CPU | Snapdragon 730 - 2 x 2,2GHz + 4 x 1,8Ghz |
---|---|
RAM | 6 GB RAM, 8 GB RAM |
Speicher | 64 GB, 128 GB, 256 GB |
GPU | Adreno 618 - 500MHz |
Display | 2400 x 1080, 6,7 Zoll 120Hz (IPS) |
Betriebssystem | HyperOS - Android 10 |
Akkukapazität | 4500 mAh |
Speicher erweiterbar | Hybrid |
Hauptkamera | 64 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple) |
Frontkamera | 20 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Ja |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 5, 8, 34, 38, 39, 40, 41 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 208 g |
Maße | 165,3 x 76,6 x 8,8 mm |
Antutu | 309501 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Xiaomi |
Getestet am | 13.01.2020 |
Inhaltsverzeichnis
Das chinesische Redmi K30 ist vermutlich die Vorlage für das zukünftige Pocophone X2. Wie man es von Redmi gewohnt ist, kommt wieder starke Hardware zu einem niedrigen Preis zum Einsatz. Auch an Alleinstellungsmerkmalen mangelt es dem Redmi K30 nicht: So darf sich das Smartphone auf die Fahne schreiben, erstmalig ein 120Hz-Display in der Mittelklasse zu verwirklichen. Zudem wird die noch nicht erhältliche 5G-Version das wahrscheinlich günstigste 5G Handy bisher. Weiterhin lässt sich vermuten, dass der neue 64 Megapixel Sensor von Sony neue Fotografie-Standards im Preisbereich unter 300€ setzen wird. Gründe gab es für uns also genug, das Redmi K30 einem ausführlichen Test zu unterziehen. Ob uns das Smartphone in der Praxis überzeugt hat, erfahrt Ihr nun im folgenden Testbericht!
Das Poco X2 für Europa?
Das chinesische Redmi K20 stellte die Vorlage für das Xiaomi Mi 9T dar. Die Vermutung lag also nahe, dass das Redmi K30 im Frühjahr als Xiaomi Mi 10T den europäischen Markt erreichen wird. Diese Annahme hat sich aber vermutlich als falsch herausgestellt, denn alles deutet nun daraufhin, dass das Redmi K30 die Vorlage für das Pocophone X2 darstellt. Ob sowohl das Redmi K30 in der Standard- als auch in der 5G Version in Europa erscheinen werden, ist noch ungewiss. In der folgenden Tabelle findet Ihr die Spezifikationen der neuen Redmi K30 Geräte im Vergleich mit dem alten Xiaomi Mi 9T.
8 Megapixel Weitwinkel 2 Megapixel Makro 2 Megapixel Bokeh 20 Megapixel Frontkamera 2 Megapixel Bokeh Front 8 Megapixel Weitwinkel 5 Megapixel Makro 2 Megapixel Bokeh 20 Megapixel Frontkamera 2 Megapixel Bokeh Front 8 Megapixel Telefoto 13 Megapixel Weitwinkel 20 Megapixel Frontkamera 6/128GB – 217€ 8/128GB – 243€ 8/256GB – 281€ 6/128GB – 293€ 8/128GB – 331€ 8/256GB – 371€ 6/128GB – 2099 Yuan ca. 271€ 8/256GB – 2599 Yuan ca. 336€
Redmi K30
Redmi K30 5G
Redmi K20 / Mi 9T
Display:
6,67 Zoll, LCD-Display, 120 Hz, 2400 x 1080 Pixel, 20:9
6,67 Zoll, LCD-Display, 120 Hz, 2400 x 1080 Pixel, 20:9
6,39 Zoll, AMOLED-Display, 60 Hz, 2340 x 1080 Pixel, 19,5:9
Maße:
165,3 x 76,6 x 8,79 mm, 208g
165,3 x 76,6 x 8,79 mm, 208g
156,7 x 74,3 x 8,8 mm, 191g
Hardware:
Snapdragon 730G, Adreno 618
Snapdragon 765G, Adreno 620
Snapdragon 730, Adreno 618
Kamera:
64 Megapixel SONY IMX686
64 Megapixel SONY IMX686
48 Megapixel SONY IMX582
Akku:
4500mAh, 27 Watt
4500mAh, 30 Watt
4000mAh, 18 Watt
Speicher & Preise:
6/64GB – 1599 Yuan ca. 205€
6/64GB – 1999 Yuan ca. 256€
6/64GB – 1999 Yuan ca. 258€
Die Alleinstellungsmerkmale gegenüber der Konkurrenz haben sich im Vergleich zum Vorgänger Xiaomi Mi 9T deutlich geändert. So wurde die Pop-Up Kamera zugunsten eines Punch-Hole Designs verabschiedet und statt einem AMOLED Display kommt nun ein IPS-Display mit 120Hz zum Einsatz. Zudem ist das Redmi K30 mit 6,67 Zoll Display nochmal deutlich größer geworden. Ob man dies nun als Fort- oder Rückschritt bewertet, liegt im Auge des Betrachters. De facto ist das Redmi K30 ein ziemlich anderes Smartphone als sein Vorgänger.
