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Oppo Reno Testbericht

Getestet von Lukas Winkel am
Updatezeitraum: Android 9
Bewertung: 78%
Vorteile
  • schickes Design
  • keine Notch
  • gute Systemperformance
  • schönes AMOLED-Display
  • gute Kameras
  • gute Akkulaufzeit
Nachteile
  • zu schwacher Prozessor für den Preis!
  • mittelmäßiger Wifi-Empfang
  • zu teuer
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CPUSnapdragon 710 - 2 x 2,2GHz + 6 x 1,7Ghz
RAM6 GB RAM, 8 GB RAM
Speicher128 GB, 256 GB
GPUAdreno 616 - 500MHz
Display 2340 x 1080, 6,4 Zoll 60Hz (AMOLED)
BetriebssystemColorOS - Android 9
Akkukapazität3800 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera48 MP + 5MP (dual)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussJa
EntsperrungFingerabdruck
4G1, 3, 5, 7, 8, 20, 28
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht185 g
Maße156,6 x 74,3 x 9 mm mm
Antutu174720
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am21.05.2019

In Deutschland noch eher unbekannt, hat sich Oppo in Asien bereits einen Namen gemacht. Die Marke Oppo gehört zum BBK-Konzern, der auch die Mutterfirma von Vivo und OnePlus ist. BBK Electronics verkauft bereits seit 2004 Smartphones und ist in Asien der führende Hersteller. 2019 will die Firma mit der Reno Serie nun auch in Europa durchstarten. Nach Deutschland kommt der Hersteller zwar offiziell noch nicht, die globale Version, die es zum Beispiel offiziell in der Schweiz gibt, wird aber auch in Deutschland problemlos funktionieren.

Oppo reno handson test e1558191213748

Der europaweite Verkauf hat erst am 10. Mai begonnen. Im Test ist die chinesische Version, die mir freundlicherweise vom CECT-Shop direkt in China zur Verfügung gestellt wurde. Auf diesem Gerät ist der Playstore nicht vorinstalliert und es gibt auch kein LTE Band 20. Sonst ist es aber äquivalent zur in Europa verkauften Version, die auch Google Apps und vollen LTE Empfang bietet.

Oppo Reno & Oppo Reno Series

Oppo reno vs Oppo reno Series 10x

Das Oppo Reno erscheint in zwei Versionen. Die Standard-Version heißt Oppo Reno und hat einen Snapdragon 710 Prozessor, ein 6,4 Zoll Display und eine Dual-Kamera auf der Rückseite. Diese Version wird ergänzt durch ein High-End Modell, das Oppo Reno Series oder auch Oppo Reno 10x genannt wird. Das Oppo Reno 10x hat einen Snapdragon 855 Prozessor und eine Triple-Kamera mit dem angekündigten 10-fach Zoom. Außerdem ist das Display mit 6,6 Zoll noch etwas größer. Beide Smartphones gibt es mit 6/128GB, 6/256GB und 8/256GB Speicher. Einen Vergleich zwischen den beiden Modellen findet Ihr auf Oppo.com.

Bei dem uns vorliegenden Test-Gerät handelt es sich um das Oppo Reno in der Standard-Edition. Es hat einen Snapdragon 710 Prozessor und einen In-Display-Fingerabdrucksensor. Auch bei der Standard-Edition nimmt das Display die gesamte Front ein, sodass die Selfie-Kamera in der charakteristischen “Haifischflosse” ihren Platz findet. Ob sich der vergleichsweise teure Preis im Vergleich zu anderen Chinahandys lohnt und wie sich das Smartphone schlägt, erfahrt ihr im Testbericht.

