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Nachdem Benjamin vor ein paar Tagen erst die Redmi AirDots 3 Pro im Test hatte, kommt nun das etwas günstigere Geschwisterchen in Form der Redmi AirDots 3 (ohne Pro). Optisch sind die beiden Earbuds komplett unterschiedlich aufgebaut und auf den ersten Blick würde man keine Zugehörigkeit zueinander erkennen. Ob der kleine Earbud dem großen hier die Show stiehlt, erfahrt ihr im folgenden Test.
Redmi AirDots 3 Pro | Redmi AirDots 3 | ||
Ohrhörer Maße: | 25,4 x 20,3 x 21,3mm, 4,9g, Schutz: IPX4 | 28 x 16 x 21mm, 4,6g, Schutz: IPX4 | 26,65 x 16,4 x 21,6mm, 4,1g |
Akku: | 35mAh | 43mAh | 43mAh |
Ladecase Maße: | 65 x 48 x 26mm, 55g | 65 x 42 x 32mm, 51g | 62 x 40 x 27,2mm, 35,4g |
Akku/Ladecase: | 470mAh, Laden: USB-C | 600mAh, Laden: USB-C | 300mAh, Laden: MicroUSB |
Konnektivität: | Bluetooth 5.2 | Bluetooth 5.2, AptX | Bluetooth 5.0 |
Sound: | 9mm Treiber | Hybrid: Dynamischer & BA | Einzeln: Titan-Dynamisch |
Preise: | 299 Yuan, ca. 38€ | 199 Yuan, ca. 25€ | 99 Yuan, ca. 12€ |
Design, Verarbeitung & Lieferumfang
Mal abgesehen von der Verpackung, sind die beiden Earbuds und deren Ladeschalen wirklich komplett unterschiedlich. Während die Pro-Version auf ein flaches Ladecase und sehr ergonomisch anmutende Kopfhörer setzt, belebt man mit den Redmi AirDots 3 die ursprüngliche Version 2 wieder neu.
Es kommt also eine bauchige große Station mit Abmessungen von 6,5 x 4 x 3 cm (L x B x H) zum Einsatz. Gemeinsam haben die beiden neuen Redmi AirDots Modelle den USB Type-C Ladeanschluss.
Auf silberne Elemente wird hier verzichtet, dafür werden die Redmi AirDots 3 in drei verschiedenen Farben, nämlich Pink, Weiß und (dunklem) Blau ausgeliefert.
Die eigentlichen Earbuds haben sich zu den Vorgängermodellen kaum verändert. Sie sind mit 2,8 x 1,8 x 1,3 cm (L x B x H) sehr handlich und erinnern nach wie vor leicht an eine Tablette. Hinzugekommen ist jedoch ein Näherungssensor auf der Innenseite.
Vorherrschende Materialien sind natürlich Kunststoff sowie ein engmaschiges Kunstfasergitter vor dem 5 mm Lautsprecherausgang. Korpus der Kopfhörer und Ladestation teilen sich immer die ausgewählte, matte Farbe, während die Touch-Flächen auf den Earbuds in einer dunkleren glänzenden Farbe gehalten sind. Während Xiaomi die Status-LEDs der Earbuds verbannt, bleibt Redmi dieser treu. In beiden Earbuds sitzt jeweils eine.
Der kleine Kontrast macht sich gut und die Earbuds und die Station einwandfrei verarbeitet. Wobei mir der Haltepunkt für den Deckel der Station fehlt, der fällt nämlich etwas leicht zu.
Lieferumfang der Redmi AirDots 3
Wer die Farbe der Earbuds erfahren will, kann sich schon anhand der Verpackung rückversichern. Diese erstrahlt in der gewählten Farbe und hat, was den Aufdruck angeht, ein neues und schlichteres Design spendiert bekommen. An der grundsätzlichen Form hat sich aber nichts geändert.
- Bedienungsanleitung (chinesisch)
- USB Type-C auf USB-A Kabel (28 cm)
- Ladestation (600 mAh / 5V)
- Drei Paar Aufsätze (S, M, L – in Kopfhörerfarbe)
Tragekomfort
Ich habe es damals schon bei den Redmi und Xiaomi AirDots Youth Edition geschrieben und es trifft nach wie vor auch auf die Redmi AirDots 3 zu: Durch ihre einfache und kleine Bauweise sitzen Sie hervorragend im Gehörgang. Die Earbuds berühren kaum das Ohr und können nach Belieben eingedreht werden.