Die Unterschiede zwischen der 5G-Version und der Standard-Version des Redmi K30 sind mit Ausnahme der 5G-Unterstützung nur marginal. Der Snapdragon 765G liefert ein kleines bisschen mehr Leistung und die 3 Watt mehr Ladepower kann man eigentlich auch vernachlässigen. Da der 5G-Ausbau in Deutschland ohnehin noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird, empfiehlt sich für unsere Breitengrade das günstigere Redmi K30.
Design und Verarbeitung
Vom Seiten des Designs hat sich einiges im Vergleich zum Xiaomi Mi 9T geändert. Statt einer Pop-Up Kamera und Fingerabdrucksensor im Display gibt es nun ein Punch-Hole Design und einen seitlichen Fingerabdruck-Scanner. Zudem ist das Redmi K30 noch größer geworden: Mit Maßen von 165,3 x 76,6 x 8,8 Millimeter und einem Gewicht von 208 Gramm handelt es sich definitiv nicht um ein filigranes Gerät. Gleichwohl haben mich weder das Gewicht noch die Maße während der Testzeit gestört. Zur Entschädigung bekommt man schließlich auch ein sehr großes 6,67 Zoll Display geboten, auf dem die Nutzung von Apps und Multimedia wirklich Spaß macht.
Das Design des Smartphones ist schon ziemlich extravagant. Die Rückseite hat je nach Version einen Farbverlauf von Rot zu Pink, Blau zu Türkis oder Lila zu Lavendel. Auffällig ist das senkrecht angeordnete Kamera-Modul mit verspiegelter Umrandung. Der kreisrunde Ausschnitt hat einen leichten Tiefen-Effekt, in dem man sich beim Anschauen dreidimensional spiegelt – sehr cool. Allerdings hätte sich Xiaomi den “64MP AI SUPER CAMERA – DESIGNED BY REDMI” Schriftzug sparen können. Das Kameramodul ragt 1 Millimeter aus der Rückseite heraus. Verwendet man die mitgelieferte Schutzhülle, schließt diese bündig mit der Kamera ab. Von Seiten der Verarbeitung macht das Handy einen sehr guten Eindruck. Keine Spaltmaße oder Ungenauigkeiten sind vorhanden und das Handy wirkt edel. Während Rückseite und Front aus Glas bestehen, handelt es sich bei dem Rahmen um Kunststoff.
Auf der rechten Seite befinden sich die Lautstärke-Regler und der Fingerabdruck-Sensor. Letzterer ist so positioniert, dass er von einer durchschnittlich großen Hand quasi automatisch beim Greifen des Handys berührt wird. Der Sensor kann auch physisch heruntergedrückt werden und dient somit auch als Power-Button. Die Genauigkeit des Sensors liegt bei mindestens 9/10 Versuchen und die Entsperrung erfolgt sehr schnell. Im Vergleich mit dem In-Display Fingerprint ist der seitliche Fingerabdrucksensor zwar weniger beeindruckend, aber in der Praxis deutlich angenehmer zu nutzen. Alternativ gibt es zur Entsperrung auch noch Face-Unlock über die Front-Kamera. Auch hier gelingt der Unlock sehr schnell, selbst in dunkler Umgebung. So sehr die unkomplizierten Entsperrungsmethoden in der Praxis überzeugen können, so dürften viele Nutzer enttäuscht sein, dass keine Benachrichtigungs-LED vorhanden ist. Auch ein AOD Display fällt durch das IPS Display flach.
