CPU | Snapdragon 845 - 4 x 2,8GHz + 4 x 1,8Ghz |
---|---|
RAM | 8 GB RAM |
Speicher | 128 GB, 256 GB |
GPU | Adreno 630 |
Display | 2340 x 1080, 6,5 Zoll 60Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | ColorOS - 8.1 Oreo |
Akkukapazität | 3700 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 16 MP + 20MP (dual) |
Frontkamera | 25 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 29, 32, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
NFC | Nein |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 186 g |
Maße | 157 x 74 x 9,6 mm |
Antutu | 321776 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Oppo |
Getestet am | 18.08.2018 |
Inhaltsverzeichnis
Ein Smartphone mit randlosem Display ohne Notch, das die Front- und Rückkamera in einem ausfahrbaren Modul versteckt – Das Oppo Find X definiert im Jahr 2018 das Smartphone-Design neu. Ein 6,4 Zoll großes AMOLED Curved Display ohne Ränder hält man in den Händen. Weder auf der Vorder- noch auf der Rückseite gibt es permanent sichtbare Kameras. Diese verstecken sich in einem ausfahrbaren Modul. Wie alle echten Flagships derzeit wird das Oppo Find X von einem Snapdragon 845 befeuert und es gibt mindestens 8/128GB Speicher. Eine Dual-Kamera und ein gut bemessener 3730 mAh Akku fehlen auch nicht. Neuendeckte Features wie einen In-Display Fingerabdrucksensor und Wireless Charging gibt es beim Oppo Find X jedoch nicht. Wer in den Genuss des extraordinären Designs mit Pop-Up Kamera kommen will, muss mit 800€ sehr tief in die Tasche greifen. Wir haben das Oppo Find X 10 Tage lang im Praxiseinsatz getestet und in diesem Bericht erfahrt ihr, für wen sich diese Investition lohnt. Willkommen in der Zukunft!
Exkurs: Oppo gehört mit Vivo zusammen zu den stärksten Xiaomi Konkurrenten in China. Unter dem Mutterunternehmen BBK-Electronics findet man auch den weltweit erfolgreichen Hersteller OnePlus. Das letzte wirklich beeindruckende Smartphone von Oppo liegt schon lange zurück. Auf das Oppo Find 7 folgt nun das Oppo Find X und schafft etwas, von dem die meisten Hersteller nur träumen. Seit Ende 2017 existieren eigentlich nur noch 2 Smartphone-Designs, einerseits 19:9 Smartphones mit Notch und andererseits Tri-Bezeless Smartphones. Der Notch Trend stammt von Apple und für Tri-Bezeless war die Mix-Reihe von Xiaomi verantwortlich. Nur noch ein Stück Display in der Hand zu halten ist das Endziel der Hersteller. Das Vivo Nex konnte dieses Vorhaben bereits erfüllen, indem die Frontkamera in ein ausfahrbares Modul integriert wurde. Das Oppo Find X setzt noch einen drauf: Sowohl Front- als auch Rückkamera sind in einem ausfahrbaren Modul auf der Oberseite untergebracht. Die Machtverhältnisse der Handyhersteller geraten nun also noch stärker ins Wanken. Wo Apple einst nur günstig produzieren wollte, entstehen nun die Innovationen, auf die Apple reagieren muss.
Design und Verarbeitung
Ein waschechtes Full-Screen Smartphone ist das Oppo Find X geworden. Ein langersehnter Traum wird also endlich wahr. Mitunter am beeindruckensten ist das cleane Design der Rückseite. Weil die Vorder- und Rückkameras komplett unter dem ausfahrbaren Modul versteckt sind, ist das Design phänomenal. Bordeaux-Rot oder Gletscher-Blau schimmert die gläserne Rückseite im Curved Design. Das Oppo Find X besteht ausschließlich aus Glas und Metall. Die Vorder- und Rückseite sind jeweils stark abgerundet (3D Glas) und durch Gorilla Glas 5 vor Kratzern geschützt. Ab Werk ist eine dicke Displayschutzfolie aufgebracht. Die Rückseite unseres bordeauxroten Testgerätes ist mittig eher schwarz und geht dann in einem dezenten Rot-Lila in den lackierten Rahmen über. Die Farbgebung ist eher lila als rot, eben wie ein guter Bordeaux aus Frankreich. Die Ränder links und rechts zum Display sind mit 2,5mm geringgehalten und wirken optisch durch das gebogene Glas nochmals schmaler. Über dem Display sind es nur 2mm und darunter 4,5mm. Der gesamte Rahmen des Smartphones fährt bei Aktivierung der Kamera oder Face-Unlock 10mm nach oben und legt damit die Frontkamera und die Dual-Rückkamera frei.
