Smarte Ringe liegen im Trend und wir hatten zuletzt auch die günstige Alternative zum bekannten Galaxy Ring im Test. Doch der Funktionsumfang und die Akkulaufzeit des Amazfit Helio konnten uns letztendlich nicht überzeugen, von der Smartwatch auf den Ring umzusteigen. Ein Kommentar unter dem zuvor genannten Testbericht bezüglich des Pagopace Rings hat mich jedoch neugierig gemacht. Wie einige von Euch wissen, bin ich sehr ambitioniert, wenn es um das Thema mobiles Bezahlen (Mobile Payment) im weitesten Sinne geht. Ich möchte einfach alles und überall mit Karte bezahlen können und das möglichst kontaktlos. Das ermöglicht mir einen perfekten Überblick über meine Finanzen.
Bargeld hingegen ist teuer, unpraktisch und eklig, und wenn man einmal in anderen Ländern als Deutschland unterwegs war, weiß schließlich jeder die Vorteile zu schätzen. Um möglichst einfach und bequem bezahlen zu können, benutze ich seit einigen Jahren das Xiaomi Mi Band mit NFC. Aktuell in der Version 7, die immer noch die aktuellste ist – aber leider auch nicht mehr verfügbar. Das nur 30 bis 40 Euro teurere Fitnessarmband muss alle 14 Tage ans Ladekabel und ist mit zweimal Wischen zum Bezahlen bereit. Noch einfacher, aber auch deutlich teurer, soll diese Bezahlfunktion nun der Pagopace Ring übernehmen. Er hat eine unendliche Akkulaufzeit und kann neben meinen Kreditkartendaten auch den Autoschlüssel ersetzen (nur für Tesla und in der Pago Drive Version). Wie gut das mit dem Bezahlen in der Praxis funktioniert und wie sicher es ist, erfahrt ihr in diesem kurzen Test zum Pagopace.
Bestellung des Pagopace Rings
Vor der Bestellung ist es von Vorteil, die Ringgröße (5-15) für den gewünschten Finger zu kennen. Ansonsten bietet Pago zum gleichen Preis auch den Versand einer Messschablone an. Auf Pagopace.de findet ihr den Ring ansonsten in verschiedenen Farben und Materialien. Ich habe mich für den breiten Pagopace aus Keramik in Schwarz entschieden, der schnell lieferbar war. Ringe aus Silber, die beim Juwelier angefertigt werden, brauchen natürlich deutlich länger für den Versand, aber mein Ring war auf Lager und innerhalb von 2 Tagen bei mir zu Hause. Außerdem gibt es noch eine Spezialversion in Form des Pago Drive, dann funktioniert der Ring zusätzlich als Schlüsselkarte für den Tesla. Ich denke, dass kein Tesla-Fahrer die Schlüsselkarte wirklich nutzen wird und somit ist die Zusatzfunktion des Pago Drive wohl kaum jemandem den Aufpreis wert. Der Pago Bezahlring startet bei einem Preis von 119€ und das ist schon eine Ansage für so wenig Technik. Doch nun zur Technik.
Design und Verarbeitung
Dieser Abschnitt ist natürlich stark abhängig von der Materialwahl und den Pagopace gibt es eben auch aus Silber oder Holz. Da gelten letztendlich andere Regeln als für den Keramikring, der nach IP68 Schutzklasse bis 2m wasserdicht ist und auch für 2 Stunden in die 100°C Sauna kann. Keramik ist zudem auch super kratzresistent und selbst Salzwasser macht dem Material kaum zu schaffen. Wenn ihr eher in Richtung Schmuckstück geht, gelten natürlich andere Regeln und andere Pflegehinweise. Die 3,74 Gramm des breiten Keramikrings sind auch nicht der Rede wert. Auch den Tragekomfort würde ich im Verhältnis zu meinem Weißgoldring als hervorragend einstufen.
Der Ring wird in einer schwarzen kleinen Box komplett aus Papier geliefert und beinhaltet eine kurze Anleitung und die 1-jährige Garantiebescheinigung.
Einrichtung via App und Technik des Pagopace
Nach dem Auspacken dauert der Vorgang nicht mal 5 Minuten und ich war bereit für meine erste Zahlung. Die App kann man nach der ersten Einrichtung getrost vergessen, denn Funktionen hat sie bis auf das Hinzufügen der Bezahlkarte keine. Man kann die Bezahlkarte anzeigen, die Bezahlfunktion ins “Schlummern” versetzen und die Bezahlkarte entfernen. Doch erst mal zurück zur Einrichtung, denn wie üblich bei mobilen Bezahlmethoden werden hier leider nur ausgewählte Banken unterstützt:
Wer nicht zufällig bei einem der oben ausgewählten Banken ist, der greift am besten zu Curve. Ich bin langjährige Stammkunde der Curve Karte, seit ich durch Xiaomis erstes Mi Band NFC dazu gedrängt wurde. Mittlerweile weiß ich viele Funktionen zu schätzen, die sich dann letztendlich auch auf den Pagopace Ring übertragen lassen. Die Kreditkartendaten sind auf dem NFC-Chip des Pagopace gespeichert.