Auf der Unterseite befindet sich ein aktueller USB-C Anschluss (2.0), der Lautsprecher und ein Kopfhörer-Anschluss. In den SIM-Slot auf der linken Seite können zwei SIMs oder eine SIM und eine Micro-SD zur Speichererweiterung gleichzeitig eingesetzt werden. Als Lieferumfang gibt es einen 27W Charger mit China-Stecker, eine Silikonschutzhülle und ein USB-C Kabel.
Dass Xiaomi beim Redmi K30 auf neutrale Farbversionen verzichtet und das Handy überdies mit einem gigantischen Display ausstattet, wird sicher nicht alle erfreuen. Auf der anderen Seite begrüßen wir, dass sich so langsam wieder etwas Abwechslung beim Handydesign breitmacht. Ob man das Design mag oder nicht, ist letztendlich eine Frage des Geschmacks. Von Seiten der Verarbeitung lässt das Redmi K30 aber keinen Raum zur Kritik.
Display
Die Display des Redmi K30 hat eine Full-HD Auflösung von 2400 x 1080 Pixel. Auf dem 6,67 Zoll Bildschirm ergibt dies eine sehr gute Pixeldichte von 395ppi, womit einzelne Bildpunkte nicht mehr sichtbar sind. Dies ist aber noch lange nicht Alles: Das markanteste Merkmal des Display ist die 120Hz Anzeige. Während normale Smartphone-Panels mit einer Bildwiederholungsrate von 60Hz arbeiten, werden beim K30 also doppelt so viele Bilder pro Sekunde generiert. Dies sorgt für eine flüssigere Darstellung, insbesondere beim Scrollen in Menüs, den Homescreens und auf Websites. Der Unterschied ist mit bloßem Auge sofort zu sehen, zumindest wenn man etwas sensibel für Displayqualität ist. Es erscheint einfach alles viel flüssiger. Normale 60Hz Displays wirken im Vergleich etwas ruckelig. Im Gegensatz zu Marketing-Features wie 2K-Auflösung kann man hier wirklich von einem Mehrwert sprechen!
Aber es gibt hier auch ein paar Einbußen. Anders als beim Vorgänger Xiaomi Mi 9T kommt im Redmi K30 kein AMOLED, sondern IPS zum Einsatz. Der größte Unterschied liegt zwischen IPS und AMOLED liegt im Kontrast: Während AMOLED Schwarz vollkommen dunkel darstellen kann, gibt es bei IPS-Panels immer ein leichtes Hintergrundleuchten. Das Redmi K30 hat für ein IPS-Display zwar immer noch einen guten Kontrast, aber eben nicht so gut wie bei einem AMOLED-Display.
Sichtbare Probleme hat das Redmi K30 zudem bei der Ausleuchtung. So sind um die doppelte Punch-Hole Notch herum dunkle Flecken vorhanden, die man bei hellen Hintergründen deutlich wahrnimmt. Im Alltag gestört hat mich dies nicht – aber ein Qualitätsmanko ist es definitiv. Wenn man das Display noch weiter kritisieren möchte, wären zudem kleinere Lichthöfe im unteren Bereich des Displays zu nennen. Diese sind allerdings nur bei weißem Hintergrund zu sehen und fallen im Alltag nicht auf.
Von Seiten der Farbdarstellung kann das Redmi K30 ansonsten überzeugen und liefert natürliche Farben. Auch die Helligkeit ist mit 620cd/m2 ausreichend für die Nutzung im Freien. In dem Displayeinstellungen kann man die Farbtemperatur den eigenen Vorlieben anpassen und auch zwischen 60Hz und 120Hz wechseln. Im Gegensatz zu Realme und Oppo gibt es allerdings keine Möglichkeit, die 120Hz für einzelne Apps zu deaktivieren. Vielleicht wird eine solche Funktion noch mit einem zukünftigen Update nachgeliefert. Der Touchscreen registriert bis zu 10 Berührungen gleichzeitig und arbeitet sehr schnell. Zum Schutz vor Kratzern kommt Corning Gorilla Glas 5 zum Einsatz.
