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Vorwerk gilt als Mercedes unter den Staubsaugern. Mit dem Saugwischer SP530 kam dann ein weiteres Modell der Begierde auf den Markt, später sogar akkubetrieben als SP600. Der Haken: Unter 1000 Euro geht und ging nichts.
Hier kommen die Chinesen ins Spiel, die mit Marken wie Dreame, Jimmy und Tineco weniger als halb so teure Konkurrenten auf den Markt schleudern. Roborock ist es durch die gute Preisleistung und Produktqualität sogar gelungen, sich mittlerweile zum Marktführer bei Saugrobotern hochzuarbeiten. Die jüngste Alternative zu einem Vorwerk SP600 ist nun der Roborock Dyad. Für gerade einmal 330 Euro bringt er offensichtlich alles mit, um nicht nur die China-Konkurrenz, sondern auch alteingesessene Platzhirsche wie Vorwerk aus dem Saugwischer-Revier zu vertreiben.
Chinahandys.net hat den Roborock Dyad auf Herz und Nieren geprüft – und ihn am Ende auch gegen den kabelgebundenen Vorwerk SP530 ins Rennen geschickt.
Lieferumfang des Roborock Dyad
Besitzer des Roborock Dyad würden vor Neid erblassen, wenn sie ihren Wischsauger beispielsweise mit dem Tineco Floor One S5 vergleichen. Während ersterer sogar mit eigenem Reinigungsmittel geliefert wird, zeigt sich Roborock eher knausrig: Neben dem eigentlichen Wischsauger und dessen Griff gibt es eine Ladestation mit EU-Stecker plus Bürste und Ersatzfilter. Bumms, Aus, Ende.
Verarbeitung und Design
Die Optik des Roborock Dyad reißt wohl niemanden vom Hocker. Das schwarz-weiße Haushalts-Gerät könnte auch aus dem vergangenen Jahrhundert stammen. Das soll aber auch nicht im Zentrum der Betrachtung stehen, schließlich handelt es sich um einen Wischsauger und keine Oberklasse-Limousine.
Wie bei vielen Konkurrenz-Modellen hat auch der Roborock Dyad an der Vorderseite einen Abwassertank (Fassungsvermögen 620 ml), ein Stockwerk höher den Frischwassertank (850 ml). Der Unterschied im Fassungsvermögen erklärt sich dadurch, dass beim Nass-Saugen logischerweise Wasser auf der Oberfläche und den Walzen zurückbleibt.
Was die Qualität betrifft, fühlt sich jedes Bauteil (überwiegend Kunststoff) wertig an. So, als würde es durchaus ein Jahrzehnt halten. Der ansteckbare Griff könnte eine Schwachstelle sein, da er das Leergewicht von gut fünf Kilogramm halten muss. Aber, vorerst Entwarnung: Nach drei Wochen Extrem-Einsatz in einem Haushalt mit zwei kleinen Kindern hat er bislang keine Schwachstellen diesbezüglich offenbart.
Was ebenfalls das vorzeitige Lebensende des Wischsaugers besiegeln könnte, ist der integrierte Akku. Allerdings ist es prinzipiell möglich, den Akku zu wechseln und generell bekommt man auf Aliexpress einfach Ersatzteile für Roborock Produkte.
Display und Bedienung
Einen ganzen Haushalt zu schmeißen, kann eine eintönige und einsame Angelegenheit sein. Gut, dass der Roborock Dyad sprechen kann. Die nette Dame plappert (auch in deutscher Sprache), wenn der Abwassertank voll, der Wassertank leer und ein anderer Reinigungsmodus aktiviert ist. Die Sprachlautstärke ist ausreichend laut und gut verständlich, darf also durchaus als hilfreiches Feature bezeichnet werden. Wen das Gebrabbel nervt, der kann den Roborock Dyad stumm stellen.
Auf dem Display lassen sich Akkustand oder Reinigungsmodus (Saugwischen, Trocknen, Selbstreinigung) ablesen sowie die oben erwähnten Statusmeldungen zum Tank. Insgesamt ist das Bedien- und Info-Konzept sehr einfach und übersichtlich gehalten. Gerade genug, um immer die wichtigsten Infos zu sehen und nicht zu viel, um überfordert zu sein. Insgesamt verfügt der Roborock Dyad über drei Tasten am Griff. Einer zum Starten, einer für den Modus, einer zur Selbstreinigung.
