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RedMagic 9S Pro Test

Getestet von Erik am
Updatezeitraum: ungewiss, ~2-3 Jahre
Bewertung: 87%
Vorteile
  • wie gehabt: brachiale Performance
  • tolles flaches Design
  • schickes AMOLED Full-Screen Display
  • lange Akkulaufzeit, schnelles Aufladen
  • viele Software-Features
  • Gaming-Hardware: Lüfter & Buttons
Nachteile
  • nettes Facelift, aber ohne Vorteile
  • SD8 Gen 3 "Leading" nicht schneller
  • Kamera nicht auf Flagship-Level
  • UDC-Frontkamera: Selfies unbrauchbar
  • kein Updateversprechen
Springe zu:
CPUSnapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz
RAM12 GB RAM, 16 GB RAM
Speicher256 GB, 512 GB
GPUAdreno 750
Display 2484 x 1116, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemMyOS - Android 14
Akkukapazität6500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 50MP (dual) + 2MP (triple)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht229 g
Maße164 x 76,3 x 8,9 mm
Antutu (v10)2195300
Benachrichtigungs-LEDJa
Hersteller
Getestet am31.08.2024

Nubia bringt das neueste Gaming-Smartphone auch nach Europa: Das RedMagic 9S Pro soll das leistungsstärkste Android-Smartphone auf dem Markt sein. Und ist dazu auch noch ausgesprochen preiswert: 650€ für ein aktuelles Flagship samt zahlreichen Gaming-Features unterbietet kein anderer Hersteller.

Die größte Neuerung ist der Snapdragon 8 Gen 3 in der „Leading Version“. Das ist nur ein anderer Name für den SM8650-AC aka „for Galaxy“: Der SD8 Gen 3 durfte bei Samsung etwas höher takten und ist nach einem halben Jahr nicht mehr exklusiv. Um die höheren Taktraten im Zaum zu halten, wurde auch die aktive Kühlung optimiert. Ansonsten ist das RedMagic 9S Pro identisch zum RedMagic 9 Pro (zum Test). Abgesehen von den Benchmarks, gilt auch alles aus dem alten Test für das neue Modell. Schauen wir uns an, ob sich das Facelift lohnt bzw. wie gut das Gaming-Smartphone gealtert ist.

RedMagic 9 Pro vorgestellt Farben 3
RedMagic 9 Pro
RedMagic 9S Pro Test Beitragsbild
RedMagic 9S Pro
ROG Phone 8 Beitragsbild
Asus ROG Phone 8 Pro
Größe 164 x 76,3 x 8,9mm 164 x 76,3 x 8,9mm 163,8 x 76,8 x 8,9mm
Gewicht 229g 229g 225g
CPU Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz
RAM 12 GB RAM, 16 GB RAM 12 GB RAM, 16 GB RAM 12 GB RAM, 16 GB RAM, 24 GB RAM
Speicher erweiterbar Nein Nein Nein
Display 2480 x 1116, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) 2484 x 1116, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) 2400 x 1080, 6,8 Zoll 165Hz (AMOLED)
Betriebssystem Android 14, MyOS Android 14, MyOS Android 14, ZenUI
Akku 6500 mAh (80 Watt) 6500 mAh (80 Watt) 5500 mAh (65 Watt)
kabelloses Laden
Kameras 50 MP + 50MP (dual) + 2MP (triple) 50 MP + 50MP (dual) + 2MP (triple) 50 MP + 13MP (dual) + 32MP (triple)
Frontkamera 16 MP 16 MP 32 MP
Anschlüsse 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM 3,5mm Kopfhörer Anschluss, USB-C, Dual-SIM
Entsperrung Fingerabdruck, Face-ID Fingerabdruck, Face-ID Fingerabdruck, Face-ID
Empfang 5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n41, n66, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n41, n66, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n38, n40, n41, n66, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 34, 66, 38, 39, 40, 41
Zum Testbericht Zum Testbericht

Damit ihr euch nicht durch den Testbericht wühlen müsst, um alle Neuerungen zu finden, hier als Liste im Vergleich zum RedMagic 9 Pro, das wir Anfang 2024 im Test hatten:

  • höher-getakteter Snapdragon 8 Gen 3 „Leading Version“
  • ICE 13.5 Kühlsystem: Reduzierung der Temperatur um 19,5°C statt 18° Celsius
  • RedMagic OS 9.5 mit neuen KI-Funktionen
  • stärkerer Vibrationsmotor
  • neue Farbvariante „Snow White“

Design & Verarbeitung

REDMAGIC 9S PRO FOUR DESIGNS

alle Farbvarianten

Das RedMagic 9S Pro steckt im Gehäuse des Vorgängers mit identischen Abmessungen, lediglich die Farbvarianten wurden leicht überarbeitet. Ganz neu ist die weiße Farbe „Frost“ und unser schwarzes Modell in „Sleet“ sieht jetzt noch dezenter aus. Bei unserem „Sleet“ ist die schicke Riffelung auf der Rückseite sogar leicht zu ertasten.

