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OPPO Reno4 Z 5G Test

Getestet von Jonas Schlag am Bewertung: 83%
Vorteile
  • 120Hz Display
  • starker Empfang (GPS + Netz)
  • gutes Buttonplacment + Fingerabdrucksensor
  • aufgeräumte, einfache Benutzeroberfläche
  • gute Nacht und Portraitaufnahmen
  • ansprechendes Design
Nachteile
  • knirschender Rahmen
  • Bildschirm etwas dunkel
  • mäßige Akkulaufzeit
  • keine Speichererweiterung
  • einfach zu teuer
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CPUMediaTek Dimensity 800 - 4 x 2.0GHz + 4 x 2.0GHz
RAM8 GB RAM
Speicher
GPUMali-G57 MP4
Display 2400 x 1080 120Hz (IPS)
BetriebssystemColorOS - Android 10
Akkukapazität4000 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera48 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple)
Frontkamera MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 3, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht184 g
Maße163,8 x 75,5 x 8,1 mm
Antutu328269
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am14.11.2020

Mit der Reno 4 Serie möchte OPPO die Expansion nach Deutschland vorantreiben. Wir hatten das Spitzenmodell der Serie, das OPPO Reno 4 Pro bereits im Test und hatten nun auch die Gelegenheit, das günstigste der drei Geräte, das OPPO Reno4 Z 5G zu testen. Mit seinem Dimensity 800 und 120Hz Display möchte das Reno4 Z die heiß umkämpfte Mittelklasse aufmischen.

OPPO Reno 4z 5G

Design des Oppo Reno 4 Z

In den letzten Jahren haben wir uns an immer größere Handys gewöhnt. Das Reno4 Z geht diesen Weg mit. Mit 163,8 x 75,5 x 8,1mm ist das Handy zwar groß in der Hand, sticht aber nicht aus dem Wald der 2020 veröffentlichen Geräte hervor. Auf das Gewicht von 184g trifft das Gleiche zu. Unter 200 Gramm sind mittlerweile schon an der Grenze zu leicht :). Von der Vorderseite des Reno4 Z lacht dem Nutzer ein 6,57 Zoll Display entgegen. Dieses wird von 3mm dicken Rändern zu den Seiten begrenzt. Der obere Rand misst 4mm und der untere Rand 6,5 mm. Gepaart mit einem Cut-out (Punch-Hole) für zwei Frontkamera Linsen in der oberen linken Ecke ergibt dann ein durchaus moderner Anblick. Die Rückseite und der Rahmen des 4 Z 5G bestehen aus Plastik, was man auch merkt, wenn man das Gerät ohne Hülle in der Hand hat. Wir haben das weiße Modell im Test. Dieses sticht durch einen dezenten Spiegeleffekt hervor. Ich empfinde die Gestaltung als sehr ansprechenden Kompromiss zwischen Zurückhaltung und coolem Effekt.

Das Button Layout des Reno4 Z ist optimal. Die Lautstärkewippe befindet sich mittig im Rahmen auf der linken Seite. Der Power-Button sitzt auf der rechten Seite und beherbergt den Fingerabdrucksensor. Dieser funktioniert mit hoher Präzision und Geschwindigkeit. In den Einstellungen kann festgelegt werden, ob zum Entsperren ein wirklicher Knopfdruck notwendig ist oder ein einfaches Auflegen des Fingers ausreicht. Alternativ steht auch Face Unlock per Kamera zur Verfügung. An der Unterseite des Reno4 Z befindet sich neben dem USB-C Port ein Mono-Lautsprecher und eine Kopfhörer Buchse. Eine Benachrichtigungs-LED sucht man vergebens und auch auf Speichererweiterung muss man verzichten. Lediglich Dual-Sim mit zwei Nano Sim-Karten wird unterstützt.

