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Oukitel RT7 im Test – 5G Outdoor Tablet mit Monster-Akku

Getestet von Joscha am
Vorteile
  • extrem gute Akkulaufzeit
  • gute Verarbeitung
  • ausgezeichneter Lieferumfang
  • gute Systemperformance
  • große Speichermodule
Nachteile
  • sehr hohes Gewicht
  • 5 Stunden Ladezeit
  • nur 60Hz Display
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Mit dem Oukitel RT7 Titan versucht der chinesische Hersteller den Markt der Outdoor-Tablets mit einem ganz besonderen Modell zu bereichern. So bietet das Gerät als eines der ersten “Rugged Tablets” überhaupt den neuen 5G-Standard. Dazu gibt es einen unglaublich großen 32.000 mAh Akku, ein robustes Gehäuse und einen recht leistungsfähigen MediaTek Dimensity 720 Prozessor. Sogar eine Nachtsichtkamera hat es in das Oukitel RT7 geschafft, was wir ebenfalls noch nie bei einem Tablet gesehen haben. Grund genug also, das Oukitel RT7 “Titan” einem ausführlichen Test zu unterziehen. Wie es sich schlägt, erfahrt ihr im Folgenden.

Design und Verarbeitung

Wow, was für ein Klotz. Das Oukitel RT7 ist wirklich ein großes und schweres Gerät. Mit einem Gewicht von 1,2 Kilogramm macht das Gerät schon einem kleinen Laptop Konkurrenz. Auch die Abmessungen sind mit 249,1 x 167,8 x 19,8 Millimeter stattlich. Das war aber auch zu erwarten, denn der Akku hat mit 32Ah etwa die dreifache Kapazität eines normalen Tablets und auch die diversen Schutzvorrichtungen am Gehäuse fordern ihren Tribut. Mit zwei Händen lässt sich das Tablet dennoch gut halten.

Hinsichtlich der Verarbeitungsqualität liefert Oukitel eine gute Arbeit ab. Das Gehäuse besteht aus einem gummiartigen Kunststoff, der sich recht griffig anfühlt. Öffnet man die Abdeckungen des USB-C-Anschlusses oder des SIM-Steckplatzes, sieht man, dass sich unter dem Kunststoff ein Metallrahmen befindet. Wie es sich für ein Outdoor-Gerät gehört, ist das Tablet nach IP68 / IP69K und MIL-STD810H zertifiziert. Damit ist das Oukitel RT7 Titan staubdicht, soll Stürze aus bis zu 1 m Höhe überstehen und 30 Minuten in 1,5 m tiefem Wasser überleben. Wir haben den Wasserschutz erfolgreich getestet. Dank der massiven Gummipuffer an den Ecken sollte auch ein guter Stoßschutz vorhanden sein. Bei einem Gerät mit diesem Gewicht ist die Krafteinwirkung auf das Gehäuse bei einem Sturz dennoch recht hoch, weshalb man es mit der Belastung wohl nicht übertreiben sollte. Positiv zu erwähnen ist auf jeden Fall, dass der Rahmen einen Millimeter über das Gehäuse hinausragt und somit das Display vor Stößen schützen soll. Schade ist hingegen, dass Oukitel keinen Hersteller für das Displayglas angibt. Ein Kratztest mit einem Schraubendreher hinterließ immerhin keine Schäden.

Der Powerbutton und die Lautstärkeregler befinden sich auf der Oberseite des Tablets. Sie haben einen guten Druckpunkt und sind gut zu ertasten. Bei einem Tablet hätten wir uns zusätzlich eine Funktion zum Einschalten des Displays durch Antippen gewünscht, da man nicht immer intuitiv richtig nach den Tasten greift. Eine solche Funktion ist leider nicht vorhanden, ebenso wenig wie ein Fingerabdruckscanner. Was Oukitel immerhin bietet, ist eine Funktion zur automatischen Aktivierung des Displays beim Anheben. Außerdem kann die Gesichtsentsperrung über die Frontkamera genutzt werden. Dies funktioniert recht zuverlässig, aber nicht in 100 Prozent der Fälle.

Lieferumfang des Oukitel RT7

Der Lieferumfang des Oukitel RT7 ist ebenfalls ziemlich bemerkenswert. Neben einer vorangebrachten Displayschutzfolie gibt es ein USB-C-Kabel und ein Netzteil mit EU-Stecker.

Besonders ist der optionale Metall-Ständer, der sich am Oukitel RT7 anbringen lässt. Dieser fungiert auch als Haltegriff. An den zwei Ösen links und rechts lässt sich aber auch eine Handschlaufe oder ein Tragegurt montieren, die im Lieferumfang enthalten sind.