An welcher Stelle das Smartphone sich erweitert, ist weder haptisch noch optisch gut zu erkennen. Ein Halbmond an der Oberseite verrät die richtige Stelle. Mit dem Fingernagel kann man das motorisierte Kameramodul auch widerwillig herausziehen, kurz danach fährt es wieder in Position. Im ausgefahrenen Zustand ist das Modul leicht nach links und recht zu bewegen, aber im Gesamten wirkt die Konstruktion ausreichend stabil. Problematisch ist nur, dass Oppo lediglich auf den Face-UNLOCK setzt und keinen Fingerabdrucksensor (insbesondere keinen In-Displayfingerabdrucksensor) verbaut. Denn dadurch muss das Kamera Modul bei jedem Entsperrvorgang hoch- und runterfahren. Das sorgt definitiv für einen enormen Verschleiß. Ein durchschnittlicher Handynutzer kommt so bereits auf 35.000 Betätigungen im Jahr nur für das Entsperren des Smartphones. Laut Oppo halte der Mechanismus aber 300.000 Kamerafahrten Stand und überlebe daher bei einem Durchschnittseuropäer problemlos 7-8 Jahre. Die einzige Option, um den Motor zu schonen, wäre auf alte Unlock-Mechanismen wie Muster oder Pin zurückzugreifen, aber das macht 2018 keinen Spaß mehr und jedes 50€ Smartphone schlägt das Oppo Find X dann in der Unlock-Geschwindigkeit. Erfreulicherweise arbeitet der 3D Face-Unlock exzellent, wenn es um Sicherheit und Schnelligkeit geht. Selbst mit Ausfahren der Kamera geschieht der UNLOCK in unter einer Sekunde und auch im Dunkeln ist die Erkennung nicht beeinträchtigt. Mit einfache Bilder oder Videos lässt sich FACE-ID auch nicht austricksen.
Das Oppo Find X ist 157mm lang, 74mm breit und mit 9,6mm im Vergleich mit aktuellen Flagships ziemlich dick geraten. Dafür gibt es im Umkehrschluss auch einen gut bemessenen 3730mAh Akku und das ausfahrbare Modul kostet natürlich auch Platz. Durch die konische Form der Rückseite wirkt das Find X keineswegs überdimensioniert oder übergewichtig, was es mit 186g auch nicht ist. Im Vergleich zum Xiaomi Mi A2 ist das Oppo also kompakter bei den Abmessungen, obwohl das Display 0,5 Zoll größer ist. Das Oppo Find X ist auch kompakter als ein Samsung Galaxy S9+ mit 6,2 Zoll Display, wenngleich nur 2mm. Was das Display-zu-Gehäuse-Verhältnis angeht, ist das Oppo Find X ungeschlagen! Der Helligkeits- und der Näherungssensor sitzen unter dem Display und arbeiten problemlos.