Verarbeitungsqualität

Normalerweise glänzt OPPO eigentlich immer mit einer sehr guten Verarbeitung. Dementsprechend verwundert mussten wir feststellen, dass das Reno4 Z knarzt. Drückt man den Powerbutton, oder in dessen Umgebung auf den Rahmen, ertönt ein unschönes Geräusch. Im Alltag störend ist das Geräusch nicht wirklich, allerdings darf OPPO sich solch einen Schnitzer nicht erlauben. Vor Jahren mag vielleicht einmal gegolten haben, dass Chinahandys durch Leistung überzeugen und die Verarbeitung da schon mal etwas auf der Strecke bleiben kann. Die Zeit ist aber schlicht und ergreifend um und so etwas darf nicht vorkommen. Negativ fällt weiterhin der etwas scharfkantige Übergang zwischen Bildschirm und Rahmen auf. Verglichen mit dem ersten Punkt ist das aber eine Kleinigkeit.

An dieser Stelle noch ein kurzes Wort zu den Knöpfen. Alle haben einen angenehmen Druckpunkt, klingen allerdings hohl und sehr stark nach billigem Plastik. Zusammenfassend enttäuscht das Reno4 Z in Punkto Verarbeitungsqualität etwas. Vor allem, wenn man bedenkt, dass das Handy deutlich teurer ist als etwaige Konkurrenten, wie das Xiaomi Mi 10T Lite, muss man sagen, dass solche Mängel in der Verarbeitung nicht zeitgemäß sind. Positiv möchte ich allerdings noch kurz den Vibrationsmotor hervorheben. Der ist mir während des Tests richtig ans Herz gewachsen.

Display des Oppo Reno4 Z

Das Reno4 Z setzt für den 6,57 Zoll Bildschirm auf ein IPS Display mit hoher Bildwiederholungsrate. Ganze 120Hz bietet das Gerät zur Auswahl an. Alternativ steht auch ein 90Hz und ein 60Hz Modus zur Wahl. Voreingestellt ist ein automatischer Auswahlmodus, der für euch die Bildwiederholungsrate einstellt. Dieser schaltet etwa beim Scrollen von Artikeln oder bei unterstützen Spielen die hohe Bildwiederholungsrate ein. Das funktioniert zuverlässig. Generell soll die hohe Hertzzahl für einen flüssigeren Ablauf des Bildschirmgeschehens sorgen. Das ist auch definitiv der Fall. Für mich persönlich ist der Unterschied zwischen 90 und 120Hz allerdings nicht mehr feststellbar. Das mögen andere Nutzer aber anders sehen.

Durch die seitlichen Ränder von 3mm und einem Kinn von 6,5mm an der Unterseite kommt das Display des 4 Z modern daher. Mit einer Auflösung von 1080 x 2400 Pixel (FHD) bringt es das Reno4 Z auf eine Pixeldichte von 401 PPI. Damit ist es schön scharf, alle Inhalte sind sehr gut erkenn oder lesbar, Pixel erkennt man nicht. Leider verbaut Oppo ein relativ dunkles Panel. Mit  500Nits maximaler Helligkeit besitzt das Reno4 Z eine auf dem Papier etwas niedrige Helligkeit. Dennoch hatte ich im verregneten Hamburg keine Probleme beim Ablesen des Panels. Wer allerdings sein zuhause an einem sonnigeren Ort hat, dürfte es in der Sonne schon mal schwer haben.

Ansonsten kommt der Bildschirm mit den typischen Charakteristika eines IPS Panels daher. Die Schwarzwerte sind nicht ganz so gut, wie bei einem AMOLED Display, für ein IPS allerdings schön gleichmäßig und dunkel. Die oft bei IPS auftretenden Schatten bei weißen Bildinhalten sind beim 4 Z nur an der Grenze zum Punchhole erkennbar und das auch nur schwach. Die Farbwiedergabe ist natürlich und etwas weniger knallig als bei AMOLED Konkurrenten. Wer mag, kann die Farbwiedergabe noch wärmer oder kälter stellen und ein augenschützender “Augenkomfortmodus” ist natürlich auch mit von der Partie. Der Touchscreen ist mit bis zu zehn simultan verarbeitbaren Berührungen auf dem aktuellen Stand der Dinge.

