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Oukitel K9 Testbericht

Getestet von Mathias am Bewertung: 82%
Vorteile
  • schönes Display
  • gute Leistung
  • sehr gute Akkulaufzeit
  • saubere Verarbeitung
  • gute Hauptkamera
  • guter Empfang (GPS, WIFI, Netz)
Nachteile
  • groß und schwer
  • kein Netflix und Amazon in HD (Widevine L3)
  • kein Kopfhöreranschluss
  • schwache Selfie Kamera
Springe zu:
CPUMediatek Helio P35 - 4 x 2,3GHz + 4 x 1,8Ghz
RAM4 GB RAM
Speicher64 GB
GPUPowerVR GE8320 - 680MHz
Display 2244 x 1080, 7,1 Zoll 60Hz (IPS)
Betriebssystem - Android 9
Akkukapazität6000 mAh
Speicher erweiterbar Hybrid
Hauptkamera16 MP
Frontkamera8 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 19, 20
NFCNein
SIMDual - nano
Gewicht234 g
Maße177,6 x 86,30 x 9,2 mm
Antutu94995
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am14.07.2019

Phablets sind eher vom Aussterben bedroht, da die “normalen” Smartphones schon immer größer werden. Oukitel wagt sich mit dem K9 trotzdem mit einem Smartphone im Phablet Segment auf den Markt. Riesige 7,12“ misst das Display und im Inneren liefert Oukitel mit dem Helio P35 und einem 6000 mAh Akku eine gute Basis. Was das Smartphone wirklich kann, erfahrt ihr im Testbericht.

Design und Verarbeitung

Vorweg kann man gleich sagen: Das Smartphone ist riesig und wird den allgemeinen Geschmack nicht treffen können. Da der Markt ein kompaktes Smartphone vermissen lässt, haben sich die Leute zwar inzwischen an Ihre 5,5 oder auch mehr Zoll gewöhnt, die 7,12 Zoll sind aber wieder eine ganz andere Hausnummer. Das Oukitel K9 misst 177,6 x 86,30 x 9,2 mm und wirkt in meiner Hand schier unmöglich groß. Die Größe als auch der gut dimensionierte Akku fallen ins Gewicht und das K9 bringt ganze 234g auf die Waage. Das eine einhändige Bedienung hier unmöglich ist, brauche ich wohl keinem zu erzählen.

Oukitel K9 Hand 1 Oukitel K9 Hand 2

Abgesehen davon ist das Oukitel K9 ein ansehnliches Gerät geworden. Das Gehäuse schillert / spiegelt in einem intensiven Blau und wird an wenigen Stellen durch ein mattes Blau abgelöst. Die Front ziert eine halbrunde Notch, die man meiner Meinung nach hätte auch einsparen können, da sowohl unter als auch über dem Display noch Platz vorhanden sind. Die Frontkamera-Situation wurde an dieser Stelle für meine Begriffe nicht gut gelöst. Ansonsten kann das K9 mit einer guten Verarbeitung überzeugen. Nichts knarzt unangenehm, das Smartphone lässt sich nicht biegen und Spaltmaße sucht man vergebens.

Auf der Rückseite befindet sich die Dual-Kamera, der Fingerabdrucksensor und ein Dual-LED Blitz. Die spiegelnde Rückseite ist nicht nur sehr anfällig für Fingerabdrücke, sondern auch für Kratzer, weshalb sich der Einsatz einer Schutzhülle definitiv lohnt.

Auf der linken Seite befindet sich der SIM-Schacht, wohingegen Lautstärkewippe und Powerbutton auf der rechten Seite untergebracht sind. Die Buttons besitzen einen guten und fest Druckpunkt und sitzen wackelfrei im Gehäuse. An der Unterseite befindet sich sowohl der Lautsprecher als auch das Mikrofon und der USB Typ-C Anschluss. Die Oberseite ist völlig frei geblieben, weshalb es mich verwundert, warum es nicht möglich war, einen Klinkenanschluss bereitzuhalten.

Oukitel K9 Design Verarbeitung 3Oukitel K9 Anschlüsse 1

Der Lautsprecher brilliert nicht gerade mit einem guten Klang. Alles klingt etwas dumpfer, als ob man mit aller Kraft das Klangbild so anpassen wollte, dass die Höhen ja nicht zu sehr wehtun. Tiefen sind dafür auch vorhanden, aber es fehlt die Ausgewogenheit und bei voller Lautstärke ist der Lautsprecher auch ohne die krassen Höhen völlig überfordert.