Xiaomi kann sich also mit Fug und Recht auf die Fahne schreiben, ein wirklich geniales Feature erstmalig im Preisbereich unter 300€ verwirklicht zu haben. Gleichzeitig stellt das Redmi K30 Nutzer vor eine schwere Wahl: Greift man im Preisbereich unter 300€ zu einem 120Hz Display oder doch zu einem AMOLED Display? Beide Techniken haben Ihre Vorzüge. AMOLED bietet einen besseren Kontrast und eine gleichmäßige Ausleuchtung. Bei 120Hz bekommt man dafür ein gefühlt wesentlich flüssigeres Nutzungserlebnis. Ich selbst könnte mich nur schwer zwischen den beiden Features entscheiden… Wie sieht es bei Euch aus?
Leistung
Hinsichtlich der Performance hat sich nicht viel zum Vorgänger verändert. Statt dem Snapdragon 730 kommt nur der 730G zum Einsatz. Der Adreno 618 Grafikprozessor der Gaming-Version hat einen etwas höheren Takt von 575 MHz statt 500 MHz. Die Rechenleistung bleibt mit einem Enerspiesparcluster aus 6 x 1,8 GHz Kryo 470 Silver Kernen und 2 Kryo 470 Gold Kernen à 2,2GHz aber gleich. Der Snapdragon 730G wird ebenfalls im stromsparenden 8 Nanometer-Verfahren gefertigt und arbeitet somit ausreichend energieeffizient.
Für ein Smartphone unter 300€ ist das Redmi K30 mit dem Snadragon 730G gut aufgestellt. In den Benchmarks kann sich das K30 gut positionieren und wird erst vom Mi 9T Pro mit Snapdragon 855 Prozessor deutlich abgehängt.
Antutu (v9)An Speicher gibt es 6 oder 8GB LPDDR4x RAM und 64, 128 oder 256GB UFS 2.1 Speicher. Der interne Speicher bringt es auf sehr gute 500MB/s read und 250MB/s write. Der Arbeitsspeicher schafft es ebenfalls auf gute 18,5GB/s.
In Apps und System gibt es nur sehr geringe Ladezeiten. Dies kann man von einem Handy über 200€ mittlerweile erwarten und das Redmi K30 enttäuscht hier auch keinesfalls. Zudem wird der subjektive Eindruck von Geschwindigkeit noch einmal durch die 120 Hz gesteigert.
Was das Thema Gaming angeht, so stellen die 120Hz für Zocker natürlich ein besonders interessantes Feature dar. Insbesondere bei Action-Games und Shootern wird das Gameplay durch die höhere Refresh-Rate deutlich aufgewertet. Beachten sollte man allerdings, dass nicht jedes Spiel 120 FPS kompatibel ist. So fehlt für Fortnite und PubG aktuell noch die 120 FPS Unterstützung und die Anzeige ist auf 60FPS limitiert. Diese Titel würde das Redmi K30 aber auch nicht mit 120FPS ohne sichtbare Framedrops schaffen.
Asus hat für das ROG 2 allerdings eine Liste mit kompatiblen Games zusammengestellt. Ich habe Dead Trigger 2, Mortal Kombat, und Shadow Fight 3 auf dem K30 ausprobiert. Die 120Hz Anzeige sorgt erfolgreich für eine erheblich flüssigere Darstellung. Wenn ihr möchtet, dass ich einen bestimmten Titel ausprobiere, hinterlasst einen Kommentar. Die Temperatur-Entwicklung beim Gaming bleibt in einem akzeptablen Rahmen. Auf der Rückseite wird das Smartphone maximal 43°C warm.
Das MIUI System harmoniert ansonsten sehr gut mit dem Snapdragon 730G und dem 120Hz Display. Kurze Zeit nach dem Release gab es einige Beschwerden über Ruckler im System. Diese wurden inzwischen weitestgehend behoben. Hier und da (z.B. in der Kamera-App) hat man immer noch den Eindruck, dass die Darstellung kurz stottert, allerdings passiert dies nur noch sehr selten. Wer sich davon wirklich gestört fühlt, kann in den Entwickleroptionen die Animationsgeschwindigkeit auf 0,5x stellen. Danach ist nichts mehr davon zu sehen.