Leistung und System

Das OPPO Reno4 Z 5G setzt auf einen Mediatek Chip. Um genau zu sein auf den MediaTek Dimensity 800. Die Idee hinter diesem Chip ist es eine Alternative zur Snapdragon 700 Serie zu bieten. Dieser ist in eigentlich in allen “Flaggschiffkillern” 2020 zu finden. Anders, als die Qualcomm Konkurrenz setzt MediaTek auf ein 7nm Herstellungsverfahren. In der Theorie bedeutet das eine höhere Transistorendichte und somit höhere Leistung, als Qualcomm sie im 8nm Verfahren erreichen kann. Allerdings ist die Transistorendichte lange nicht alles und so trudelt sich die Leistung des Dimensity 800 etwa bei der des Snapdragon 720G und 732G ein. Der neuerer Snapdragon 750G, bekannt etwa aus dem Xiaomi Mi 10T Lite, ist auf dem Papier deutlich schneller. Hier mal ein Blick auf die Benchmarks:

Antutu (v9)
Geekbench Single (v5)
Geekbench Multi (v5)
3D Mark (Slingshot)

Der Dimensity 800 setzt auf eine Kombination aus vier Cortex A76 und vier Cortex A55 Kernen. Die ersten vier sind für Leistung zuständig, die anderen vier etwas sparsamer. Alle vier Kerne takten mit bis zu 2GHz. Zur Seite steht dem eine Mali G57 MC4 Grafikeinheit. Mit dem 120Hz Display zusammen schafft OPPO ein schnelles Gerät, das Apps zügig lädt und an keiner Stelle hakt oder ruckelt. Momentan sind alle Games flüssig und zuverlässig spielbar, die Wärmeentwicklung ist vollkommen im Rahmen. Für ordentliches Multitasking sorgen 8GB RAM. Mit 21GB/s ist der RAM schnell unterwegs und macht das Starten großer Apps spürbar schneller. Für das Speichern von Daten aller Art stehen 128GB UFS 2.1 Speicher zur Verfügung. Mit einer Lese-/Schreibgeschwindigkeit von 916/186 MB/s ist der Speicher besonders beim Lesen pfeilschnell, während sich die Schreibgeschwindigkeit im Mittelmaß bewegt.

Insgesamt ist das OPPO Reno4 Z 5G ein schnelles Gerät mit potentem Prozessor. Momentan zwingt keine Anwendung das Gerät in die Knie und in Kombination mit dem schnellen 120Hz Display fühlt sich das ganze System schnell und flüssig an. Dennoch setzten auch weit günstigere Geräte inzwischen auf neuere, schnellere Prozessoren, die mehr Zukunftssicherheit versprechen. Eigentliche sollte der Dimensity 800 Chip eine günstige Alternative zu einem Qualcomm Chipsatz sein, bei gleicher Leistung. Das Oppo Reno 4 Z kostet jedoch fast 400€ und damit müssen wir einfach das kritisieren, was wir bei Samsung auch immer kritisieren: Das Reno 4 Z ist für seinen Preis einfach etwas untermotorisiert.

System

OPPO liefert das Reno4 Z 5G mit der eigenen Benutzeroberfläche Color-OS aus. Bei uns war Version 7.1 vorinstalliert, die beruht auf Android 10. Da das Gerät ganz normal in Deutschland gekauft werden kann, ist Deutsch als Systemsprache natürlich voreingestellt. In der Übersetzung gibt es keine störenden Fehler, nur ein oder zwei mal ist mir eine ungewöhnliche Wortwahl oder Satzstellung aufgefallen. Der Playstore und die anderen Play Dienste sind auch von Anfang an am Start, zudem ist eine Widevine L1 Zertifizierung an Bord, ihr könnt das Handy also von Anfang an nutzen, wie jedes andere auch und auch überall in HD streamen.