Design und Verarbeitung

Oppo reno backside

Mit seinem Fullscreen Design hat das Oppo Reno trotz eines 6,4 Zoll Displays noch angenehme Maße von 156,6 x 74,3 x 9,0 mm und ist damit sogar einen Ticken kleiner als das Xiaomi Mi 9 mit der gleichen Displaygröße. Das Gewicht liegt bei 185 Gramm. Sowohl Front – als auch Rückseite bestehen aus Glas, wobei das Display von Corning Gorilla Glas 6 geschützt wird. Die Rückseite ist angenehm abgerundet, sodass das Gerät gut in der Hand liegt. Die mittig platzierte Dual Kamera wird vom ganzflächig verwendeten Gorilla Glas 5 mit abgedeckt. Um die Linsen vor Kratzern zu schützen, hat Oppo einen “O-Dot“ unterhalb der Kamera verbaut. Das ist ein kleiner Keramik Hubbel, der mit einem grünen Ring eingefasst ist. Dieser soll verhindern, dass das Glas direkt auf einer Oberfläche aufliegt und zerkratzt. Da der Dot mittig angebracht ist, gibt es kein störendes Wackeln, wie etwa beim Xiaomi Mi 9. Des Weiteren ist auf der Rückseite ein Streifen, der etwas mehr Dynamik in die Gesamterscheinung bringt und neben dem Logo den Schriftzug “Designed by Oppo” enthält.

Oppo reno notch

Der Rahmen besteht aus Metall und ist mit einer leichten Rille versehen. Ob diese für besseren Halt sorgen soll oder einfach nur ein Design Element ist, erschließt sich mir nicht. Ich empfinde sie eher als störend. Auf der Unterseite gibt es neben Mono Lautsprecher und USB-C auch einen inzwischen selten gewordenen Kopfhörer-Anschluss. Das Handy unterstützt Hi-Res und der Lautsprecher hat wirklich Power. Links ist der Dual-Sim Slot (2 x Nano-SIM) und die Lautstärkewippe positioniert, die leider etwas wackelig im Gehäuse sitzt. Auf der Oberseite befindet sich die “Haifischflosse”, die neben Frontkamera und Mikrofon auch einen Dual LED Blitz beinhaltet. Die Power Taste ist rechts angebracht und hat wie der “O-Dot“ auch einen grünen Akzent.

Oppo reno dual cameraOppo reno 8

Diese Akzente findet man bei allen Farbvarianten. In Europa gibt es davon das getestete “Jet Black” und “Ocean Green”. Wer direkt aus China bestellt, muss zwar auf LTE Band 20 und vorinstallieren Playstore verzichten, hat aber zusätzlich noch “Nebula Purple” und das rosé farbene “Mist Powder” zur Auswahl. Das grüne und lila Modell fällt zusätzlich durch einen Farbverlauf auf.

Mit dem In-Display Fingerprint Sensor lässt sich das Oppo Reno einfach entsperren. Der Sensor ist sehr treffsicher, sofern man ihn auf Anhieb findet, hat aber eine kleine Verzögerung. Anders sieht es bei der Gesichtserkennung aus, die genauso gut funktioniert und auch sehr flott unterwegs ist, obwohl jedes Mal die Kamera ausfahren muss. Das sieht in Aktion wirklich cool aus. Aber: Auch wenn die Lebensdauer des Kamera Moduls mit 200.000 Fahrten angegeben ist, bleibt es fraglich, ob die Selfie-Kamera ein ganzes Handyleben lang durchhält. Obwohl die “Haifischflosse” Zeit braucht um auszufahren, funktioniert die Entsperrung via Gesichtserkennung tadellos und sogar schneller als mit dem Fingerprintsensor. Leider nutzt die Face-ID nur die Kamera und keinen IR-Sensor, weshalb sie in puncto Sicherheit nicht mit anderen Modellen mithalten kann. Trotzdem klappt die Entsperrung bei jedem Versuch, sogar im Dunkeln. Mit Sonnenbrille ist die Erfolgsquote nicht mehr ganz so gut, aber immer noch ausreichend.

Lieferumfang des Oppo Reno

Hier zeigt sich Oppo großzügig. Neben dem Handy selbst gibt es natürlich einen Super Vooc Schnellladeadapter mit Kabel und die Bedienungsanleitung. Nicht selbstverständlich ist die mitgelieferte Silikon Schutzhülle, die bereits aufgebrachte Displayschutzfolie und sogar ein In-Ear Headset. Die Hülle und Folie sind nichts Besonderes, die Kopfhörer kann man zum Telefonieren und für ein paar Lieder durchaus gebrauchen, viel Bass gibt es aber nicht. Auch bei den In-Ears findet man in der Lautsprecherabdeckung die grünen Akzente wieder. Das ganze Paket ist sehr wertig und durchdacht verpackt.