System
Das Redmi K30 läuft aktuell mit MIUI 11 auf Android 10 Basis. Da es sich die China-Version handelt, gibt es das System bisher nur in englischer Sprache und ohne Google Playstore. Der Playstore kann allerdings mit der Google Installer 3 App per Knopfdruck installiert werden. Danach bleibt als Systemsprache zwar weiterhin nur Englisch, allerdings kann man zumindest problemlos auf die gewohnten Apps zugreifen. Für Netflix und Amazon Prime Video fehlt der China-Version außerdem die Widevine Zertifizierung, sodass HD-Qualität nicht zur Verfügung steht. Für YouTube gilt das natürlich nicht.
Wer das Redmi K30 mit deutscher Sprache nutzen will, sollte sich aktuell die Xiaomi.eu ROM installieren. Alternativ kann man aber auch einfach warten, bis das Smartphone irgendwann als Global Version nach Europa kommt.
Bei MIUI handelt es sich um ein stark angepasstes System mit extrem vielen Einstellungsmöglichkeiten. Wie beim iPhone und den meisten chinesischen Herstellern werden Apps alle auf dem Homescreen platziert und können dort in Ordner organisiert werden. Zur Bedienung stehen entweder die klassischen On-Screen-Tasten oder Full-Screen Wischgesten zur Verfügung. Beides funktioniert in der Praxis gut. Ansonsten lässt sich im System sehr viel entdecken. Für Gamer steht ein Game-Turbo Modus zur Verfügung, der Benachrichtigungen beim Zocken unterdrückt und die Leistung optimiert. Dieser kann auch die FPS anzeigen, allerdings stoppt die Anzeige fehlerhafter Weise bei 60FPS, auch wenn eigentlich eine höhere Framerate erzielt wird. Dies ist aber definitiv ein Bug, der bald behoben wird.
Einzelne Apps und Dateien lassen sich mit einem Passwort sperren und man kann sogar ein unabhängiges Zweit-Profil einrichten, das sich über die Eingabe eines anderen Entsperr-Codes starten lässt. Die Anzeige von Benachrichtigungs-Icons in der Status-Leiste kann mittlerweile auch wieder aktiviert werden. Zudem gibt es im MIUI 11 nun einen Dark-Mode. Auf dem IPS-Display sieht dieser aber nicht ganz so beeindruckend aus wie auf einem AMOLED.
Kamera
Ein Trends für das Jahr 2020 steht bereits fest: So viele Kameras in ein Smartphone packen, wie nur irgendwie möglich ist. Das Redmi K30 ist hier ein Paradebeispiel. Im Folgenden also erstmal eine kleine Auflistung der einzelnen Kameras und Ihrer Funktionen:
- Hauptsensor: 64 MP Sony IMX 686, f/1.9, 26mm (), 1/1.7″, 0.8µm, PDAF
- Ultraweitwinkel: 8 MP OmniVision ov8856, f/2.2, 13mm
- Makrosensor: 2 MP, f/2.4, 1/5″, 1.75µm
- Tiefensensor: 2 MP, f/2.4, 1/5″, 1.75µm
- Selfie: 20 MP Samsung S5k3t2, f/2.2, 27mm, 1/3.4″, 0.8µm
- Selfie Tiefensensor: 2 MP GC02M1, f/2.4, 1/5″, 1.75µm,
Spektakulär an dem ganzen Haufen von Kameras sind eigentlich nur 2 Sensoren. Insbesondere der 64 Megapixel Sensor von Sony ist eine Besonderheit. Er stellt das Upgrade des 48MP Sensors dar, der 2019 in so gut wie jedem Flagship verbaut wurde. Dass der Sensor es in sich hat, konnte das Redmi K30 bereits in einem Kamera-Vergleich mit dem Xiaomi Mi 9 demonstrieren. Weiterhin erhoffen wir uns auch gute Ergebnisse von 20 Megapixel Selfie-Hauptkamera, die von Samsung hergestellt wird. Ansonsten gibt es noch eine Ultraweitwinkel-Kamera mit 8 Megapixel, mit der sich ein größerer Bildbereich einfangen lässt. Die beiden Marko-Sensoren auf der Front- und Rückseite dienen zur Aufnahme des unscharfen Hintergrunds bei Portrait-Fotos. Der Makro-Sensor mit mickrigen 2 Megapixel soll schließlich Aufnahmen aus nächster Nähe erlauben.