Die globale Version von ColorOS ist deutlich sparsamer, was vorinstallierte Apps angeht, als die chinesische Version. Die Google Apps sind vorinstalliert, dazu Netflix und die Office Suite. Wer will, kann alles außer Google wieder deinstallieren. Mir persönlich gefällt ColorOS sehr gut. Das System ist einfach und übersichtlich aufgebaut, drängt sich nicht auf und ist in keiner Form überladen. Werbung, wie man sie aus MIUI kennt, gibt es keine. OPPO ergänzt Android in einigen nützlichen Aspekten. Für mich praktisch ist ein vorinstallierter App-Cloner und die standardmäßig aktivierte Google Discover Seite, andere mögen sich über den “Game Space” freuen. ColorOs glänzt in meinen Augen als ein sehr guter Kompromiss zwischen Stock Android und sinnvollen Zusatzfeatures.

Kamera des Oppo Reno 4 Z

OPPO zieht beim Trend nach immer mehr Kameras mit und spendiert dem 4 Z 5G eine Quadkamera. Maßgeblich sind das ein Hauptsensor und ein Weitwinkelsensor. Ergänzt werden die zwei dann durch ein “Schwarz-Weiß-Portrait Monochromobjektiv” und noch ein “Monochromes 2 MP Vintage-Portraitobjektiv” In der Wirklichkeit wird aus der Quad Kamera also eine dual Kamera mit zwei eher unnötigen Sensoren extra. Klassischer Werbemove, um mit vier Kameras werben zu können, aber die Kosten gering zu halten. Sei es drum, hier erst mal eine Übersicht über die technischen Daten der Sensoren.

OPPO Reno 4z 5G Kamera

  • Hauptkamera: 48 MP, f/1.7, 1/2.0″, 0.8µm, PDAF
  • Ultraweitwikel: 8 MP,  f/2.2, 119˚, 1/4.0″, 1.12µm
  • Schwarz/Weiß Tiefenschärfesensor: 2 MP, f/2.4
  • Tiefenschärfesensor: 2 MP, f/2.4
  • Frontkamera: 16 MP, f/2.0, 26mm 1/3.06″, 1.0µm
  • Front-Tiefensensor: 2 MP, f/2.4

Tageslichtaufnahmen Hauptkamera

Die Hauptkamera des Reno4 Z hat so ihre Höhen und Tiefen. Zunächst einmal die positiven Punkte. Die Bilder gelingen scharf und detailreich. Solange das Licht stimmt, liefert der 48MP Sensor schöne Bilder, in die man auch mal reinzoomen kann. Auch Aufnahmen drinnen gelingen gut. Die Kamera kommt gut mit künstlichem Licht zurecht und liefert hier oft eine deutlich bessere Farbwiedergabe, als draußen in der Natur. Normalerweise wird in 12MP fotografiert, wer wirklich mit 48MP knipsen will, kann das einschalten. Einen wirklichen Mehrwert hat das allerdings nicht.

Kritik erntet die Hauptkamera für ihre Farbwiedergabe und Software. Es ist Herbst und entsprechend ist die Welt um uns herum bunt. So richtig fängt der Sensor das aber nicht ein. Gelb und Rot Töne wirken oft zu matt, Bilder teilweise insgesamt zu dunkel und blass. In solch Situationen hilft es meist, HDR einzuschalten und so Farben und Kontrast etwas zu boosten. Leider neigt OPPOs Implementation zu Übersättigung und unrealistisch knalligen Aufnahmen.

Insgesamt schießt die Hauptkamera bei guten Lichtverhältnissen realitätsnahe Bilder. Sobald Lichtverhältnisse aber mal schwieriger werden, nimmt auch die Qualität der Bilder schnell ab und vor allem die Farbwiedergabe leidet.

Zoom Aufnahmen

Zu Zoom Aufnahmen mit dem Reno4 Z gehört etwas Glück. Die Kernregel lauter: Keine bewegenden Objekte, gutes Licht und kein 5x. Generell werden Zoom Aufnahmen mit dem Hauptsensor geschossen, eine Telefotokamera ist nicht mit an Bord. OPPO bietet eine zweifach Zoomstufe und fünffach Digital-Zoom. Während ersterer bei Beachtung der Faustregel durchaus zu gebrauchen ist, müssen für den fünffach Zoom wirklich sehr gute Bedingungen herrschen, sonst wird das nichts.