Schaltet man hier die LED-Beleuchtung aus, geht das Gaming-Handy auch als ganz normales Flaggschiff-Smartphone durch: Es ist einfach ein schwarzer Monolith! Die Vorder- und Rückseite sind komplett plan. Auch die Kameraringe stehen nicht hervor. Nur der LED-Blitz hat einen kleinen Vorsprung, damit die Rückseite nicht flach auf dem Tisch aufliegt und zerkratzt.

Das RedMagic 9S Pro misst 164,0 x 76,4 x 8,9 Millimeter und wiegt 229 Gramm. Das Gewicht kommt vom großen 6500mAh Akku. Eine IP-Zertifizierung hat das Gaming-Smartphone nicht. Die Front wird durch Gorilla Glas 5 geschützt und der Rahmen ist aus Metall.

Alle Elemente am Rahmen sind für ein optimiertes Landscape-Layout angeordnet: Links ist nichts platziert und die wichtigen Elemente oben und unten verdeckt man nicht mit dem Handballen. Oben befinden sich ein klassischer Kopfhöreranschluss, Infrarot-Sender und der zweite Stereo-Lautsprecher. Der andere liegt unten, zusammen mit dem Dual-SIM-Slot und dem USB-C 3 (10Gbit/s, Display-Out) Anschluss. Luft wird vom Lüfter links angesaugt und rechts ausgeblasen. Rechts am Rahmen sind der Powerbutton, Lautstärkewippe, der rote Schieber für den Game-Space und zwei sensitive Schulterbuttons untergebracht.

An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen und das RedMagic 9S Pro sieht nicht nur wie ein Monolith aus, sondern fühlt sich auch so an. Das Handling ist durch den sehr eckigen Rahmen nicht besonders gut – ein OnePlus 12 macht das besser – aber im Landscape-Format passt alles.

Lieferumfang des RedMagic 9S Pro

RedMagic 9S Pro Test Lieferumfang neu

Das RedMagic 9S Pro kommt mit vorapplizierter Schutzfolie. Ein sehr dünnes durchsichtiges Case liegt ebenfalls bei. Das schützt nur die Rückseite sowie Rahmen oben und unten, schränkt dafür aber nicht das Gaming ein. Das 80 Watt Ladegerät samt rotem USB-C-Kabel gehört ebenfalls zum Lieferumfang.

RedMagic hat auch etwas Zubehör im Programm. Dazu zählt ein praktisches Gamepad: Smartphone in der Mitte und haptische Buttons samt Analogstick außen.

Display des Red Magic 9S Pro

Am Display, einem „BOE Q9+ Full Flat FHD+“ Panel, ändert sich beim Facelift nichts. Das AMOLED misst 6,8 Zoll und ist fast Full-Screen: keine Notch und schmale Ränder von 1,5mm bzw. 2,5mm unten. Das Full-Screen Erlebnis wird durch die Under-Display-Camera ermöglicht: Die Frontkamera ist unter dem AMOLED versteckt. Die meiste Zeit sieht man sie nicht. Bei blauem oder grünem Hintergrund schimmert sie hingegen etwas durch.

Das Display des 9S Pro löst mit 2480 x 1116 Pixel auf und erreicht eine Bildpunktdichte von 399 Pixel pro Zoll. Die Bildwiederholrate liegt bei maximal 120 Hertz und das Touchpanel arbeitet mit einer Abtastrate von bis zu 960 Hertz. Die Bildwiederholungsrate kann auf 60, 90 oder 120Hz festgelegt werden oder man überlässt sie der Automatik. Dann hat man 60 Hertz bei ruhendem Bild oder 120 Hertz bei Bewegungen – 90 Hertz sieht man selten. Die maximale Helligkeit hätte man etwas steigern dürfen, aber bei gemessenen 1480 Lux hat man keine Probleme beim Ablesen im Freien.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Die Displayeinstellungen bieten die üblichen Optionen. Die Farbdarstellung bietet drei Modi mit einer frei-einstellbaren Farbtemperatur. Es gibt einen terminier- und einstellbaren Dunkelmodus, Nachtlicht und Lesemodus. Für Videostreaming ist das RedMagic 9S Pro noch Widevine L1 zertifiziert. Netflix erlaubt Full-HD, unterstützt AV1, aber gibt keine HDR-Möglichkeit an.

