Die RAVPower Powerbank mit 27.000mAh ist ein portabler Energieträger der Superlative. Das besondere an der Powerbank ist, dass sie nicht nur einen großen Akku, sondern auch einen Steckdosen-Anschluss verbaut hat. Dieser hat zudem eine sehr hohe Leistung von maximal 100W, was zum Betreiben vieler elektronischer Kleingeräte wie etwa Laptops genügt. Was die Powerbank sonst noch zu bieten hat, erfahrt Ihr in diesem Testbericht!
Versionen auf Amazon.de
Wer auf Amazon nach der RAVPower Powerbank mit Steckdose gesucht hat, wird eventuell über die zwei verschiedenen Versionen gestolpert sein. Beide Powerbanks sehen nahezu identisch aus, haben beide 100W Leistung und auch der Preisunterschied liegt bei nur 10€. Trotzdessen gibt es einen wichtigen Unterschied: Bei der günstigeren Version kann der USB-C Slot nur mit maximal 15W laden und lässt auch ein Aufladen der Powerbank nicht zu. Stattdessen muss man ein DC-Netzteil zum Aufladen der Powerbank verwenden. Neben der Einschränkung, dass mit 15W viele Laptops gar nicht erst geladen werden können, ist das zusätzliche Netzteil unterwegs natürlich nicht sonderlich praktisch. Wir empfehlen Euch daher, zur etwas teureren Version zu greifen, mit der Ihr Laptops laden könnt und unterwegs nicht auf ein weiteres Netzteil angewiesen seid.
Verarbeitung & Bedienung
Die Powerbank ist enorm wuchtig. Mit Maßen von 13,7 x 13,1 x 4,5 Zentimeter ist sie fast doppelt so groß wie “normale” Powerbanks mit vergleichbarer Kapazität. Dies liegt unter anderem daran, dass wegen der erhöhten Leistung auch zwei Lüfter verbaut werden mussten. Das Gewicht der Powerbank liegt ebenfalls bei hohen 850 Gramm. Damit fällt die Powerbank im Rucksack deutlich auf und ist in etwa vergleichbar mit einem dicken Buch. Aufgrund des hohen Gewichtes sollte man auch aufpassen, das Gerät nicht unachtsam auf den Boden fallen zu lassen, da sonst wahrscheinlich Beschädigungen am Gehäuse entstehen.
Die Verarbeitung der Powerbank ist gut. Es gibt keine unsauberen Stellen oder große Spaltmaße. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff mit einer samtigen Oberfläche. Fuseln oder Staub setzen sich nicht besonders schnell darauf ab, allerdings ist die samtige Oberfläche anfällig für Fettflecken. Auf der Vorderseite der Powerbank befindet sich ein großes Hersteller-Logo in ein silbernes Kunststoff-Element eingearbeitet. Darunter gibt es acht Status-LEDs, die in blauer Farbe leuchten und den Ladezustand der Powerbank ausreichend genau anzeigen.
Die Rückseite weist lediglich die obligatorischen Siegel (CE, ROHS etc.) und die Ladeeigeschaften auf. Alle wichtigen Anschlüsse der Powerbank befinden sich auf der linken Seite. Um genau zu sein, gibt es dort 2 x USB-A, 1 x USB-C, einen Powerbutton, den AC-Anschluss mit einem aufklappbaren Deckel und einen Powerbutton. Um den AC-Anschluss zu aktivieren, muss der Powerbutton etwa 5 Sekunden lang gedrückt werden, bis die LEDs aufleuchten. Wenn der AC-Anschluss in Benutzung ist, leuchtet unter ihm eine grüne LED, die jedoch von breiteren Steckdosensteckern bedeckt wird. Hier hat der Hersteller nicht sonderlich wert aufs Detail gelegt. Der AC-Anschluss wird automatisch wieder deaktiviert, wenn nach einer Minute kein Gerät angeschlossen wurde. Im Gegensatz zum AC-Anschluss wird die Powerbank vollkommen automatisch aktiviert, wenn man ein USB-A oder USB-C Kabel anschließt.