Das Gute daran, dass die Zoom Aufnahmen vom Hauptsensor geschossen werden, ist, dass die Farben zwischen den Aufnahmen konstant bleiben. Heißt aber auch hier eher kalte Bilder, Tendenz zu etwas blass. Zusammengefasst liefert der 2x Zoom meist stabile Resultate, während der 5x Zoom perfekte Bedingungen braucht und selbst dann recht körnige Bilder liefert.

Ultraweitwinkel

Die Weitwinkel Kamera deckt 119 Grad ab und hat damit nicht den weitesten Winkel. Das führt dazu, dass die Ränder vergleichbar sauber abgebildet werden, ohne Objekte stark zu verzerren.

Die Farbdarstellung schwankt beim Weitwinkelsensor leider ziemlich. Wählt man den Auto HDR Modus wird der Kontrast stark hochgeschraubt. Das kann gut aussehen – tut es aber nicht immer. Lässt man den HDR Modus aus schwanken die Farben zwischen realitätsnah bei guten Lichtverhältnissen und zu matt bei schlechterem Licht. Die Schärfe stellt auch nicht ganz zufrieden. Wenn nicht wirklich gute Lichtbedingungen herrschen, neigen die Bilder sehr schnell zu Rauschen und Unschärfe.

Nachtaufnahmen

Die Nachtaufnahmen, die ich während meines Tests gemacht habe, haben mich etwas überrascht. Anders als beim Rest der Kamera überzeugt hier die Software, während die Hardware so ihre Tücken hat. Doch werfen wir erstmal einen Blick auf die Bilder. Alle Bilder außer das erste sind im Nachtmodus entstanden.

Auffällig gut gelingt ist die Farbabbildung. Viele Geräte der Mittelklasse neigen in Dunkelheit zu einem Gelbstich, das ist beim Reno 4 Z nicht der Fall. Die Farbwiedergabe ist realitätsnah. Das gilt sowohl für die Hauptkamera, als auch die Selfiekamera. Im Nachtmodus gelingt es dem Gerät, Lichtquellen nicht zu überblenden und dennoch viel Licht einzufangen. Als negativ bemerkbar macht sich hier das fehlende OIS. Der Nachtmodus erfordert natürlich eine relativ lange Belichtungszeit, dem EIS fällt es schwer die Bewegung in dieser Zeit zu kompensieren.

Portraitaufnahmen

Die Portraitaufnahmen, die aus der Kombination zwischen Hauptkamera und Tiefenschärfensensoren entstehen, sind wirklich klasse. Die Abtrennung zwischen Vorder- und Hintergrund gelingt ausgesprochen gut.

Die Kamera zeichnet Gesichter teilweise etwas zu weich, das Farbprofil neigt auch hier wieder etwas zu kalter Darstellung. Dennoch hat der Portrait Modus mir insgesamt richtig Spaß gemacht. Etwas vermisst habe ich nur die Möglichkeit im Nachhinein, den Grad der Unschärfe umzustellen. Da sind andere Hersteller wie Xiaomi schon weiter. Oppo schafft es aber auch ohne diese Option, einen passenden Schärfegrad festzulegen und liefert so eine tolle Kamera für die ein oder andere Portrait Aufnahme.

Selfies

Selfies gelingen meist ausgezeichnet. Besonders der Portrait Modus hat es mir hier angetan. Personen werden sehr gut vom Hintergrund abgetrennt und die Unschärfe im Hintergrund wirkt natürlich. Normale Selfies gelingen ebenfalls gut. Teilweise hat der Sensor Probleme mit der Dynamik. Monoton farbiger Himmel wird schon mal überblendet.

OPPO Reno 4 Z 5G Selfie 4

Details und Farben gelingen dafür super. Hauttöne wirken natürlich und wenn Verschönerung ausgeschaltet ist, dann bleiben auch alle Details im Gesicht schön und natürlich erhalten. Stimmt der Abstand, dann ist das OPPO Reno4 Z in der Lage hervorragend detailgetreue Selfies zu schießen.

