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Es ist soweit! Es gibt nun endlich eine bezahlbare Chinaversion des Boostedboards! Für unter 500€ bekommt man jetzt aus China ein vollfunktionstüchtiges Longboard/Skateboard mit 2 x 160W Motor. Ob das Pomelo P5 den hohen Erwartungen an ein Elektro-Skateboard entsprechen kann, erfahrt ihr in diesem Testbericht. Hat man hier wirklich die Ultimative Boosted Board Alternative auf die Achsen gestellt?
Lieferumfang und Vorbereitung
Das Pomelo P5 kam bereits geladen bei uns an. Auch die Fernbedienung war startklar. Um den Controller mit dem Board zu verbinden, müssen Controller und Board angeschaltet werden. Sobald die Signallichter der beiden Geräte leuchten, muss der An/Aus Knopf des P5 dreimal gedrückt werden. Die erfolgreiche Verbindung wird durch Vibration der Fernbedienung bestätigt. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, genügt es bei erneuter Inbetriebnahme beide Geräte anzuschalten und die Verbindung wird automatisch hergestellt.
Der Lieferumfang beinhaltet:
- Pomelo P5
- Werkzeug zur Einstellung der Lenkungshärte
- Ladekabel
- Fernbedienung
- USB Kabel zum Laden der Fernbedienung
- Kurze Bedienungsanleitung auf Englisch
Design und Verarbeitung
Das Pomelo P5 besticht mit einem schlichten unauffälligem Äußeren. Das Deck besteht aus gut federndem Bambus und Fiberglas und hat ein extrem raues Griptape, welches für sicheren Halt auf dem Brett sorgt. Durch die leichte Wölbung des Decks ist das Board angenehm gefedert, allerdings gibt es weder Nose noch Tail, d.h. die Enden des P5 sind sehr kurz und nicht nach oben gebogen, weshalb Tricks und Flips nicht möglich sind. Diese verbietet jedoch ohnehin bereits das hohe Gewicht des Pomelo P5 Boards, das mit 10,5kg für Sprünge und ähnliches völlig ungeeignet ist.
Der abnehmbare 5800 mAh Akku befindet sich an der Unterseite und treibt die Hinterräder des Geschosses an. Die Anschlüsse für das Ladekabel und USB Kabel sind mit kleinen Gummistöpseln bedeckt, die verhindern sollen, dass Schmutz oder Feuchtigkeit in die Elektronik gelangen. Bei unserem Modell hielt leider einer der Stöpsel nicht richtig fest, weshalb er sich beim Fahren immer wieder herauslöste. Mit etwas Klebeband konnten wir diesem Problem jedoch leicht Abhilfe verschaffen. Laut Hersteller darf man das Longboard ohnehin nicht auf feuchtem Boden verwenden, für Skateboard-Freaks empfehlen wir daher, alle brisanten Stellen des Motors mit Silikon abzudichten und somit für langlebigen Fahrspaß zu sorgen.
Das Pomelo P5 unterscheidet sich von oben betrachtet kaum von einem normalen Longboard. Auffällig ist der größere Abstand des Decks zum Boden, der wohl dem Akku geschuldet ist. Da die geringere Höhe der analogen Longboards lediglich der besseren Kraftübertragung beim Anstoßen vom Boden dient, ist dies für das motorbetriebene Gerät nicht von Nachteil.
Die Fernbedienung des Pomelo P5 wirkt auf den ersten Blick unscheinbar. Sie besteht ganz aus Plastik, hat einen An-Knopf, einen „Schaltknopf“, ein kleines Rädchen, das als Gaspedal dient, und einen Schiebeschalter für den Rückwärtsgang. Am unteren Ende befindet sich eine Schlaufe zur Befestigung am Handgelenk.
Nimmt man den Controller jedoch in die Hand, fällt die ergonomische Form auf, durch die sich das Gerät unauffällig in die Hand schmiegt. Das geringe Gewicht, die Handlichkeit und die einfache Bedienung des Gasrädchens lassen beinahe vergessen, dass das Longboard tatsächlich von Hand gesteuert wird und man sich nicht einfach wie der junge Son Goku auf einer Wolke fortbewegt.
Inbetriebnahme
Nachdem das P5 mit der Fernbedienung gekoppelt ist, empfiehlt es sich, die Sensibilität der Fernbedienung und die Bedienung des Brettes zunächst ohne Fahrer zu testen. Wir empfehlen unbedingt dies zum Schutz eurer Einrichtungsgegenstände nicht in der Wohnung durchzuführen, denn das Brett geht voll ab! Man beschleunigt, indem man das kleine Rädchen am Controller (vorsichtig) nach oben dreht. Die Fahrtgeschwindigkeit wird durch Halten des Rades an der Position gehalten. Dreht man das Rad während der Fahrt (vorsichtig) nach unten, bremst das Board ab. Es gibt sogar einen Rückwärtsgang, den man durch Nach-Unten-Schieben des kleinen Schiebeschalters an der Seite der Fernbedienung einlegen kann. So kommt euer Brett auch wieder zu euch zurück.