Für Benachrichtigungen steht ein voll-konfigurierbares Always-on-Display bereit. Noch besser sind aber die LEDs für Benachrichtigungen. Dafür können die LEDs unter den Seitentasten und dem „9S“ hinten eingestellt werden.

Hardware & Leistung

Am wichtigsten war wohl die Leistungskrone für das Gaming-Smartphone. Es kommt weiterhin der Snapdragon 8 Gen 3 zum Einsatz, aber nun in einer leistungsgesteigerten Variante, genannt „Leading Version“ oder „for Galaxy“. Der Cortex-X4 Prime Core darf nun mit 3,4 statt 3,3 GHz takten und die Adreno 750 mit 1 GHz. Der Octa-Core wird weiterhin bei TSMC in 4nm gefertigt und bietet neben dem Prime Core noch 3x Cortex-A720 Performance-Kerne @ 3,2 GHz, 2 x Cortex-A720 Kerne @ 3,0 GHz und 2x Cortex-A520 Effizienz-Kerne @ 2,3 GHz. Verbaut sind LPDDR5x Arbeits- und UFS 4.0 Systemspeicher. Bei RedMagic ist die Speichervariante an die Farbversion gekoppelt: 12/256GB für 649€ oder 16/512GB für 799€. Der UFS 4.0 Speicher erreicht 4 GB/s beim Lesen und fast 3 GB/s beim Schreiben.

RedMagic wirbt mit einem AnTuTu v10-Wert von 2,36 Millionen Punkten. Da schon die Samsung Galaxy Flagships immer vergleichsweise niedrigere Benchmarkergebnisse als die Konkurrenz zeigten und wir quasi einen „for Galaxy“ Chip haben, fällt das Ergebnis beim RedMagic 9S Pro nicht ganz so hoch aus. Reicht das für die Benchmark-Krone oder nicht?

Antutu (v10)
Antutu (v9)
Geekbench Single (v6)
Geekbench Multi (v6)
3D Mark (Wildlife Extreme)

Egal, was nun die Benchmarks sagen, den Snapdragon 8 Gen 3 „Leading Version“ kann man derzeit auch mit 3D-Games nicht vollends ausreizen. Aktiviert man den aktiven Lüfter, kann dieses Gaming-Smartphone auch die maximale Leistung lange aufrechterhalten. Und genau das macht auch den Unterschied. In normalen Smartphones ohne aktiven Lüfter wird man die Spitzenleistung stets nur wenige Minuten abrufen können.

Aber frei vom Thermal Throtteling ist das RedMagic 9S Pro nicht! Nubia setzt bei der „ICE 13.5“ Kühlung auf eine neue Wärmeleitpaste (statt Vapor Chamber?). Der aktive Lüfter dreht mit bis zu 22.000 RPM. Der steht im Gaming-Modus auf Automatik, kann aber auch jederzeit über die Schnelleinstellungen, auch bei der Systemnutzung, manuell geregelt werden.

Ohne Lüfter kommt es im CPU Stress Test zu einer Reduzierung der Leistung, aber mit Lüfter kann die Performance besser aufrechterhalten werden. Nach den Stress-Tests war der Metallrahmen zu heiß, um das Gerät noch in der Hand zu halten. Gleiches Spiel kann man beim 3D Mark GPU-Stress-Test beobachten. Bei voller Leistungsstufe ohne Lüfter wird der Benchmark nach dreiviertel der Laufzeit abgebrochen. Im langsameren Modus “Balance” (der zum Zocken reicht), kommt es nicht zu Throtteling. Schaltet man den Lüfter dazu, kann das RedMagic 9S Pro die volle Leistung im GPU Stress Test konstant abrufen.