Insgesamt ist die Verarbeitung des Oukitel K9 klasse. Die Größe des Smartphones wird allerdings nur einen kleinen Teil der Leute ansprechen, da die Dimensionen einfach viel zu groß sind, selbst für diejenigen, die sich an Ihre 6+ Zoll Smartphones gewöhnt haben. Trotz der Größe war es Oukitel wohl nicht möglich auf eine Notch zu verzichten und einen Klinkenanschluss unterzubringen, was ich als schade erachte.

Lieferumfang des Oukitel K9

Oukitel K9 LieferumfangOut of the Box gibt es:

  • Silikonschutzhülle
  • SIM-Pin
  • USB-C Kabel
  • Netzstecker
  • Kurzanleitung
  • Adapter USB-C auf Klinke
  • OTG-Kabel
  • Schutzfolie

 

Display

Das Display ist 7,12“ groß und löst mit 2244 x 1080 Pixeln auf. Damit handelt es sich um eine Full-HD+ Auflösung und das Bild ist gestochen scharf und einzelne Pixel nicht erkennbar. Das Panel verarbeitet bis zu 5 Berührungspunkte gleichzeitig und reagiert flott auf jede Eingabe. Das Display besitzt nicht ganz so gute Gleiteigenschaften wie ich es gewohnt bin, um Nachrichten per Swype gut verfassen zu können, reicht sie allerdings dennoch aus.

Oukitel K9 Display 1

Die maximale Helligkeit des Displays beträgt 500 Lux, was für das Ablesen bei direkter Sonneneinstrahlung nicht unbedingt optimal ist. Auch sind die Weißtöne beim K9 leicht blaustichig. Insgesamt wirken Farben sehr lebhaft, aber nicht übertrieben. Für ein LCD Panel ist auch der Schwarzwert in Ordnung und Messgerät zeigt lediglich 1 Lux an. MiraVision oder ähnliche Möglichkeiten zur Anpassung der Farbwerte sind leider nicht mit an Bord, allerdings unterstützt das Gerät einen Nachmodus, um die Weißtöne auf ein augenschonendes Niveau zu reduzieren.

Insgesamt ist das Display des K9 gut. Trotz der enormen Größe sind weder Pixel zu erkennen noch ist etwas unscharf. Lediglich etwas mehr Helligkeit hätte ich mir gewünscht oder noch besser ein LED-Panel. Für einen regulären Preis um die 200€ müssen aber ganz klar Abstriche hingenommen werden und dafür verrichtet das LCD-Display einen sehr guten Job.

Leistung und System

Im Oukitel K9 werkelt der noch recht neue Helio P35, dessen 8 Cortex A53 Kerne in zwei Leistungscluster aufgeteilt sind. Das Hochleistungscluster taktet mit bis zu 2,3 Ghz wohingegen das Energiesparcluster mit maximal 1,8 Ghz arbeitet. Unterstützt wird der Prozessor von einer IMG GE8320 GPU mit maximal 680 Mhz. Der Helio P35 stellt praktisch den Nachfolger des Mittelklasse-Prozessor Helio P23 dar und bietet eine gute Leistung in dem Preissegment, bei vergleichsweise sparsamer Stromaufnahme. Dem Ganzen stehen 4 GB RAM zur Verfügung, der mit 5,7 GB/s eine gute Übertragungsrate bietet. Der interne, 64 GB große Speicher gehört dafür leider nicht zu den schnellsten und kann mit einer niedrigen Schreibrate von gerade mal 82 MB/s nicht überzeugen. Die Leserate ist mit 156 MB/s noch in Ordnung.

Insgesamt bietet das Oukitel K9 eine passable Leistung, mit der sich auch das ein oder andere Game zocken lässt. Der vergleichsweise langsamere Speicher ist im normalen Alltag kein großes Hindernis, die geringe Schreibrate macht sich aber gerade bei Multitasking als auch beim Installieren von größeren Games bemerkbar.