Bei Curve handelt es sich um eine kostenlose virtuelle Kreditkarte, die in wenigen Minuten per App eingerichtet ist und folgende Vor- und Nachteile bietet:
- drei Kreditkarten können hinterlegt werden
- Echtzeitbenachrichtigungen bei der Zahlung
- übersichtliche App mit allen Transaktionen
- kein Schufa Eintrag
- Curve Pay ist dauerhaft kostenlos
- Go Back in Time (Nachträglich die belastete Karte ändern – 30 Tage zurück)
Für unseren geplanten Einsatzzweck sind die Nachteile der Curved Karte definitiv übersichtlich und kaum relevant.
- einmalig 5,99€ Liefergebühr für die physische Karte
- Gebühren beim Geldabheben im Ausland
- Gebühren bei Zahlung in Fremdwährung (ab 250€)
- nur Visa und Mastercard werden unterstützt (keine EC- oder Girokarten, V-Pay oder Maestro)
Curve Karte einrichten (App herunterladen)
Nach einmaligem Hinterlegen der Curve Karte könnt ihr Eure Bezahlvorgänge in der Curve App verfolgen. Auch die PIN für die Bezahlung mit dem Pagopace Ring ist die PIN eurer virtuellen Curve Card. Ihr habt jetzt einfach eine Curve Kreditkarte in Form eines Rings und sperrt den Ring entsprechend bei Verlust auch über die Curve App.
Bezahlung in der Praxis und Sicherheit
Man ballt die Faust und legt dann die zweiten Fingerglieder auf die Bezahlfläche auf. Das klappt überraschend gut, nachdem ich den Ring zunächst anders verwendet hatte und mit der Erkennung eher unzufrieden war. Tja, manchmal lohnt sich eben doch ein Blick in die Bedienungsanleitung. Jedenfalls habe ich in den verschiedensten Ländern und auch im Flugzeug fast 50 Bezahlvorgänge durchgeführt und musste nur einmal in einem englischen Pub zur Kreditkarte wechseln. Manchmal kommt man mit der Bezahlgeste nicht richtig ran und manchmal braucht man auch etwas Geduld – ca. 2-5 Sekunden. Das kenne ich von meinem Mi Band 7 (NFC) so nicht, das eigentlich immer sofort piept.
Was ich dort auch nicht kenne, ist eines der Sicherheitsmerkmale des magischen Pagopace Rings. Ab 50€ muss man nämlich seine PIN eingeben und das ist nicht so cool. Am coolsten fühlte ich mich, als ich nur mit der berühmtberüchtigten “Bro-Fist” bezahlt habe und danach alle begeistert waren und so etwas noch nie gesehen haben. Da man das Mi Band erst entsperren muss, um bezahlen zu können, entfällt die PIN-Eingabe, was ich definitiv begrüße. Aber eine Kreditkarte am Finger zu haben, die eigentlich niemand stehlen kann, ist schon verdammt cool. Denn über 50 Euro bräuchte der potenzielle Dieb die PIN und darunter müsste er schon ziemlich lange und ziemlich nah dran sein. Bleibt also nur der Diebstahl des Rings, aber selbst dann ist der Schaden auf 50€ begrenzt und zumindest meine verlinkte Curve Karte ist innerhalb weniger Sekunden gesperrt, nachdem ich den Verlust bemerkt habe. Um die Sicherheit muss man sich hier also eher weniger Sorgen machen.
Testergebnis
Der Bezahlring Pagopace hat in den letzten Wochen in meinem Test für reibungslose und schnelle Bezahlvorgänge gesorgt. Egal, ob bei Aldi, im Flugzeug mit Easyjet oder im Pub in England, wo kontaktloses Bezahlen Standard ist, die Begeisterung und spürbare Freude beim Bezahlen ließen auf meiner Gegenseite jedenfalls nicht nach. Selbst in England war man erstaunt über den Ring. Ich habe mich für den breiten schwarzen Pagopace entschieden, der mir nur etwas auffällig erscheint. Die schmale Variante hätte es auch getan. Der Preis ab 119€ ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, aber das ist wohl dem Auftritt in der Höhle der Löwen geschuldet. Hohe Gewinnmargen sind da ein großer Faktor, aber man bekommt ein wirklich cooles Gadget mit unendlicher Akkulaufzeit. Wenn ihr Alternativen habt, dann schreibt sie in die Kommentare. Wer bequemes und praktisches Bezahlen schätzt, dem kann ich hier eine ganz klare Kaufempfehlung geben. Der Pagopace Ring macht genau das, was er soll. Wer allerdings nicht bei einer der wenigen unterstützten Banken ist, muss auf die Curve Kreditkarte zurückgreifen.