Der Metall-Ständer ist wirklich astrein verarbeitet und erleichtert den Transport ungemein. Zudem kann man das Tablet mithilfe des Ständers vertikal und horizontal aufstellen.

Display des Oukitel RT7

Oukitel RT7 Display Test 3

Das LCD-IPS-Panel misst 10,1 Zoll. Damit hat das Oukitel RT7 die derzeit weitverbreitete “Standardgröße”. Mit der Full-HD-Auflösung von 1920 x 1200 Bildpunkten ist auch eine gute Schärfe vorhanden. Einzelne Pixel lassen sich nur erkennen, wenn man unnatürlich nah an das Display herangeht. Im Alltag ist das Display ausreichend scharf. Etwas schade ist natürlich, dass die Bildwiederholrate nur dem Standard von 60 Hz entspricht. In der gehobenen Preisklasse des Oukitel RT7 wären 90 oder 120 Hz für eine flüssigere Darstellung wünschenswert gewesen. Die Displayhelligkeit gibt Oukitel mit 400 Lux an. Mit dem Luxmeter messen wir sogar 510 Lux, womit das Oukitel RT7 im Vergleich gut abschneidet.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Allerdings ist zu beachten, dass die deutlich teureren Tablets mit OLED-Display noch einmal eine höhere Leuchtstärke mitbringen, was auch die Lesbarkeit im Freien verbessert. Das Oukitel RT7 kann bei Sonnenlicht noch abgelesen werden, bei starker Helligkeit wird es teilweise etwas schwierig.

Softwareseitig gibt es eine automatische Helligkeitsregelung, einen Dark-Mode und einen Nachtmodus mit reduzierter Blaulichtstrahlung. Bei den Farben kann zwischen natürlich (kalte Farben), verstärkt (neutrale Farben) und gesättigt gewählt werden. Die Bezeichnungen der ersten beiden passen nicht wirklich zur Darstellung, aber mit “Verstärkt” bekommt man immerhin ein natürliches Bild. Dazu gibt es auch eine Benachrichtigungs-LED. Ansonsten steht wie so oft nur Widevine L3 zur Verfügung, was das Streaming von Pay-TV-Anbietern wie Netflix und Prime Video auf niedrige Auflösungen beschränkt.

Der Touchscreen arbeitet im Test sehr gut und erlaubt präzise Eingaben. Oukitel wirbt auch mit einem Handschuhmodus. Dieser kann im System nirgends aktiviert werden. Eingaben mit dünnen Handschuhen werden erkannt.

Leistung

Angetrieben wird das Oukitel RT7 vom MediaTek Dimensity 720. Der Octa-Core wird im 7nm Prozess gefertigt und setzt auf 4x ARM Cortex-A76 @ 2 GHz, 4x ARM Cortex-A55 @ 2 GHz mit einer ARM Mali-G57 MC3 GPU. Der Dimensity 720 kam auch schon in anderen Tablets zum Einsatz, wie im Alldocube iPlay 40 5G. Unter den Smartphones finden wir den Octa-Core in Smartphones, wie dem Oppo A53 / A73 5G (aus dem Jahr 2020) oder dem Samsung Galaxy A32 5G (2021). Generell handelt es sich um einen modernen Chip mit einem aktuellen Fertigungsverfahren, der in der Preisklasse des Oukitel RT7 durchaus gut ist. Deutlich mehr Leistung bekommt man unter 300€ aktuell nur beim Xiaomi Pad 5, welches allerdings kein Outdoor-Tablet ist.

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3DMark (Wildlife)

Die Systemgeschwindigkeit ist durchweg gut. Die Ladezeiten sind kurz und auch aufwendige Apps werden flüssig dargestellt. Das Oukitel RT7 ist ein Tablet, das auch Spaß macht. Diese Leistung kann das Tablet auch dauerhaft erbringen. Es gibt kein Throttling bei Dauerbelastung der CPU oder GPU.

Auch beim Speicher zeigt sich der Hersteller gewohnt großzügig und verbaut 12GB Arbeits- und 256GB Systemspeicher. Letzterer lässt sich per MicroSD-Karte erweitern, wenn man dafür auf Dual-SIM verzichtet. Auf die Erweiterung des Arbeitsspeichers per Festspeicher sollte man wie üblich verzichten, da sich die Performance verschlechtert. Mit 12GB Arbeitsspeicher sind ohnehin keine nennenswerten Einschränkungen zu befürchten. Der interne Speicher erreicht mit 950 MB/s beim Lesen und 490 MB/s beim Schreiben gute Werte.

