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Mit dem Redkey W12 haben wir mal wieder einen Wischsauger mit Akku im Test. Mit Redkey gesellt sich ein noch recht neuer Hersteller im Bereich der Haushaltsgeräte im Getümmel der Dreame’s, Trouver’s, Tineco’s, Roborock’s und Xiaomi’s dazu. Erst kürzlich hatten wir den Redkey F10 Akkusauger im ausführlichen Test, der aber trotz des günstigen Preises nicht wirklich überzeugen konnte. Das vorhandene Informationsmaterial zum Hersteller ist recht rar. Fest steht jedoch, dass Redkey nicht selbst der Hersteller seiner Staubsauger ist, sondern sich auf das Knowhow eines OEM-Zulieferers verlässt. Der F10 war der erste Versuch sich im Bereich der Akkustaubsauger zu etablieren. Nachdem Akkusauger beginnend 2020 wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, läuten nun die Glocken der 2-1 Akku-Wischstaubsauger.
Da liegt es natürlich recht nah, dass auch Redkey hier vorwiegend mit dem günstigen Preis anderen Herstellern Käufer von der Nase wegschnappen möchte. Hergestellt wird der W12 vom Unternehmen “Su Zhou DELUXE Electric Co., Ltd.”, die wiederum zum “Suzhou EUP Electric Co ., Ltd.” gehören. Das Unternehmen wurde im Sommer 1994 gegründet und ist auf die Entwicklung und Herstellung von Staubsaugern, Dampfreinigern, Wasserkochern, Luftbefeuchtern und anderen Haushaltsgeräten spezialisiert. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte in über 50 Ländern. Die Hauptregionen sind Europa, Nordamerika und der Nahe Osten. Was der günstige Redkey W12 zu bieten hat, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Test.
Lieferumfang des Redkey W12
Getreu dem Synonym für alle Arten von elektrischen Haushaltsgeräten, ist der Redkey W12 (auch Redkey Clean Lite W12 genannt) in einem schlichten weißen Karton verpackt. Die Abmaße der “Weißen Ware” beträgt 32,5 x 31,0 x 70,0 Zentimeter. Der W12 ist so weit schon betriebsbereit zusammengebaut. Vor dem ersten Einschalten ist es lediglich vonnöten, den Staubsauger-Stab in den Saugkorpus einzusetzen.
Zum Lieferumfang des Redkey W12 gehören:
- Staubsauger
- Halterohr samt Bedienelement
- Frischwasserbehälter (im Gerät)
- Schmutzwasserbehälter (im Gerät)
- 3 Softrollerbürsten (1x im Gerät / 2x als Ersatz)
- Lade- und Absaugstation
- Messbecher
- Reinigungsbürste
- Netzteil
- Bedienungsanleitung (EN,DE, IT, FR, ES, PL)
Verarbeitung und Design
Im Direktvergleich zum kürzlich getesteten Dreame H11 Max fällt sofort das kompaktere Design auf. Während der H11 eher wie ein aufdringliches Ungetüm daherkommt, wirkt der Redkey W12 in gewisser Weise viel sanftmütiger und zurückhaltender. Das liegt in erster Linie natürlich an seiner kompakteren Bauweise mit den Abmessungen von 325 x 310 x 700 Millimeter und einem geringeren Gewicht von nur 3,8 Kilogramm. Obwohl moderne Haushaltsgeräte der Neuzeit nicht mehr unbedingt Weiß sein müssen, gefällt mir die Optik des in cremeweiß gestalteten W12 ausgesprochen gut. Abgerundet wird das ästhetische Äußere durch sich wiederholende Farbakzente in Silber oder Chrome. Diese findet man am Saugrohr, am Öffner des Frischwassertanks und unterhalb des Selbigen, am Schriftzug und an den 2 Schiebeklemmen, um die Abdeckung des Bürstenkopfes zu entnehmen.
Während der Dreame H11 Max im Vorverkauf mit gut 330,00 EUR zu Buche schlägt, verlangt Redkey für den W12 auf Amazon lediglich 239,00 EUR. Trotz des geringeren Preises empfinde ich den W12 im Direktvergleich mit dem Pendant von Dreame als hochwertiger.
Der W12 ist selbstverständlich CE-zertifiziert und in 3 Segmenten aufgebaut. Oberhalb befindet sich der entnehmbare Frischwassertank, der nur 520ml fassen kann. Direkt darunter ist der Motor untergebracht. Wiederum unterhalb davon hat der 460ml große Schmutzwasserbehälter samt Filter seinen Platz. Beide Behälter sind unkompliziert zu entnehmen und wieder einzusetzen. Wer möchte, kann zur Befüllung des Wassertanks auch gern den mitgelieferten Messbecher verwenden. Die Öffnung des Tanks ist aber großzügig dimensioniert, sodass ich den Messbecher eigentlich überhaupt nicht benötige.
