Immer wieder habt Ihr uns gefragt, wann wir mal eine Soundbar im Test haben – nun ist es endlich so weit. Die Redmi Soundbar ist zwar schon länger erhältlich, wird dank des Preisverfalls nun aber erst richtig interessant. Wir hatten den Lautsprecher für mehrere Wochen im Test. Unserer Erfahrungen mit Bedienung, Qualität und Klang lest Ihr im Test.
Design, Verarbeitung & Lieferumfang
Die Redmi Soundbar hat eine klassische und unauffällige Form. Mit einer Länge von 78 cm und einer Breite sowie Höhe von 6 cm fällt sie noch verhältnismäßig kompakt aus. Im Gegensatz zur nicht mehr erhältlichen Soundbar von Aukey lässt sie sich nicht in der Mitte teilen. Theoretisch wäre es möglich, das Gerät hochkant aufzustellen, dafür ist es aber – seien wir mal ehrlich – nicht vorgesehen. Stattdessen verfügt die Soundbar auf der Rückseite über zwei Sockel, mit denen sie an der Wand montiert werden kann.
Bei den Materialien hält man sich ebenfalls an den Standard. Das heißt, der Hauptteil besteht aus Kunststoff, während die Treiber bzw. Lautsprecher frontal durch ein Alugitter geschützt werden. Besagte Treiber sind sehr weit am Rand der Soundbar, quasi direkt über den Standfüßen, angesiedelt. In der Mitte befindet sich dafür die Status-LED, die anzeigt, welcher Audioeingang gerade verwendet wird. Links und rechts davon sind zwei passiv Strahler in der Bar untergebracht, die mittels Vibrationen den Bass unterstützen sollen.
Die möglichen Eingänge sind leider stark begrenzt. Immerhin ist jedoch Bluetooth vorhanden, was die Soundbar recht flexibel macht. Des Weiteren befinden sich ein 3,5mm Klinkenanschluss und einen S/PDIF, also Cinch-Stecker, auf der Rückseite. Diese drei Möglichkeiten decken ein recht breites Einsatzgebiet ab, gerade HDMI fehlt aber und auch ein optischer Anschluss wäre nett.
Der einzige fest verbaute Anschluss inklusive Kabel ist das Netzkabel, das für den Strom zuständig ist. Hier handelt es sich in jedem Fall um einen chinesischen Stecker. Kauft Ihr die Soundbar, erhaltet Ihr bei den gängigen China-Shops einen passenden Adapter gleich mit dazu.
Das linke Ende der Soundbar besteht nur aus Kunststoff, rechts ist jedoch das runde Bedienfeld ins Gehäuse eingelassen. Oben zeigt es den Power-Button, links ist die Schaltfläche mit einem Minus, rechts mit einem Plus beschriftet. Drückt man das Bedienfeld nach unten, lässt sich der Audioeingang wechseln.
Was die Verarbeitung angeht, gibt es nicht viel zu sagen. Typisch Redmi ist diese solide und kommt ohne größere Schnitzer aus. Hier und da könnten die Spaltmaße etwas akkurater sein und ein HDMI-Anschluss wäre wünschenswert gewesen. Ansonsten ist die Redmi Soundbar gut verarbeitet. Farblich setzt man mit Schwarz ebenfalls die sichere Schiene – weitere Farbvarianten sind nicht vorgesehen.
Lieferumfang der Redmi Soundbar
Da sich die Soundbar nicht teilen lässt, kommt sie in einem sehr langen und schmucklosen Karton an. Neben der Soundbar selbst gibt es nur die nötigsten Dreingaben:
- Bedienungs- und Montageanleitung (chinesisch, bebildert)
- Montage Kit (zwei Schrauben, zwei Dübel, zwei Abstandshalter)
- Cinch auf Cinch Kabel (120cm, ein Ende abgewinkelt)
- EU-Steckdosenadapter
Bedienung
Zunächst will ich noch einmal kurz das Pairing, also die Anschlüsse spezifizieren. Beim Ein- und Ausschalten der Bar ertönt ein kurzer Sound. Dieser ist immer gleich laut. Tagsüber ist diese Lautstärke angemessen, für später am Abend hätte ich mir aber eine Möglichkeit gewünscht, den Start-Ton zu justieren oder komplett zu deaktivieren.
Gesteuert wird die Box ausschließlich über das Bedienfeld an der Seite – eine Fernbedienung gibt es nicht. Wählt man Bluetooth, wechselt die LED-Anzeige auf Blau und beginnt zu blinken. Die Soundbar wechselt also direkt in den Pairing-Mode und kann dann einfach im Bluetooth-Menü gefunden werden.
Für AUX, also den 3,5mm Klinkenanschluss, wechselt die LED auf Grün, die Kabelverbindung gibt das Host-Gerät vor.
Ähnlich verhält es sich für den S/PDIF Anschluss, also Cinch. Die LED wechselt hier zu einem hellen Blauton.
Alle drei Eingänge werden durch eine chinesische Audioausgabe angesagt. Während AUX und S/PDIF recht eindeutig auch genau so wiedergegeben werden, kommt für Bluetooth die chinesische Bezeichnung „Lányá“ zum Einsatz, also nicht wundern.
