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Das Realme Band soll dem Redmi Band ordentlich einheizen. Realme ist der am schnellsten wachsende Smartphonehersteller der Welt und das erste Smartphone wurde gerade mal vor 2 Jahren vorgestellt. Mittlerweile gibt es ein riesiges Portfolio an Geräten in über 20 Märkten weltweit. Um kein technisches Potenzial zu verschwenden, ist der Hersteller nun auch im Wearables Markt aktiv und hat unter anderem seine erste Smartwatch, Fernseher und einige Kopfhörer im Portfolio. Das große Vorbild ist natürlich Xiaomi, aber mithalten kann man hier bei weitem noch nicht und das zeigt auch dieser Testbericht. Das Realme Band ist ein guter Start in den Markt der Fitnessarmbänder, aber wenn überhaupt nur eine Alternative zum sehr günstigen Redmi Band. Knapp 3 Wochen durfte mich das Realme Band nun begleiten und ersetzte meine Honor Magic Watch am Handgelenk.
Spezifikationen des Realme Band im Überblick
- Display: 0,96 Zoll Farbdisplay mit 160 x 80 Pixel, einzelner Touch Button
- Abmessungen: 19,6 x 11,9 x 240mm
- Sensoren: optischer Herzsensor (PPG), Beschleunigungssensor, Vibrationsmotor
- Gewicht: 20 Gramm
- Farben: Schwarz, Grün
- IP68 zertifiziert
- Akku: 90 mAh – 10 Tage Laufzeit
- Abnehmbares Armband: 16 Millimeter breit, 152 bis 227 Millimeter anpassbar in der Länge
- Konnektivität: Bluetooth 4.2, realme Link APP
- Funktionen: automatische Herzfrequenzmessung, Schlafüberwachung, Schrittzähler, Kalorien, Entfernung, Trink Erinnerung, Aufsteh-Erinnerung
- Sportarten: Cricket, Yoga, Laufen, Walken, Wandern, Klettern, Radfahren, Fitness allgemein
Geliefert wird das Realme Band in einem kleinen gelben Karton. Lediglich eine Schnellstartanleitung und das Band selbst liegen in der Verpackung. Wer ein Ladekabel vermisst, muss sich nicht wundern, denn das Realme Band wird einfach über einen USB-Anschluss geladen. Nachdem man das Armband abnimmt, kann man es in einen stinknormalen USB-A Anschluss einstecken. Gleiches kennen wir auch schon vom Redmi Band.
Design
Das Realme Band haben wir in der unspektakulären schwarzen Farbe erhalten. Alternativ steht auch noch ein grünes und theoretisch ein gelbes Band zur Auswahl. Nimmt man das Band mit etwas Kraftaufwand ab, bleibt noch die 11,7 Millimeter dicke Fitnessarmband Einheit übrig. Die misst 40 x 20 Millimeter (L x B) und bringt federleicht 9 Gramm auf die Waage. Auch mit Armband trägt man lediglich nicht spürbare 20 Gramm mit sich herum. Sehr praktisch ist die klassische Dornschließe, die viele Abstufungen für unterschiedliche Handgelenksdicken zulässt und gleichzeitig für einen sehr sicheren Sitz sorgt.
Auf der Unterseite sitzt der PPG Sensor um die Herzrate zu messen. Dieser leuchtet im Einsatz grün auf. Auf der Oberseite befindet sich das Display und dieses wird nur über einen Button bedient. Kurzes Tippen wechselt durch die verschiedenen Funktionen und Anzeigen. Langes Tippen aktiviert die gewünschte Funktion. Durch Rotation des Handgelenks aktiviert man die Anzeige des Realme Band, alternativ reicht auch ein Tippen auf den Home-Button.