Das Gerät legt bei jedem Start im Automodus los. Betätigt man die Modus-Taste am Stiel, wird die Saugleistung hör- und spürbar erhöht (auf 13.000Pa). Die Nennleistung des Akku-Saugwischers liegt laut Hersteller bei maximal 260 Watt.
Sehr praktisch ist der „Nur Saugen“ oder „Trockenwischen“-Modus. Dann stoppt der Roborock Dyad die Wasserzufuhr und der Boden wird nur gesagt und “gerollt” – und wird damit nach dem Nasswischen früher wieder begehbar. Natürlich sind die Rollen noch feucht, ganz trocken saugt er also nicht. Ein sinnvolles Einsatzgebiet wäre beispielsweise ein Badezimmer nach dem Duschen, um den Boden schneller von Wasseransammlungen zu befreien.
Das angeblich patentierte „DyadPower“-System verspricht, eine verbesserte Reinigungsleistung durch insgesamt drei Rollen: eine Frontrolle plus zwei hintere Rollen. Gut erkennbar ist, dass die beiden hinteren Rollen bis an den Rand reichen, damit der Schmutz auch an den Sockelleisten keine Chance hat. Die Rollen rotieren in entgegengesetzte Richtungen, wodurch Schmutz und Wasser gewissermaßen ins Saugrohr geschleudert werden.
Angenehmer Nebeneffekt: Der Roborock Dyad „zieht“ nicht nach vorne, sondern lässt sich in alle Richtungen gleichermaßen leicht bewegen, fast schon, als würde er schweben.
Schwer hingegen fällt dem Wischsauger aus dem Hause Roborock das Saugen unter Möbelstücken. Die Bodendüse mit den drei Bürsten trägt „nach oben“ einfach zu dick auf und kapituliert schonmal an der Unterkante der Vitrine. Und, wenn wir schon bei Schwachstellen sind: Wirklich lästig ist der Umstand, dass der Dyad nicht von allein aufrecht steht. Er lässt sich nur mit einem ausklappbaren Standfuß im 45-Grad-Winkel abstellen. Das kostet Zeit und ist frickelig. Insgesamt aber ein Makel, über den man angesichts seiner ansonsten starken Performance hinwegsehen mag.
Der Roborock Dyad hat einen Sensor verbaut, der den Grad der Verschmutzung erkennt – und je nach Härtefall die Wasserzugabe und Saugleistung anpasst. Und das funktioniert je nach Untergrund erstaunlich gut, mal saugt er ein wenig leiser, mal lauter. Die Anzeige verrät, wie stark der Wischsauger gerade rödelt.
Eine wirkliche Logik hinter der Automatik lässt sich allerdings nicht erkennen, denn egal ob der Boden fleckig und dreckig ist oder nicht: Die Automatik hat ihren eigenen Kopf. Wichtig ist: Der Dreck landet im Behälter und der Boden ist sauber. Im Zweifelsfall hilft ein Druck auf den Maximale-Leistung-Knopf, dann macht die Automatik nämlich Pause.
Reinigungsleistung des Roborock Dyad
Ganz großes Kino. Mehr bräuchte man an dieser Stelle eigentlich nicht zu sagen. Erwähnenswert sind noch die Lobeshymen der Frau im Hause: „Den möchte ich nicht mehr missen“, schnalzt sie mit der Zunge.
Klar ist: Der Roborock Dyad bleibt. Vor allem, weil er ein echter Alleskönner ist. Er kommt mehrmals täglich zum Einsatz, bevorzugt dann, wenn die Kinder am Essenstisch das gewohnte Schlachtfeld hinterlassen haben. Zum Frühstück gibt es Haferflocken, Müsli und Milch, was meist zu gut 50 Prozent auf dem Boden landet. Der Dyad kann es kaum erwarten und saugt munter den matschig-pappig-flüssige Pampf vom Boden ab. Und hinterlässt tatsächlich einen blitzsauberen Boden.