Oppo setzt auf Onscreen-Tasten, denn Platz für Anderes ist auch nicht mehr da. Alternativ kann man das Smartphone durch Wischgesten bedienen, wie man es vom iPhone X oder Xiaomi kennt. In der Praxis funktioniert die Steuerung auch so sehr gut. Der Simkarten-Einschub ist etwas speziell. Zunächst einmal ist er mit einem Gummi vor eindringenden Wasser geschützt, dennoch hat das Oppo bedingt durch das ausfahrbare Modul keinerlei IP Zertifizierung. Außerdem werden die beiden Nano-SIMs (eine Speichererweiterung ist nicht möglich) oben und unten am Simkartenhalter angeklipst. Komisch, aber es funktioniert gut. Auf einen Klinkenanschluss muss man leider verzichten, dafür gibt es im Lieferumfang aber USB-Type-C Kopfhörer. Außerdem liefert Oppo noch einen VOOC (Dash Charge bekannt von Oneplus) Adapter mit 5V und 4A mit. Weiterhin findet man in der Box das obligatorische USB-Type C Kabel, ein USB-Type-C auf Klinken Adapter und sogar eine Hartplastik Hülle. Diese Hülle trägt sehr dick auf, trotzdem ist es schön, dass sie im Lieferumfang ist, denn Hüllen für das Oppo Find X sind durch das Pop-Up Modul nicht so einfach.
Anstatt einer Benachrichtigungs-LED gibt es Oppos Curved Panoramic Light Effekt in Form eines leuchtenden Kreises. Dieser tritt allerdings nur 2 Mal auf, nachdem eine Benachrichtigung eingegangen ist, vermutlich um Akku zu sparen. Ein wirklicher Ersatz für eine Benachrichtigungs-LED ist das Ganze kaum, aber der leuchtende Kreis rund um die Edges sieht einfach überragend aus – schade.
Mit einem anderen Ausdruck als „WOW“ kann man auf das Oppo Find X kaum reagieren. Das Pop-Up Modul fährt in 0,5 Sekunden aus dem Gerät und die Entsperrung mit Face-UNLOCK funktioniert astrein. Das cleane Design ohne sichtbare Kameras gefällt mir fast am besten, in Kombination mit dem echt gelungenen Farbenspiel unserer Bordeaux-Roten Version. Das Verhältnis zwischen Display und Abmessungen ist einmalig und wer den ganz besonderen Kick beim Smartphonekauf sucht, sollte das Oppo Find X in Betracht ziehen. Was Xiaomi bei den Mix-Smartphones macht, ist cool. Aber was Oppo mit dem Find X geschaffen hat, ist schlichtweg der Wahnsinn.
Display
Mit einem 6,42 Zoll Full Screen Curved AMOLED Display ist das Oppo Find X das einzige Smartphone der Welt, das den Titel „Randlos“ wirklich verdient. So kommt das Oppo Find X ohne Notch auf eine Auflösung von 2340 x 1080 Pixel bei einem Displayverhältnis von 19,5:9. Auch wenn die daraus resultierenden 401 Pixel Pro Zoll keinen vom Hocker hauen, das Display des Find X ist gestochen scharf wie jedes andere Flagship-Display auch. Das AMOLED Panel ist leicht gebogen, wie man es vom Samsung Galaxy S9 kennt und vor Kratzern und Stürzen durch Gorilla Glas 5 geschützt.
Das AMOLED Display bietet kräftige Farben, die allerdings auch etwas unrealistisch sind. Dies ist bei AMOLED-Panels allerdings normal. Die Displayeinstellungen sind im Vergleich zu Xiaomi auf ein Minimum reduziert. Kalt, Normal und Warm stehen zur Auswahl und am Kontrast darf man gar nicht spielen. Der Kontrast ist AMOLED typisch sensationell und das Oppo Find X bietet echtes Schwarz ohne Hintergrundleuchten. Auch bei der Helligkeit kann das Display punkten und die Lesbarkeit im Freien ist exzellent.
Der Touchscreen verarbeitet bis zu 10 Eingaben gleichzeitig und zwar immer genau und schnell. Oppo macht beim Display des Find X fast alles richtig. Das Display ist hell, scharf und farbkräftig. Nur bei den Einstellungen könnte man mehr Optionen zur Verfügung stellen. Smartwake Funktionen wie Double-Tap-To-Wake-Up fehlen im Color-OS System natürlich nicht.
