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Qihoo 360 ist ein weiterer chinesischer Konzern, der es im stark umkämpften Markt der Putzroboter mit Xiaomi und Roborock aufnehmen will. Aktuell kommt gefühlt jeden Monat ein neues Modell aus China, das zumindest saugen, aber meistens auch wischen kann. Der 360 S7 ist ein solcher Wisch- Saugroboter und hat nun 2 Wochen lang sein Können unter Beweis gestellt. Beim Aussehen und auf dem Datenblatt sind die Unterschiede der China Roboter meist nur noch minimal. Roborock, Viomi und Xiaomi nutzen die Xiaomi Home App, Qihoo 360 kontert als Softwarekonzern mit einer eigenen und wirklich überzeugenden App. Nachdem Viomi mit dem aktuellen V2 Modell eine Enttäuschung präsentierte, ist der 360 S7 eine voll automatisierte Wunderwaffe für die Hausarbeit. Der Qihoo 360 S7 erreicht uns direkt in einer internationalen Version mit CE Zertifizierung und EU-Netzstecker. Der Staubsaugroboter ist ab sofort für 400€ bestellbar.
Staubsaugroboter 2019 im Vergleich
Um die Gunst der Kunden buhlen mittlerweile 4 große China Hersteller. Der teuerste Vertreter ist aktuell der Roborock S6 mit knapp 500€, allerdings rechtfertigen die Vorteile im Vergleich zum Vorgänger Roborock S5 nicht den Mehrpreis. Xiaomi bleibt seiner Linie treu und brachte ohne großes Aufsehen das neue Mi Vacuum 1S Modell für unter 300€ auf den Markt. Wischen, bzw. den Boden befeuchten kann der Xiaomi Roboter allerdings nicht. Viomi hat mit dem V2 experimentiert, aber die Wischfunktion mit großem Wassertank und die auf dem Papier stärkste Saugleistung konnten im Test nicht überzeugen. 360 hat erst kürzlich mit dem S5 sein Budget Modell präsentiert. Dort fehlt eine Wischfunktion und die Akkulaufzeit ist nicht gerade für Villen geeignet. Wie sich das Datenblatt des aktuellen 360 S7 im Vergleich zur Konkurrenz zeigt, seht ihr in dieser Tabelle:
Roborock S6 | Mi Robot (1S) | 360 S7 | Xiaowa E35 | Roborock S5 | |
Saugleistung | 2000pa | 1800pa (1S: 2000pa) | 2000pa | 2000pa | 2000pa |
Abmessungen | 35,0 x 9,6 cm | 34,5 x 9,6cm | 35 x 10,3cm | 35 x 9cm | 35 x 9,6cm |
Gewicht | 3,6kg | 3,8kg | 3,8kg | 3kg | 3,5kg |
Lautstärke | 60 | 68 | 65 | 70 | 60 |
Wischfunktion | |||||
Staubbehälter | 500 ml | 420 ml | 570ml | 640 ml | 500 ml |
Akkugröße | 5200 mah | 5200 mah | 3200 mah | 5200 mah | 5200 mah |
Laufzeit | 150 | 150 | 90 | 150 | 150 |
Reinigungsfläche | 250 | 250 | 100 | 200 | 250 |
Appsteuerung | Mi Home | Mi Home | 360 App | Mi Home | Mi Home |
Mapping | |||||
Navigation | Laser | Laser | Laser | Gyroskop | Laser |
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Beim Kauf solltet ihr in jedem Fall die internationale Version kaufen, da 360 es aktuell nicht zulässt, einen Roboter in der China Version mit der App in Europa zu verbinden. Der 360 S7 ist entsprechend CE-Zertifiziert und im Lieferumfang befindet sich reichlich Zubehör:
- Netzstecker mit 5 Adaptern
- Kurzanleitung englisch
- Wassertank + Wischpad mit 6 Ersatzfilter
- Ausführliche Bedienungsanleitung (auch in Deutsch – 25 Seiten)
- Schnellstartanleitung (Englisch)
- App-Download und Anleitung zum Einrichten (Englisch)
Am Qihoo 360 S7 ist bereits die Hauptbürste, eine Seitenbürste und der Hepa-Filter angebracht. Zusätzliches Zubehör könnt ihr problemlos über Aliexpress bestellen.