Videoaufnahmen

Videos können mit dem Reno 4 Z 5G in bis zu 4K aufgenommen werden. Leider beschränkt sich die Bildwiederholungsrate nicht nur für 4K, sondern auch 1080P und sogar 720 auf 30FPS. Das ist nicht wirklich zeitgemäß. Wirft man die Videoaufnahme dennoch an, entstehen bestenfalls brauchbare Aufnahmen. Der Himmel neigt fast immer zu Überbelichtung, Farben wirken noch blasser als im Fotomodus. Auch bei ausgeschalteter Bildstabilisierung wird das Video stabilisiert, wobei die Stabilisierung selbst auch ganz gut klappt. Leider zerreißen dabei nur immer wieder Artefakte die Aufnahme, wenn eine Bewegung mal zu schnell war. Das gilt schon für 1080P, verstärkt sich in 4K aber noch einmal deutlich. Für mehr als kurze Aufnahmen im Stehen ist die Videoaufnahme des Reno 4 Z 5G nicht wirklich zu gebrauchen.

Zwischenfazit zur Kamera des Reno4 Z

Die Kamera der OPPO Reno4 Z 5G ist insgesamt ein Auf und Ab. Viel davon hat mit Software zu tun. Der HDR Modus etwa schießt einfach etwas übers Ziel hinaus. Ähnlich sieht es bei der farblichen Gestaltung der Bilder aus. Oft wirken die Fotografien kalt, intensive Farben kommen nur blass rüber. Positiv fallen dafür die Tiefenschärfesensor vorne und hinten auf. Beide leisten ganze Arbeit und sorgen für tolle Portraitaufnahmen. Das Gleiche gilt für die Selfie Kamera, die ebenfalls mit meist starken Bildern überzeugen kann. Ebenso positiv fallen die Nachtaufnahmen auf, sie sind farblich schön abgestimmt und überzeugen, solange man eine ruhige Hand hat. Größter Kritikpunkt ist die schlechte Performance von Haupt- und Weitwinkel Kamera in mittleren und schwierigen Belichtungssituationen.

Konnektivität und Kommunikation

Das Reno4 Z unterstützt alle in Europa gängigen Frequenzen im 3G, 4G und 5G Netz. Letztere sind allerdings noch nicht wirklich weit in Deutschland verbreitet. Dennoch, wenn ihr mal in einer Großstadt seid und das Glück habt gerade in der Nähe eines 5G Masten zu sein, dann unterstützt der Dimensitity 800 im Reno4 Z auch den schnellen neuen Funkstandard.

  • 3G WCDMA: 1/2/4/5/6/8/19
  • 4G FDD-LTE: 1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/26/28/66
  • 4GTD-LTE: 38/39/40/41
  • 5G: n77/78/38/40/41/1/3/5/7/8/20/28

Weniger erfreulich ist, dass das Reno4 Z keine Möglichkeit besitzt, den Speicher zu OPPO Reno 4z 5G Sim Slot erweitern. Wenn die 128GB interner Speicher voll sind, ist Ende. Im Punkto WLAN unterstützt das OPPO Smartphone dual-Band und alle Standrads bis ac, WIFI 6 ist also noch nicht mit an Bord. Das WLAN-Modul sorgt für stabilen Empfang und schafft es die 200 MB/s Leitung bei uns vollständig auszunutzen. Mit Bluetooth 5.1 ist OPPO am Puls der Zeit und auch die Ortungsdienste sind mit A-GPS, GLONASS, Beidou und Galileo gut aufgestellt. In der Praxis funktioniert die Ortung sehr gut, in Gebäuden gab es hin und wieder Schwierigkeiten, was aber vollkommen normal ist. Draußen funktioniert die Ortung auf wenige Meter genau. NFC und damit Google Pay funktionieren zuverlässig. Der NFC Chip ist relativ hoch im Gerät angebracht, was ich als deutlich praktischer empfinde, als die mittlere Position, die viele Hersteller wählen. Der USB-C Port unterstützt, wie üblich in dieser Preisklasse, nur USB 2.0.