Ich hatte die Kopfhörer über mehrere Stunden in den Ohren und kann sagen, dass diese für alle Ohr-Typen geeignet sein sollten, selbst kleine Ohren kommen mit der Form gut zurecht. Falls der Halt doch nicht optimal sein sollte, sind die AirDots 3 perfekte Kandidaten für nachgekaufte Stöpsel aus Formschaum, welche nicht nur den Tragekomfort, sondern auch den Sound verbessern können. Ab einer bestimmten Größe wird es aber Eng in der Ladebox.
Was das Gewicht angeht, hat man unterdessen keine Probleme, die Earbuds wiegen jeweils 4,5 Gramm, die Station lediglich 41 Gramm. Ebenfalls geschützt ist man gegen Spritzwasser. Redmi versieht die AirDots 3 mit einem IPX4 Schutz, damit sind sie gegen Spritzwasser geschützt, wirklich planschen sollte man mit den Kopfhörern aber nicht.
Soundqualität der Redmi AirDots 3
Da ist er nun, der Soundvergleich zwischen Redmi AirDots 3 Pro und AirDots 3. Etwas wunderlich ist der Verzicht auf aptX bei dem Pro Modell, während beim normalen Modell aptX Adaptiv zum Einsatz kommt. Dafür haben die AirDots 3 (ohne Pro) kein ANC. Auf Bluetooth 5.2 setzen beide.
In ebenfalls komplett unterschiedlichen Ausführungen werden die Earbuds mit Lautsprechern bestückt. Während in der Pro-Variante einfach nur ein 9 mm Treiber ohne große Besonderheiten zum Einsatz kommt, sind es in der non Pro Version gleich zwei Treiber! Ein „ausbalancierter“ Treiber wird mit einem dynamischen Treiber kombiniert. In der Theorie werden die Signale auf die Komponenten aufgesplittet, die für den jeweiligen Tonbereich am besten geeignet sind. Ob das hier auch der Fall ist, finden wir sogleich heraus.
Frequenz: | 20–20000 Hz |
Bluetooth: | 5.2 |
Chipset: | QC 3040 |
Maximale Leistung | k.A. |
Reichweite: | 15 Meter |
Modellnummer: | TWSEJ08LS |
Widerstand: | 32 Ohm |
Einzelnutzung: | Ja |
Lautstärke: | 98 dB |
Apt-X: | Ja – aptX Adaptive |
Codecs: | A2D, HFP 1.7, HSP 1.2, AVRCP 1.6, SBC, SPP, ACC, aptX Adaptive |
Akkukapazität EB: | 43 mAh / 5 V |
Akkukapazität LS: | 600 mAh / 5 V |
Wasserresistenz: | IPX4 |
Sound
Kurzer Ausflug zu den AirDots 3 Pro. Benjamin empfand die Mitten als etwas mager, die Bässe kräftig aber unpräzise. Allgemein ganz ok, aber abgesehen von ANC nichts Herausragendes. Können die AirDots 3 mit ihrer Treiberkombination hier punkten?
Nun zuerst einmal ist mir aufgefallen, dass die AirDots 3 bis zur maximalen Lautstärke hin stabil bleiben, aber auch nicht super laut werden. Für das Gehör und den Pegel ist das sicher ein Vorteil, einigen könnte der maximale Output aber immer noch zu wenig sein.
Deutlich besser sind die Mitten gelungen. Von unrund und blechern kann hier nicht die Rede sein. Stimmen kommen gut und klar rüber. Redmi nimmt sich hingegen lieber bei den Höhen etwas zurück, was schade ist, da sich gerade bei zwei Treibern in In-Ears anbietet, einen kleinen Hochtöner zu verbauen. Sei’s drum, das Gebotene ist keineswegs schlecht, nur bleiben die Spitzen manchmal hinter den Erwartungen, speziell, wenn man instrumentale Musik hört.
Zum Bass: der ist vorhanden und kann weitestgehend mithalten, leidet aber auch hier etwas an mangelnder Präzision bei schnellen Abfolgen. Als Untermalung an den richtigen Stellen überzeugt dessen Klarheit und die sanfte Zurückhaltung.
Ein Kontrolltest mit Ohrstöpseln aus Schaumstoff untermauert den Eindruck. Der Bass und die Tiefen kommen hier noch etwas knackiger zur Sprache, bleiben aber unpräzise in schnellen Passagen. Das Gebotene wirkt aber insgesamt vollständiger.
Was die Schaumstoffstöpsel nicht verbessern, ist die Bühne. Diese bildet sich abseits von normalem Stereo Verhalten nicht wirklich.