Die Abmessungen des kreisrunden Wischroboters betragen 35cm im Durchmesser und das Gerät ist 8,5cm hoch. Die Unterbodenfreiheit liegt bei guten 2,5cm und damit kann der 360 S7 sogar 2cm hohe Stufen überwinden. Inklusive Laserturm landet man bei einer Höhe von 10,3cm. Das ist ein sehr interessanter Wert, da man so feststellen kann, ob der Sauger unter Schränke, Kommoden und die Couch passt. Ansonsten kann man natürlich die jeweiligen Möbel durch Unterlegscheiben auch erhöhen. Die Abmessungen und das Design kennen wir bereits von sämtlichen China Saugern zu genüge. Der 360 S7 fällt insbesondere durch seinen roségoldenen Ring auf der Oberseite auf.
Seine Saugleistung bezieht der 360 S7 durch eine rotierende Hauptbürste und einer Saugleistung von 2000 Pascal. Die rotierende Hauptbürste besteht abwechselt aus einer Gummilamelle und Borsten. Eine zusätzliche Seitenbürste kehrt im Idealfall den Schmutz zur Mitte und der 360 S7 kann diesen dann einsaugen.
Nachdem man die Klappe an der Oberseite anhebt, erhält man Zugriff auf den Staubbehälter, eine kleine Bürste mit Messer und sieht die beiden Status LEDs für WLAN und Reset. Der Schmutzbehälter ist im Vergleich zum 360 S6 auf 570ml angewachsen und beinhaltet nach wie vor den Hepa-Filter. Letzteren kann man bei Bedarf einfach austauschen und sollte diesen auch öfter mal ausklopfen.
Die Kapazität des Wassertanks liegt bei 150ml und das Wasser wird über 2 Filter dauerhaft an das Wischpad abgegeben. Man kann in diesem Fall natürlich Saugen und Wischen gleichzeitig, wie wir das auch vom Roborock S5 und S6 schon kennen. Ein Modus für nur Wischen und nur Saugen versteht sich natürlich von selbst. Mit den beiden Buttons an der Oberseite kann man den Qihoo 360 S7 An/Ausschalten, den Reinigungs-Vorgang starten und den Sauger zurück zur Station schicken. Die Buttons sind jeweils blau beleuchtet, über die App kann man die Beleuchtung aber auch ausschalten.
Für ein 400€ Haushalthelfer ist eine intelligente Navigation durch den Raum obligatorisch. Dies wird durch einen Laserturm an der Oberseite ermöglicht und zusätzlich durch ein Gyroksop und einen Beschleunigungs-Sensor unterstützt. Des Weiteren hat der 360 S7 ganze drei Absturzsensoren, einen Wandsensor und zusätzlich im Bumper noch einen extra Infrarot Kollision-Sensor. Der Wandsensor sorgt dafür, dass der 360 S7 sehr gezielt und zügig an Wänden entlangfährt. Zusätzlich zum normalen Bumper (der Saugroboter stößt immer leicht gegen Möbel und merkt durch den Bumper, dass es nicht weiter geht) hat der S7 noch einen extra Kollision-Sensor, der bei Bedarf aktiviert werden kann. Auch wenn weiterhin Kontakt zwischen Bumper und Möbeln besteht, macht sich der 360 S7 im Vergleich sehr vorsichtig ans Werk. Die Laser-Navigation funktioniert astrein und der Wischsauger erstellt natürlich auch Karten von seiner Arbeit, dazu aber später mehr.
Verarbeitung, Ausstattung und die Lieferung als internationale Version sorgen beim 360 S7 für ordentlich Punkte. Die Verarbeitung ist exzellent und der Roboter sofort nach dem Auspacken voll einsatzbereit.
Einrichtung und App-Steuerung
Die Einrichtung ist wirklich kinderleicht und im Vergleich mit der Mi Home App geht hier alles reibungsloser und schneller vonstatten. Nach dem Auspacken einfach auf den Power-Button drücken, bis der 360 S7 startet. Anschließend Power-Button und Lade-Taste (also die beiden einzigen Tasten) gleichzeitig gedrückt halten und schon kann das WLAN konfiguriert werden (Reset). In der App hat man zusätzlich noch eine bebilderte Anleitung zur Einrichtung. Hier geht`s zum Download, die App ist ganz normal im Playstore erhältlich.
