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Xiaomi Redmi Note 9 Testbericht

Getestet von Jonas Andre am Bewertung: 80%
Vorteile
  • solide Verarbeitung
  • USB-Type-C + Klinkenanschluss (3,5mm), NFC
  • gute Kamera
  • guter Empfang (GPS, WLAN, Netz) + Triple-Slot
  • ordentliches Display
  • ausreichende Akkulaufzeit
Nachteile
  • Schwäche bei Videoaufnahmen
  • kein Quick-Charge
  • durschnittliche Performance (3GB RAM Version)
  • keine Benachrichtigungs-LED
Springe zu:
CPUMediatek Helio G80 - 2 x 2GHz + 6 x 1,8 GHz
RAM3 GB RAM, 4 GB RAM
Speicher64 GB, 128 GB
GPU Mali-G52 MC2 - 950MHz
Display 2340 x 1080, 6,5 Zoll 60Hz (IPS)
BetriebssystemHyperOS - Android 10
Akkukapazität5000 mAh
Speicher erweiterbar Ja
Hauptkamera48 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple)
Frontkamera13 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 20, 28
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht199 g
Maße162 x 77 x 9 mm
Antutu214368
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am13.06.2020

Mit dem Xiaomi Redmi Note 9 kommt ein neues günstiges Modell in die äußerst beliebte Note-Reihe. Aufgrund der verwirrenden Namensgebung ist die Einordnung in die neue Redmi Note Reihe nicht stringent zur letzten Generation: Das Redmi Note 9S ist der Nachfolger für das Redmi Note 8 und das Redmi Note 9 Pro ist der Nachfolger des Redmi Note 8 Pro. Das Redmi Note 9 soll nun zwischen den günstigen Redmi Modellen und der Redmi Note-Reihe die Preislücke schließen. Der Preis muss sich also zwischen 100 und maximal 150€ einpendeln, denn die hauseigene Konkurrenz ist mit dem 9S Modell einfach unfassbar stark.

Xiaomi Redmi Note 9 Hand 2

Das normale Redmi Note 9 hat im Vergleich zu den beiden anderen 9er Modellen ein anderes Gehäuse, den Fingerabdrucksensor auf der Rückseite (anstatt im Power-Button), ein kleineres Display und mit dem Mediatek Helio G85 auch einen anderen Prozessor. Auch die Quad-Kamera wird noch weiter abgespeckt. Das Note 9 ist bis auf das ähnliche Design und den Namen ein komplett anderes Smartphone geworden. Ob das Redmi Note 9 in der Praxis überzeugen kann, oder ob Xiaomi sich dieses Gerät auch einfach hätte sparen können, findet Ihr im folgenden Test heraus. 

Design und Verarbeitung

Das Xiaomi Redmi Note 9 misst 162 x 77 x 9 Millimeter und bringt 199 Gramm auf die Waage. Damit ist es der kompakteste Vertreter der aktuellen Redmi-Note Reihe, aber auch kein kleines Smartphone. Bei der Verarbeitung setzt Xiaomi auf einen Kunststoffkörper, der das Handy komplett umschließt. Vorne ist nach einer schwarzen Kunststoffkante das Display aufgesetzt. Die moderne Punch-Hole Notch bleibt erhalten, sitzt jedoch oben links beim normalen Note 9. Der Fingerabdrucksensor befindet sich auf der Rückseite unter dem mittig platzierten Quad-Kamera Modul. Das gesamte Gehäuse ist glänzend in den Farben Blau, Weiß oder Grün erhältlich und besteht komplett aus Kunststoff. Die Rückseite und der Rahmen sind damit prädestiniert für Kratzer, allerdings ist das Gerät immerhin etwas resistenter als die normalen Vertreter. Dafür fühlt sich die Rückseite sehr fettig und schmierig an im Vergleich. Beim Kratztest brauchte ich 3 Anläufe, bis der Kunststoff sichtbar beschädigt war.