Lieferumfang der RAVPower 27000mAh Powerbank
Im Lieferumfang befindet sich neben der Powerbank noch eine Schnellstartanleitung, ein USB-C zu USB-C Kabel, eine Transport-Box, eine Transporttasche und ein Multi-Adapter für ausländische Steckertypen. Dieser ist für den Einsatz mit deutschen SchuKo-Steckern nicht notwendig, kann sich aber für Geräte mit ausländischem Stromstecker als praktisch erweisen.
Die RAVPower 27.000mAh Powerbank ist durchweg gut verarbeitet. Es handelt sich aber auch um ein sehr großes und schweres Gerät, das man auch sicher nicht mit in jedes Flugzeug nehmen darf. Hier sollte man sich vor dem Flug bei der Airline informieren. Grundsätzlich sind PowerBanks nut im Handgepäck und mit bis zu 100 Wh bei den meisten Airlines erlaubt. Ansonsten hat sich der Hersteller sichtbar Mühe gegeben, die Powerbank mit allen wichtigen Features auszustatten und dem Gerät überdies noch eine schicke Optik zu verleihen. Die großen Maße sind schlichtweg der Preis, den man für eine Powerbank mit so starken Ladeeigenschaften bezahlen muss. Diesen widmen wir uns nun im nächsten Abschnitt.
Ladeeigenschaften
Auf dem Papier hat die RAVPower 27.000mAh Powerbank folgende Ladeeigenschaften:
- Kapazität 27.000mAh / 99,9Wh
- USB-C Input (PD): 5V 3A, 9V 3A, 12V 3A, 15V 3A, 20V 2.5A PD 45W Max
- USB-C Output (PD): 5V 3A, 9V 3A, 12V 3A, 15V 3A, 20V 3A PD 60W M
- USB 1 Output: 5V 3A, 9V 2A, 12V 1.5A 18W Max
- USB 2 Output: 5V 2.4A 12W Max
- AC Output (Steckdose): 220//50Hz 100W max, 85W Output dauerhaft
Output (Entladen)
Für das Laden von Endgeräten über den gewöhnlichen USB-A Anschluss stehen also maximal 18 Watt und über den USB-C Anschluss 60W zur Verfügung. Unserer Erfahrung nach sind 15-18W auch die maximale Ladestärke, die bei Herstellern ohne Quick-Charge oder Powerdelivery-Standard verfügbar ist. Dies gilt zum Beispiel für Samsung, Huawei, OnePlus, Realme und Oppo. Diese Smartphones bedürfen für die volle Geschwindigkeit meistens ein Netzteil des jeweiligen Herstellers. In der Praxis ist man aber auch mit 18W gut bedient und kann eigentlich jeden Handyakku unter 2 Stunden aufladen. Bei Xiaomi und einigen anderen Herstellern wird aber auch PowerDelivery akzeptiert, sodass man sein Handy über den USB-C Anschluss mit mehr Watt (meistens 30W) laden kann.
