt. Das merkt man auch an den kleineren Tanks, so fasst der Frischwassertank nur 4 Liter und der Schmutzwassertank nur 3 Liter. Bei meinen 60m² Reinigungsfläche musste ich meist schon nach 2-3 Reinigungen nachfüllen. Der Staubbehälter hingegen fasst 2,5 Liter Schmutz und hält damit problemlos mehrere Monate, natürlich immer abhängig von der Verschmutzung. Die Station kann auch mit jedem nicht schäumenden Reinigungsmittel befüllt werden. Positiv zu erwähnen ist auch das Kabelmanagement an der Rückseite der Station.
Der Schmutzwassertank ist wie üblich komplett gegen Geruchsbelästigung abgedichtet, sollte aber dennoch regelmäßig entleert werden, da es spätestens dann sehr unangenehm riechen kann. Ansonsten verfügt die Servicestation über alle Funktionen, die man sich heute vorstellen kann. Lediglich ein externer Wasseranschluss mit entsprechendem Set ist hier nicht möglich, dies können theoretisch die Mitbewerber. Ansonsten wird der Mopp während des Reinigungsvorgangs ausgewaschen (bei starker Verschmutzung auch doppelt – automatische Erkennung!), die Pads können in der Station abgelegt und dort natürlich auch getrocknet. Sowohl das Auswaschen als auch das Trocknen erfolgt mit Heißluft bzw. Heißwasser. Der Roborock Saros 10R hat auch einen eigenen kleinen Wassertank (69ml), der an der Station wieder aufgefüllt wird. Beim Trocknen macht die Station leider hörbare Geräusche von 44 dB(A). Je nach Aufstellungsort sollte dies berücksichtigt werden. Im Vergleich zur aktuellen Servicestation von Dream fehlt lediglich die UV-Desinfektion der Wischtücher.
Die Servicestation des Roborock Saros 10R ist sauber verarbeitet und relativ kompakt gehalten. Die glänzenden Elemente mögen gerade bei einem Staubsauger nicht jedermanns Sache sein, aber über das Design möchte ich jetzt nicht urteilen. Die Station hat im Test jederzeit genau das gemacht, was sie sollte und die Erfahrung von Roborock in diesem Bereich kommt sicherlich auch der Langlebigkeit zugute.
Praxiseinsatz mit dem Roborock Saros 10R
Für einen perfekten Vergleich wurde der Saros 10R in genau der gleichen Umgebung wie der Dream X50 Ultra eingesetzt. Vor der ersten Reinigung habe ich eine Schnellkartierung durchgeführt und der Roboter ist alle zu reinigenden Räume exakt abgefahren und hat eine nahezu perfekte Karte erstellt. Nur in einem Raum musste ich nacharbeiten. Im Test wurde die Saugleistung “Turbo” und der Wasserdurchfluss “Hoch” verwendet. Außerdem 1 X Reinigung und Standard Route. Alle intelligenten Helfer und KI Features wurden aktiviert, was den Roboter zeitweise zu einer deutlich längeren und gründlicheren Reinigung veranlasste. Bereits wenige Zwiebelschalen und Krümel reichten aus, um den Roboter an diesen Stellen länger verweilen zu lassen. Da der Roboter meist in Abwesenheit arbeitet, ist eine gründliche, aber langsamere Reinigung kein Problem.
Navigation und Objekterkennung
Zugegebenermaßen war ich anfangs skeptisch, was den Verzicht auf den Laserturm angeht. Aber wenn das jemand gut umsetzt, dann der Hersteller, der mit dem Mi Vacuum vor Jahren auch diesen Game-Changer eingeführt hat. Und wie der Test zeigt, macht das zeitlich überhaupt keinen Unterschied. In etwas mehr als einer Stunde reinigt der Roborock meine Wohnung super schnell und auf dem Niveau der Konkurrenz. Gewohnt souverän und ohne unnötige Berührungen oder Probleme an seltsamen Kanten navigierte der Saros 10R mit Leichtigkeit durch meine Wohnung. Auch die Objekterkennung ist auf höchstem Niveau und so werden beispielsweise Strümpfe und USB-Kabel erkannt und umfahren. Die LED-Beleuchtung hilft auch bei der Navigation im Dunkeln. Im direkten Vergleich machte der Roborock sogar weniger Fehler oder seltsame Fahrten als der Dreame X50 Ultra. Das kann natürlich von Wohnung zu Wohnung variieren, aber der Roborock Saros 10R navigiert wirklich hervorragend und das ist auch die Grundvoraussetzung für ein gutes Reinigungsergebnis.
Saugleistung im Alltag
Mit 19.000 Pascal hat der Roborock eine nominell etwas geringere Saugleistung als der Dreame X50 Ultra, was sich in der Praxis aber nicht bemerkbar macht. Dieser Wert ist in den letzten Jahren ohnehin massiv in die Höhe geschnellt. Der Roborock Saros 10R glänzt auf allen Hartböden mit hervorragenden Ergebnissen und hat nur auf Teppichen (gerade Langfloor) die üblichen Einschränkungen. Die Borsten der Hautbürste sind sehr weich und man kommt nicht umhin, gelegentlich mit einem starken Staubsauger zu saugen oder Teppiche auszuschütteln. Mit Haaren kommt die geteilte Bürste erstaunlich gut zurecht.