Über die App wird der 360 S7 dann letztendlich erst zu dem mächtigen und zeitsparenden Reinungswerkzeug. Wie man das nun handhabt, ist jedem selbst überlassen. Man kann den Sauger einfach in den Raum stellen und starten, wenn man das Haus verlässt und ihn dann saugen lassen. Man kann auch die gespeicherten Karten modifizieren und jede Etage des Hauses entsprechend anpassen. Die Speicherung einer Karte erfolgt nur, wenn der 360 S7 von der Ladestation startet und dorthin zurückfindet. Anschließend kann man die gespeicherte Karte modifizieren und den Roboter auch ohne Ladestation fahren lassen. Leider können die mit Absperrungen und No-Go Areas versehen Karten aktuell nicht gespeichert werden. Dadurch muss man immer wieder die entsprechenden Anpassungen an den Karten vornehmen, wenn man zwischen den Etagen wechselt. Ansonsten finden sich in der 360-App folgende Features und Einstellungen:
- 3 Saugstärken, wobei der S7 bei Teppich automatisch auf die Höchste schaltet
- Gespeicherte Karten laden und löschen
- Übersicht aller Reinigungsvorgänge (mit Karte und Arbeitszeit)
- Intelligent Zoning (Mehrraumerkennung): Karte in verschiedene Räume einteilen, die man auch benennen kann. Anschließend kann man wählen in welcher Reihenfolge die jeweiligen Räume angefahren werden.
- Zeitplanung: Hier kann man festlegen, wann der Roboter automatisiert starten und reinigen soll. Auch die Mehrraumerkennung kann als Basis genutzt werden, dann fährt der Roboter gemäß euren Vorgaben Raum für Raum ab.
- Fernsteuerung: Hier kann man den Roboter manuell steuern. Nicht wirklich sinnvoll, aber es macht Spaß ?.
- Update: Aktuelle Updates können direkt über die App abgerufen und installiert werden.
- Positioning: Der Roboter gibt den bekannten „I`m here“ Sound aus, falls man nicht mehr weiß, wo sich der Sauger befindet
- Maintenance: Zustand der Filter, Bürsten und Sensoren
- Do not Disturb Mode: Der 360 S7 fährt im festgelegten Zeitraum auf keinen Fall los
- Tastenbeleuchtung ausschalten
- Lautstärke der Ansagen (nur in Englisch, aber sehr gut verständlich)
- Collision Protection Mode: Der Sauger geht sehr vorsichtig mit eurem Mobiliar um
Die 360 App hat mir im Test wirklich gut gefallen, allerdings würde ich mir noch mehr Einstellungen für 2 Etagen wünschen. Für mich ist eine Mehr-Etagenreinigung nach wie vor nicht wirklich möglich, weshalb ich den Roboter im oberen Stockwerk einfach fahren lasse und die Karte nur für das untere Stockwerk angepasst habe. Grundsätzlich wäre es Qihoo 360 zuzutrauen hier noch ein entsprechendes Update mit weiteren Funktionen zu liefern. Die kinderleichte Einrichtung und die übersichtliche App sprechen jedenfalls für den 360 S7, wobei man mit der englischen Sprache zurechtkommen sollte!
Saugleistung und Praxiseinsatz
Die Saugleistung kann in 3 Stufen geregelt werden. Man hat die Wahl zwischen Quiet (800Pa), Standard (1300Pa) und Powerful (2000 Pa). Ich lasse meinen Saugroboter eigentlich nur fahren, wenn ich außer Haus bin. Deshalb nutze ich eigentlich immer die Max Funktion, da auch der Reinigungsbereich locker für die Akkulaufzeit ausreicht. Die Lautstärke variiert im Raum zwischen 58 und 65 Dezibel. Im Standard sind es 62 Dezibel. Also auch hier keine großen Unterschiede. Etwas störend bei der Geräuschkulisse ist der sehr helle Ton, der beim Staubsaugen entsteht.