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Nice das hier zu sehen. Ich nutze seit ca. 2 Jahren die Ringe von cnick und Tapster in Verbindung mit VimPay. Ich liebe das Unverständnis, wenn man durch “Handauflegen” bezahlt. VimPay bietet noch dazu das Länder spezifische Ein- und Ausschalten des Bezahlens. Zusätzlich fallen bei Auslandszahlung keine Gebühren an. Absolut tauglich im täglichen Leben! Im Urlaub hat man immer Geld dabei, schwimmen (auch im Meer) oder Sauna sind kein Thema. Habe mir gerade einen neuen bei cnick aus Silber bestellt, als Ersatz für den unansehnlichen, 30 Jahre alten Ehering. Selbst meine Frau lernt langsam die Vorteile zu schätzen 😉 PS:… Weiterlesen »
Hallo Jonas Andre, den PAGO-Ring habe ich mir in den letzten Wochen sehr intensiv angesehen. Jetzt auf smartzone dein ausführlicher Bericht/Test – super :-). Der Ring bietet neben der “endlosen Akkulaufzeit” vor allem den Vorteil, dass man sich komplett unabhänig macht, was die meist fehlende NFC-Funktion bei chinesischen Smartwatches bzw. Fitnessarmbändern etc. betrifft, und mich meist von einem Kauf abhielt. (Die Bezahlmöglichkeit ist ja auch bei Smartwatches eine interessante Alltagsfunktion) Bei pagopace werde ich noch RS halten, ob man zum Einrichten/Fidesmo App mit einem comdirect-Konto auch seine Perso-Kopie (Vorder- u. Rückseite) durch´s Internet schicken muss, was ich definitiv nicht tun… Weiterlesen »
Übrigens gibt es diesen Bezahl-Ring auch in England:
https://cnick.co.uk/
“Eine detaillierte Liste der unterstützten Banken nach Ländern finden Sie unter http://www.cnick.io.” “Wir sind Partner von Fidesmo, Visa und MasterCard, und unsere Plattform unterstützt eine Vielzahl von Banken.”
CNICK bietet hierbei zusätzliche Ring-Alternativen in Farben und Mustern, u.a. “Holz”.
Ebenfalls für rd. 119 €, auf amazon.de: “CNICK Smart Kontaktloser Bezahlring- Fidesmo NFC-Zahlungen mit Tokenisierung, modischem Design, kompatibel mit Visa und MasterCard, Tesla-Schlüsselring für Model 3/Y/S/X/CT (Schwarz, 9)”, [Angebots-Links könnt ihr ja einbetten]
Gruß Victor K.
Schitt, jetzt habe ich meinen eigenen Kommentar über diesen “komischen” Massenmanagement Link gelöscht. Zu meiner Frage, habe ich das richtig verstanden, wenn ich den Ring einrichte, eine DEBIT Karte von Comdirect und zusätzlich über die CURVE App eine Kreditkarte von z.B. Barclays/Postbank usw. funktioniert das. Oder kann ich nur 1 System benutzen. Wenn mehrere, von welcher Karte wird dann abgebucht? Über die CURVE App, muss ich das Handy dabei haben, über Comdirekt, meine Debitkarte reicht dann der Ring aus (ohne Handy) Ist das so richtig? Sorry die “vielleicht” blöde Frage, aber ich möchte die 119 € nicht einfach in den… Weiterlesen »
Servus, alles nachvollziehbare Fragen. Der Ring ist dumm und kann nur eine Karte. Scheinbar geht Comdirect ohne Umwege, dann wird davon abgebucht. Stell dir das so vor, als hättest du deine vorhandene VisaDebit der Comdirect in einen Ring umgewandelt. Ähnlich verhält sich das bei Curve, aber der Anbieter hat den Vorteil einer eigenen App, wo du die Zahlungen sehen kannst und du kannst kostenlos bis zu 3 Karten hinterlegen. Eine Karte ist immer Standard, aber du kannst Abbuchungen rückwirkend ändern in der App. Aber der Ring bleibt immer die Standard Curve Karte (die eben 3 Karten kostenlos beinhaltet – eine… Weiterlesen »
Super, vielen Dank für Deine schnelle Antwort
VG Jonny
“Ich möchte einfach alles und überall mit Karte bezahlen können und das möglichst kontaktlos. Das ermöglicht mir einen perfekten Überblick über meine Finanzen.”
Nicht nur Dir.
Der war zugegebenermaßen ziemlich gut 😂
Ich habe den Ring schon über ein Jahr und bin sehr zufrieden. Hab ihn in verschiedenen Bezahlkonstellationen genutzt. Vimpay ist eine Art Prepaidkarte, das war vor Curve. Viel zu wenige Karten kann man ohne Vimpay oder Curve nutzen, das liegt aber nicht am Ring. Mit den Bezahlterminals habe ich unterschiedliche Erfahrungen. Grundsätzlich: Je älter das Terminal desto eher geht es nicht oder dauert lange. Aber eigentlich in jedem Supermarkt funktioniert es. Der WOW Effekt ist immer noch da, ich werde immer wieder darauf angesprochen. Der Preis ging von weit unter 100 Euro auf jetzt fast 120 Euro. Gut finde ich,… Weiterlesen »