Was bleibt, sind insbesondere beim Blick auf den Preis, solide Earbuds die Vieles richtig machen und für die meisten Vollkommen ausreichend sein werden. Im direkten Vergleich mit dem großen Geschwisterchen, würde ich behaupten wollen, dass die Doppel-Treiber-Kombi der Redmi AirDots 3 das qualitativ bessere Klangbild abliefert.
Pairing
Redmi richtet sich bei der Pairing-Methode nach Xiaomi und auch nach den Vorgängern. Der Knopf im Inneren der Station ist also geblieben. Dieser muss betätigt werden, um die Earbuds das erste Mal zu koppeln. Solange die Earbuds angeschaltet bleiben, verbinden Sie sich mit einem bekannten Gerät automatisch.
An- und Abschalten lassen sich die Kopfhörer auch hier nur über die Station. Der Wechsel zwischen den Earbuds ist unkompliziert, kommt aber beim Einsetzen der Kopfhörer in die Station nicht ohne eine Pausierung der Wiedergabe aus.
Leider orientiert sich Redmi auch was die Steuerung anbelangt an Xiaomi. Eine Sprachausgabe gibt es nicht, selbst Signaltöne fallen weitestgehend weg. Die Steuerung ist auch sehr spartanisch.
- Rechts zweimal antippen: Pause /Play
- Links zweimal antippen: Sprachassistent
- L/R einmal antippen, bei Anruf: Annehmen/Auflegen
Damit ist es genauso mies wie bei Xiaomis Air 2 Pro, eigentlich sogar noch mal schlimmer. Ein Lichtblick ist die App, denn da kann die Tastenbelegungen für das Doppeltippen angepasst werden. Ich habe meine auf „nächster und vorheriger Titel“ eingestellt. Anders als bei Xiaomi, bleiben die Einstellungen kurioserweise auch bei einem Gerätewechsel erhalten. Das ist ein klarer Pluspunkt.
App – XiaoAI
Wie auch die Xiaomi Air 2 Pro und deren Vorgänger setzen die Redmi AirDots 3 auf die App XiaoAI. Wer eine detailliertere Beschreibung der App will, kann sich den Test zu den Mi Air 2 Pro kurz zu Gemüte führen.
Für alle anderen sei gesagt, dass diese App nicht zwingend notwendig ist. Sie muss als .APK heruntergeladen werden und ist nicht im Google Play Store oder App Store von Apple verfügbar.
In der App lässt sich die Belegung der Doppeltippen-Funktion verändern, sodass ihr auch einen Titel weiter oder zurückspringen könnt. Die Einstellungen bleiben auch bei Gerätewechsel erhalten, was ein klarer Vorteil von Redmi gegenüber Xiaomi darstellt.
Natürlich lassen sich auch Firmwareupdates installieren und der Näherungssensor an und abschalten. Ich empfehle die App für die Redmi AirDots 3 zumindest einmal zu installieren, um Updates zu installieren und die Steuerung anzupassen.
Sprachqualität
Zwei Mikrofone pro Seite erzeugen bei den Redmi AirDots 3 eine gut verständliche, aber auch sehr hallende Stimme. Der Gesprächspartner konnte mich gut verstehen und umgekehrt galt das natürlich auch. Gemessen an den AirDots 3 Pro scheint es aber weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung der Qualität zu geben.
Jedoch ist nicht nur der Hall ein Ärgernis, sondern auch Umgebungslärm. Dieser wird nämlich nur leicht gefiltert mitübertragen. Zum Telefonieren sollte man also möglichst ruhige Orte aufsuchen. Da schlägt sich die Pro-Version immerhin etwas besser.
Glänzen können beide Earbuds bei der Reichweite. Egal, ob dicke Mauern oder eine Etage dazwischen. Beide Varianten haben über 20 Meter Abstand zum Host Gerät mitgemacht.
Akkuleistung der Redmi AirDots 3
Ein 600 mAh AKku für die Ladestation ist gut gewählt. Sieht man sich die Konkurrenz und natürlich auch die AirDots 3 Pro an, so ist man sogar stark aufgestellt. Bei den Earbuds hat man sich dagegen mit 43 mAh eher etwas unter dem Durchschnitt angesiedelt, liegt aber deutlich über den mageren 35 mAh der Pro Variante.
Trotzdem erreicht man nur etwas mehr als 4 Stunden. Bei 70-80 % Lautstärke ist das immerhin durchschnittlich. Bei 100% Lautstärke im Dauerbetrieb landet man mit etwa 3,5 Stunden leicht unter der Pro-Variante, trotz größerem Akku.
Geladen wird dafür ähnlich schnell. Die Earbuds sind innerhalb einer Stunde vollständig aufgeladen und die Ladestation benötigt typische 1,5 Stunden für eine volle Ladung. Sie liefert dann wieder genügend Saft für 5 vollständige Ladungen beider Earbuds.