System – RedMagic OS 9.5

Die Basis bleibt bei Android 14, aber statt RedMagic OS 9.0 haben wir 9.5 beim Facelift direkt installiert. Der Hersteller wirbt mit über 20 neuen Funktionen, inklusive Künstlicher Intelligenz, die aber nur unter der Haube arbeiten. Dazu gehören z.B. ein KI-Sprachassistent oder effizientere Prozesse im Hintergrund. Bedeutet, wir können das ignorieren und größtenteils als Marketing-Gelaber abtun. Fakt ist: Mit RedMagic OS hat man eine stark angepasste Benutzeroberfläche, die sich optisch stark personalisieren lässt. Auch hat Nubia einige nützliche Zusatzfunktionen parat, die Stock-Android nicht bietet.

Wer ohne einen garantierten Updatezeitraum von +5 Jahren nicht ruhig schlafen kann, macht einen Bogen um Nubia und RedMagic. Ein Updateversprechen gibt es nicht, lediglich die Aussage, dass zwei große Systemupdates kommen sollen.

Gaming

Gaming ist mit dem RedMagic 9S Pro next Level im Vergleich zu normalen Flagships. Nubia hat einen super ausgebauten Gaming-Space und bietet zahlreiche zusätzliche Funktionen. In-Game erleichtern zahlreiche Plugins das Spielen. Über die Schulterbuttons löst man die Plugins oder Displaybuttons aus.

Nuba RedMagic 9S Pro Test Luefter Buttons neu

 

Ein großes Lob bekommt auch hier das „Streaming“: Das Gaming-Smartphone dient als Zentrale und Peripherie, wie ein Monitor, Maus und Tastatur, werden angeschlossen. Fast schon unfair gegenüber den Konkurrenten ist dann „RedMagic Studio“: Eine Windows-App, zum Spielen von Handyspielen auf dem Computer – Das RedMagic 9S Pro streamt die Spiele dann auf das heimische Setup.

Gaming mit hoher nativer Bildwiederholrate ist bei Android leider noch immer nicht konsistent: Auch wenn euer Display mehr als 60 Hertz schafft und der Prozessor mehr als 60fps liefern kann, ist das kein Garant für 90 oder 120 Hertz. Hier wäre es klasse, wenn der Gaming-Mode von RedMagic einfach 120 Hertz bei den größten Games erzwingt. Ein weiterer Kritikpunkt ist die mangelhafte Übersetzung im Game Space: Der Hochleistungsmodus nennt sich noch immer „Modus für Brathähnchen“ 🍗😂.

Kamera des RedMagic 9S Pro

Die Kamera wird vom Vorgänger übernommen. Dort im Test des RedMagic 9 Pro finden sich noch mehr Fotos, aber aus den tristen Wintermonaten. Werfen wir also jetzt noch einen Blick auf die Fotos im Sommer.

Nuba RedMagic 9S Pro Test Kamera neuDas RedMagic 9S Pro bietet einen soliden Hauptkamerasensor, den Samsung GN5, der 1.0µm große Pixel hat und in einem OIS stabilisiert gelagert steckt. Dazu kommt eine Ultraweitwinkelkamera mit ebenfalls 50MP. Der 2MP-Hilfssensor wird bei RedMagic nicht weiter thematisiert und man sieht ihn auch kaum. Das gilt auch für die Frontkamera, denn die ist im Display versteckt. Die 5. Generation UDC-Kamera ist schon besser als die Modelle zuvor, aber keinesfalls gleichwertig mit einer normalen Notch.

  • Hauptkamera: 50MP (Samsung GN5), f/1.9, 1/1.57″ Sensorgröße, 1.0µm Pixel, OIS
  • Ultraweitwinkel: 50MP (Samsung JN1), f/2.2, 1/2.76″ Sensorgröße, 0.64µm Pixel
  • Bokeh: 2MP, f/2.4
  • Frontkamera: 16MP (OV16E1Q), f/2.0, 1/2.8″ Sensorgröße

Haupt- & Ultraweitwinkelkamera

Die Tageslichtbilder des RedMagic 9S Pro sind scharf, kontrastreich und ansehnlich. Bei gutem Motiv bekommt man schon viel geboten. Schwächen hat die Kamera bei der Farbtreue oder einem überzeugendem Dynamikumfang. Die “AI”, ein Bildaufhübscher, lässt sich auch aktivieren, erzeugt aber einfach einen starken HDR-Effekt und knalligere Farben. Ein 2x Zoom ist leider nicht in die Kamerasoftware als Schalter integriert.