Display

Oppo reno test2

Das Display ist selbstverständlich ein AMOLED Screen. Es löst mit 2340 x 1080 Pixel auf und kommt damit auf eine Pixeldichte von 402ppi. Geschützt wird es durch ein 2.5D Corning Gorilla 6 Glas. Auf ein sehr gutes Display zu Gehäuse Verhältnis hat es Oppo beim Design des Reno offensichtlich angelegt, das fällt mit 93,1% ausgesprochen gut aus.

Das Display ist vom TÜV Rheinland als besonders augenschonend zertifiziert. Das bedeutet, man kann einen Lesemodus mit geringer Blau-Strahlung einstellen und auch bei der normalen Benutzung ist das Display sehr angenehm. Die maximale Helligkeit ist mit 430cd/m² recht niedrig, aber auch im Freien kann man es fast immer gut ablesen. Die Farbtemperatur ist von Beginn an angenehm eingestellt und kann in den Einstellungen selbstverständlich stufenlos zwischen kalt und warm angepasst werden.

Die Farben sind trotz AMOLED Display warm und natürlich, der Schwarzwert ist spitze und die Blickwinkel sind stabil. HDR Inhalte können dargestellt werden und auch sonst gibt es am Display absolut nichts auszusetzen. Der Touchscreen funktioniert zuverlässig und unterstützt 10 Berührungspunkte auf einmal.

Oppo reno haifischflosse

Der Nacht- und Lesemodus lässt sich einfach über die Notification Bar aktivieren oder zeitgebunden einstellen. Smartwake, eine Always-On Funktion, oder einen Dark-Mode sucht man beim Oppo Reno leider vergebens. Auch die Widevine Unterstützung ist, zumindest in der chinesischen Version, noch auf der L3 Stufe, weshalb HD Streaming nicht möglich ist. Dies könnte allerdings bei der EU-Version anders sein.

Leistung und System

oppo reno GeekbenchUeberblick oppo reno 3DMark oppo reno A1SDBench oppo reno AntutuUeberblick

Einer der wenigen Punkte, bei denen das Reno SE nicht an die aktuellen Flaggschiffe herankommt, ist der Prozessor. Dennoch kann man sich angesichts des Snapdragon 710 Octa Core Prozessors nicht beschweren. Das 10nm Chipset besteht aus zwei 2,2 GHz Kryo 360 Gold und sechs 1,7 GHz Kryo 360 Silver Kernen. Dem zur Seite steht eine Adreno 616 GPU und bei unserem Testgerät 6GB RAM sowie 128GB ROM. Weitere Versionen sind 6/256GB und 8/256GB. Im Vergleich liegt der Prozessor zwar deutlich hinter Spitzenmodellen wie dem Snapdragon 855 des Oppo Reno 10x, in der Praxis ist er aber absolut ausreichend. Auf derselben Liga spielen beispielsweise das Meizu X8 oder das Honor 9, die allerdings nur die Hälfte kosten. Grafisch anspruchsvolle Spiele wie Asphalt 8 oder PUBG sind auf höchster Detailstufe kein Problem. Auch das System ist verdammt schnell und es gibt insgesamt nur wenig Ladezeiten.

Selbst bei massivem Multitasking gibt es dank des üppig bemessenen LPDDR4X Ram keine Einschränkungen. Dieser ist mit 11,26 GB/s auch ausreichend schnell, kommt aber nicht ganz an aktuelle Flaggschiffe ran. Gute Ergebnisse erzielt der UFS 2.1 Festspeicher, der auf eine Lesegeschwindigkeit von 500 MB/s kommt und mit 200 MB/s schreibt.