Tageslicht
Aufnahmen bei Tageslicht überzeugen mit einer enorm hohen Detailzahl und einer guten Farbdarstellung. Beim weiterem Hereinzoomen zeigt sich, dass das Redmi K30 die abgebildeten Objekte sehr stark konturiert darstellt. Die hohe dynamische Reichweite lässt die Bilder besonders detailreich erscheinen. Dieser Ansatz gefällt zumindest mir deutlich besser als die eher weichere Darstellung der letzten Mi-Generation. Die Farbwiedergabe ist kräftig, selbst ohne aktivieren AI-Modus. Bei genügend Licht zeigen die Bilder fast kein Rauschen. Aufgrund der eher kleineren f/1.9 Blende gilt dies nicht unbedingt für Innenaufnahmen.
Insgesamt handelt es sich hier um die besten Tageslichtaufnahmen, die ich in der Mittelklasse bisher gesehen habe. Insbesondere die enorme Anzahl an Details ist ungeschlagen.
Portraits
Auch die Portrait-Aufnahmen gelingen dem Redmi K30 gut. Gelegentlich werden ein paar Haare fälschlicherweise als Hintergrund erkannt, aber insgesamt sieht der Effekt natürlich aus. Da für die Abtrennung von Vorder- und Hintergrund ein 2MP-Tiefensensor verantwortlich ist, kann man die Fotos mit normalem Abstand zur Person schießen. Im Vergleich zur Vorgänger-Version hat das Redmi K30 zudem eine wesentlich natürlichere Hautdarstellung.
Nachtaufnahmen
Nachtaufnahmen gelingen dem Redmi K30 für seinen Preisbereich gut. Die Bilder haben noch eine recht hohe Detailzahl und auch das Rauschen hält sich in Grenzen. Im Vergleich mit den Aufnahmen bei Tageslicht ist hier allerdings kein großer Qualitätszuwachs zur Vorgänger-Version zu vermerken. Eventuell wird ein passender GCam Mod hier in Zukunft noch mehr aus dem Sensor herausholen.
Selfies
Die Frontkamera sorgt insgesamt für gute Aufnahmen mit einer hohen Schärfe und vielen Details. Xiaomi hat mit dem 20 Megapixel-Sensor von Samsung definitiv zu guter Hardware gegriffen und die Software auch gut angepasst. Schade ist lediglich, dass die Kamera über einen festen Fokuspunkt verfügt. Selfies mit großem Abstand zum Gesicht wirken daher etwas unscharf.
Eine Portrait-Funktion wurde auch integriert. Die Abtrennung gelingt gut, allerdings nicht besser als die softwarebasierten Selfie-Portraits, die Xiaomi normalerweise mit nur einer Kamera realisiert. Die zweite Linse entpuppt sich somit als vollkommen unnötig.
Makro-Aufnahmen
Auch bei den Makro-Aufnahmen zeigt sich, dass es Xiaomi eher darum ging, einen weiteren Sensor in das Kamera-Setup zu packen, als dem Nutzer einen Mehrwert zu schaffen. Wie es sich bei einer 2 Megapixel Auflösung vermuten lässt, sind die Makro-Aufnahmen sehr körnig. Wenn man denn wirklich mal ein Objekt aus wenigen Zentimetern fotografieren möchte, benutzt man lieber die Hauptkamera mit digitalem Zoom.
Ultraweitwinkel
Die Ultraweitwinkel-Aufnahmen sind… brauchbar. Die Farben wirken etwas übersättigt und an den Rändern ist eine deutliche Verzerrung sichtbar. Um ein paar Fotos bei Whatsapp zu verschicken, sind die Bilder ausreichend. Ein wirklich schönes Bild wird man aber kaum aus dem Sensor herauskitzeln.