Das Realme Band ist gut verarbeitet und der Kunststoff des Gehäuses und des Bandes fühlt sich hochwertig an. Die Steckverbindungen des Armbands und der Einheit bestehen pro Seite aus zwei Kunststoffklips, die sauber einrasten und sehr sicher sitzen. Auf lange Sicht könnte hier ein erhöhter Verschleiß entstehen und das Band damit unbrauchbar werden. Aber öfter als 1-2 mal pro Woche muss man das Armband zum Laden auch nicht abnehmen. Das Realme Band ist IP68 zertifiziert und damit staub- und wasserdicht (bis 1,5m Tiefe). Beim Schwimmen nutzt es dennoch nichts, da kein entsprechender Modus zur Aufzeichnung verfügbar ist.
Display
Das Display des Realme Band misst 0,96 Zoll in der Diaognale und löst mit 160 x 80 Pixel solide auf. Es handelt sich um ein TFT Farbdisplay, das ausreichend scharf ist. In der Bilderreihe seht ihr die jeweiligen Funktionen des Bandes. An Watchfaces stehen aktuell leider nur 5 verschiedene zur Auswahl, hier wird Realme aber sicher nachrüsten. Das Realme Band wird ohne Touchscreen über einen einzelnen Button bedient. Einfaches Drücken wechselt zwischen den Funktionen und langes Drücken aktiviert die jeweilige Funktion. Das ist ziemlich unpraktisch, da man keine Möglichkeit hat, einfach eine Funktion zurückzuspringen. Man muss in einem solchen Fall immer wieder alle Funktionen durchgehen. Durch Drehen des Handgelenks wird das Display aktiviert, was man in diesem Fall sogar individuell terminieren kann.
Die Lesbarkeit an bewölkten Tagen und in Innenräumen ist gut, aber an hellen Tagen ist es durchaus sehr anstrengend, das Band abzulesen.
System – Realme Link App
Die Realme Link App muss zur Nutzung des Bandes aus dem Playstore heruntergeladen werden und eine Anmeldung mit einem Account ist verpflichtend zur Nutzung. Nach dem Klick auf das Plus-Symbol kann man das Realme Band mit Leichtigkeit mit der App koppeln. Anschließend erhält man eine einfache, aber durchaus übersichtliches User Interface, das kaum Wünsche offen lässt. Trotz Updates der App läuft hier noch nicht alles so, wie es soll. Die Synchronisation geht mal schnell und mal ziemlich langsam vonstatten und einige Abstürze muss ich leider auch beanstanden. Aber Realme ist motiviert und man darf hier einiges an Optimierung in den nächsten Wochen und Monaten erwarten.
Auf der Übersichtsseite bekommt man seine Schritte, die Schlafdaten, die Herzfrequenz und Trainingsdaten angezeigt. Unter “Jetzt Trainieren” bekommt man jedoch lediglich 4 Sportarten mit Joggen, Radfahren, Bergwanderung und Tourenwanderung geboten. Auf dem Band selbst wird noch Cricket aufgeführt. In den Einstellungen findet man dann folgende Funktionen:
- 5 Ziffernblätter
- Anruferinnerung – Vibrieren bei Anrufen
- Benachrichtigungen – Vibrieren bei eingehenden Benachrichtigungen für ausgewählte Apps
- Bewegungserinnerung
- Wecker
- Erinnerung für Wasserzufuhr
- Alarm für hohen oder niedrigen Puls
- Hertzfrequenzmessung für 24 Stunden alle 5, 10, 20 oder 30 Minuten
- terminierbarer “Nicht stören” Modus
- Sportmodi auf dem Band anordnen und bis zu 3 hinzufügen: Yoga, Kricket, Joggen, Walking, Radfahren, Wandern, Workout, Spinning
- terminierbares Aufwecken bei Drehung des Handgelenks
- Helligkeit einstellen + terminierbare Helligkeit für die Nacht
- Screen Rotation – völlig verrückte Funktion um das Band im Landscape Mode anzuzeigen
- Ziel für Schritte festlegen
- Sprache
- Wetter, Stoppuhr, Musiksteuerung und Handy finden
- Update Funktion für das Band und die App
Die meisten Funktionen funktionieren problemlos, die “Find my Phone” Funktion aber z.B. nur sporadisch. Auch das Drehen des Handgelenks wird öfter mal nicht richtig erkannt. Wie eben schon erwähnt, hat Realme noch viel zu tun mit der App. Die Schlafüberwachung zeichnet Tiefschlaf und den leichten Schlaf auf. Auch die Herzfrequenz wird gemessen. Bei sportlichen Aktivitäten ist die Herzfrequenzmessung im Vergleich zur Honor Watch Magic sehr ungenau. In niedrigen Bereichen aber ähnlich. Wer großen Wert auf die Genauigkeit der Pulsmessung legt, sollte die Finger vom Realme Band lassen.