Bei Nacht können sowohl die Haupt- als auch Ultraweitwinkelkamera mit ansehnlichen Bildern überzeugen. Der extra Nachtmodus muss nicht zwingend zugeschaltet werden, da reicht schon die automatische Aufnahme. Das RedMagic 9S Pro bietet natürlich kein Flagship-Level, aber ist bei Nacht brauchbar. Die hohe Helligkeit der Nachtaufnahmen ist zwar etwas übertrieben dargestellt, aber belebt die Bilder.

Die Ultraweitwinkelkamera hat keinen Autofokus und wird auch nicht für Makrobilder genutzt. Im Vergleich zur Hauptkamera fällt der Dynamikumfang weiter ab, sodass man schon eine extraweite Kulisse fotografieren sollte. Ansonsten ist der 50MP-Sensor besser als die Standardkost mancher Mittelklasse-Modelle.

Portrait & Selfie

Portraits – Modus „Hochformat“ – gelingen zuverlässig, Hauttöne werden auch realistisch dargestellt und beim Heranzoomen bleiben Details erhalten. Probleme gibt es eher mit verschiedenen Ebenen, die zu unscharfen Bereichen führen, obwohl sie im Fokus stehen. Die Selfiekamera nimmt auch Porträts auf, aber ein Bokeheffekt ist kaum erkennbar.

Eine Frontkamera im Display ist unauffällig schick, aber die Bildqualität reicht natürlich nicht an normale Selfiesensoren heran. Die Szenerie ist schon erkennbar und für z.B. Videotelefonie kann man die Frontkamera nutzen. Problematischer ist die ungenaue Darstellung von Grün- und Blautönen. Bei Nacht kann man nicht von Bildqualität sprechen. Selfie-Fans machen einen Bogen um das RedMagic 9S Pro.

Videos

Das RedMagic 9S Pro filmt in maximal 8K / 30fps mit der Hauptkamera, 4K / 60fps mit der Haupt- und Ultraweitwinkelkamera sowie 1080p / 30fps mit der Frontkamera. Während der Videoaufnahme kann man leider nicht live zwischen den Sensoren wechseln.

Das Videobild wird sowohl vom EIS als auch zusätzlich vom OIS ordentlich stabilisiert. Der Autofokus arbeitet schnell und sorgt für ein scharfes Bild. Beim Filmen sind alle drei Mikrofone aktiv. Das Videobild dürfte etwas dynamischer und gesättigter sein – allzu viel hilft die Software hier nicht nach. Ansonsten bekommt man solide Videoaufnahmen von der Haupt- und UWW-Kamera. Die Frontkamera ist wieder nicht gut.

Zwischenfazit

Die Bildqualität ist für ein Gaming-Smartphone solide, aber sonst eher vergleichbar mit Mittelklasse-Smartphones für ca. 400€. Das Asus ROG Phone 8 Pro bietet für ein Gaming-Smartphone schon eine deutlich bessere Kamera, sogar samt solider Zoomkamera, kostet aber fast doppelt so viel wie das RedMagic 9S Pro. Die Kamera ist insgesamt kein Dealbreaker und man kann auch mit dem Gaming-Smartphone ruhig ein paar Fotos machen. Aber selbst Flagships der letzten Generation oder auch ein günstiges Google Pixel 8 liefern hier weitaus mehr Bildqualität.

Konnektivität und Kommunikation

Nuba RedMagic 9S Pro Test SIM neuAn den Konnektivitätsstandards ändert sich beim Facelift nichts. Das RedMagic 9S Pro nimmt zwei Nano-SIM-Karten auf, unterstützt zahlreiche 5G / 4G Mobilfunkfrequenzen und hat einen einwandfreien Empfang. Drei Mikrofone am Rahmen nehmen die Stimme sauber auf und filtern auch Störgeräusche heraus. Zum Telefonieren gibt es einen winzigen Ohrlautsprecher, der aber laut genug wird. VoLTE und VoWiFi stehen bereit. Die SAR-Werte liegen bei 0,59 W/kg Kopf / 0,77 W/kg Körper.

Nuba RedMagic 9S Pro Test Screenshot GPS neuStereo-Sound kommt aus dem gleichwertigen Dual-Speaker-Setup. Das liefert einen sehr guten Sound und besonders der Stereo-Effekt kommt gut rüber. Bass ist präsent, aber dürfte wie üblich noch etwas stärker ausfallen. Zur Klangoptimierung steht DTS:X Ultra bereit.