Leistung und System
Das Oppo Find X bezieht seine Geschwindigkeit im System von einem Snapdragon 845 Prozessor. Der Octa-Core Prozessor arbeitet mit 8 Kryo Kernen und wird von einer sehr leistungsstarken Adreno 630 GPU unterstützt. Es handelt sich beim SD845 um einen der schnellsten Handyprozessoren der Welt, den man auch in folgenden anderen Flagships vorfindet: Asus Zenfone 5Z, Vivo Nex, Xiaomi Blackshark, Xiaomi Mi8, Xiaomi MI Mix 2S und Oneplus 6. Alle Versionen des Oppo Find X verfügen mindestens über 8GB RAM und 128GB Speicher. Nur beim internen Speicher hat man noch die Option, zu 256GB zu greifen. Damit ist die Speicherausstattung super. Die Benchmarks liegen auf einem Niveau mit den eben genannten Geräten und unter Oppos hauseigenen Color OS läuft das System ausgesprochen schnell und flüssig.
Die 8GB RAM zeigen sich mit 10,5GB/s flagshipwürdig, was die Geschwindigkeit angeht und Multitasking sind keine Grenzen gesetzt. Trotzdem werden Apps im Hintergrund regelmäßig beendet, um Akkulaufzeit zu sparen. Daher muss man Apps, die im Hintergrund Nachrichten prüfen sollen, an 3 verschiedenen Stellen freischalten (z.B. WhatsApp oder Gmail). Beim internen Speicher handelt es sich um aktuellen UFS 2.1 Speicher und dieser arbeitet mit einer Geschwindigkeit von 767/200 MB/s ebenfalls schnell.
Antutu (v9)Egal welches Spiel man auf dem Oppo Find X öffnet, es läuft flüssig und ohne Lags auch bei hohen Details. Dabei behält das Oppo auch nach einer Stunde PubG noch einen kühlen Kopf, wenngleich Antutu nach 4 Durchläufen etwas langsamer wird. Die Hitzeentwicklung an der Glasrückseite ist unbedenklich und dass der Prozessor nach starker Belastung etwas heruntergetaktet wird, merkt man im normalen Betrieb keineswegs. Das Oppo Find X liefert genau die Leistung, die man von einem aktuellen Flagship mit SD845 Prozessor erwartet. Schneller Speicher ist ausreichend vorhanden und unter Color OS führt das Oppo Smartphone alle Befehle ohne Murren aus.
Color OS V5.1 auf Android 8.1 Basis
Oppos Color OS erhält natürlich regelmäßig Updates und auch der Google Sicherheitspatch wird aktuell gehalten. Das System gehört zu den stark angepassten Custom-UIs und von Stock Android, wie man es vom Mi A2 oder A2 Lite kennt, ist kaum noch was übrig. In der 10-tägigen Testphase versorgte uns Oppo gleich mit 2 Updates, also die Chancen stehen hier gut, dass Oppo sich gut und lange kümmert.
Beim ersten Start des Oppo Find X wird man zunächst den Google Playstore vermissen, allerdings gibt es auch eine Global Version, diese hat den Playstore direkt an Bord. In unserer kurzen Anleitung erfahrt ihr, wie ihr den Google Playstore auf das Smartphone bekommt und alle Apps in der deutschen Sprache nutzen könnt. Die Global Version sollte aber bereits über die deutsche Sprache verfügen. Abgesehen vom Playstore muss man auch einen riesen Haufen an vorinstallierten Apps loswerden. Sogenannte „Top-Apps“ und „Popular Apps“ lassen sich dem Himmel sei Dank einfach deinstallieren, lediglich die Apps mit „Oppo“ im Namen müssen bleiben. Abgeschoben in einen getrennten Ordner stören diese aber nicht.