Natürlich ist die absolute Kapazität von 27.000mAh bzw. 99,9Wh nicht das, was im Endeffekt bei Endgeräten ankommt, da durch Wärme und Umwandlung des Stroms etwa 30 bis 50 Prozent “auf dem Weg” verloren gehen. Das ist ein komplett normales Phänomen und gilt für jede Powerbank. Wir konnten bei der RAVPower 27.000mAh folgende Energiemengen an Endgeräte weiterleiten:
- Über USB-A: 14.000mAh (3,5 Handyladungen eines 4000 mAh Akkus)
- Über USB-C: 70-80Wh (1,5 Laptopladungen eines durchschnittlichen Akkus)
- Über AC (mit 85W Leistung): 60-70Wh
Wer einen Laptop mit PD-Unterstützung über USB-C besitzt, kann diesen also mit der Powerbank aufladen. Die Energieübertragung ist dabei noch etwas effizienter als über den AC-Anschluss. Weiterhin lassen sich über den AC-Anschluss auch andere Geräte mit gewöhnlichem Schuko-Stecker betreiben, was dann auch das Laden von Laptops ohne USB-C ermöglich. Mit 60 bis 70Wh hat die RAVPower Powerbank dabei auch noch eine sehr gute Effizienz. Die Anwendung beschränkt sich aber keineswegs auf Laptops. Mit dem AC-Anschluss mit bis zu 100W Ladeleistung lassen sich schon einige Elektrogeräte betreiben. Wir haben beispielsweise einen Ventilator, eine Partybeleuchtung und einen 24 Zoll Monitor mit der Powerbank mit Strom versorgen können. Wer wissen möchte, ob ein bestimmtes Gerät mit der Powerbank betrieben werden kann, sollte einen Blick auf die Watt-Angabe werfen. Sofern diese unter 100W liegt, sollte das Gerät funktionieren. Natürlich sind einer portablen Powerbank aber auch Grenzen gesetzt. Da es auf Amazon zahlreiche Nachfragen bezüglich wesentlich leistungshungriger Geräte gibt, hier mal eine kleine Aufzählung, was man definitiv nicht unterwegs betreiben kann: Staubsauger, Kaffeemaschine, Föhn, größere TVs, Desktopcomputer, E-Autos, Induktionsherd, Mixer, Laufband, Stereo-Anlage mit viel Watt. Beim Anschluss eines solchen Gerätes blinken die LEDs der Powerbank, um die zu hohe Leistungsanforderung zu signalisieren. Geräte mit weniger Leistungshunger wie Router, Receiver, kleine Bildschirme, Mini-PCs, Laptops, Radios, DSLR Akku Ladegeräte und kleine Bluetooth-Speaker mit Netzanschluss laufen jedoch mit der 27.000mAh RAVPower Powerbank.
Beim Laden von Laptops oder anderen Geräten nahe der 100W konnten wir im Test übrigens ein kleines Problem reproduzieren, wovon auch in den Amazon-Rezensionen gelegentlich berichtet wird: In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass ein Gerät mit unter 100W Leistung trotzdem nicht lädt. Bei uns trat dieses Problem etwa beim Anschluss eines 85W MagSafe2 Adapters für ein MacBook Pro 15 2015 auf. Dies liegt daran, dass der Spannungswandler im Netzteil im Moment des Anschluss an die Steckdose eine höhere Stromaufnahme hat und die Überlastungssicherung der Powerbank folglich einschreitet und das Laden unterbindet. Dies scheint insbesondere bei Geräten zu passieren, die intern nicht mit 220V Wechselstrom arbeiten. Um diesen Effekt zu vermeiden, muss man den Stromstecker erst in die ausgeschaltete Powerbank einstecken und sie dann erst durch dreisekündiges Drücken des Powerbuttons einschalten. Bei Ladegeräten, deren Stromkabel abgenommen werden kann, gibt es zudem die Möglichkeit, das Kabel zunächst in die Powerbank zu stecken und dann mit dem Netzteil zu verbinden. So lässt sich das etwas nervige Problem immerhin umgehen. RAVPower kann man hier aber eigentlich auch keine Vorwürfe machen, da eine Überlastungssicherung nunmal nicht erkennen kann, ob ein Gerät nur für einen kurzen Moment oder für längere Zeit eine zu hohe Stromaufnahme hat.
Ein weiterer Punkt, den man vor dem Kauf beachten sollte, ist die Geräuschentwicklung durch die Lüfter. Dieser erzeugt schon eine hörbare Geräuschkulisse, die in etwa einem Laptoplüfter entspricht. In einer Bibliothek oder im Vorlesungssaal sollte man die Powerbank daher nicht verwenden. Der Lüfter schaltet sich immerhin nur dann ein, wenn er benötigt wird. Bei leistungsarmen Geräten wie einer Lampen ist die Powerbank komplett still, bei einem Laptop-Netzteil oder PC-Bildschirm läuft der Lüfter aber immer mit voller Power.