Mitgedacht hat Redkey aber vor allem in Bezug auf die Reinigung des Gerätes. Während ich beim Dreame H11 Max hin und wieder feuchte Staubflusen, die sich unterhalb des Bürstenkopfes ansammeln, entfernen muss, kann die Bürsteneinheit des W12 nahezu komplett entnommen und unter fließendem Wasser abgespült werden. Hier ist der günstige Sauger definitiv im Vorteil. Ich weiß zwar nicht genau, warum man unbedingt 3 Softwalzen benötigt, aber es gibt definitiv ein Lob an dieser Stelle für die Mitgabe von 2 Ersatzwalzen. Dumm nur, dass nur eine davon in die Ladestation gesetzt werden kann.
Erwähnenswert sind zudem der vorhandene Tragegriff auf der Rückseite und die Freistehfunktion, die wir uns seit jeher auch für alle Trocken-Akku-Staubsauger wünschen. Sobald man den W12 während des Saugvorganges in die Senkrechtposition bringt, schaltet das Gerät mit leichter Latenz in den Standby. Zum Fortfahren der Reinigung muss man die Arretierung des Bürstenkopfes mit dem Fuß lösen (dies wird durch das Fußsymbol dargestellt) und den Sauger wieder einschalten. Während Dreame über ein pompöses LED-Display verfügt, muss man beim W12 von Redkey mit einem klassischen LC-Display vorlieb nehmen.
Als Nachteil empfinde ich das aber keineswegs. Auch das Display des W12 zeigt alle notwendigen Informationen klar und deutlich an. Dargestellt werden neben Akkukapazität, Wassersprühanzeige und Wasserstände der beiden Behälter auch eine mögliche Blockade der Softwalze. Im Normalbetrieb leuchtet der äußere Rand des Displays in schönem Himmelblau. Sofern es eine Fehlfunktion gibt (Frischwassertank leer oder nicht eingesetzt, Schmutzwassertank voll oder nicht korrekt eingesetzt, Bürstenblockade), wechselt die Farbe zu Rot. Das Display verfügt über keine Touch-Funktion. Zur Bedienung des W12 sind nur lediglich 3 Tasten nötig. Der Ein/Ausschalter, der Button zum Einstellen der zwei verschiedenen Sprühwasser-Intensitäten (low/high) und auf der Vorderseite des Griffstücks der Schalter für die Selbstreinigungsfunktion.
Eine kleine Sache am Display nervt mich allerdings dennoch. Während die Display-Anzeige des Dreame H11 Max auch während des Ladevorgangs nach 10 Minuten erlischt, leuchtet die Anzeige des Redkey W12 dauerhaft. Da ist es auch egal, ob der Staubsauger lädt oder vollgeladen ist. Die Anzeige leuchtet, leuchtet und leuchtet fleißig weiter, bis man den Netzstecker zieht.
Fast kein Haushaltsgerät kommt heutzutage neben einem Display ohne Sprachausgabe aus. So ist es fast kaum erwähnenswert, dass der Redkey W12 dem Nutzer auch alle wichtigen Vorkommnisse und Funktionen kommentiert. Der Lautsprecher ist direkt im Griffstück untergebracht. Zur Wahl steht allerdings ausschließlich eine Ausgabe in englischer Sprache. Optionen zum Verringern, Erhöhen oder Deaktivieren der Sprachfunktion sind leider nicht vorhanden. Zudem habe ich Schwierigkeiten, die nette Dame überhaupt zu verstehen. Die Sprachausgabe ist mit unter sehr undeutlich, gerade, wenn mir während des Betriebes etwas gesagt wird. Zugegeben: wirklich angewiesen ist man auf das Gesagte nicht. Hier reicht nur ein Blick auf das Display.
Dass nun jeder Hersteller mit vielversprechender Werbung die Aufmerksamkeit der Kundschaft gewinnen möchte, ist ja klar. Im Falle von reinen “China-Firmen”, die nicht nur in Fernost produzieren, sondern hier auch Ihren Ursprung haben, bzw. in China gegründet wurden, spricht die Reklame aber Bände. Das aber wohlgemerkt im lustigen Sinne. 🙂
Wer kennt es sich nicht? Man hat so viel Langeweile, dass man sogar Lust hat seinen klinisch sterilen Fußboden noch einmal zu reinigen. Redkey wirbt mit einer Geräuschentwicklung von unter 72dB während des Betriebes. Ich habe eine Lautstärke von 60-65dB gemessen. Das ist weder sonderlich viel für einen Staubsauger, aber auch nicht so wenig als, dass ich während des Reinigungsvorganges gleichzeitig noch einen netten Plausch am Telefon halten könnte. Noch ein absurdes Beispiel gefällig?