OPPO hat sich für da Reno4 Z für einen Mono Lautsprecher an der Unterseite des Geräts entschieden. Auf Stereo Sound wird also verzichtet. Immerhin ist der Sound aus dem einzelnen Lautsprecher laut und klar. Der Kopfhöreranschluss glänzt ebenfalls durch guten Sound. Lediglich bei Bluetooth Kopfhörern hatte ich das Problem, dass die Lautstärke für mich nicht ausreicht. In lauten Umgebungen hat mir die Skalierung teilweise gar nicht ausgereicht. Zudem fragt das Handy immer wieder nach, ob man die Lautstärke wirklich über einen bestimmten Grenzwert anheben will. Einmal okay – aber jedes Mal, das ist doch störend.

Akkulaufzeit

Der Akku des Oppo Reno4 Z misst 4000mAh. Das ist kein schlechter Wert, liegt aber auch weit entfernt von unseren Akku Champions. Oppo Reno 4z 5G PCMark AkkutestGenau das zeigt sich auch in der Praxis. Bei dynamischer Bildwiederholungsrate hält der Akku bei alltäglicher Benutzung etwa acht Stunden aktive Nutzung durch. Nutzt man die vollen 120Hz des Panels durchgehend, ist nach unter sieben Stunden Schluss. Der Stand-by Verbrauch ist dabei mit 2% über 8 Stunden Nachtruhe okay. Das relativ dunkle Display dürfte der Akkulaufzeit ebenfalls gut tun. Im PCMark Akkutest hält das Reno4 Z 11,5 Stunden durch. Das ist an sich okay, verglichen mit den anderen Geräten dieser Preisklasse allerdings zu wenig.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Wie aus der Preisklasse gewohnt wird auf wireless-charging verzichtet. Dafür gibt es schnelles Laden mit bis zu 18 Watt. Das ist an sich kein schlechter Wert, haut uns aber auch nicht vom Hocker. Ganz rum kommen wir aber auch hier nicht um den Vergleich zu den Mittelklasse Platzhirschen. Das Poco X3 etwa lädt mit ganzen 33 Watt. Das Realme 7 Pro übertrumpft das mit 65W noch einmal deutlich. Ein vollständige Ladung braucht beim Reno etwa eine Stunde und 40 Minuten.

  • 13 Minuten 20%
  • 30 Minuten 40%
  • 40 Minuten 55%
  • 60 Minuten 75%
  • 80 Minuten 90%
  • 102 Minuten 100%

Insgesamt ist der Akku des OPPO Reno4 Z nicht schlecht, kann aber einfach mit der bärenstarken Konkurrenz von Xiaomi nicht mithalten.

Testergebnis

Getestet von
Jonas Schlag

Die Bewertung des OPPO Reno4 Z fällt mir nicht leicht. Ganz kurz zusammengefasst würde ich sagen: Das Oppo Reno4 Z ist ein gutes Gerät, das sich dennoch sehr guter Konkurrenz geschlagen geben muss.

Dabei ist das OPPO Reno4 Z 5G keineswegs untauglich. Bis auf die etwas mangelnde Helligkeit ist ein starkes Display verbaut. Die Kombination aus schnellem Dimensity 800 und 120Hz sorgen für ein tolles Nutzungserlebnis, das Design des Geräts ist durchaus gelungen. In einem Kosmos isoliert von anderen Geräten wäre mein einziger Kritikpunkt am Reno4 Z 5G der knirschende Rahmen. Ansonsten macht das Gerät Spaß und was kann man mehr von einem Handy erwarten?

Verglichen mit den anderen Geräten da draußen hat das Reno4 Z aber einfach nicht mehr wirklich eine Chance. Der Akku fällt gegenüber der Konkurrenz ab, die Kamera in vielen Fällen auch. Klar die Leistung ist stark, der Prozessor schnell, das Display gut, aber das trifft alles auch auf andere Geräte zu, die zusätzlich eine bessere Kamera und einen größeren Akku haben und obendrein weniger kosten. Gegenüber einem 5G Liebhaber sehe ich keinen Grund das OPPO Reno4 Z 5G dem Xiaomi Mi 10T Lite vorzuziehen und für alle anderen, die ein Gerät mit den Spezifikationen des Reno4 Z suchen, sehe ich keinen Grund, nicht zum Poco X3 zu greifen und die Hälfte des Preises zu sparen!