Antutu (v9)
Geekbench Multi (v5)
Geekbench Single (v5)
3D Mark (Slingshot)

Die Leistung selbst liegt etwas hinter der Konkurrenz, wie zum Beispiel dem Xiaomi Mi 9 SE oder erst recht dem Mi 9, kann sich aber dennoch sehen lassen. Im Vergleich zu älteren Modellen, wie dem Vivo NEX, kann das Reno aber bis auf den 3D Mark ordentlich zulegen, obwohl das gleiche Chipset verbaut wurde.

System

oppo reno HomeScreenoppo reno UninstallOPppoApps oppo reno Einstellungen

Das Oppo Reno läuft auf Android 9 Pie mit dem Oppo eigenen “Color OS”. Hier wurden einige Änderungen an der Android-Oberfläche vorgenommen. Die Status Bar wurde angepasst, es gibt einen “Game Assistant”, um während des Zockens auf Nachrichten reagieren, Screenshots machen, oder auf andere konfigurierbare Shortcuts zugreifen zu können. Außerdem gibt es eine “Sidebar”, die etwas an die Samsung Galaxy S Serie erinnert, auf der sich ebenfalls Shortcuts ablegen lassen.

Das System läuft problemlos ohne Ruckler oder Bugs, ist super optimiert und virenfrei. Manche Apps von Drittanbietern sind allerdings nicht auf die stark abgerundeten Ecken angepasst, sodass Icons an den Displayrändern manchmal leicht beschnitten werden.

Die europäische Version wird voraussichtlich mit sämtlichen Google Diensten kommen, beim chinesischen Testmodell musste der Playstore aber manuell installiert werden. Dies kann man mit unserer Anleitung in wenigen Minuten erledigen.

Auf der chinesischen Version sind außerdem eine Menge Oppo eigene Apps vorinstalliert, die sich zwar nicht auf dem Homescreen, aber im App Management deinstallieren lassen. Neben dem Oppo eigenen App Store gibt es einen Oppo Store, Oppo Cloud, Oppo Wallet, Oppo Plus, Game Center und den Oppo Voice Assistant “Breeno”. Deutsch hat das chinesische Reno nicht als Sprachoption, mit der Anleitung des Mix 3 ist aber auch das (fast) kein Problem.

Kamera

Das Kamera-Flaggschiff von Oppo ist ja das Reno 10x, das, wie der Name schon sagt, eine 10x Zoom Linse hat. Aber auch der kleine Bruder braucht sich nicht zu verstecken. Das Dual-Kamera Setup besteht aus einem Sony IMX 586 48 Megapixel Sensor mit F/1.7 Blende und einer 5 MP F/2,4 Bokeh-Linse. Standard-Aufnahmen werden in 12 MP gespeichert, es werden also immer 4 Pixel zusammengerechnet, um mehr Licht einzufangen, aber keine riesigen Bilder zu generieren. 48MP lassen sich aber ebenfalls einstellen. Für Nachtaufnahmen gibt es einen Dual-LED Blitz. Selfies nimmt man mit einer 16 MP F/2.0 Kamera auf. Dual-Blitz und Selfie Cam sind in der genannten Haifischflosse verbaut. Diese macht einen stabilen Eindruck, lässt sich nicht ohne weiteres bewegen / in das Gehäuse drücken und Oppo hat sogar einen Sensor verbaut, der automatisch erkennt, wenn das Handy fällt und die Flosse einfährt. Gleiches kennen wir bereits vom OnePlus 7 Pro.

Die App bietet vergleichsweise wenig Einstellungsmöglichkeiten. Man kann wählen zwischen Video, Foto und Portrait. In einem Untermenü gibt es dann noch einen Nacht-, Panorama- und Expertenmodus, sowie Timelapse und Slowmotion Funktion. HDR und Dazzle Color kann man noch dazu schalten (letzteres gleicht Bilder mit verschieden hellen Bereichen aus) und sonst gibt es außer der Auflösung und einigen Filtern wenig Auswahl. Auffällig ist, dass die Kamera erkennt, wofür sie gerade eingesetzt wird und dementsprechend zwischen verschiedenen Modi wie “Makro”, “Text” “Night” oder “Indoor” umschaltet.