System

Das Oukitel RT7 wird mit einem aktuellen Android 13 ausgeliefert. Wie immer darf man sich bei kleineren Herstellern keine großen Hoffnungen auf Basis Android-Updates machen. Erfreulich ist jedoch, dass Oukitel das System weitestgehend unangetastet gelassen hat. In den Einstellungen wurde DuraSpeed integriert, um Hintergrundprozesse einzuschränken. Diese Funktion lässt sich aber abschalten. Ansonsten gibt es noch die erwähnte RAM-Erweiterung als Zusatzfunktion, 3-Finger-Screenshots und geänderte App-Icons und Hintergrundbilder. Ansonsten ist das System frei von jeglicher Bloatware und lief im Test auch stabil.

Kamera des Oukitel RT7

Unter allen Outdoor-Tablets hat das Oukitel RT7 auf dem Papier die beeindruckendste Kamera und zum ersten Mal überhaupt gibt es eine Nachtsichtkamera. Das RT7 hat eine 48-Megapixel-Kamera von Sony, einen 20MP Nachtsichtsensor und eine 2MP Makrokamera. Die Frontkamera kommt ebenfalls auf 32MP und wurde von Samsung produziert.

  • Hauptkamera: 48 Megapixel (Sony IMX582), f/1.8, 1/2 Zoll, Autofokus
  • Nachtsicht-Kamera: 20 Megapixel (Sony IMX350), f/1.8 Zoll, Autofokus
  • Makro-Kamera: 2 Megapixel
  • Selfie-Kamera: 32 Megapixel (Samsung), f/2.2

Für ein Tablet sind die Kameras des Oukitel RT7 auf jeden Fall brauchbar. Bei Tageslicht bekommt man Aufnahmen mit einer guten Menge an Details. Auch die Farbwiedergabe ist meistens ziemlich stimmig. Es gibt allerdings auch häufig unscharfe Bereiche in den Aufnahmen, die den Gesamteindruck etwas trüben. Für ein Tablet ist das Gebotene aber ordentlich.

Die Nachtsichtkamera liefert ebenfalls brauchbare Aufnahmen. Die Qualität ist etwas unterhalb der Nightvision-Cams, die wir aus teureren Outdoor-Smartphones kennen. Dennoch lässt sich auch bei starker Dunkelheit aus der Nähe noch alles gut abbilden.

Die Selfie-Kamera verfügt über eine gute Menge an Details. Die Farbdarstellung ist teilweise etwas daneben, insgesamt bekommt man aber eine ausreichende Qualität.

Videos können mit bis zu 4K-Auflösung aufgezeichnet werden. Leider ist jedoch keine Bildstabilisierung und es sind auch kaum FPS vorhanden. Der Fokus funktioniert, ist aber etwas langsam

Konnektivität und Kommunikation

oukitel rt simslot

Der SIM-Slot des Outdoor-Tablets nimmt zwei Nano-SIM-Karten oder eine MicroSD-Karte auf (Hybrid-Slot). Das Tablet funkt ins 4G / LTE und 5G Netz und deckt zahlreiche Mobilfunkfrequenzen ab:

  • 4G : Band 1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/34/38/39/40/41/66
  • 5G NR: n1/3/5/8/20/28/38/41/77/78

Unseres Wissens nach handelt es sich um das erste Outdoor-Tablet mit 5G Empfang. Zudem ist die Auswahl nach Netzfrequenzen erstklassig und erlaubt einen weltweiten Einsatz (die USA mal ausgenommen). Auch eine Telefonfunktion ist vorhanden. Die Gesprächsqualität ist in Ordnung.

Zu den Konnektivitätsstandards gehören WiFi 5 und Bluetooth 5.1. Hier können wir einen durchschnittlich guten Empfang bestätigen. Die Positionsbestimmung erfolgt zuverlässig über GPS, GLONASS, Galileo, Beidou und den elektronischen Kompass. Eine dreistündige Testfahrt verlief völlig problemlos mit zuverlässiger Positionsanzeige. An Sensoren sind ein Helligkeitssensor, ein Beschleunigungssensor, ein Näherungssensor und ein Gyroskop vorhanden. NFC ist nicht vorhanden, wäre aber bei einem Tablet ohnehin etwas überflüssig.