Spaghetti-Massaker mit Tomatensoße? Easy peasy schlürft die akkubetriebene Roboraupe Nimmersatt ganze Nudeln ins Saugrohr. Es bleibt: Ein sauberer Boden.
Der Dyad kapituliert auch nicht an Kanten, dank der hinteren Rollen schrubbt er bis an die Sockelleiste. Erst bei angetrockneten Flecken ist Schluss mit sauber. Je nach Härtefall hilft es, mehrfach über die Stelle zu fahren, damit der Dreck weg ist. Meist reicht aber der Anpressdruck nicht, um dem Fleck ernsthaft gefährlich zu werden. Da hilft nur manuelles Schrubben, weil auch ansonsten kein normales Haushaltsgerät dafür gewappnet wäre.
Eine knappe halbe Stunde lässt sich mit dem Roborock Dyad arbeiten, dann will er in seine Station. Um ihn zu reinigen, aktiviert man den Reininigungsmodus in der Ladestation. Wenn noch Restakku sowie Platz bzw. Wasser in den Tanks ist, werden die Walzen gespült.
Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Ist es auch. Denn die Selbstreinigung ist auf Dauer nicht ausreichend. Spätestens jedes Dritte mal sollten die Bürsten entnommen und gründlich manuell gereinigt werden. Da sammelt sich schon einiges an Schmodder… Eine intensive Trocknung in der Sonne schadet ebenfalls nicht, um Gerüche, die zwangsläufig entstehen, einzudämmen.
Auch der Filter und die Tanks brauchen von Zeit zu Zeit Zuneigung, damit der Roborock Dyad voll einsatzfähig bleibt. Alles kein Hexenwerk, aber gemacht werden muss es.
Vergleich mit dem Vorwerk Kobold SP530
Der Vergleich mit dem älteren Vorwerk-Modell hinkt ein wenig, schon klar. Allerdings dürfte der Vorwerk in vielen Haushalten vorhanden sein. Bis der Roborock Dyad einzog, galt er als die wirksamste Waffe gegen verschmutzte Böden. Nun muss er das Haus verlassen, weil er im Vergleich zum Dyad alt aussieht.
Für nicht mal ein Drittel der Kosten des Vorwerk-Gerätes liefert Roborock einen Wischsauger, der mehr kann, mehr leistet und leichter zu handhaben ist. Der Roborock Dyad saugt ganze Pfützen mit Dreck auf, verleibt sich Nudeln ein, saugt natürlich auch Staub – und lässt sich anschließend im Reinigungsmodus die Bürsten massieren. Herrlich.
Der Vorwerk braucht gefühlte zwei Stunden Vorbereitung, bis der Lappen befeuchtet und angebracht ist. Und selbst dann eignet er sich maximal zum feucht Wischen eines ansonsten vom groben Dreck befreiten Bodens.
Gegen Nudeln, Müsli und andere Schwergewichte kommt er gar nicht an. Lediglich unter Möbelstücke gleitet der Vorwerk leichter, weil sein Kopf mit dem Gelenk flacher aufgebaut ist.
Testergebnis
Zu Beginn sah es so aus: Die Stärken des Roborock Dyad sind die Kantenreinigung, die Saugleistung, die Wischleistung und die Selbstreinigung. Seine Schwächen sind der Standfuß (infolge fehlenden „Stehvermögens“) und das geringe „Duckvermögen“ (kommt nicht unter alle Möbelstück).
Geht man davon aus, dass der nicht wechselbare Akku viele Jahre seinen Dienst treu verrichtet, dann verdient der Roborock Dyad das Prädikat „Nobrainer“, erst recht in Anbetracht des vergleichsweise günstigen Preises von gut 300 Euro.
Nach einem halben Jahr ist die Ernüchterung groß: Der Roborock Dyad hatte gute Dienste geleistet, dann stellte er trotz guter Pflege den Dienst ein. Der Hersteller stellt sich tot, der Händler hat das Gerät angeblich im Reparaturcenter und will dafür Geld sehen. Das ist katastrophaler Service. Finger weg von diesem Gerät.