Bildqualität bei Tageslicht

An den Bildern bei Tageslicht gibt es nichts auszusetzen. Sonys 48 MP Sensor macht hier einen super Job, wobei die Bilder letztendlich, falls nicht anders eingestellt, in 12 MP gespeichert werden. Der Qualität tut das aber kaum einen Abbruch. Der Autofokus arbeitet zuverlässig und auch bei der Helligkeit muss man selten bis nie nachjustieren. Die Farbdarstellung kommt dem Abgebildeten sehr nahe, manchmal schwächelt aber die Dynamik und der Detailreichtum. Hier schafft der HDR Modus Abhilfe, dessen Bilder im direkten Vergleich viel besser aussehen. Eine Telefotolinse wie beim Reno 10x gibt es nicht, durch die hohe Auflösung des Sensors kann man aber auch so ordentlich zoomen, ohne viel Bildqualität einzubüßen. Die Aufnahmen werden blitzschnell geschossen und sind fast immer stabil.

Weniger überzeugen kann der Makromodus, der zwar gut auf eine Ebene scharf stellt, den unscharfen Hintergrund aber milchig wirken lässt.

Selfies gelingen bei Tageslicht gut und die voreingestellte Beauty-Funktion liefert auch gute Ergebnisse. Im Selfie-Modus gibt es auch überraschend viele Einstellungsmöglichkeiten. Von einem runderen Gesicht bis zur schmalen Nase ist alles dabei.

Bildqualität bei Nacht

Oppo hat dem Reno einen “Ultra Night Mode 2.0” Modus spendiert, der sich wie beispielsweise der Makromodus auch automatisch zuschaltet, wenn das Licht zu schwach wird. Durch den großen Sensor wirken Fotos bei Dämmerung sowieso schon heller als sie eigentlich sind. Außerdem kombiniert das System MFNR und HDR Technologie um das Beste an Licht rauszuholen. Eine AI Funktion sorgt dafür, dass Hautfarben originalgetreu rüberkommen. Bei großen Hell/Dunkel Unterschieden schafft “Dazzle Color” Abhilfe und passt die Bereiche aneinander an.

Das klappt auch gut, solange man keinen Blitz zuschaltet. Dieser funktioniert gut im Nahbereich, aber ab 3 bis 5 Metern oder bei gezoomten Aufnahmen beginnen die Bilder zu rauschen. Besonders mit Blättern hat die Kamera dann ihre Schwierigkeiten. Dabei fällt der HDR Modus besonders ins Gewicht, mit dem man einiges an Rauschen eliminieren kann.

Auffällig ist noch, dass bei Nachtaufnahmen von beleuchteten Elementen in weiter Ferne eine Reflexion in der Linse zu entstehen scheint, die sich als kleines (in meinem Fall grünes) Parallelogramm auf den Bildern wiederfindet. Selfies gelingen bei Nacht halbwegs gut, ein leichtes Rauschen lässt sich aber nicht vermeiden.

Bokeh/Potrait Aufnahmen

Die Portrait Funktion lässt sich im normalen und auch im Selfie-Modus nutzen. Bei der Selfie-Kamera gelingen Fotos gut. Manchmal sieht man an den Übergängen aber die Spuren der Software, die die künstliche Unschärfe hinzufügt. Nachts klappt das weniger gut, was sich in Rauschen, der Einbuße von Details und verwischten Übergängen an feinen Konturen, wie den Haaren zeigt. Anders ist das bei der Hauptkamera, die wegen des zweiten Sensors weniger Probleme hat und schnell anfängt zu rauschen oder milchig zu werden, wenn die Lichtverhältnisse nicht perfekt sind. Leider kann man die Unschärfe im Hintergrund nicht regulieren, meistens ist sie aber gut gewählt, allerdings nur bei Objekten mit weniger als 2 Metern Entfernung.

Videoaufnahmen

Videos werden wahlweise in 720p, 1080p oder 4k aufgenommen, wobei letzteres nur mit 30 FPS unterstützt wird, die geringeren Auflösungen können auch mit 60 FPS gefilmt werden. EIS findet man in den Einstellungen nicht, bei Full-HD Aufnahmen mit 30 FPS wird das Video stabilisiert.