Man sitzt gemütlich im Wohnzimmer vor dem nicht angeschlossenen Fernseher. Da überkommt einem der Heißhunger auf Chips oder Schokolade. Bei Redkey scheint man dagegen eher Gelüste für Eier zu haben. Also bequemt man sich vom Sofa, greift in die unterste Schublade des Wohnzimmer-Sideboards (dort, wo Jedermann seine rohen Eier lagert) und gönnt sich das rohe Ei. Blöd nur, wenn einem die Zwischenmahlzeit aus den Händen gleitet und auf den Boden platscht. Na immerhin scheint die Damen auf dem Bild die Eierschalen entweder aufgesammelt oder -gegessen zu haben, denn von denen gibt es keine Spur. Das rohe Ei auf den Boden kann Dank des W12 ganz einfach aufgesaugt werden.
Saugleistung & Vergleich
Der Redkey W12 mit der Modellbezeichnung VCRW80500B besitzt eine Gesamtleistung von 150 Watt. Leider gibt es (im Handbuch) keinerlei Informationen zur Saugkraft. Erst auf direkte Anfrage beim Hersteller bekam ich die Information, dass der Wischstaubsauger nur eine Saugkraft von 4.200 Pa vorweisen kann. Übliche Akkustaubsauger bieten dagegen schon 25.000 Pa. Nun hat aber schon der Dreame H11 Max gezeigt, dass die reine Saugkraft für das Reinigungsergebnis der Nass-Sauger nicht das aussagekräftigste Kriterium ist.
Hier ein kurzer Überblick der Key-Facts im Vergleich zu Dreame’s Pendant:
Modell | Redkey W12 | Dreame H11 Max | Dreame H11 |
Produktgewicht | 3,8kg | 4,7kg | 4,7kg |
Auto-Mode | Nein | Ja | Nein |
Schmutzerkennung | Nein | Ja | Nein |
Leistung | 150W | 200W | 170W |
Saugkraft | 4.200 pa | 10.000 pa | 5.500 pa |
Betriebslautstärke | 60dB | 76dB | ~76dB |
Größe Frischwassertank | 520ml | 900ml | 900ml |
Größe Schmutzwassertank | 460ml | 500ml | 500ml |
Laufzeit | 45min | 36min | 30min |
Max. Reinigungsbereich | unbekannt | 200m² | 160m² |
Akku | 2.600mAh | 4000mAh | 4000mAh |
Ladedauer | 3 Stunden | 5 Stunden | 5 Stunden |
Praxistests
Selbstverständlich musste sich der W12 auch in unserem Praxistest bewähren. Für unseren Wischtest habe ich frischen Kaffeesatz (li.), Apfelmus (mi.) und Ketchup (re.) als Testsubstanzen gewählt.
Im Testvideo ist zu erkennen, dass der Redkey W12 alle 3 Schmierereien beim ersten drüberwischen sichtlich entfernt. Auch nach meiner 3-wöchigen Testphase wurden prinzipiell alle Verunreinigungen anstandslos aufgewischt. Mitunter ist es aber des Öfteren vonnöten, die Reinigungsfläche mehrfach zu überfahren. Leichte Probleme hat der Staubsauger aber bei trockenen Partikeln, wie Müsli zum Beispiel. Hier und da werden gerade größere Partikel nicht aufgenommen, sondern eher hin und her geschoben. Die geringe Saugkraft zollt eben ihren Tribut.
Etwas überrascht war ich davon, wie fix eine trockene Softwalze benässt wird. Im Test zum Dreame H11 Max habe ich erwähnt, dass ich die Bürste im Vorfeld befeuchte. Beim W12 ist das hingegen unnötig und man kann selbst mit einer staubtrockenen Walze direkt Nass wischen. Beim Reinigen ist wieder darauf zu achten, mit Bedacht und Ruhe zu wischen, um eine ausreichende Befeuchtung des Bodens zu gewährleisten. Ähnlich wie beim H11 Max ist es aufgrund der Bauweise des Bürstenkopfes, in der die Walze eingeklemmt wird, leider nur schwer möglich, Randbereiche effektiv zu säubern. Der Abstand zwischen Außenseite des Kopfes bis zum Beginn der Walze beträgt auf der rechten 3,5cm und auf der linken Seite 1,5cm. Somit sollte man im besten Fall Fußleisten frontal reinigen.