Im Lieferumfang befindet sich eine dunkle Silikon Hülle, eine Displayschutzfolie ist aufgeklebt und der Ladeadapter samt USB-C Kabel. Auch eine Sim-Nadel und das übliche Zettelwerk sind mit im Paket. Die Kamera ragt 1,4 Millimeter aus der Rückseite hervor und schließt mit der mitgelieferten Schutzhülle bündig ab. Zu meiner Verwunderung handelt es sich beim Ladeadapter um einen 22,5 Watt Adapter, der das Redmi Note 9 mit bis zu 18 Watt schnell laden kann.

Xiaomi Redmi Note 9 Lieferumfang

Lieferumfang des Redmi Note 9

Die Ränder links, rechts und oben zum Display messen 3,5 Millimeter, was durch den etwas hervorstehenden Rahmen bedingt ist. Power-Button und Lautstärkewippe sind rechts außen perfekt in die Gehäuseschale eingearbeitet. An der Oberseite befindet sich Xiaomi-typisch das zweite Mikrofon und der Infrarot-Sender. An der Unterseite finden der USB-C Anschluss, das Hauptmikrofon, der 3,5mm Kopfhöreranschluss und der Mono-Lautsprecher ihren Platz.

Gesteuert wird das Gerät wahlweise über Xiaomis Gestensteuerung oder konfigurierbare Android-Onscreen Buttons. Beides funktioniert im Test ziemlich gut. Auch die Entsperrgeschwindigkeit und Genauigkeit des Fingerabdrucksensor sei hier positiv erwähnt. Der Sensor ist vielen Fingerabdrucksensoren im Display spürbar überlegen, die man in der gehobenen Mittelklasse so findet. Sobald man den Finger auf der Rückseite auflegt, poppt das System binnen einer Sekunde auf. Auch Face-UNLOCK steht im System zur Verfügung und funktioniert gut. Die Benachrichtigungs-LED des Redmi Note 9S und 9 Pro hat Xiaomi sich hier leider gespart. In den Simkarteneinschub links außen passen zwei Nano-SIM und eine Micro-SD gleichzeitig (Triple-Slot).

Man merkt dem Redmi Note 9 durchaus an, dass es das günstigste Gerät in der Note 9 Reihe ist. Aber wirklich negativ fällt der viele Kunststoff nicht ins Gewicht. Für einen Preis von unter 150€ ist das völlig angemessen und es kommt ja bekanntlich auch auf die Inneren Werte an. Das Redmi Note 9 ist jedenfalls fast genauso groß und schwer wie die beiden Geschwister. Warum es hier plötzlich keine Benachrichtigungs-LED mehr gibt, muss man nicht verstehen.

Display

Das 6,54 Zoll große Display des Redmi Note 9 löst mit 2340 x 1080 Pixel im 19,5:9 Format auf und bringt es damit auf scharfe 394 Pixel pro Zoll auf. Das IPS Display zeigt die üblichen Schatten an den Rändern und um die Notch. Das fällt letztendlich nur bei weißen Hintergründen auf und stört im Alltag nicht. Das Note 9 hat sogar einen modernen Dark-Mode (Dunkel Modus – Schwarz/Weiß Umkehr) mit dabei. Die Helligkeit des Panels liegt mit 430 cd/m² etwas niedriger als bei den beiden anderen Modellen und der Boost bei automatischer Helligkeit endet ebenfalls schon bei 530 cd/m². Die Lesbarkeit im Freien ist dennoch ausreichend und erst im direkten Sonnenlicht ist dann Schluss. Die niedrigste Helligkeit ist vom Messgerät dafür gar nicht mehr wahrnehmbar und das Redmi Note 9 im Dunkeln der perfekte Begleiter. Zusätzlich gibt es dann auch noch den TÜV zertifizierten Lesemodus zur Reduzierung der Blaulichtstrahlung beim Lesen. Die Farbdarstellung ist im Standard akkurat und lässt sich im Optionsmenü auch weiter anpassen. Der Kontrast ist IPS typisch nicht das Gelbe vom EI, aber durchaus akzeptable. Egal aus welchem Winkel man auf das Display schaut, es ergeben sich keine großen Veränderungen.