Die Time-Lapse Funktion ist nicht erwähnenswert, Slowmo-Videos werden mit 240 FPS aufgenommen und als 30 FPS Videos angezeigt. Die Funktion hat in geschlossenen Räumen Probleme mit den Frequenzen des künstlichen Lichts, was in einem übertriebenen Flackern resultiert, das die Aufnahme unbrauchbar macht.

Konnektivität und Kommunikation

Oppo reno simslot1Angesichts des üppigen Speichers hat Oppo es nicht für nötig erachtet, einen MicroSD Slot zu verbauen. Diesen gibt es aber seltsamerweise im Oppo Reno Series. Das bedeutet, dass das Smartphone einen reinen Dual Sim Slot mit Dual 4G+ verbaut hat.

Im Gegensatz zum Reno 10x war Oppo bei der normalen Version etwas knausrig bei den LTE Bändern und dem GPS Modul. Es gibt das Reno in verschiedenen Versionen, wer aus dem Ausland bestellt, sollte also besonders darauf achten, auch die richtige Version zu ordern. Alle für Deutschland relevanten LTE Bänder sind nur in der V1 für Europa enthalten. In dem Fall sehen die unterstützten Frequenzen wie folgt aus:

GSM: 850/900/1800/1900MHz
WCDMA: 1/5/8
LTE FDD: 1/3/5/7/8/20/28

Die chinesische Version unterscheidet sich noch einmal von den Dreien, die man auf der englischen Produktseite finden kann. Bis auf Band 20 ist dort aber alles dabei, auch VoLTE. Der Empfang ist gut, auch in geschlossenen Räumen, obwohl man gerade in Shenzhen wegen den vielen Hochhäusern gerne einmal Schwierigkeiten haben kann. SAR Werte gibt es (noch) nicht. Wifi gibt es mit .ac-Standard im Dual-Band. Die WLAN-Reichweite ist gut, die Durchsatzrate aber höchstens durchschnittlich. Bluetooth läuft in der 5.0 Version und unterstützt SBC, AAC, aptX HD und LDAX Protokolle. In China reicht zum mobilen Bezahlen mit dem Handy zwar eine Kamera und QR Code, NFC wird trotzdem unterstützt, sodass auch Google Pay nichts im Wege steht.

Dual GPS hat leider nur das Reno 10x, aber auch mit dem einfachen Sensor kommt man gut klar. Die Verbindung erfolgt schnell und die Genauigkeit ist ok, wobei hier in Shenzhen eine genaue GPS Position durch Häuser und Metall schwieriger zu bekommen ist. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten ist die Position aber genau und reicht allemal zum Navigieren. Das Reno hat mit GPS, A-GPS, GLONASS, BeiDou und Galileo in jedem Fall die richtige Technik verbaut.

Mit Sensoren ist das Handy auch gut bestückt. Beschleunigungs-, Näherungs-, und Helligkeitssensor sind wohl selbstverständlich, dazu kommen noch Kompass und Gyroskop.

Akkulaufzeit

Das Oppo Reno hat einen 3765 mAh Akku an Bord. Durch den sparsamen Prozessor und das AMOLED Display kommt man damit problemlos über den Tag. Wer sein Handy nicht mehr als 2-3 Stunden aktiv benutzt, erreicht auch eine Laufzeit von zwei Tagen. Ansonsten hat das Oppo Reno aber auch genug Power, um Intensiv-Nutzer durch den Tag zu bringen.

Für eine Stunde Asphalt 8 oder Youtube gehen jeweils ungefähr 10% Akku drauf, womit man auf eine Screen-On-Time von üppigen 8 Stunden kommt.

Akkulaufzeit Einheit: Std

Die Oppo eigene Schnelllade-Funktion VOOC 3.0 pumpt mit ganzen 20 Watt und bringt das Handy innerhalb von circa 80 Minuten von 0% auf 100%, auf 75% kommt man sogar in einer halben Stunde. Auf Wireless Charging muss man trotz Glasrückseite leider verzichten.