Videos
Videos zeichnet das Redmi K30 mit einer Auflösung von 4K mit 30FPS auf. Für 4K Aufnahmen mit 60FPS ist der Snapdragon 730 nicht leistungsstark genug. Die Detailzahl der Aufnahmen ist überzeugend und auch die Farben sind angenehm stark. Hervorzuheben ist auch die sehr gute Stabilisierung (EIS), die auch bei 4K Aufnahmen und Full-HD Aufnahmen mit 60FPS einen guten Job verrichtet. Die Qualität der Frontkamera-Aufnahmen ist auch gut, allerdings gibt es hier Xiaomi-typisch keine Stabilisierung.
Fazit zur Kamera
Das Redmi K30 ist ein hervorragendes Foto-Handy. Dies liegt aber ganz sicher nicht an der ganzen Menge an Kameras, sondern vielmehr am genialen 64 Megapixel Sensor von Sony. Dieser liefert Fotos von einer hervorragenden Qualität, die sich auch hinter deutlich teureren Smartphones nicht verstecken muss. Weniger spektakulär sind dafür die Ultraweitwinkelkamera, der Makro-Sensor und die zweite Selfie-Kamera.
Konnektivität
Das Redmi K30 ist bisher nur auf dem chinesischen Markt erschienen, dementsprechend sind die unterstützen Netzfrequenzen noch nicht für den europäischen Markt geeignet:
FDD-LTE :B1 / B3 / B5 / B8
TDD-LTE :B34 / B38 / B39 / B40 / B41
Für Deutschland fehlt unter anderem LTE Band 20, das von O2/Eplus flächendecken verwendet wird. Insofern empfiehlt sich das Warten auf die Global Version. Der Netzempfang ist ansonsten stark und ich hatte keine Probleme, das mobile Internet zu nutzen. Die Gesprächsqualität bei Telefonaten ist von guter Qualität und auch die Freisprech-Funktion kann verwendet werden. VoLTE und Voice over Wifi lassen sich mit dieser Tastenkombination freischalten. Ansonsten gibt es noch Bluetooth 5.0 und Wifi 5 (.ac-Standard). Auch hier ist die Verbindung stark und zuverlässig.
An Sensoren packt Xiaomi neben den Standards (Helligkeit, Näherung und Beschleunigung) noch ein Gyroskop und einen E-Kompass in das Smartphone. Außerdem gibt es NFC zum kontaktlosen Bezahlen und einen Infrarot-Sender. Ein FM-Radio ist ebenfalls vorhanden. Der Lautsprecher hat einen guten, räumlichen Klang mit einer ordentlichen Lautstärke und einem Hauch von Bass. Auch der 3,5mm Kopfhörer-Anschluss kann mit einer sehr guten Klangqualität überzeugen.
Zur Standortbestimmung verwendet das Redmi K30 GPS, A-GPS, Beidou, Glonass und Galileo Satelliten. Der Standort ist nach wenigen Sekunden auf 3 bis 4 Meter genau bestimmt und auch während der Navigation gab es keine Probleme.
Akku
Im Redmi K30 wurde ein großer 4500mAh Akku verbaut. Diese Kapazität hört sich erstmal gigantisch an. Allerdings muss man beachten, dass das Redmi K30 auch ein enorm großes Display mit sehr hoher Bildwiederholungsfrequenz mit Strom versorgen muss. In Anbetracht dessen ist die Akkukapazität gut, aber nicht spektakulär, wie etwa beim Xiaomi Mi 9T. Dieser Eindruck wird auch von dem Ergebnis im PC-Mark Battery-Test untermauert:
Akkulaufzeit Einheit: StdIn der Praxis ist die Laufzeit für auch für anspruchsvolle Nutzer ausreichend. In der Praxis lässt sich das Handy etwa 9 Stunden aktiv nutzen. In meinem Fall genügte die Laufzeit meistens für 1,5 Tage. Durch das Deaktivieren der 120Hz bekommt man je nach Nutzungsprofil etwa 20% mehr Laufzeit. Prinzipiell lässt sich hier festhalten, dass “normale” Apps, das System und Multimedia nicht erheblich mehr Akku mit 120Hz verbrauchen. Der Verbrauch bei einer Stunde YouTube mit niedriger Helligkeit liegt beispielsweise bei 7% mit 120Hz und 5% bei 60Hz. Anders sieht es dafür beim Gaming aus, da hier auch wesentlich mehr Leistung benötigt wird, um die FPS zu steigern. Hier verbraucht das Redmi K30 mit 120Hz gut und gerne 20 bis 25% Akku pro Stunde.