Xiaomi Redmi Note 9 Display

Der Touchscreen reagiert auf bis zu 10 Berührungen gleichzeitig und zwar sehr genau. Eine kleine Verzögerung bei den Eingaben ist im Vergleich zum Redmi Note 9s und 9 Pro aber spürbar, das liegt aber an der einfach schwächeren Systemperformance im Vergleich. Gorilla Glas 5 sorgt für die nötige Kratzresistent im Alltag und eine Displayschutzfolie ist auch noch angebracht. Widevine L1 für Netflix und Amazon Video in HD Qualität ist mit dabei.

Leistung und System

Das Xiaomi Redmi Note 9 wird von einem Mediatek G85 Prozessor angetrieben und dieser feiert hier seine Premiere bei uns im Testlabor. Der Chip wird im nicht gerade sparsamsten 12nm Verfahren gefertigt und bringt neben 8 Kernen auch noch eine Mali G52 MC2 GPU mit. Die acht Kerne des SoCs sind in zwei Cluster aufgeteilt, die wie folgt takten: 2 x A75 @ 2GHz und 6 x A55 @ 1,8GHz. Bis auf den 50 MHz höheren Takt der GPU gibt es keinen erkennbaren unterschied zum Helio G80 des Realme 6i. Damit beschleunigt der Chipsatz das Redmi Note 9 auf eine angenehme Geschwindigkeit, die Systemperformance ist im Gesamten dem Redmi Note 9S allerdings spürbar unterlegen. Das G steht für Gaming beim Prozessor und ich muss sagen, dass der G85 keinen Vergleich zum G90T (des Redmi Note 8 Pro oder Realme 6) darstellt. Die Gaming Performance ist in der Praxis einfach nicht gut und in Spielen wie Asphalt, Dead Trigger oder PubG kommt es zu spürbaren Lags und Frame Drops. Der 3D Mark Benchmark kann leider vom G85 Smartphone nicht ausgeführt werden, sodass wir an dieser Stelle keinen grafischen Vergleich der GPU-Performance präsentieren können.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)

Die 3GB RAM unseres Testgerätes sind mit 10GB/s angenehm schnell, aber viele Apps im Hintergrund werden nicht toleriert. Also die 3GB RAM Variante sollte man sich ehrlich gesagt nicht mehr kaufen, da auch die allgemeine Systemperformance darunter leidet. Die nächst größere Variante sind dann 4/128GB. Die 128GB Speicher sind meines Erachtens ziemlich unglücklich gewählt, da so ein Preisabstand zum Redmi Note 9S schwieriger wird. Beim Speicher handelt es sich um simplen 64GB eMMC Speicher, der eine gute Lese/Schreibrate von 295/242 MB/s erreicht. In den Benchmarks schlägt sich der Prozessor ganz gut, aber auch dort sieht man den Leistungsunterschied deutlich im Vergleich zu einem Redmi Note 9S.

MIUI 11 System

Unser Testgerät läuft seit dem letzten Update mit der MIUI EEA ROM in Version 11.0.4.0 und hatte auch vor diesem Update keine nennenswerten BUGs oder Probleme. Android 10 Basis versteht sich von selbst und einen aktuellen Sicherheitspatch gibt es bei Xiaomi mittlerweile auch regelmäßig. Dennoch könnte sich das Redmi Note 9 als unpopulärer Ladenhüter herausstellen und deshalb könnte Xiaomi den Update Support recht schnell beenden. Das ist der Fluch von so vielen Geräten auf dem Markt. Also auch bei Updates wird man mit einem Redmi Note 9S oder 9 Pro besser dastehen. Ansonsten ist MIUI 11 ein stark angepasstes System mit vielen zusätzlichen Funktionen. An dieser Stelle findet ihr unsere ausführliche Bedienungsanleitung und unter diesem Link könnt ihr sämtliche Werbung im System deaktivieren. Die mitgelieferten Apps lassen sich zum Großteil deinstallieren, wer noch mehr Xiaomi eigene Apps entfernen will, erfährt hier wie das geht.

Das System ist spürbar langsamer als beim Redmi Note 9S und daran werden auch die 4GB RAM nichts ändern. Dennoch ist das Redmi Note 9 keine lahme Krücke, muss sich aufgrund des Preises aber einfach dem hauseigenen Duell stellen und verliert dieses.