Akkulaufzeit
Mehr als 5-7 Tage sind mit aktivierter Herzfrequenzmessung und Benachrichtigungen leider nicht drin. Eine ähnlich schlechte Laufzeit für ein Fitnessarmband mussten wir auch schon beim Redmi Band feststellen. Geladen wird das Band direkt an der Einheit und ein zusätzliches Kabel oder gar eine Ladeschale ist nicht erforderlich. Die Ladezeit beträgt von 5 auf 100% knapp 80 Minuten.
Testergebnis
Das Realme Band markiert einen sehr holprigen Start für Realme auf dem Wearables Markt. Auch die ersten True Wireless Kopfhörer konnten kaum überzeugen und nun geht es mit einem unfertigen Fitnessarmband weiter. Alternativen von Huawei, Honor und Xiaomi stehen bereit und sind einfach deutlich überlegen. Die Kinderkrankheiten sollte Realme erstmal beseitigen, bevor man wirklich auf dem Markt der Fitnessarmbänder mitspielen will. Das Fazit lautet also “Finger Weg” und greift lieber zu einem Honor Band, Huawei Band oder Xiaomi Mi Band. Und selbst das Redmi Band ist eine deutlich bessere und günstigere Alternative.
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Wenn man es ganz genau nimmt dann ist an und für sich jedes Fitness Armband nutzlos, da wohl jedes halbwegs gescheite Smartphone bereits alle Sensoren mit an Bord hat inklusive GPS zudem sind diese wohl auch noch genauer. Ein Fitness Armband dient bestenfalls als Mutivation um űberhaupt etwas Fitness/Sport (besonders für Anfänger) zu machen, je geűbter man ist desso weniger nutzt es einem was und selbst eine Smartwatch (sofern diese keine eigene Simkarte beherbergt) nur eine Fernbedienung für das Smartphone ist. Insofern ist man da mit einer Smartphone Tasche für den Arm wohl besser bedient zumal es selbst da Varianten… Weiterlesen »
Bei der vorletzten Zeile sollte nicht ich sondern ihr stehn.
Hallo,
Zitat: Wer großen Wert auf die Genauigkeit des Pulses legt, sollte die Finger vom Redmi Band lassen.
Ist das wirklich so gemeint?
Gruß Georg
Hallo,
Ich denke schon, aber damit sind dann auch viele andere Fitnessarmbänder gemeint.
z.b. Mi Band 4
Da viele günstige Fitnessarmbänder den Puls eben nicht Genau messen Können.
Daher ist der Satz hier falsch gemeint oder man sollte es bei jedem günstigen Fitnessarmband Test dazu schreiben.
Hallo,
Ich fand es nicht plausibel, daß bei der Vorstellung des Realme-Bandes vor dem Kauf eines Redmi-Artikels gewarnt wird und hielt das für einen Lapsus.
Gruß Georg
Hey, danke für den Hinweis. Das war ein Fehler, durch das ganze Redmi und Realme bin ich durcheinander gekommen. Ist jetzt richtig gestellt. Das Mi Band 4 hat in unserem Test (Im direkten Vergleich mit einem Garmin Brustgurt) durchaus gute Ergebnisse geliefert. Das ist hier absolut nicht der Fall.
Beste Grüße
Jonas