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Nachdem Roborock mit der S7 MaxV Reihe seinen Status als Marktführer ausschlachten will, erhalten Normalsterbliche mit dem Q7 Max (Plus) ein saugstarkes Mittelklassegerät. Der Roborock S5 Max hatte sich nun fast 2 Jahre als Preis-Leistungstipp in unserer Bestenliste festgesetzt, jetzt folgt mit dem Roborock Q7 Max endlich ein würdiger Nachfolger. Das neue Gerät will eine spitzenmäßige Navigation mit einer hohen Saugleistung kombinieren. Wie sich das Gerät in der Praxis schlägt und welche Alternativen es auf dem Markt gibt, das erfahrt ihr im Testbericht.
Lieferumfang und Versionen
Den Roborock Q7 Max gibt es zu einem aktuellen Straßenpreis von knapp 350€. Die optionale Absaugstation kostet 180€ zusätzlich, wenn man beides in Kombination erwirbt. Mit Absaugstation nennt sich der Roboter dann Roborock Q7 Max+. Die große Station ist in der weißen Version zweifarbig (unser Testgerät) und beim schwarzen Q7 Max komplett in Schwarz. In der Station befindet sich ein wechselbarer Staubbeutel mit 2,5 Liter Volumen. Zwei davon sind bereits im Lieferumfang enthalten. Ein Beutel sollte auch bei intensiver Nutzung locker für einen Monat ausreichen. Ob man die Staubbeutel direkt wegwirft oder ein paar mal durch Schütteln ausleert, müsst ihr selbst entscheiden. Man wirft jedenfalls immer ein Stück Plastik in den Müll. Neue Beutel wird es wie immer günstig bei Aliexpress geben.
Der Roborock Q7 Max+ mit Absaugstation wird in 2 Teilen geliefert. Die muss man zusammenstecken und dann an der Unterseite der Station einige Schrauben festziehen. Danach kann man die Station aufstellen und der Q7 Max ist einsatzbereit. Hinten an der Station befindet sich noch ein Kabelmanagement-System für das Kaltgeräte-EU-Ladekabel im Lieferumfang.
Design und Verarbeitung
Insbesondere im Vergleich zum Roborock S5 Max sind die Veränderungen sehr umfangreich. Unter anderem für die Absaugstation mussten natürlich auch notwendige Veränderungen beim Roborock Q7 Max gemacht werden. Aber seinem runden Grunddesign bleibt Roborock zunächst einmal treu. Der Sauger misst 35,3 3 x 35,3 x 9,65 Zentimeter (inklusive Laserturm) und bringt ein Gewicht von 3,6 Kilogramm auf die Waage. Die Bodenfreiheit liegt wie üblich bei 2,1cm. Damit übersteigt der Sauger ziemlich genau 1,9cm hohe Türschwellen. Eine einzelne Seitenbürste (aus Gummi) befördert den Schmutz in Richtung des großen Saugschlitz, der sich zwischen den beiden Rädern befindet. Also hier bleibt alles beim Alten. Zwei Seitenbürsten hält Roborock zu Recht für überflüssig. Die astreinen Saugergebnisse geben dem Gerät letztendlich recht, aber dazu später mehr. Die rotierende Hauptbürste kann weiterhin entnommen werden und besteht nun ähnlich wie beim S7 komplett aus Gummi. Es fehlen also die eigentlichen Bürsten, aber auch hier zählt letztendlich das Ergebnis bei der Saugleistung.
Der nun kombinierte Wasser- und Staubbehälter bietet im Vergleich zum S5 Max dennoch mehr Volumen. 350ml Frischwasser und 470ml Schmutz finden im Roborock Q7 Max ihren Platz. Das sind exzellente Werte. Ohne Absaugstation entleert man den Staubbehälter im Idealfall nach jeder zweiten Reinigung. Mit Absaugstation steht ein Volumen von 2,5l zur Verfügung, das auch bei Tierbesitzern einen Monat durchhalten sollte. Gesteuert wird der Roborock Q7 Max mit den bekannten drei Tasten: Start/Stopp, “Zurück zur Station”-Knopf und Spot-Reinigungs-Button. Der Knopf für die Spotreinigung ist zusätzlich mit der Kindersicherung belegt. Einfach lange gedrückt halten und schon ist diese aktiv.