Color OS gehört ansonsten zu den Betriebssystemen ohne App Drawer, also landet jede App auf dem Homescreen und kann in Ordner organisiert werden. Die Schnellstartleiste ist anpassbar und übersichtlich und auch im Optionsmenü findet man sich mit ein wenig Übung gut zurecht. Den Launcher kann man leider nicht wechseln. Immer wieder bekommt man den Standard Launcher vorgesetzt, die Option, um dies zu unterbinden, fehlt beim Oppo Find X einfach. Im System navigiert man wahlweise mit On-Screen-Tasten (natürlich frei definierbar in ihrer Anordnung) oder mit verschiedenen Gesten. Die Gesten ersetzen den Zurück-, Multitasking- und Home-Befehl exzellent, wie man es auch von Xiaomi Full-Screen-Gesten oder von Apple bereits kennt.
Die Benachrichtigungs-Einstellungen bei Color OS sind etwas anstrengend. Das System blockt alle Apps bei der Hintergrundnutzung rigoros, so muss man zunächst 3 Einstellungen anpassen, dass Whatsapp im Hintergrund unbeirrt arbeiten kann. Einmal unter App Management den „Power Saver“ deaktivieren und den „Auto Start“ erlauben. Und dann noch unter „Battery“ den „App Quick Freeze“ deaktivieren. Selbst dann muss man noch Whatsapp im als Hintergrund-App in der Multitaskingübersicht sperren. Anschließend erhält man Whatsapp-Nachrichten wie auf jedem anderen Gerät auch. Wer hier eine bessere Lösung findet, bitte kommentieren :).
Ansonsten gibt es noch so einige zusätzliche Funktionen zu entdecken und auch ein Theme-Manager zur optischen Anpassung ist vorhanden. Um andere Themes zu nutzen, muss man sich aber einen Oppo Account erstellen. Man kann Whatsapp direkt im System ohne Zusatzapp clonen, für den Dual-SIM Betrieb und neben Edge Gesten gibt es noch so einige Kleinigkeiten zu entdecken. Der Widevine Level ist L3, damit erteilt Oppo Netflix und Amazon in FHD leider eine Absage. Zusammenfassend ist Oppos Color OS sehr farbenfroh und funktional und auch noch ausreichend übersichtlich. Man kann sich definitiv an das System gewöhnen und die Performance ist exzellent.
Kamera
Das Oppo Find X verfügt natürlich über ein Dual-Kamera Set-Up, doch arbeitet BBK-Elektronics hier ohne Sinn und Verstand. Wie beim Vivo Nex und Oneplus 6 ist der zweite Sensor ebenfalls ein gewöhnlicher Standardsensor. Kein Teleobjektiv, nativer Schwarz/Weiß Sensor oder riesige Linsenöffnung für Low-Light Unterstützung. Der Hauptsensor ist ein Sony IMX 519 mit 16 Megapixel und f/2.0 Linsenöffnung. Die Pixelgröße ist mit 1,22µm groß genug für gute Schwachlichtaufnahmen und auch der Sensor wird auch optisch stabilisiert. Der zweite Sensor hat 20 Megapixel und kleinere Pixel mit 1 µm und auch die Öffnung bleibt mit f/2.0 identisch. Meiner Meinung nach ist die einzige Aufgabe des zweiten Sensors, den Hintergrund bei Bokeh Aufnahmen ausfindig zu machen. Etwas wenig für ein Flagship Handy wie das Oppo Find X. Auch wenn im Kamera-UI ein 1x und 2x Zoom Button vorhanden ist, hier handelt es sich um einen reinen digitalen Zoom. Ansonsten ist die Kamera App übersichtlich mit bekannten Funktionen wie Portrait-Modus, Auto HDR, Panorama, Beauty Mode und auch ein Experten Modus steht zur Auswahl. Auch wenn nur eine einsame LED im Oppo Find X sitzt, diese hat es echt in sich und reicht problemlos für gute Nachtaufnahmen.
Die Bokeh Aufnahmen gehören zu den besseren ihrer Art. Die Trennung von Vorder- und Hintergrund gelingt meist auf Anhieb und ist ohne störende Übergänge gut umgesetzt. Zusätzlich kann man bei den sogenannten Portrait-Aufnahmen noch Lichtfilter definieren, die aber nicht wirklich einen Mehrwert liefern. Wer auf Bokeh Shots steht, kann diese mit dem Oppo Find X jedenfalls sehr gut erstellen.