Zudem sei erwähnt, dass die Soundbar ihre eigene Lautstärkeregelung besitzt. Die Soundbar lässt sich also über die Knöpfe lauter und leiser stellen und zusätzlich noch einmal über das Host-Gerät justieren. Beide Einstellungen geschehen unabhängig voneinander, auch bei einer Bluetooth-Verbindung. Es empfiehlt sich also, die Bar auf das Maximum zu stellen und die finale Lautstärke über das Host-Gerät einzustellen. Eine Ausnahme bilden Redmi und Xiaomi TVs. Diese integrieren die Steuerung der Lautstärke direkt in den TV.
Soundqualität der Redmi Soundbar
Redmi wirbt trotz niedrigem Preispunkt mit Hi-Fi Sound. Natürlich ohne Zertifikat, dafür aber mit 2 x 15 Watt starken Treibern. Zusammen haben sie definitiv genügend Power, um einen Raum gut zu beschallen. Sollte man Bluetooth als Übertragungsvariante wählen, kommt ein moderner 5.0 Chip zum Einsatz. Als Codec setzt die Soundbar auf das verlustbehaftete SBC, was nicht anders zu erwarten war.
Frequenz: | 70–20000 Hz |
Bluetooth: | 5.0 |
Chipset: | k.A. |
Treiber: | 45 x 80 mm |
Maximale Leistung: | 2 x 15 W |
Reichweite: | 20 Meter |
Modellnummer: | MDZ-34-DA |
Widerstand: | 4 Ohm |
Lautstärke: | 98 dB |
Gewicht: | 1,5 Kg |
Apt-X: | Nein |
Codecs: | A2D, HFP 1.7, HSP 1.2, AVRCP 1.6, SBC, SPP, ACC |
Sound
Ich habe die Soundbar überwiegend via Bluetooth ausprobiert. Natürlich habe ich aber auch den Klinkenanschluss bemüht und das Gerät via Cinch an den Fernseher angeschlossen.
Da das Umschalten relativ schnell und einfach geht, lassen sich die einzelnen Eingänge gut miteinander vergleichen. Dabei stellt sich heraus, dass es keine klanglichen Unterschiede zwischen den kabelgebundenen und der kabellosen Variante gibt. Lediglich die Lautstärke ließ sich über BT und Cinch etwas lauter stellen als via Klinke.
Der Sound war dabei primär im mittleren Tonbereich hervorragend. Stimmen beispielsweise, kommen klar zur Geltung und stechen etwas aus der Soundkulisse heraus, was gut ist. Weniger angetan war ich dafür vom Bass, beziehungsweise den Tiefen im Allgemeinen. Klar, passiv Strahler sind keine Subwoofer, aber in bestimmten Momenten wirkt die Soundbar doch sehr flach.
Besser sieht es da schon wieder bei den Höhen aus. Diese können trotzt fehlender Hochtöner überzeugen. Sie erreichen zwar nicht die Spitzen, die man manchmal gerne hätte (speziell beim Musik hören, weniger beim Filmschauen), aber verzerren dafür auch nicht.
Verglichen mit den eingebauten Lautsprechern am Fernseher ist die Soundbar dennoch eine Aufwertung in jederlei Hinsicht. Schon allein die neue Ausrichtung nach vorne lässt den Sound voller wirken. Dazu kommen die größeren Treiber, die auch in tiefere Regionen vordringen.
Aufgefallen ist mir noch, dass die Bluetooth-Verbindung nach einiger Zeit einen Versatz aufwies, Bild und Ton also nicht mehr synchron waren. Dies tritt tatsächlich erst nach einiger Zeit ein, bei der Verbindung zum Fernseher ist deshalb die Verbindung über Kabel zu empfehlen.
Testergebnis
Redmis Soundbar ist kein Überflieger. Es fehlt eine Fernbedienung, es fehlen einige Anschlüsse und der Klang ersetzt kein ordentliches Stereo-Soundsystem. Dennoch ist die Soundbar ein Upgrade zu den Standard Lautsprechern der meisten Fernseher.
Mehr Tiefe, bessere Höhen und gute Mitten dürften sofort für besseren Klang sorgen. Dazu kommt die Ausrichtung nach vorne, was bei vielen Fernsehern ebenfalls nicht gegeben ist.
Die Verarbeitung ist gut. Dank Bluetooth ist die Bar recht flexibel einsetzbar und die Bedienung geht leicht von der Hand. Dazu kommt ein Preis von unter 50€. Tatsächlich ist die Bar oft für 39€ oder noch weniger zu erwerben. Klare Alternative ist die Xiaomi Soundbar, die man immer wieder für 60€ ergattern kann.
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Bei der Xiaomi Soundbar schriebt ihr: „Normales Fernsehprogramm hingegen profitiert weniger von der Xiaomi Soundbar: schlechte Audioqualität, wenig Dynamik und viele (langweilige) Gespräche.”
Was würdet ihr empfehlen, wenn man tatsächlich nur normale Musik und das TV-Programm aufwerten will (nicht Sport)?
Es sollte die Lautstärke mit der Fernbedienung und der Bass herunter regelbar sein (außer er ist standardmäßig sehr dezent), jedoch ist der Anschluss über Kabel kein Problem und sonstige Features irrelevant.
“Der einzige fest verbaute Anschluss inklusive Kabel ist der Kaltgerätestecker, der für den Strom zuständig ist.”
Ein Kaltgerätestecker ist nie fest verbaut. Das hier ist ein stinknormales Netzkabel.