Wischleistung im Detail
Roborock setzt nun auch auf zwei rotierende Wischplatten, die sich natürlich heben und senken lassen. Auch wenn die Pads jetzt rotieren, sind eingetrocknete Flecken auch für die besten Saugroboter ein Problem. Ansonsten bietet die Wischfunktion mittlerweile einen deutlichen Mehrwert und auch das Ausfahren des Wischtellers in die Ecken klappte im Test gut. Problematisch bleiben letztlich die Ecken. Das besonders hohe Anheben der Wischpads mag in einigen Spezialfällen sinnvoll sein, aber das Ablegen der Pads in der Station, wie es der Konkurrent Dreame und auch Roborock unterstützen, ist eigentlich immer sinnvoller und funktioniert in der Praxis auch sehr gut.
Funktionen und App
Die Roborock-App ist ebenso wie die Dream Home App so umfangreich, dass ich hier auf eine Auflistung der einzelnen Funktionen verzichte. Ich glaube, es gibt einfach keine Einstellung mehr, die man vermissen könnte. Gerade in Bezug auf die Reinigung kann man wirklich fast alles einstellen und auch ein Sprachassistent namens Rocky steht bereit, um den Staubsauger per Sprachbefehl zu steuern. Das Einrichten und Verbinden des Saugers mit dem WLAN ist sehr einfach und sollte auf jeden Fall gemacht werden, um Updates zu erhalten. Im Standard VAC & Mop Modus stehen folgende Reinigungsmodi zur Verfügung:
- Saugleistung in 4 Stufen
- Wasserdurchfluss in 0-30 oder 3 Stufen
- Anzahl der Reinigungen (1x oder 2x)
- Schnellreinigung oder Standard
Dann kann natürlich auch die Reihenfolge festgelegt werden, in der die Räume durchlaufen werden. Außerdem kann man theoretisch jedem Raum eine spezielle Saug- und Wischleistung zuweisen. Und natürlich kann man auch die Wischmopps für die Teppiche ganz weglassen. Man kann Zonen reinigen, die Karte individuell mit allem Möglichen bearbeiten und auch mehrere Karten für mehrere Etagen anlegen. Auch die Station hat wieder jede Menge Einstellungsmöglichkeiten. Zum Beispiel wie oft die Mopps ausgewaschen werden sollen, wie lange die Mopps trocknen sollen und vieles mehr. Auf den folgenden Screenshots seht ihr nochmal alle Einstellungsmöglichkeiten, sogar mit einer kurzen Erklärung. Wenn euch eine Funktion besonders wichtig ist, fragt einfach in den Kommentaren nach.
An der App gibt es nichts auszusetzen und der Funktionsumfang des Roborock Saros 10R ist einfach phänomenal.
Akkulaufzeit / Lautstärke und Stromverbrauch
Mit einem 6400 mAh Akku ist der Roborock Saros 10R mit einem branchenüblichen und großen Akku ausgestattet. Ähnlich wie beim Dreame X50 Ultra fällt der etwas höhere Stromverbrauch auf, was einfach an den ausfahrbaren Teilen und auch an den intelligenten Funktionen liegt. So reinigt der Staubsauger meine 60m² manchmal einfach etwas gründlicher. Nach 60m² Reinigungsfläche in etwas mehr als 60 Minuten waren noch 60% im Akku. Das ist genau die gleiche Akkuleistung wie beim Konkurrenten von Dreame. Je nach Einstellung schafft der Roborock Saros 10R also auch 100-150m² Reinigungsfläche. Einen klaren Vorteil verschafft sich Roborock durch die Schnellladefunktion. Denn in etwas mehr als 2 Stunden ist der Sauger fast wieder voll einsatzbereit. Bei der Konkurrenz dauert das fast doppelt so lange.
Lautstärke des Saros 10R
Während die Lautstärke beim Saugen wohl für die wenigsten ein großes Thema ist, kann das Trocknen der Wischpads mit 44 dB(A) über 3-4 Stunden durchaus nervig sein. Hier noch einmal die Lautstärken, die ich gemessen habe in Betrieb:
- Stufe 1 (Leise): 54 dB(A)
- Stufe 2 (Standard): 56 dB(A)
- Stufe 3 (Turbo): 58 dB(A)
- Stufe 4 (Max): 63 dB(A)
- Entleerung des Staubbehälters: 67 dB(A)
Stromverbrauch
Der Standby-Verbrauch ist mit 3,6 W für ein Gerät, das ständig im WLAN ist, hervorragend. So kommt man ohne Nutzung auf einen Verbrauch von 31,5 kWh pro Jahr, was etwa 9,40 € entspricht (bei aktuell 30 Cent pro kWh). Das Trocknen der Wischtücher schlägt mit 0,3 kWh zu Buche.
Testergebnis
Mit dem Saros 10R beweist Roborock eindrucksvoll, dass eine präzise Navigation auch ohne klassischen Laserturm möglich ist – und das bei deutlich kompakterer Bauweise. Besonders unter niedrigen Möbeln wie Sofas spielt der flache Sauger seine Stärken aus. In Hinblick auf Navigation, Hinderniserkennung und App-Funktionalität bleibt der Roborock Klassenprimus. Die Reinigungsleistung auf Hartböden ist hervorragend, wobei auf Teppichen naturgemäß Abstriche gemacht werden müssen. Die deutlich anhebbaren Wischpads, gute Steigfähigkeit (3cm), die durchdachte Servicestation und die umfangreiche App machen den Saros 10R zu einem der derzeit besten Saugroboter auf dem Markt.
Ein paar kleine Schwächen gibt es dennoch: Der Lieferumfang ist mager, die Lautstärke beim Trocknen recht hoch und die Station verzichtet auf UV-Desinfektion oder Wasseranschluss. Doch wer darüber hinwegsehen kann, bekommt ein echtes Premium-Gerät, das in fast allen Bereichen überzeugt – und sogar schneller lädt als der offensichtliche Konkurrent Dreame X50 Pro (zum Test).
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