Noch ein wichtiger Hinweis für die Custom ROM Nutzer und Modder. Durch den Mediatek Prozessor wird es kaum Custom ROMs für das Note 9 geben. Für alle normalen Nutzer ist dies aber kein Nachteil.

Kamera des Redmi Note 9

Xiaomi Redmi Note 9 Kamera

  • Hauptkamera: 48MP, Samsung s5k gm1, f/1.79
  • Ultraweitwinkel: 8MP, Samsung s5k4h7, f/2.2, FoV 118°
  • Makro: 2MP, Galaxycore gc02a, f/2.4
  • Tiefensensor: Omnivison ov2180, 2MP, f/2.4
  • Selfie: 13 MP, f/2.25, Omnivision ov13b10

Fangen wir mit dem Positiven an. Portraitaufnahmen hat Xiaomi instinktiv einfach drauf und die gelingen auch mit dem Redmi Note 9 exzellent. Die Abtrennung ist gut und die Bilder der 48MP Hauptkamera strotzen vor Details und Schärfe. Auch der Hautton wird schön wiedergegeben. Für die Abtrennung von Vorder- und Hintergrund ist übrigens der 2 Megapixel Tiefensensor zuständig. Ansonsten hat dieser keine weitere Aufgabe.

Normale Aufnahmen bei guten Lichtverhätnissen gelingen mit einer akkuraten Farbdarstellung, guter Schärfe und einem ausreichenden Kontrast. Die Bilder kennen wir etwas farbkräftiger vom Redmi Note 8, damals war Xiaomis Nachbearbeitung noch etwas aggressiver am Werk. Wenn man übertriebenen Farben will, kann man einfach den AI Modus in der Kamera-App aktivieren. Mit der Hauptkamera lässt sich auch 2-fach zoomen, allerdings komplett digital. Die Ergebnisse sind dennoch gut und die Qualität angemessen. Die Ultraweitwinkelkamera eignet sich für den ein oder anderen Schnappschuss und dann zum Verschicken und Anschauen am Smartphone. Wer sich die Bilder am PC anschaut, sieht triste Farben, kaum Details und wenig Schärfe. Das ist aber völlig normal bei den Mittelklasse Ultraweitwinkel-Sensoren.

Die Selfie Kamera benötigt für brauchbare Aufnahmen viel Licht, denn schon in Innenräumen sind die Ergebnisse sichtbar eingeschränkt. Wenn genügend Licht am Start ist, dann sind die Aufnahmen akzeptabel, aber deutlich von einem Redmi Note 9S entfernt. Auch mit einem Redmi Note 8 können Details und Schärfe nicht mithalten.

Bei Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera leiden die Bilder an einem deutlichen Qualitätsverlust. Der ISO Wert wird sofort in die Höhe geschraubt und sämtliche Aufnahmen haben unrealistische Farben, kaum noch Details und sind einfach unscharf. Der Nachtmodus macht das alles nur noch schlimmer.

Videos

Auch wenn wir den guten Samsung Sensor schon länger aus der Mittelklasse kennen, bei Videoaufnahmen hat das Redmi Note 9 so seine Probleme. Der Fokus reagiert träge und stellt eigentlich nie richtig scharf. Die Stabilisierung über einen EIS arbeitet zwar noch bei 1080p und 30 FPS, dennoch sieht man deutliche Wackler im Video. Die Frontkamera wird üblicherweise nicht stabilisiert, dort ist die Qualität noch OK. Durch den schlechten Fokus sind die Aufnahmen der Hauptkamera kaum zu gebrauchen. Das Redmi Note 8 holt mit dem gleichen Sensor deutlich mehr aus Videos raus.

Zusammenfassung

Das Redmi Note 9 hat eine gute Hauptkamera, kann aber bei Videoaufnahmen nicht überzeugen. Selfies sind in Ordnung und die UWW Kamera eignet sich noch für Social Media. Auch in der Kategorie Kamera büßt man im Vergleich zu einem Redmi Note 9S einiges an Leistung ein und kommt nicht über Redmi Note 8 Niveau hinaus.