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So jetzt hat meiner auch endgültig die Funktion aufgegeben. Habe kontakt zu roborock und gshopper. Mal sehen was passiert ob ich Ersatz oder eine Reparatur bekomme.
Ich musste leider feststellen ,dass er für Teppich total ungeeignet ist. Unabhängig davon, dass man das Feuchtwischen nicht abstellen kann, verfängt sich der Teppich in den Drehbürsten nicht, jedoch kommt eine Blockier Meldung und der Sauger stoppt direkt. Der Witz daran ist, dass der Teppich eine höhe hat bei dem die Teppichfransen zwischen den beiden Bürsten zwar ran gezogen werden, jedoch auch nicht weiter. Daraus erkennt die Programmierung wohl schon eine Blocke der Drehbürsten und erzeugt eine Abbrechung des Saugvorgangs. Auf Fliesen erzeugt das Feuchtwischen sichtbare Spuren. Ebenso wird, nach meiner persönlichen Meinung, zu viel Wasser beim Feuchtwischen benutzt. Davon… Weiterlesen »
Hey A.K., danke für dein Feedback. Du saugst damit Teppich? Dafür ist ein Nasssauger gänzlich ungeeignet. Er kann davon sogar großen Schaden nehmen. Zu den “Nassstreifen” will ich dir sagen: Ganz vermeiden lassen die sich nie. Aber sie lassen sich minimieren, wenn man die Bürsten regelmäßig (mind. einmal pro Woche) rausnimmt, gründlich reinigt und alle Gummilippen unten am Sauger abwischt und auch den Schmutz aus dem “Saugrüssel” entnimmt. Zum Reinigungsmittel: Klar, go for it. Ich packe immer Allzweckreiniger rein, absolut kein Problem. Der Sauger ist täglich mehrfach im Einsatz und hält auch deutlich, deutlich länger vom Akku, als du es… Weiterlesen »
Hallo Philip,
vielen Dank für deine Rückmeldung und frohes neues Jahr.
Tatsächlich habe ich erwartet, dass man bei Abstellung des Wasserbetriebs einen reinen Sauger hat. Dies ist leider nicht so und mir war unbekannt wieso dieser von Teppich saugen großen Schaden nehmen kann. Ich erinnere mich auch dies nirgends gelesen zu haben.
Wir haben Granitfliesen daheim, evtl. erkennt er diese als Flecken und Dreck und saugt im auto Modus auf max. Leistung . 100 qm habe ich damit bei weitem nicht erreicht.,
Vielen Dank für den Hinweis bzgl. der Reinigungsmittelzugabe.
MfG
A.K.
Hallo, bin durchaus Interessiert.
Wie siehts mit Tierhaaren, Katze im Haushalt aus, jemand Erfahrungen?
Ich hab zwei Mädels im Haus, alles gut. Regelmäßig das Gerät reinigen, dann gibt’s keine Probleme.
Wenn der Sauger funktioniert ist der echt gut……aber nach 3 Monaten kam sporadisch Fehler E05 und nun ist E05 dauerhaft. Sauger auseinandergebaut und siehe da, Der Saugmotor ist verrostet und Schrott.
Etwas Recherche und ich bin mit dem Problem nicht alleine.
Das ist ja echt bitter. Aber nach 3 Monaten hast du ja noch Garantie, richtig? Meiner läuft seit Testbeginn zuverlässig, bin immer noch begeistert und der Vorwerk steht im Keller.
Meiner, gekauft in 11/2022 via ebay.de bei “muchen_world” mit Standort “Hamburg, Deutschland” für 219 €. Der Händler selber gibt seinen Sitz mit China an und lehnt deutsches Recht ab. Nicht wirklich rechtskonform, aber ich habe auch bei so einer Sache keine Lust auf eine juristische Auseindandersetzung bei der man sicherlich gute Karten hätte. Hat im April dann zunächst sporadisch die Walzen nicht mehr gedreht mit Fehler E5, offizieller Roborock Deutschland Support hat dann noch bereitwillig geholfen dass Problem durch langes Drücken der On/Off Taste als Reset zu lösen, das war irgendwann zu nervig und der Saugmotor ist dann auch nach… Weiterlesen »
Wie verhält ich der Roborock im Vergleich zum Dreame H11 Max?