Unter der Haube erblickt man dann die WLAN-LED, den Reset-Knopf und den kombinierten Staubbehälter samt integrierten HEPA-Filter. Ansonsten sieht der Roborock Q7 Max seinen Geschwistern zum Verwechseln ähnlich. Eine fancy LED wie beim S7 gibt es hier allerdings nicht. Mit Weiß oder Schwarz macht man auch bei der Farbauswahl keine Experimente. Lediglich die Absaugstation des weißen Modells ist diesmal zweifarbig. Beim schwarzen Modell ist die Station hingegen ebenfalls komplett in Schwarz. Das Roborock Q7 Max ist exzellent verarbeitet.
Praxiseinsatz
Navigation
Roborock-typisch navigiert der Sauger gekonnt und vorsichtig durch die Wohnung. Dennoch stößt der Sauger letztendlich etwas öfter an, als die MaxV S-Versionen mit zusätzlichen Kameras. Auch der deutlich teurere Dreame W10 ist noch einen Ticken vorsichtiger. Dem Preis entsprechend sind wir aber hier auf hohem Niveau unterwegs und der Sauger findet auch in verzweigten Wohnungen problemlos zur Ladestation zurück. Für meinen gewöhnlichen Reinigungsauftrag benötigte der Roborock Q7 Max exakt 63 Minuten und reinigte dabei 59 m². Zum Vergleich wischte der Dreame W10 den gleichen Bereich in 73 Minuten (dabei muss man beachten, dass der W10 alle 10 m² zur Ladestation zurückkehrt und die Wischpads reinigt – das dauert etwa 2 Minuten).10 m² in 10 Minuten sind ein hervorragender Wert, insbesondere bei normal möblierten Wohnungen. Im bekannten Z-Muster arbeitet sich der Sauger durch eure Wohnung und lässt dabei nachvollziehbar nichts aus. Die erstellte Karte des Q7 Max ist detailliert und äußerst genau.
Saugleistung
Mit 4200 Pascal Saugleistung zieht Roborock auf dem Datenblatt gleich mit den meisten Konkurrenten. Nicht nur im Vergleich zum S5 Max geht es hier weit nach oben, auch der Roborock S7 wird mit seinen 2500 Pa überflügelt. Aber hohe Zahlen zahlen sich nicht immer aus. Im direkten Vergleich mit meinem S7 ist die Saugleistung stark, aber 4200 Pascal sieht und spürt man letztendlich nicht. Es stehen vier verschiedene Saugstufen zur Auswahl:
- Leise (56 db-A)
- Normal (60 db-A)
- Turbo (63 db-A)
- Max (70 db-A)
Die Lautstärke wurde von uns mit einem Meter Abstand gemessen. Das Reinigungsergebnis ist über jeden Zweifel erhaben und auf dem Teppich wird auch automatisch noch mal aufgedreht. Saugroboter waren schon immer auf Teppichböden exzellent und der Roborock saugt hier auch den letzten Dreck noch raus. Etwas schade ist, dass der Q7 Max auch mit installiertem Wischpad auf den Teppich fährt. Eine automatische Teppichvermeidung ist also nicht mit dabei und man muss mittels App den Teppich als No-go-Area deklarieren. Dennoch ist der Sauger auf einer Stufe mit den besten und teuersten Saugern auf dem Markt, wenn es ums Staubsaugen geht. Ganz in jede Ecke schafft es der runde Sauger aber bauartbedingt leider nicht.
Wischleistung
Roborock spart sich beim Q7 Max den beweglichen Wischmopp des S7. Das ist etwas schade, denn die Reinigungsleistung durch das vibrierende Pad war durchaus beachtlich. Wir sind also zurück beim Hinterherziehen von einem nassen Lappen, immerhin mit einem Druck von 300 Gramm. Wie nass das Wischpad wird, kann man in 3 Stufen konfigurieren. Während bei “Niedrig” kaum ein sichtbarer nasser Streifen zu sehen ist, wird dieser bei “Mittel” sichtbar und zeichnet sich bei “Hoch” deutlich ab. Neu ist eine individuelle Einstellung, mit der man den Wasserdurchfluss zwischen 1 und 30 nahezu stufenlos regulieren kann. Die Reinigungsleistung wird mit dem Wischpad im Vergleich zum “nur Saugen” Modus schätzungsweise 10-20% erhöht. Eingetrocknete Flecken werden nicht beseitigt. Viel mehr als ein netter Zusatz ist die Wischfunktion wie so häufig nicht. Beim S7 mit dem VibraRise System merkte man bereits eine Verbesserung, aber auch der hat letztendlich keine Chance gegen Sauger mit rotierenden Wischpads wie den Yeedi Vac Station oder den Dreame W10. Der Wassertank des Roborock Q7 Max muss natürlich auch von Hand befüllt werden und nach 60 m² (Stufe Hoch) ist der letztendlich auch einmal entleert. Dass man sogar die Feuchtigkeit des Wischpads für einzelne Räume festlegen kann, ist ganz spaßig, aber letztendlich wäre ein Teppichvermeidungsmodus wohl die bessere Wahl gewesen.