Antutu (v9)

Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Auf dem Oukitel K9 kommt Android 9.0 mit dem Sicherheitspatch vom 5. Mai zum Einsatz. Die Oberfläche wurde nahezu unberührt gelassen, auf einen App-Drawer hat man aber verzichtet. Somit werden alle Apps auf dem Homescreen abgelegt. Ganz links vom Homescreen kann man durch einen Wisch den Google News Feed erreichen. Das System läuft butterweich und es kam im Zeitraum weder zu Abstürzen noch Hängern. Auch einige Sonderfunktionen beziehungsweise Multi-Touch-Gesten wurden integriert. Auch der Fingerabdrucksensor kann in die Navigation mit eingeschlossen werden und verschiedene Gesten aktiviert werden. Double-Tap-to-Wake ist aber leider nicht mit an Bord. Integriert ist auch eine Gesichtserkennung, die zuverlässig das Smartphone entsperrt. Der Powerbutton muss dafür aber leider betätigt werden und das Display schaltet sich nicht alleine durch die Hochhebbewegung ein. Die Gesichtserkennung entsperrt bei aktiviertem Display das Smartphone in nur einem Augenblick. Es handelt sich hierbei aber nicht um einen Infrarot-Sensor und die Technik wird über die Frontkamera realisiert. Das macht das ganze etwas unsicherer, mit einem Foto konnte ich das Oukitel aber trotzdem nicht täuschen.

Insgesamt macht das System eine gute Figur. Nützliche Funktionen wurden integriert und die Oberfläche nicht verbastelt. Während des Testzeitraums, wurde ein Update bereitgestellt, eine Aktualisierung auf Android Q ist aber recht unwahrscheinlich. Auch das Widevine L3 ist schade, da man auf dem großen Display so keine HD Inhalte über Netflix und Amazon konsumieren kann.

Kamera des Oukitel K9

Im Oukitel K9 kommt als Hauptkamera eine Dualkamera zum Einsatz. Der primäre Sensor ist ein Sony IMX298 mit 16 MP, der sekundäre Sensor ist nicht weiter benannt und löst 2 MP auf. Die Dual-Kamera ist leider ein Fake und Bokeh-Effekte werden als unscharfer Ring per Software erzeugt. Der primäre Sensor ist schon etwas in die Jahre gekommen und befindet sich auch im OnePlus 3 als auch im LeEco Le Pro 3. Dass der Sensor in der Lage ist, bei gutem Licht auch gute Bilder zu produzieren, wurde in der Vergangenheit bereits bewiesen. Auch beim Oukitel K9 ist das nicht anders, wenngleich für heutige Verhältnisse die Bilder zu wenig Details bieten. Leider ist auch die Software nicht ganz optimal und die Belichtung des Objektes nicht immer korrekt (Beispiel Statue). Somit gehen noch mehr Details verloren und man muss in der Regel mehr als ein Foto schießen. Ein HDR-Modus fehl leider völlig. Ansonsten sind die Fotos im Großen und Ganzen aber zu gebrauchen und weisen ausreichend Schärfe und gute Farben auf.

Videoaufnahmen könne mit Full-HD Auflösung aufgenommen werden und auch ein EIS ist in den Einstellungen vorhanden. Allerdings ergibt sich kein Unterschied, ob diese Option aktiviert ist oder nicht. Das Mikrofon ist für die Videoaufnahmen nur ausreichend. Die Bildqualität an sich ist aber passabel.

Der Sensor der Frontkamera stammt von GalaxyCore und löst mit 8 MP auf. Leider ist der Sensor nicht so überzeugend und Bilder werden eher gelbstichig. Zudem fehlt es an Details und Farben und auch ein deutliches Rauschen ist zu sehen.

Abgesehen von dem zweiten Fake-Sensor und der schlechten Selfie-Kamera bekommt man hier einen ehemalige Top Kamerasensor geboten. Auch wenn der Hauptsensor zu seiner Zeit sehr gut war, kann er mit den heutigen Top-Kameras zwar nicht mithalten, macht in der Mittelklasse aber immer noch eine gute Figur.

Konnektivität

Oukitel K9 Sim Netz EmpfangDas Oukitel K9 unterstützt die meisten 4G, 3G und 2G Frequenzen, auch das für uns wichtige Band 20. Der Empfang war meist gut bis sehr gut und selbst hier auf dem Land hatte ich in der Regel LTE. Im Smartphone finden entweder zwei Nano-SIM Karten Platz oder eine Nano-SIM und eine Micro-SD Karte. Es handelt sich also um einen Hybrid-Slot und die Dual-SIM Funktion muss für die Speichererweiterung aufgegeben werden. Die Sprachqualität ist eher mittelmäßig und die Hörmuschel gibt den Ton leicht blechern wieder.

oukitel k9 gpsBeim WLAN unterstützt das Oukitel K9 sowohl Dual-Band (2,4 & 5 Ghz) als auch die Standards a/b/g/n. Auch auf den ac-Standard muss man nicht verzichten und auch am Empfang gab es nichts auszusetzten. Mit an Bord sind auch Bluetooth 4.4, das keinerlei Probleme verursacht hat. Eine Verbindung zur Freisprecheinrichtung, zu anderen Smartphones und zu meiner Bluetoothbox liefen einwandfrei.