Konnektivität und Kommunikation

Xiaomi Redmi Note 9 Dreifach SlotDas Redmi Note 9 funkt zuverlässig auf allen 2G, 3G und 4G (LTE) Frequenzen, die wir in Europa und Deutschland benötigen:

GSM: B2/3/5/8
WCDMA: B1/2/4/5/8
FDD-LTE: B1/2/3/4/5/7/8/20/28
TDD-LTE: B38/40/41(2.535–2.655 MHz)

VoLTE und VoWIFI können unkompliziert mit dieser Anleitung aktiviert werden. Die Gesprächsqualität ist gut und der Netzempfang normal stark. Der SAR Wert liegt bei 0,8 W/kg (Kopf) und 1,1 W/kg (Körper).

Das Redmi Note 9 funkt im 2,4 und 5GHz WLAN Netz mit guter Reichweite und normalem Datendurchsatz. Bluetooth 5.0 funktioniert perfekt und als kleines Highlight gibt es sogar NFC für die mobile Bezahlrevolution. Auch die UKW/FM Radio App hat noch den Weg auf das Gerät gefunden.

An Sensoren gibt es neben den 3 Standards (Näherungs-, Helligkeits- und Beschleunigungssensor) auch noch ein Gyroskop und einen Kompass. Der Kompass funktioniert gut und unterstützt die Standortbestimmung richtungsweisend bei der Fußgängernavigation. Für eine zuverlässige Navigation nutzt das Redmi Note 9 neben GPS auch noch Beidou, Glonass und sogar Galileo. Der Standort wird innerhalb von wenigen Sekunden auf 2-3 Meter genau bestimmt. Die Navigation im Auto und als Fußgänger klappte problemlos.

Über den 3,5mm Klinkenstecker erhält man lauten und ausreichend differenzierten Sound. Der Mono-Lautsprecher ist sehr flach und komplett frei von Tiefen. Die Lautstärke ist durchschnittlich und für das ein oder andere YouTube-Video reicht der Sound aus, für mehr aber auch nicht.

Akkulaufzeit

Das Redmi Note 9 bekommt den gleichen 5020 mAh großen Akku wie seine Brüder spendiert. Allerdings verschwendet das Note 9 diese Akkupower deutlich stärker und kommt im PCMark Akkutest gerade mal auf 11 Stunden. Das ist absolut kein schlechter Wert und reicht noch für 2 Tage Laufzeit bei normaler Nutzung. Im Testbetrieb kam ich mit 3-4 Stunden DOT (Zeit mit eingeschalteten Display) mit viel anspruchsvollen Aufgaben auf knapp 2 Tage Laufzeit. Also der Mediatek Prozessor ist definitiv stromhungrig, aber der fette Akku gleicht das problemlos aus. Dennoch hat man beim Redmi Note 9S oder 9 Pro einfach mal 37% mehr Akkulaufzeit. Eine Stunde YouTube auf dem Redmi Note 9 kostet übrigens 10% Akku.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Geladen wird das Redmi Note 9 mit einem 22,5 Watt Netzteil, aber nur mit maximal 18 Watt. Das Redmi Note 9S brauchte für einen vollständige Ladung 104 Minuten, beim Redmi Note 9 sind aber 160 Minuten von 0 auf 100%. Quick-Charge läuft hier einfach nicht ganz rund.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Andre

Dass ich von einem Redmi Note Smartphone mal enttäuscht werde, hätte ich eigentlich nach den letzten Jahren nicht mehr gedacht. Aber da Xiaomi hier regelmäßig mitliest, gibt es an dieser Stelle mal Klartext: Ich fühle mich als Europäer für dumm verkauft, wenn ich ein Gerät mit dem Namen Redmi Note 9 präsentiert bekomme, das einem Redmi Note 8 schlichtweg unterlegen ist. Mittlerweile gibt es das Gerät zwar für 150€, aber auch das ist in Anbetracht eines so viel besseren Redmi Note 9S einfach noch zu viel. Die verwirrende Namensgebung fühlt sich hier nach einem Kalkül an, nach dem Motto: „Die Europäer wissen nun alle, wie gut das Redmi Note 7 und 8 waren, lass uns denen doch jetzt ein schlechteres Gerät als Redmi Note 9 verkaufen.“ Jetzt aber zum eigentlichen Fazit:

Die neuen Redmi-Modelle (man unterscheidet eine Redmi-Reihe und eine Redmi-Note Reihe bei Xiaomi) stehen vor der Tür und es wird wohl gleich 3 weitere Modelle für den Preisbereich um die 100€ geben. Das Redmi 9 wurde bereits vorgestellt. Das Redmi Note 9 steht aktuell mit einer UVP von 200€ völlig auf verlorenem Flur, wenn man sich die Konkurrenz, oder einfach das 140€ teure Redmi Note 8 anschaut. Das Redmi Note 9S kratzte in den letzten Wochen auch schon an der 160€ Marke und die 3/64GB Version des Redmi Note 9 kann ich nur zu einem Preis von 120-130€ im Ansatz empfehlen.

Das Design ist Xiaomi typisch grundsolide und der klassische Fingerabdrucksensor auf der Rückseite macht einfach einen sehr guten Job. Auf Kratzer muss man einfach achten bei einer Kunststoffrückseite, aber im Lieferumfang bietet man ja bereits eine passende Hülle an. Das Display ist super und auch am Empfang gibt es nichts zu meckern. Der Prozessor ist spürbar schwächer als der des Redmi Note 9S und 3D Spiele machen nicht wirklich Spaß mit dem Gerät. Die 3 GB RAM sorgen im normalen Multitaskingbetrieb durchaus schon für Einschränkungen. Wenn man sich für das Redmi Note 9 entscheidet, dann muss man wenigstens für die 4GB RAM investieren. Die Kamera ist für normale Bilder allemal ausreichend, aber auch bei Videos gibt es deutliche Probleme. Dann wäre da noch die Akkulaufzeit, die mit 11 Stunden zwar nicht schlecht ist, aber dem 5000 mAh Akku nicht angemessen. Es bleibt also dabei: Das Redmi Note 9 ist völlig überflüssig und die Alternative lautet Redmi Note 8 oder man legt aktuell 20€ drauf und bekommt ein Redmi Note 9S. Beide Geräte sind in allen Belangen überlegen. Solange das Redmi Note 9 nicht für 120-130€ im Angebot ist, verzichten wir auf eine Kaufempfehlung für dieses Gerät!


Gesamtwertung
80%
Design und Verarbeitung
80 %
Display
85 %
Leistung und System
70 %
Kamera
75 %
Konnektivität
90 %
Akku
80 %

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Kommentare

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Jens
Gast
Jens (@guest_78977)
3 Jahre her

Moin mich würde mal interessieren ob die Installation des Xiaomi.EU ROM auf dem oben genannten Handy möglich ist?

Mike
Gast
Mike (@guest_69500)
4 Jahre her

Bis Mo 19.10.20 bei Mediamarkt & Saturn im diversen Farben für 125 Euro zu bekommen. Denke das ist dann der Abverkauf.

Repnek
Gast
Repnek (@guest_67069)
4 Jahre her

Ich muss ehrlich sagen, das perfekt gerät für mich, fast.
Keine Benachrichtigungled…. Das ist für mich ein absolutes NoGo.

fehlerteufel
Gast
fehlerteufel (@guest_64524)
4 Jahre her

Fehler im Text, der Note9S hat einen Snapdragon, es sollte wohl Note9Pro heissen?:
“Noch ein wichtiger Hinweis für die Custom ROM Nutzer und Modder. Durch den Mediatek Prozessor wird es kaum Custom ROMs für das Note 9S geben. Für alle normalen Nutzer ist dies aber kein Nachteil.”
 

Steinlaus
Gast
Steinlaus (@guest_64501)
4 Jahre her

Hier sollen offensichtlich schnell die Käufer abgezogen werden, die bisher gute Erfahrungen mit der Note-Reihe gemacht haben und nun denken, ihr Note 4/5/6 günstig vollwertig upgraden zu können. Dass ihr Note 9 aber nur ein “Abfallprodukt”- und beileibe nicht der echte Nachfolger ist, erfahren sie natürlich nicht. Wer sich nicht täglich mit der Chinahandy-Thematik beschäftigt, fliegt hier kräftig auf die Schnauze.

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