Funktionen und App
Roborock setzt bereits seit Längerem auf eine eigene App, allerdings unterstützt die Xiaomi Mi Home App nach wie vor sämtliche Sauger des Herstellers. Das ist insofern super praktisch, weil man als Xiaomi Smarthome Nutzer keine weitere App installieren muss. Eine einmalige Registrierung ist bei beiden Apps notwendig und danach erhält der Roborock nicht nur over-the-air (OTA) Udpates, sondern man bekommt auch Zugriff auf alle möglichen Funktionen. Die Verbindung mit der App ist in wenigen Minuten erledigt und denkbar einfach. Ihr startet in der App eurer Wahl die Suche nach neuen Geräten und drückt auf dem Roborock Q7 Max den “Zurück zur Station”-Knopf und den Spot-Reinigungs-Knopf gleichzeitig. Das WLAN wird zurückgesetzt und der Sauger in der App angezeigt. Nun einfach dem Setup folgen und schon bekommt ihr Zugriff auf folgende Funktionen:
- Wischleistung (in 3 Stufen oder individuell) und Saugleistung (in 4 Stufen) festlegen – beides kann auch individuell pro Raum eingestellt werden.
- Staubbehälter entleeren (beim Q7 Max+) und Reinigung Starten/Stoppen
- Mehrere Karten speichern und verwalten (auch Etagen möglich)
- Beleuchtung der Knöpfe deaktivieren
- Teppichmodus: erhöht automatisch die Saugleistung, sobald ein Teppich erkannt wird – keine Vermeidung
- Kindersicherung
- “Nicht stören” Modus
- Reinigungspläne erstellen
- Fernsteuerung
- Firmwareupdates
- Sprache der Stimme einstellen
Akkulaufzeit
Mit einem 5200 mAh Akku hat der Q7 Max einen großen Energiespeicher verbaut. Damit reinigte der Roborock Q7 Max in einem Rutsch 120m² (auf Stufe Turbo mit Wischen). Danach waren sogar noch 30% im Akku. Ab 20% geht es automatisch zurück zur Ladestation und nach 3 Stunden aufladen macht der Q7 erst mit seiner Arbeit weiter. Ein vollständiger Ladevorgang dauert gut und gerne 4 Stunden. 150 Minuten effektive Laufzeit sind mit dem Roborock Q7 Max auf normaler Stufe definitiv möglich.
Die Absaugstation saugt nach der Reinigung den Staubbehälter restlos leer, zumindest auf der Stufe “smart”. Es gibt zusätzlich noch “Leicht”, “Mittel” oder “Max.” zur Auswahl. Darüber wird die Leistung der Absaugstation gesteuert. Bei kleinen Wohnungen und häufiger Reinigung ist sicher auch der Modus Mittel kein Problem. Wonach sich der smarte Modus genau richtet, kann ich nicht genau sagen. Jedenfalls ist er beim Absaugen genauso laut wie der “Max.” Modus.
Testergebnis
Roborock meldet sich mit einem erschwinglichen Modell zurück und langsam wurde es auch Zeit. Wenn mich vor einer Woche noch nach einem ordentlichen Saugroboter gefragt hätte, wäre der über 2 Jahre alte S5 Max immer noch meine Empfehlung gewesen. Sobald sich der Preis den 300€ nähert, hat man hier das neue Top-Modell in der Mittelklasse. Viel verändert hat sich im Vergleich zum S5 Max zwar nicht, aber warum einen exzellenten Sauger auch stark modifizieren. Wir haben die bessere Saugleistung, den größeren und kombinierten Tank und die neue Hauptbürste gut gefallen. Die App bietet den gewohnt umfangreichen Funktionsumfang mit Mehrfachkartenspeicherung und individueller Saugleistung für einzelne Räume oder Etagen. Wer einen zuverlässigen Saugroboter sucht, ist hier jedenfalls goldrichtig.
Wer hingegen etwas größeren Wert auf die Wischleistung legt, muss für den Roborock S7 etwas mehr auf den Tisch legen. Wenn man hingegen auch beim Wischen keine Kompromisse eingehen will, kommt man aktuell um den Dreame W10 nicht herum. Aber der Q7 Max ist die neue Empfehlung in der Mittelklasse und auch die optionale Absaugstation ist mit einem verhältnismäßig geringen Aufpreis ihr Geld definitiv wert. Zumindest, wenn man diese Station wirklich benötigt.
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