Auf Wireless-Charging hat Redmi bei den AirDots 3 verzichtet, schade, aber kein Beinbruch in diesem Preisbereich.
Testergebnis
Redmi hat hier wieder einen hervorragenden Allrounder abgeliefert, der zwar keine Hi-Fi Enthusiasten anspricht, aber für mehr als nur den Einstieg in die True Wireless Welt ausreicht.
Man vollbringt den Spagat und ersetzt nicht nur alle Vorgängermodelle, sondern übertrumpft diese auch. Die alten Earbuds sind allesamt nicht schlecht, trotzdem lohnt sich ein Kauf der älteren Garde nur noch, wenn ihr sie deutlich günstiger bekommt. Kleine Schwächen muss man den Kopfhörern dennoch verzeihen, Sprachqualität und Akkuleistung gehören nicht zu den Besten ihrer Art.
Dafür kann Redmi beim Sound, den allgemeinen Features und eindeutig auch beim Tragekomfort punkten. Dieses Gesamtpaket und eine besser funktionierende Touch Steuerung (als bei den Mi Air 2 Pro) sorgen bei einem Preis von rund 30€ für eine volle Kaufempfehlung.
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Gerade sind die “Redmi Airdots 3” über das letzte DHGate Angebot gekommen – FAKE!
Allerdings so eng am original dran, dass ich 3 portugiesische Youtube Videos gebraucht habe bis es klar war. Am Ende ist es klar wegen des biligen Ladekabels und dem schlechten Sound. Ladeschale Fake – 44g vs. Ladeschale Original anscheinend 52g
Angebot 12€ hääte auch chinahandys.net stuzig machen sollen
Servus,
ich habe sie auch bestellt und sie sind leider Fake. Es stand übrigens im Angebot, dass wir sehr stutzig sind, dass es Originale sind und dass man etwas risikofreudig sein soll. Dennoch hatte ich extra beim Verkäufer nachgefragt. Eröffne beim Verkäufer einen Fall, dass habe ich auch gemacht. Die Kopfhörer unterstützen nämlich kein aptX und das stand (steht) im Titel und den Specs.
beste Grüße
Jonas
Hallo, danke für das Aufgreifen des Komentars- bin froh, dass wir über die Realität von Fakeprodukten schreiben können.
Meine Erstattung ist ohne Probleme wieder zurückgebucht worden. Einen neuen 4$ Gutschein gab es auch – dieser Prozess scheint bei DHGate gut zu funktionieren. Am Ende war ich sicherlich zu naiv was den Preis anging – allerdings hat mich die detailtreue des Fakes schon beeindruckt, vg
Ich habe sie jetzt auch in den Händen, aber ich kann weder aptX aktivieren (die Option wird im BT-Menü gar nicht angezeigt), noch kann ich sie mit der App (XiaoAI Lite Version 2.10.60) verbinden. Wenn ich BT-Geräte suche wird sie von der App leider nicht gefunden. (10s Button Drücken zum Zurücksetzen hat wohl auch keine Funktion).
du hast wahrscheinlich eine dieser billigen Kopien der Kopfhörer erwischt, die bei z.b. AliExpress/Ebay bestimmt 90% ausmachen.
Original gibt’s z.b. bei Banggood
Ich habe die gekauft. Der letzte Mist. Die Airdots2 klingen besser und sind zuverlässiger als die 3er. Bei mir geht AptX nicht mit denen, ich kann es bei mir anwählen aber es springt auf SBC zurück. Die Dinger klingen dumpf und haben keine Bass im Gegensatz zu den 2ern. Eine Hand reicht und die Verbindung ist weg. Oft stottert einer der Dots und manchmal geht einer einfach aus. Die Touchbuttons sind ein Witz und funktionieren nicht. Die out of ear Erkennung funktioniert sporadisch. Für den 3x Preis der 2er bloß nicht kaufen diesen Mist. VG
Jetzt bin ich doch verwirtt, warum sind die “Normalen” Airdots besser als die Pro variante und dennoch günstiger ?
Die Pro-Version bietet active Noise Cancelling. Dafür hat sie aber kein aptX-Codec zur Sound-Übertragung und nur einen Treiber. Laut unserem Test gelingt der Version ohne Pro damit der bessere Sound.
Würde mich über einen Vergleich zu den Realme Buds Air 2 Neo freuen. TWS mit ANC, einem anständigen Mikro und akzeptabler Soundqualität (höre meist Podcasts, wenig Musik) für um die 40 Euro sind interessant.