Aufgeladen wird das Redmi K30 mit einem starken 27 Watt Netzteil. Die Ladezeit von 0 auf 100% beträgt in unserem Test lediglich eine Stunde und 7 Minuten. Wer sich die 5G Version besorgt, kann das Smartphone mit 30W laden, was allerdings kaum schneller vonstatten gehen wird.
Testergebnis
Das Redmi K30 ist ein Handy, das polarisiert. Dies beginnt allein schon bei dem enorm großen Display und der Frage, ob man lieber ein 120Hz- oder AMOLED Panel verwendet. Auch Xiaomis Abkehr vom Pop-Up Design hin zur Dual-Punch-Hole Notch wird sicher nicht jeden begeistern, ebenso wenig wie der Verzicht auf eine Benachrichtigungs-LED.
Von diesen diskussionswürdigen Punkten abgesehen, leistet das Redmi K30 aber ein sehr rundes Paket. Die Kamera ist bisher die beste aus dem Hause Xiaomi, wenn man mal vom überteuerten Xiaomi Mi Note 10 absieht. Das Display ist auch ohne AMOLED-Technik eine Wucht und der Snapdragon 730G Prozessor sorgt für ein sehr schnelles System und auch genügend Reserven zum Gaming.
Mir hat das Redmi K30 sehr viel Spaß beim Testen gemacht und ich werde es als meinen Daily-Driver gegen das Xiaomi Mi 9 tauschen. Gleichfalls kann ich aber auch verstehen, wenn man dem AMOLED-Display ohne Notch des Mi 9T (Pro) den Vorzug gibt.
Aktuell sollte man allerdings ohnehin noch kein Redmi K30 kaufen, sondern auf die Global Version des Smartphones warten. Zudem liegen die Preise der Onlineshops noch deutlich über den 217€, die Xiaomi für die 6/128GB Version des K30 verlangt.
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Hallo, ich nutze zur Zeit noch mein Redmi 9T Pro welches ich 2019 gekauft habe und bin eigentlich noch zufrieden…nun habe ich ein Angebot von DHGate für das Redmi K30 Pro Zoom Edition 8/256 für 249€… es hat kein Band 20 und noch Android 10 und muss wahrscheinlich mit der aktuellen MIUI Rom geflasht werden…ich liebäugele damit, aber soll ich es wirklich kaufen um einen Nachfolger für mein 9tpro zu finden? Ich bitte um einen Ratschlag, ihr coolen Chinahandys Jungs…😉
Alter Schwede. Xiaomi bringt das Poco X2 für unseren Markt raus, wenn kaum mehr ein Hahn danach kräht…
Warum ist das oppo X10 bei den kamera Bestenlisten vor dem k 30 obwohl das K30 im bei den kamera Punkten deutlich besser ist als das oppo x10m könnt ihr das Mal aktualisieren?
Ist der Rahmen wirklich aus Plastik? In diesem Test reden die von einem Metallrahmen: https://www.notebookcheck.com/Test-Xiaomi-Redmi-K30-5G-5G-Smartphone-mit-120-Hz-Bildschirm-zum-Schnaeppchenpreis.452959.0.html
Und auch auf TradingShenzhen steht Glas und Metall bei den specs. Leider kam das K30 noch immer nicht bei JerryRigEverything an. ^^
Und was sind so die SAR-Werte bei den 5G bzw. 4G-Varianten?
Wir haben leider keine Angabe für unser chinesisches Testgerät!
Ja, der Rahmen besteht aus Kunststoff.
Moin,
Jemand eine Ahnung wie der Empfang im Telekom Netz ist trotz fehlendem Band 20?
Das kann man nur selbst ausprobieren. Die Telekom hat mittlerweile sehr viel Band 8, was bei mir in Würzburg und Umgebung problemlos funktioniert. Verallgemeinern kann man da nichts, aber wenn man auf Band 20 verzichten will, dann am besten mit der Telekom.
Beste Grüße
Jonas