Die Bildqualität des 16 Megapixel Hauptsensor ist bei guten Lichtbedingungen auf einem Niveau mit der Smartphone Elite. Die Bilder haben viele Details, einen sehr guten Kontrast und lebendige, aber noch nicht übersättigte Farben. Den HDR Modus muss man kaum verwenden, da der Kontrast auch ohne schon sehr schön ist. Teilweise ist HDR eigentlich fast schon zu viel des Guten. Unabhängig davon, was der zweite Sensor nun bei Nachtaufnahmen wirklich macht, die Ergebnisse können sich sehen lassen. Detailliert, kontrastreich und noch angenehm scharf gelingen auch Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen.
Das Oppo Find X ist ein wahrer Selfie Meister. Nicht nur die hohen 25 Megapixel mit f/2.0 Linsenöffnung beeindrucken hier. Die Selfies gelingen mit Auto-HDR mit vielen Details, gestochen scharf und überragenden Kontrasten. Wer auf Beauty-Mode abfährt, kann sein Gesicht einem 3D Scan unterziehen und anschließend die AI individuelle Anpassungen am Gesicht vornehmen lassen. Bokeh Selfies sind natürlich auch möglich und liefern wie die normalen Bokeh Shots auch sehr gute Ergebnisse.
Bei Videoaufnahmen sind 4K und 1080p möglich, allerdings mit maximal 30 FPS. Hier hinkt Oppo etwas hinterher. Auch ein EIS fehlt und so wird nur über den OIS stabilisiert. Die Stabilisierung klappt bei 1080p wunderbar, bei 4K ist diese aber nicht wahrnehmbar. Hier kann man auf ein Update hoffen, muss aber vorerst ohne Stabilisierung bei 4K Videos leben! Slow-Motion ist natürlich auch möglich. Die Soundqualität bei Videoaufnahmen ist höchstens durchschnittlich und nicht wirklich überzeugend. Dafür können die 4K Videos ebenso wie die normalen Aufnahmen richtig punkten, wenn es um die Qualität geht. Insbesondere die hervorragende dynamische Reichweite belebt die Videoaufnahmen deutlich und sorgt für ein exzellentes Ergebnis mit vielen Details, ausreichender Schärfe und lebendigen Farben.
Konnektivität und Kommunikation
Das Oppo Find X verfügt über die aktuellsten Empfangsstandards und hat auch alle Netzfrequenzen für die gesamte Welt an Bord:
- GSM (2G): 850/900/1800/1900
- UMTS (3G): B1/2/4/5/6/8/19
- LTE (4G)1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/29/32/66
- TD-LTE:B34/38/39/40/41(2496-2690MHz)
Das ist äußerst praktisch, denn man kann im Ausland immer eine zusätzliche SIM in das Dual-SIM Handy einlegen. Ein SIM-Karte liegt nach unten gerichtet im Slot und die andere nach oben. Die SAR Werte sind vergleichsweise sehr hoch angegeben mit 1,57 Kopf und 1,658 Körper, aber dafür ist die Empfangsstärke auch exzellent. Die Gesprächsqualität ist exzellent und Nebengeräusche werden durch ein zusätzliches Mikrofon an der Oberseite zuverlässig gefiltert. Auch der Freisprecher kann genutzt werden, die geräuschunterdrückende Wirkung ist hier aber nicht mehr präsent.
Bluetooth 5.0 und WIFI mit ac-Standard im 2,4 und 5GHz Netz verrichten beide ihren Job ohne Abbrüche. Das WLAN arbeitet sogar nennenswert schnell und mit sehr guter Reichweite. OTG wird unterstützt, aber auf NFC muss man beim Oppo Find X verzichten.