Der Ton wird über Stereolautsprecher auf der Ober- und Unterseite wiedergegeben. Der Sound ist laut und auch bei höchster Lautstärke noch relativ verzerrungsfrei. Wirklich angenehm ist der Klang nicht, da die Bässe eher unterrepräsentiert sind. Allerdings gibt es in dieser Preisklasse auch deutlich schlechtere Lautsprecher.

Akkulaufzeit des Oukitel RT7

Der Akku ist mit 32.000 mAh einfach gigantisch groß. Zur Einordnung: Normale Tablets haben etwa 8.000 bis 10.000 mAh Akkus verbaut. Zudem ist der Dimensity 720 auch noch ein recht sparsamer Prozessor. In der Praxis führt das zu einer wirklich exzellenten Akkulaufzeit. Bei voller Helligkeit verbraucht das Oukitel RT7 in unserem Test in drei Stunden Google-Maps Navigation nur 9% des Akkus. Das Abspielen eines YouTube-Videos verbraucht ebenfalls nur 2% pro Stunde. Auch der Standby-Verbrauch (ohne SIM-Karte getestet) ist sehr gering: Nur 1% pro Tag gehen hier verloren. Im PCMark Akkutest sind wahrscheinlich über 30 Stunden möglich, allerdings haben wir es auch nach mehreren Versuchen noch nicht geschafft, dass der Test komplett durchläuft und können noch keinen Wert liefern.

Geladen wird per USB-C mit 33 Watt. Nach 3 Stunden hat man wieder 70% Akku im Gerät. Nach 5 Stunden ist die Anzeige bei 95%. Der vollständige Ladevorgang nimmt etwas weniger als 6 Stunden ein, wobei man sich die letzten 5% natürlich sparen kann. Für eine solche Kapazität ist das eine gute Ladegeschwindigkeit.

Testergebnis

Getestet von
Joscha

Das Oukitel RT7 ist ein ganz besonderes Gerät. Aufgrund des riesigen Akkus und des Outdoor-Gehäuses ist das Tablet wirklich ziemlich schwer. Dafür belohnt es den Käufer mit einer phänomenalen Akkulaufzeit und einem guten Schutz vor Beschädigungen. Auch die Systemgeschwindigkeit ist dank des aktuellen Prozessors und der großen Speichermodule hervorragend. Lobenswert ist auch das umfangreiche Zubehör im Lieferumfang. Das Display schneidet im Test durchschnittlich ab, ebenso der Lautsprecher. Die Kamera ist für ein Tablet ebenfalls recht gut, auch wenn man hier nicht die Qualität einer Smartphone-Kamera erwarten sollte.

Wer ein Tablet mit einem nahezu unerschöpflichen Akku, einem robusten Gehäuse und 5G-Empfang sucht, wird beim Oukitel RT7 fündig. Viel Konkurrenz hat das Oukitel RT7 ohnehin nicht.

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Hubert
Gast
Hubert (@guest_104268)
10 Monate her

Hallo, kann eigentlich der Oukitel RT7 mit ins Flugzeug?

Andreas
Gast
Andreas (@guest_103538)
10 Monate her

Moin, ich habe einen Eingabestift einsetzen wollen, aber es gibt keine Möglichkeit die Handballenerkennung auszuschalten, sodass ein Schreiben nur ohne Berührung der Hand auf dem Display möglich ist. Kann man das irgendwie ändern?

Christian
Gast
Christian (@guest_102791)
11 Monate her

Hallo, ich habe ein Oukitel RT2 und hätte anstatt der Handschlaufe lieber den Metallgriff/Ständer.
Wie kann ich diesen nachbestellen?

Haer bert
Gast
Haer bert (@guest_100951)
1 Jahr her

Danke für den Test!
Feines Gerät, das Gewicht schreckt etwas ab!
Ein Vergleich zum Doogee R10 wäre jetzt dran 🙂

Dirk
Gast
Dirk (@guest_100889)
1 Jahr her

Jetzt mal ehrlich: was für ein geiles Tablet. Und dann dieses Display… Wie kann ein Hersteller ernsthaft ein Outdoor-Tablet auf den Markt bringen, welches man bei Tageslicht nur eingeschränkt nutzen kann? Es ist mir echt nicht begreiflich. Sonst hätte ich es mir gekauft.

Wolf68
Gast
Wolf68 (@guest_100895)
1 Jahr her
Antwort an  Dirk

Hallo Dirk, so schlecht ist die Helligkeit nicht, erstens wirds am Preis aber vermutlich auch an der Robustheit/Langlebigkeit von IPS zu AMOLED Displays liegen. Finde AMOLED auch schöner aber wenn ich höre das sie deutlich weniger lang halten weiß ich nicht ob ich das will

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