Bitte beachtet, dass die Reichweite der Fernbedienung begrenzt ist. Der Hersteller gibt zwar eine Reichweite von 40m an, jedoch begann bei uns die Fernbedienung schon ab ca. 30m zu mucken. Im Normalfall steht man aber auch selbst auf dem Board.
Nachdem ihr jetzt ein Gefühl für die Steuerung bekommen habt, stellt euch nun auf das Board (vorher testen, dass der Vorwärtsgang eingelegt ist und in welche Richtung das Brett startet). Wie beim normalen Longboard werden die Füße parallel breitbeinig platziert. Verlagert das Gewicht nach vorne und fahrt langsam und vorsichtig an. Dies kann ggf. einige Übung erfordern, weshalb Schutzkleidung durchaus eine Überlegung wert ist! Die Lenkung des Longboards funktioniert, wie beim analogen Skaten, durch Verlagerung des Gewichts. Für Leichtgewichte empfiehlt es sich ggf. die Härte der Achsen etwas weicher einzustellen, um den Wendekreis zu verkleinern. Vor dem Bremsen wird das Gewicht nach hinten verlagert, um die Bremswirkung auf den Körper auszugleichen. Bei zu abruptem Anfahren oder Bremsen kann man leicht mal den Energieerhaltungssatz aus dem Physikunterricht am eigenen Körper erfahren.
Mit dem „Kupplungsknopf“ kann man die Höchstgeschwindigkeit des Pomelo P5 limitieren. Auf Stufe 1 (Controller blinkt langsam auf) liefert das Brett nicht mehr als 10km/h Geschwindigkeit bei Vollgas, auf Stufe 2 bis zu 20 km/h und auf Stufe 3 (Controller blinkt hektisch) beschleunigt das Board bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 30 km/h. Bei zu Übermut neigenden Anfängern kann diese Begrenzung durchaus sinnvoll sein, allerdings lässt sich die Geschwindigkeit mit der Fernbedienung derart gut regulieren, dass man nicht schneller fährt als man selbst möchte.
Fahreigenschaften
Das elektrische Skateboard lässt sich angenehm fahren, das Deck federt leichte Unebenheiten des Untergrunds perfekt ab und man schafft es bei mäßiger Geschwindigkeit sogar, niedrige Bordsteine gefahrlos zu überwinden. Durch die typischen Longboardeigenschaften steht man auch als unerfahrener Skater sicher auf dem Brett und kann leichte Geschwindigkeitsunterschiede und Holperer (z.B. Bordsteine) durch den stabilen breiten Stand spielend leicht ausgleichen.
Mein persönliches Highlight: die Bremse! Seit ich mich dafür entschieden habe, das Zu-Fuß-Gehen an den Nagel zu hängen und mit einem handlichen Pennyboard meinen Einstieg ins Skaterleben zu wagen, vermisste ich beim Bergabfahren immer die Möglichkeit, die Geschwindigkeit sicher und zuverlässig zu reduzieren und die Kontrolle über mein Board zu behalten. Beim Versuch büßte ich nämlich immer entweder Schichten meiner Schuhsohle oder große Stücke meiner Coolness ein. Diese Zeiten sind nun vorbei. Die Bremsfunktion der Fernbedienung erlaubt es auch auf steileren Abfahrten (gemessen an den Steigungen der Straßen in der Stadt) die Geschwindigkeit zu regulieren und sogar (fast) zum Stehen zu kommen! Dies macht das Skaten in der Stadt viel angenehmer und sicherer!
Bezüglich Steigungen beeindruckte mich zudem auch die Kraft des Motors. Zwar wird man (abhängig von Körpergewicht und Steigung) auch bei Vollgas etwas langsamer, aber das kleine Kraftpaket schafft es sogar aus dem ruhigen Stand am Berg zu starten, ohne dass nachgeholfen werden muss.
Natürlich muss man aufgrund der hohen Geschwindigkeit des Brettes trotz besserer Bremsmöglichkeit auf eine sichere und verkehrsangepasste Fahrweise achten, um überraschende Vollbremsungen zu vermeiden. Das Pomelo P5 kommt schneller zum Stehen als der eigene Körper, der nur durch die Reibung der Schuhsohlen am Griptape mit dem Board verbunden ist und somit die Bremswirkung nur schwer abfangen kann. Zudem beträgt der Bremsweg des P5 bei Vollgas mehrere Meter. Generell gilt: Fahre nicht schneller als du rennen kannst.
Pomelo P5 – Eine echte Alternative für Skater?
Optisch unterscheidet sich das Pomelo P5 kaum von normalen Longboards. Das motorisierte Fahrerlebnis mit der damit verbundenen hohen Geschwindigkeit bereitet auch eingefleischten Skatern richtig viel spaß, auch wenn es aufgrund der fehlenden körperlichen Betätigung mit dem normalen Skating-Gefühl nicht wirklich vergleichbar ist. Dennoch stellt das mühelose Dahingleiten eine sehr schnelle, effektive und auch stylische Fortbewegungsmöglichkeit mit Suchtpotential dar.