Das RedMagic 9S Pro unterstützt WiFi 7 und zeigt im Praxistest eine exzellente Datendurchsatzrate. Zur Kopplung mit anderen Geräten wird Bluetooth 5.3 verwendet und das Gaming-Smartphone versteht sich mit aptX HD und LDAC. Das RedMagic 9S Pro nutzt Dual-Band und die Satellitensysteme GPS, Galileo, BeiDou, GLONASS und QZSS. Binnen 5 Sekunden wird der Standort auf 3m genau bestimmt. Wie gewohnt kann NFC zum mobilen Bezahlen verwendet werden. Oben ist ein Infrarot-Sender, z.B. zum Einsatz als Universalfernbedienung. Der Fingerabdrucksensor ist im Display untergebracht und arbeitet in der Praxis zuverlässig. Auch die Gesichtsentsperrung mithilfe der Frontkamera kann eingerichtet werden.

Akkulaufzeit des RedMagic 9S Pro

Nuba RedMagic 9S Pro Test Screenshot Akku Benchmark

Akkubench läuft nur auf 60 Hertz

Der Vollständigkeit halber: In China ist noch das RedMagic 9S Pro Plus mit einem Vorteil auf dem Markt. Das hat nur einen 5500mAh Akku, lädt dafür aber mit 165 Watt in 16 Minuten komplett auf. Uns ist das normale RedMagic 9S Pro lieber, denn das hat einen größeren 6500mAh Akku. Der höher-taktende Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor scheint aber mehr Strom zu verbrauchen. Im Benchmark kommt das nicht besonders zum Tragen, aber beim Gaming mit hoher Leistung wird das schon eher spürbar.

Sonst kommt man mit den 6500mAh auch gut zwei Tage ohne Aufladen aus. Dann kann man mit etwa vier bis fünf Stunden Display-on-Time pro Tag rechnen. Wer viel spielt, ca. zwei Stunden, wird täglich aufladen müssen, da der Snapdragon 8 Gen 3 unter Last ordentlich Strom benötigt.

Akkulaufzeit Einheit: Std
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Beim Aufladen schaltet sich der Lüfter ein (kann deaktiviert werden), damit der Akku geschont wird. Mit dem 80 Watt Netzteil lädt das RedMagic 9S Pro in 45 Minuten vollständig auf. In 15 Minuten lädt man zwischendurch fast 50% Akku nach. Richtig cool ist beim Gaming der „ByPass”-Modus: So wird der Akku abgekapselt und auf Dauer geschont.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Das RedMagic 9S Pro ist lediglich ein winziges Facelift, um Fans den (theoretisch) schnellsten Prozessor auf dem Markt zu bieten. Das ist zwar schön gedacht, aber in der Praxis hat man keine Vorteile. Die zusätzliche Leistung lässt sich letztlich nicht wirklich nachvollziehen. Das RedMagic 9S Pro ersetzt das normale 9 Pro im Sortiment – Ein günstigeres RedMagic 9 Pro wäre aber unsere Wahl. Gleichwohl ist das RedMagic 9S Pro ein klasse Gaming-Smartphone. Der aktive Lüfter ist einzigartig, die Schulterbuttons funktionieren super und der Game Space bietet viele Funktionen. Auch beim Streaming, bzw. Verbindung zu einem Monitor samt Maus & Tastatur muss man RedMagic loben.

Der Preis ist weiterhin erfreulich niedrig und RedMagic hat mehr zu bieten als nur Gaming. Das AMOLED Display ist gut und der Akku hält lange durch. Die Kamera hält hingegen nicht mit den aktuellen High-End-Geräten mit.


Gesamtwertung
87%
Design und Verarbeitung
95 %
Display
85 %
Leistung und System
90 %
Kamera
65 %
Konnektivität
95 %
Akku
90 %

Preisvergleich

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RutenRudi
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Mitglied
RutenRudi(@rutenrudi)
2 Monate her

Schade, dass die Dinger nur auf Gaming getrimmt sind, ich finde die weiße Variante wirklich chic.

Auch lustig: auf der offiziellen Website gibt es noch die Möglichkeit, alle Geräte zu vergleichen, also alle 1. Die Funktion bietet dann an, bis zu drei Geräte zu vergleichen. Da war ein Programmierer wohl optimistisch 🙂

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