Bei der Saugleistung liegt der 360 S7 auf einem Niveau mit dem Roborock S5/S6 und dem Mi Vacuum 1S. Der 360 S7 kann auch wischen und wechselt nach dem anschließenden Installieren des Mopping Pad automatisch in den Mopping Modus, oder nach dem Entfernen eben wieder zurück. Die Wischfunktion hat mich wie so oft nicht wirklich überzeugt. Ebenso wie bei Roborock zeigt das 360 S7 einfachen einen nassen Lappen hinter sich her. Normale Verschmutzungen können damit nicht gereinigt werden und die zusätzliche Sauberkeit im Vergleich zum Saugen hält sich in Grenzen. Laut Hersteller fährt der Sauger im Mopping Mode nicht auf Teppich, das kann ich leider nicht bestätigen. Vielleicht kommt dieses Feature ja per Update.
Der 360 S7 bewegt sich beim Saugen sehr schnell und zuverlässig durch den Raum. Man sollte lediglich darauf achten, Kabel zu beseitigen, bevor der Roboter startet. Ansonsten kann er mühelos Kanten von bis zu 2 cm übersteigen und fährt wirklich zuverlässig jede erreichbare Stelle im Raum an.
In der App hat man eine übersichtliche Anzeige um den Zustand des Hepa-Filters, der Hauptbürste, der Seitenbürste und der 5 Sensoren zu kontrollieren. Während man die Sensoren nur abwischen muss, sollte man die Hauptbürste nach 300 Stunden, den Hepa Filter nach 150 Stunden und die Seitenbürste nach 200 Stunden Betriebszeit wechseln. Das sind nur Vorgaben des Systems und die wirkliche Abnutzung hängt natürlich vom individuellen Einsatzgebiet des Saugers ab.
Akkulaufzeit und Ladestation
Die Akkugröße ist mit 3200 mAh beim 360 S7 deutlich niedriger angesetzt als bei der Konkurrenz. Der Hersteller spricht von einer Reinungungszeit von 90 Minuten und 100m². In der Praxis schaffte der S7 meine gesamte Wohnung mit einer Akkuladung und reinigte dabei nach eigener Vermessung 81m², bis er bei 20% Akkuleistung angelangt war (höchste Saugleistung). Das liegt mitunter auch daran, dass der Roboter sehr überlegt durch den Raum navigiert und entsprechend schnell arbeitet. Sollte der Saugroboter zwischendrin mal leer gehen, ist dies kaum ein Problem, da er selbstständig zur Station fährt, auflädt und anschließend seine Arbeit fertig macht.
Ein vollständiger Ladevorgang dauert ganze 3 Stunden. Also die Laufzeit eines Mi Vacuum und Roborock Saugers ist zwar höher, aber einen wirklichen Vorteil hat man davon nur in Ausnahmefällen.
Testergebnis
Im Test zeigt sich der Saug- und Wischroboter als zuverlässiger Haushalthelfer, der sehr vorsichtig und trotzdem schnell durch die Räume navigiert. Die Saugleistung ist identisch mit dem S5 oder S6 und die Wischleistung ebenso. Der S6 hat noch einen kleinen Vorteil bei der Software, wodurch die Mehrraumreinigung nochmals individueller gestaltet werden kann. Hier würde ich 360 aber auch ein Update zutrauen, da die Mehrraumreinigung aktuell nur alle Zimmer gemeinsam zulässt. Leider kann man aktuell nur festlegen, in welcher Reihenfolge die Zimmer angefahren werden. Trotzdem sehe ich die App als großen Vorteil, da wirklich alles schnell und verzögerungsfrei funktioniert und übersichtlich gestaltet ist.
Letztendlich bleibt die Frage, warum man nicht einfach zum aktuell 100€ günstigeren 360 S6 greift. Die 200pa zusätzliche Saugleistung machen kaum einen Unterschied, der 170ml größere Staubbehälter und der 70ml größere Wassertank sind ebenfalls nicht gerade Argumente, die 100€ Aufpreis rechtfertigen. Ansonsten gibt es nach wie vor die Bestseller Xiaomi Mi Vacuum 1S und den deutlich günstigeren 360 S5, die im Vergleich zum S7 einfach nur nicht wischen können. Ihr habt also die Qual der Wahl. Um ein gutes Produkt handelt es sich beim 360 S7 auf jeden Fall.
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