Insgesamt hält die Powerbank, was sie verspricht: Durch den AC-Anschluss kann man eine große Zahl verschiedener Geräte an der Powerbank aufladen oder sogar an dieser betreiben. Überdies gibt es mit USB-C Powerdelivery mit 60W noch eine optimale Versorgung für Laptops mit dem neuen Ladestandard und über die zwei klassischen USB-A Anschlüsse kann man Handys und andere Kleingeräte aufladen.
Input (Aufladen)
Im Gegensatz zur etwas günstigeren Version kann die hier getestete Powerbank über USB-C aufgeladen werden. Dies ist natürlich ein großer Vorteil, denn so kann man einfach das Handy- oder Laptop-Netzteil zum Laden der Powerbank verwenden. Wenn man für den Ladevorgang nicht sehr viel Zeit einplanen möchte, sollte man natürlich darauf achten, ein entsprechend starkes Netzteil zu verwenden, das auch Powerdelivery unterstützt. Der maximale Input liegt dann bei 45W. Mit unserem 65 PowerDelivery Netzteil von Baseus dauert der Ladevorgang nur sage und schreibe 2,5 Stunden von 0 auf 100%. Das ist wirklich ein ausgezeichneter Wert!
Die RAVPower Powerbank unterstützt übrigens auch Charge-Through. Es ist also möglich, die Powerbank Nachts an ein Netzteil anzuschließen und währenddessen Geräte über die USB-Anschlüsse aufzuladen.
Testergebnis
Die RAVPower 27.000mAh Powerbank mit Steckdose ist ein sehr spezielles Produkt, das in unserem Test aber einen durchaus guten Gesamteindruck hinterlassen kann. Wer gerne mit seinem Laptop unterwegs im Park arbeiten möchte und dafür mehr Akkulaufzeit benötigt, findet hier genau den richtigen Begleiter. Auch kann sich die Powerbank als praktisches Tool erweisen, wenn man im Camping-Urlaub ein paar Kleingeräte mit Strom versorgen möchte. Was insbesondere an dem Gerät überzeugt, sind die starken Ladeeigenschaften. So bekommt man über den AC-Anschluss mit 100W die Möglichkeit, Geräte mit “normalem” Steckdosenanschluss zu betreiben oder aufzuladen. Ebenfalls gibt es über den USB-C Powerdelivery Anschluss die Möglichkeit, modernere Smartphones und Laptops sehr schnell aufzuladen oder die Powerbank selbst in nur 2,5 Stunden wieder mit Energie zu betanken.
Die Nachteile der RAVPower Powerbank sind derweil schnell benannt. Es handelt sich um ein schweres und großes Produkt, das aufgrund des Lüfters unter Last auch einiges an Geräuschen produziert. Mit 120€ ist das Gerät auch nicht gerade ein Schnäppchen. Wer damit leben kann, bekommt hier aber einen treuen Begleiter für den Alltag.
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Ist wohl nur für die Schweiz gedacht, denn ich habe kein EU Stecker gesehen. Schade.
Da ist völlig falsch: “Natürlich ist die absolute Kapazität von 27.000mAh bzw. 99,9Wh nicht das, was im Endeffekt bei Endgeräten ankommt, da durch Wärme und Umwandlung des Stroms etwa 30 bis 50 Prozent “auf dem Weg” verloren gehen. Das ist ein komplett normales Phänomen und gilt für jede Powerbank” Die Verluste beim Entladen von Akkus liegen typischerweise bei rund 10% und keineswegs bei 30-50% und das gilt für alle Powerbanks genauso wie für Elektroautos! Elektromobilität wäre dann völlig chancenlos. Desweiteren beziehen sich Kapazitätsangaben auf die abgebbare Leistung und nicht auf die reingesteckte! Die Kapazitätsunterschied stammen von unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen und könnten… Weiterlesen »
Wie kam es eigentlich zu der idiotischen Praxis die Kapazität eines Akkus anstatt des Energiegehalts anzugeben? (ist nicht, wie im Artikel dargestellt, dasselbe)