Testergebnis

Getestet von
Lukas Winkel

Das Oppo Reno durfte mich in den letzten Tagen durch Shenzhen begleiten und hat sich dabei zu einem meiner neuen Lieblingsgeräte gemausert. Das Design finde ich persönlich grandios und die Wertigkeit des Produkts gefällt. Die Haifischflosse und der In-Screen-Fingerprint erhöhen den Coolnesfaktor noch Mal ein ganzes Stück. Die Leistung reicht für 95% der Nutzer allemal, die Kamera ist wirklich zu gebrauchen und der großzügige Lieferumfang und Akku ist auch noch einmal ein Pluspunkt.

Enttäuscht hat die WLAN Geschwindigkeit, die in verschiedenen Tests unter gleichen Bedingungen teils nur die Hälfte von meinem 2 Jahre alten Honor 9 erreicht hat. Sonst gibt es aber nichts auszusetzen, wenn man mal von dem recht teuren Einstiegspreis absieht. Aus Europa dürfte das Gerät auch nicht für unter 450€ zu bekommen sein. Für das Geld bekommt man dann auch schon ein Xiaomi Mi 9 oder das Xiaomi Mi Mix 3, die zweifelsfrei eine erheblich bessere Preis-/Leistung bieten.

Ich bin gespannt auf das Reno 10x, das dann auch bei der Kamera und dem Chipset in der obersten Liga mitspielen kann. Den Test dazu findet ihr bald auf unserer Seite.


Gesamtwertung
78%
Design und Verarbeitung
90 %
Display
90 %
Leistung und System
70 %
Kamera
70 %
Konnektivität
70 %
Akku
80 %

Preisvergleich

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Jürgen Schmidt
Gast
Jürgen Schmidt (@guest_51275)
5 Jahre her

Ich habe mir das Oppo Reno gekauft und bekomme einfach keine Mobilen Daten obwohl es die Globale Version ist und ich sämtliche Zugangsdaten von meinem Provider Winsim ausprobiert habe! Könnt Ihr mir helfen?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
5 Jahre her
Antwort an  Jürgen Schmidt

Hey Jürgen, versuch erst mal diese Anleitung. Die APN musst du wohl manuell konfigurieren. https://www.smartzone.de/internet-funktioniert-nicht-eplus-o2-loesung/

Beste Grüße

Jonas

Jürgen Schmidt
Gast
Jürgen Schmidt (@guest_51283)
5 Jahre her
Antwort an  Jonas Andre

Hallo Jonas, vielen Dank für die schnelle Antwort! Dies habe ich auch bereits mehrmals versucht und es hat nicht funktioniert. Egal welchen APN ich eingebe, und Daten Roaming ist immer aktiviert, Ich habe leider auch keine Anzeige 3G oder 4G am Handy. Ich denke ich sende es zurück, die Sim Karte funktioniert bei anderen Handys einwandfrei das habe ich auch probiert.

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
5 Jahre her
Antwort an  Jürgen Schmidt

Probier mal die APN aus dem ersten Beitrag hier.

Stahlseele
Gast
Stahlseele (@guest_51036)
5 Jahre her

warum taucht das gerät bei euch im Handy finder auf, wenn man nach austauschbarem Akku sucht?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
5 Jahre her
Antwort an  Stahlseele

Servus,

entschuldigung, da war ein Haken falsch gesetzt. Sollte jetzt passen. Handys mit austauschbaren Akku gibt es fast keine mehr!

Beste Grüße

Jonas

Pepenillo
Mitglied
Mitglied
Pepenillo(@pepenillo)
5 Jahre her

Ich tendiere zum asus zenfone 6 oder oppo reno 10x,
Welches würdet Ihr empfehlen.

leni
Gast
leni (@guest_50110)
5 Jahre her

das Lenovo Z6 Pro ist das beste Smartphone mit unglaublicher Kamera und Band 20. Wieso gibt es davon keinen Test? Ich hatte das Mi 9 und das Lenovo schlägt dieses in allen Belangen! Ich komme auf 5 Stunden längere Akkulaufzeit

Jo_Gi
Gast
Jo Gi (@guest_50087)
5 Jahre her

Wisst ihr schon ungefähr wann eure Tests zum ASUS Zenfone 6 und Oppo Reno 10x online sein werden?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
5 Jahre her
Antwort an  Jo Gi

Das Oppo Reno 10X ist gerade im Test, also die üblichen 2-3 Wochen. Beim ASUS Zenfone 6 kann ich dir noch keinen Termin nennen.