Gesamtwertung
83%
Design und Verarbeitung
75 %
Display
85 %
Leistung und System
90 %
Kamera
75 %
Konnektivität
95 %
Akku
75 %

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mibre1983
Gast
Michael Brechbühl (@guest_76738)
3 Jahre her

Ich hab mir das Oppo Reno 4 Z 5G für 179.- geholt (Vertragsverlängerung). Ich bin super zufrieden. Vorher hatte ich das Poco X3 NFC und davor das Redmi Note 9 Pro. Der Dimesyti 800 ist den Qualcomm Prozessoren im Poco und im Redmi überlegen. Klar für 400.- hätte ich das Oppo nicht gekauft, aber für 179.- ist es ein klasse Smartphone. Auch die Benutzeroberfläche finde ich gelungener als MIUI von Xiaomi. Das die Buttons knarzen kann ich nicht bestätigen. Nur die Kamera und der Akku fand ich bei den Xiaomi’s ein ticken besser.

Georg F
Gast
Georg F (@guest_71215)
3 Jahre her

Hallo, danke für den ausführlichen Test!
Wenn Preise vergleichen werden, wäre es vorteilhaft, die konkreten Zahlen zu nennen auf die sich die Aussagen beziehen. Das Preisverhältnis kann sich ja verschieben, insbesondere wenn sich ein Gerät schlecht verkauft.

Wolfgang D.
Gast
Wolfgang D. (@guest_70979)
3 Jahre her

Musstet ihr mit Gewalt ein paar extra Positivpunkte schinden?

Seit Sony und Moto z3 Play weiss zumindest ich, wie scheisse ein seitlicher Fingerscanner ist. Nur Designer bauen so ein Fail, wo man eine Tür nur mit einer bestimmten Hand und nur einem einzelnen Finger (Daumen) öffnen kann.

Jonas Schlag
Gast
Jonas Schlag (@guest_70984)
3 Jahre her
Antwort an  Wolfgang D.

Nein alle Angaben im Test beruhen wie immer auf bestem Wissen und Gewissen. Ich war auch erst etwas skeptisch dem Fingerabdrucksensor gegenüber, aber er hat mich einfach überzeugt. Der Powerbutton ist schön niedrig, sodass man einfache ran kommt und die Erkennungsrate ist sehr gut.

Frank_Hrinkow
Gast
Ringo1964 (@guest_69924)
4 Jahre her

Ein gutes Mittelklasse-Smartphone mit interessanten technischen Specs. Aber in der Preisklasse sind ein Kunststoffrahmen und ein fehlendes Amoled-Display keine große Werbung. Das können andere Hersteller deutlich besser und günstiger. Hoffe es kommt noch was Konkurrenzfähiges, weil ich die Marke “Oppo” eigentlich sehr schätze.

Shorty2020
Gast
Shorty2020 (@guest_70493)
4 Jahre her
Antwort an  Ringo1964

Komische Konzernpolitik, das konzerngleichen Realme 7pro kann vieles besser zum vernünftigen Preis (280€)

Stefan
Gast
Stefan (@guest_70597)
4 Jahre her
Antwort an  Shorty2020

Kann es nicht. Das Realme ist in allen unterlegen, außer Display und laden. Hatte ebenfalls beide hier.

Sleek Geek
Gast
Sleek Geek (@guest_68952)
4 Jahre her

Mutig mutig, Oppo … so ein durchschnittliches Gerät zu einem so überdurchschnittlichen Preis zu starten. Wenn man sich damit mal nicht übernommen hat. Gerade einen Tag davor hat Xiaomi mit der Mi 10T Reihe gezeigt, wie es viel besser geht.
Ich denke, niemand bei Oppo hat kommen sehen, wie günstig und stark Xiaomi mit dem Mi 10T wird und deshalb (zu) hoch gepokert. Das Reno ist ja eigentlich gar nicht schlecht … da kann man nur sagen “Gut gespielt, aber gegen den Besseren verloren.”

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