Zusammengefasst bietet der Redkey W12 ein gelungenes Reinigungsergebnis, gerade in Anbetracht des günstigen Anschaffungspreises. Kleine Schwierigkeiten bereiten dem W12 jedoch trockene größere Partikel.
Pflege & Wartung
Bei der Reinigung des Gerätes hat Redkey definitiv etwas Cleverness bewiesen.
Neben der vorhandenen Selbstreinigungsfunktion, bei der die feuchte Hauptbürste rotiert und das vorhandene Schmutzwasser aufsaugt, verfügt der W12 über ein entnehmbares Reservoir, das einen gewissen Teil von Partikeln und Substanzen auffängt und nicht direkt in den Schmutzwasserbehälter katapultiert. Außerdem liegt dem Lieferumfang eine Bürste bei, die zusätzlich über ein Sieb verfügt. Größere Partikel im Schmutzwasserbehälter werden dadurch abgehalten bei Entleerung mit in Abfluss zu gelangen. Im Anschluss an den Selbstreinigungsvorgang bitte Frisch- und Schmutzwasserbehälter entnehmen, entleeren und trocknen lassen. Selbiges gilt bitte auch für die Softwalze. Der Lärmpegel beim Absaugen auf der Ladestation liegt bei gemessenen 70 Dezibel.
Akkulaufzeit des Redkey W12
Der Akkuwischsauger von Redkey verfügt über einen recht kleinen Akku mit einer Kapazität von 2.600mAh. Dennoch reicht eine Komplettladung aus, um innerhalb von 45min Laufzeit die eigenen 4 Wände auf Vordermann zu bringen. Die Akku-Anzeige wird in 3 Balken dargestellt. Zum Laden muss der Redkey W12 auf die Ladestation gestellt werden. Ein DC-Anschluss am Gerät ist nicht vorhanden, wozu auch, immerhin können alle Utensilien auf der Ladestation untergebracht werden und mögliches Restwasser landet ausschließlich auf der Station. Wie bereits erwähnt, nervt es mich wirklich, dass die Displayanzeige während des Ladevorgangs dauerhaft leuchtet. Zudem blinkt sie dann auch noch in Rot, wenn die Softwalze, bzw. der Frisch- oder/und der Schmutzwassertank zum Trocken bereits entnommen wurden. Eigentlich ist solche Sensorik natürlich praktisch, aber dann doch bitte nicht dauerhaft während des Ladens. Wer nun denkt, dass die Anzeige erlischt, wenn die 3 Stunden vorüber sind bis der Redkey W12 vollständig geladen ist, den muss ich leider enttäuschen. Also Stecker ziehen, wenn es nervt.
Testergebnis
Der Redkey W12 erweist sich in unserem Test als ein respektabler Akku-Wischstaubsauger.
Gut gefallen haben uns das unaufdringliche Design, das geringe Gewicht und die Lautstärke während des Betriebes. Natürlich erreicht man 3,8kg Gesamtgewicht nur, wenn viel Kunststoff verwendet wird. Dennoch ist die Verarbeitung und das Wertigkeitsgefühl recht hoch. Es ist zwar sicherlich keine Ingenieursleistung, aber der Schmutzfänger im Bürstenkopf ist clever und verhindert, dass zu viel Unrat in der Staubsauger gelangen. Das macht zudem auch das Reinigen im Nachgang etwas einfacher. Das Reinigungsergebnis ist zwar nicht ganz auf der Höhe vom kürzlich getesteten Dreame H11 Max, aber wirklich große Unterschiede gibt es nicht. Schön sind auch die insgesamt 3 vorhandenen Softwalzen.
Weniger gut haben uns die geringe Saugleistung gefallen, die dazuführt, dass größere Partikel mitunter einfach nicht aufgesaugt werden. Der Frischwassertank ist zudem auch recht klein bemessen. Wer seine komplette Wohnung wischen möchte, muss definitiv öfters nachfüllen. Wenn schon eine Sprachausgabe vorhanden ist, dann sollte sie auch klar und deutlich verständlich sein, was aber nicht der Fall ist. Ebenfalls etwas nervig ist die permanente LCD-Anzeige, wenn der W12 am Strom hängt.
Insgesamt erhält man mit dem Redkey W12 jedoch den zur Zeit günstigsten Nass-Sauger, den Sparfüchse definitiv in Erwägung ziehen sollten. Auf Amazon ist der Staubsauger für 239€ erhältlich. Ggf. ist auch noch ein Gutschein erhältlich.
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