Neben den 3 Standardsensoren (Nährungs- Beschleunigungs- und Helligkeitssensor) verfügt das Oukitel K9 noch über einen digitalen Kompass, ein Gyroskop und einen Fingerabdrucksensor. Der Kompass funktioniert an sich ganz gut und auch das GPS kann innerhalb weniger Augenblicke eine Verbindung aufbauen. Die Navigation zu Fuß als auch mit dem Auto verlief daher problemlos. Der Fingerabdrucksensor funktionierte ebenfalls tadellos und entsperrte das Gerät auch bei 10 von 10 Versuchen, braucht dafür allerdings circa 1,5 Sekunden.

Akkulaufzeit

oukitel k9 pcmarkFür genügend Ausdauer soll im K9 ein 6000 mAh großer Akku sorgen. Die Probemessungen ergaben im Durchschnitt einen Wert von 5800 mAh, was absolut innerhalb der Toleranz liegt. Im Akku-Benchmark hielt das Oukitel K9 15h und 16 Minuten durch, was ein guter Wert ist. Damit kommt man mit dem K9 auch locker 2 Tage mit einer Ladung aus. Bei ganz sparsamer Nutzung sind auch 3 Tage drin, das ist aber nur bei geringer Nutzung des Smartphones nötig, da gerade das Display einiges an Strom verbraucht. Dank dem mitgelieferten Schnelllade-Adapter ist der Akku auch nach circa 1,5 Stunden wieder voll. Dabei wird der Akku mit 30 W (5V/6A) geladen.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Testergebnis

Getestet von
Mathias

Das Oukitel K9 ist ein solides Smartphone / Phablet geworden. Allerdings wird die Größe abschreckend auf mögliche Käufer wirken und das K9 empfiehlt sich nur für Personen mit einer großen Handtasche oder großen Händen, die gerne ein möglichst großes Display hätten. Ansonsten bietet das K9 gute Leistung in der Mittelklasse und eine passabel Hauptkamera bei einer guten Akkuausdauer. Nicht überzeugend waren hingegen die Selfie-Kamera. Ansonsten lässt das K9 nicht viele Punkte offen für schwere Kritik.


Gesamtwertung
82%
Design und Verarbeitung
80 %
Display
80 %
Leistung und System
70 %
Kamera
70 %
Konnektivität
90 %
Akku
100 %

Preisvergleich

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NoHa
Gast
NoHa (@guest_94501)
1 Jahr her

Wenn das Gerät zwei LED-Blitze hat, kann man diese nicht mit einer entsprechenden App zur Anruf / Nachrichtensignalisierung verwenden?

Stefan
Gast
Stefan (@guest_94430)
1 Jahr her

Moin,
gibt es eigentlich inzwischen eine aktuellere Alternative zu großen (und Breiten) 7 Zoll Phablets?

Heidrun Harder
Gast
Heidrun Harder (@guest_84203)
2 Jahre her

Ich meine das oukitel k9

Heidrun Harder
Gast
Heidrun Harder (@guest_84202)
2 Jahre her

Hallöchen.ich habe das k seid Weihnachten und bin eigentlich super zufrieden.größe ist auch top.nur das manche Apps sich nicht öffnen lassen.ich habe schon alles ausprobiert aber es geht einfach nicht.bei wathsapp geht das popapp Fenster nicht auf obwohl alles richtig eingestellt ist.vieleicht hat ja jemand Rat für mich.bin schon am überlegen es zurück zu schicken.lg

Silvi
Gast
Silvi (@guest_59502)
4 Jahre her

Also kann man das Gerät hier in Deutschland einwandfrei benutzen? Ohne das man viel Ahnung von IT hat? Auspacken, Karte rein und loslegen?

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
4 Jahre her
Antwort an  Silvi

Ja. Das geht… Dank dem unveränderten Android System gibt es da keinen Schwierigkeitsunterschied zu Samsung oder Apple.

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