Mit ein wenig Übung ist das Pomelo P5 jedoch auf geeigneten Wegen auch für Anfänger, die ein gewisses Körpergefühl besitzen und weniger als 120kg wiegen, eine echte Alternative. Sollte man einmal während der Fahrt vom Skateboard fallen, kommt das Brett durch Betätigen des Rückwärtsgangs auch freiwillig wieder zu einem zurück.
Akkulaufzeit
Der abnehmbare 1,5kg schwere 5800mAh Akku lässt sich (leider nur sehr schwer) entfernen und austauschen. Mit ein wenig Übung geht es aber durchaus gut und ist eine sehr praktische Eigenschaft, insbesondere wenn man sich einen zusätzlichen Akku bestellen mag. Diese Eigenschaft ist vor allem praktisch, wenn man nicht das ganze Board mit in die Wohnung schleppen möchte, um den Akku zu laden. Auch kann ein weiterer Akku als Ersatz auf längeren Strecken mitgenommen werden, derzeit ist der Akku mit fast 150€ aber recht teuer.
Während unserem Test (Straße, Steigungen, Bremstests usw.) hielt die vollgeladene Batterie lockere 10 km, tendenziell sogar länger. Die Reichweite hängt jedoch mit dem Gewicht des Fahrers und den Straßenbedingungen zusammen. Laut Hersteller knackt das Pomelo P5 bei einem 80kg Fahrer und ebenen Straßen die 35km Marke. Das bezweifeln wir nach 4 Wochen Einsatz sehr stark. Mehr als 15km sind auch bei guten Bedingungen kaum möglich. Die Ladezeit des Akkus beträgt etwa 3 Stunden.
Die 400mAh Batterie des Controllers kann mit USB innerhalb von 1,5 Stunden vollgeladen werden und überlebt die Akkulaufzeit des Brettes spielend.
Jetzt zur schlechten Nachricht: Leider ist das Pomelo P5 als elektrisches Skateboard im deutschen Straßenverkehr nicht zugelassen. Das bedeutet, dass das Board offiziell nur auf Privatgelände betrieben werden darf.
Dabei ist das Pomelo P5 durchaus eine große Bereicherung des Alltags. Die Bremse und das mühelose Bergauffahren, sowie die Effizienz der Fortbewegung sind sehr verlockende Alternativen zu Fahrrad, Roller oder normalem Skateboard. Zum Tragen ist mir das 10,5kg Geschoss leider schon zu schwer, sobald es z.B. um Treppen oder andere Hindernisse geht. Zudem schneidet das extrem raue Griptape in die Finger, was sehr schnell unangenehm wird. Bei ebenen Strecken jedoch kann man das Longboard – aufgrund des fehlenden Tails – an der Vorderachse hinter sich herziehen.
Zudem ist die Umweltfreundlichkeit des Pomelo P5 für Ökofreunde ein großes Plus, weshalb das Elektroskateboard bei kurzen Strecken eine echte Alternative zu Auto oder Motorroller darstellt. Aber auch zu Elektroscooter und E-Bike ist das E-Board ein Konkurrent. Ich spreche hier besonders für Frauen, die gerne mit Handtasche unterwegs sind. Hier wird das Verstauen bzw. Halten des Täschchens auf Scooter oder Fahrrad oft zur Herausforderung, während man auf dem Longboard quasi beide Arme frei hat und die Tasche bequem halten kann.
Das Pomelo P5 ist daher ein praktisches und spaßiges Fortbewegungsmittel, welches das schnelle Vorankommen auf geraden Strecken garantiert, da man schnell, wendig und flexibel ist.
Testergebnis
Das Pomelo P5 bietet eine schnelle und spaßige Fortbewegungsmöglichkeit. Die Eigenschaften des Boardes sowie Batterie und Handhabung konnten uns auf ganzer Linie überzeugen. Auch der niedrige Preis, der in der Elektroboard-Szene seinesgleichen sucht, ist ein klares Plus! Ein Kritikpunkt ist das hohe Gewicht des Boardes, das den Transport erschwert. Batterieleistung und Ladezeit sind angemessen, der Akku könnte jedoch durchaus leichter zu entfernen sein. Dass man sein Handy mit einem USB Kabel am Pomelo P5 aufladen kann, halten wir eher für unsinnig.
Zusammenfassend lässt sich sagen: das Pomelo P5 Longboard ist ein gut verarbeitetes und optisch ansprechendes Elektroboard mit gelungener Steuerung und leistungsstarken Motor. Die Fortbewegung ist schnell, einfach und hat großes Suchtpotential. Leider darf das E-Board nicht auf öffentlichem Gelände gefahren werden. Es bleibt nur abzuwarten, ob die deutschen Behörden die Straßenzulassung noch regeln werden. Dies wird wohl nur für Elektroscooter erfolgen.
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Ich tippe, daß die Reichweite 30-40 km ist und nicht m ?!
Hey, es geht in dem Absatz um die Reichweite der Fernbedienung :). Also nach 30 Metern verliert die Fernbedienung den Kontakt zum Board.
Gruß Jonas
Au Mann, wer richtig liest, ist klar im Vorteil. Danke für die Aufklärung ?