Beste Grüße

Jonas

Marc
Gast
Marc (@guest_50171)
5 Jahre her
Antwort an  Jonas Andre

Hallo, gibt es das Reno 10x auch als Eu/Global Version? Es geht mir um die Sprache, möchte das Handy ja nicht in Englisch nutzen. Hatte mal das Oppo F1 und fand das Color OS sehr angenehm und würde von meinem Mi6 gerne wieder auf Oppo wechseln.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
5 Jahre her
Antwort an  Marc

Hey Marc,

Oppo bringt beide Geräte nach Europa, also hat die Global Version auch die deutsche Sprache.

Beste Grüße

Jonas

Marc
Gast
Marc (@guest_50225)
5 Jahre her
Antwort an  Jonas Andre

Verlinkt ihr dann auch Shops wo man die Geräte als Global Version kaufen kann ? Habe bis jetzt nur die China Version gefunden .

Joschbo
Autor
Team
Joscha(@joschbo)
5 Jahre her
Antwort an  Marc

Klar, das machen wir. Bisher kann man aber weder das Reno noch das Reno 10X in Deutschland kaufen. Sobald sich das ändert, fügen wir noch einen Preisvergleich-Reiter für die Global Version hinzu. Liebe Grüße

Bernd
Gast
Bernd (@guest_50235)
5 Jahre her
Antwort an  Joscha

Hallo Joscha, habe mir vor wenigen Wochen ueber nen Onlineshop das Oppo Reno (SE) bestellt, da der Haendler geschrieben hat dass die global firmware i.d.R. in einschlaegigen Foren zum download bereit stuende und ich so lange morelocale2 verwenden solle. (Anscheinend bin ich zu bloed dazu…) Nun sitze ich hier mit der PCAM00-Version und kann das Geraet nicht voll umfaeniglich verwenden. Hast du (oder sonst wer, der das liest) eine Idee wann das Handy in z.B. NL verfuegbar ist und ich dementsprechend die global version (PCAT00) runter laden kann? Der aktuelle Zustand ist auf Dauer echt nervend. Vorab schon einmal vielen… Weiterlesen »

Lukas_Winkel
Gast
Lukas (@guest_50293)
5 Jahre her
Antwort an  Bernd

Wo hakt es denn bei der Morelocale App?
Im Vergleich zu der Anleitung für das Mi Mix 3 ist es noch wichtig den letzten Punkt in den Developer Einstellungen zu aktivieren. (So wie bei der Anleitung für das Oppo Find X: https://www.smartzone.de/oppo-find-x-google-playstore-installieren/)
Gib Bescheid, ob es geklappt hat!

Marc
Gast
Marc (@guest_50660)
5 Jahre her
Antwort an  Jonas Andre

Hallo Andre,
gibt es schon etwas neues zu dem Test für das Reno 10x?

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
5 Jahre her
Antwort an  Marc

Hey Marc, der Test ist fertig. Vermutlich morgen oder übermorgen geht er dann auch schon online.

Beste Grüße

Jonas

Marc
Gast
Marc (@guest_50711)
5 Jahre her
Antwort an  Jonas Andre

Vielen Dank für die Info, hoffe es kommt bald auch eine Gobal Version des Gerätes.

derkobi
Gast
derkobi (@guest_50183)
5 Jahre her
Antwort an  Jonas Andre

Hi Jonas, habt ihr auch vor das ZTE Axon 10 pro zu testen?

derkobi
Gast
derkobi (@guest_50234)
5 Jahre her
Antwort an  derkobi

Hi, hier nochmal meine Frage: Habt ihr vor das ZTE Axon 10 pro zu testen?

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