An Sensoren gibt es ansonsten das Standard Paket mit Beschleunigungs-, Näherungs- und Helligkeitssensor. Zusätzlich noch ein Gyroskop und E-Kompass. Der Kompass ist insbesondere bei der Fußgängernavigation hilfreich und der Empfang des GPS ist beim Oppo Find X exzellent. Die Position wird blitzschnell auf 2-3m genau bestimmt und ein Fix ist selbst in Gebäuden noch möglich. Neben GPS und GLONASS kommt auch GALILEO zur Standortbestimmung zum Einsatz.
Anstatt der teils üblichen Stereo-Lautsprecher wartet das Oppo Find X mit einem Mono-Lautsprecher an der Unterseite auf. Dieser gehört aber zu den lauteren seiner Art und selbst Bass ist wahrnehmbar. Die mitgelieferten Type-C Kopfhörer sind durchschnittlich was die Qualität angeht und auch nicht sonderlich laut. Trotzdem Daumen hoch für die „gratis“ Headphones. Schließt man über den Adapter gute Kopfhörer an, erhält man auch guten Sound.
Akkulaufzeit
Überraschend üppig für ein Flagship verfügt das Oppo über einen verhältnismäßig großen 3730 mAh Akku. Für ein Flagship mit derart viel Leistung und einem solch riesigen Display ist die Akkulaufzeit des Oppo Find X einfach super und über der Konkurrenz. Der Gerät an einem Tag in die Knie zu zwingen, ist kaum möglich. Nach 2 Tagen musste es im Testbetrieb mit 8-9 Stunden DOT (Zeit mit eingeschalteten Display) erst an die Steckdose. Auch der Stand-By Verbrauch ist durch das wirklich extrem aggressive Hintergrundmanagement von Color OS sehr gut. Im PC-Mark Akkutest hielt das Oppo Find X sehr gute 9 Stunden am Stück durch.
Akkulaufzeit Einheit: StdAuch wenn der Akku mal leer ist, mit der hauseigenen VOOC Schnelladetechnik ist das kein Problem. In nur 30 Minuten geht es von 10 auf 60%. Mit einem normalen QC Adapter gibt es allerdings nur 30% pro Stunde. Wer Oppos Fast Charge nutzen will, sollte also den richtigen Ladeadapter parat haben. Eine besondere Edition des Find X – die Oppo Find X Lamborghini Edition – wird dann auch noch SuperVOOC unterstützen, was nochmals deutlich schneller ist. Für diesen Test hat das aber keinerlei Relevanz, die Ladezeit des Oppo Find X mit dem mitgelieferten Adapter ist super und von 0 auf 100% geht’s in einer Stunde und 30 Minuten.
Testergebnis
Innovation made in China! Während Apple mit der unseligen Notch den Smartphonemarkt mal wieder „bereichert“, kreieren Oppo und Vivo die ersten echten Full-Screen-bezelles Smartphones. Beim Oppo Find X entsteht dadurch ein wunderschönes Design, welches es in dieser Form kein zweites Mal gibt. Wer den ganz besonderen Design-Kick sucht und das riesige Display genießen will, sollte schon mal anfangen, die 700-800€ zu sparen. Doch das Oppo Find X hat definitiv mehr zu bieten als nur Design, es ist verdammt schnell, Kamera und Videoqualität liegen auf Flagship Niveau und auch die Akkulaufzeit ist einfach super. Verzichten muss man auf NFC und Wireless Charging. Der fehlende Fingerabdrucksensor wird durch den hervorragenden Face-Unlock kompensiert. Aber das bewegliche Pop-Up Modul immer wieder auszufahren, könnte definitiv gewisse Gefahren für die Langlebigkeit bedeuten.
Insbesondere in Punkto Preis/Leistung ist das Oppo Find X kein gutes Gerät, ein Asus Zenfone 5Z oder Mi8 kosten knapp die Hälfte. Selbst ein Samsung Galaxy S9+ ist günstiger. Aber wer auf der Suche nach einem unkonventionellen und dem schlichtweg einzigartigsten Smartphone der Welt ist, dem ist das vermutlich vollkommen egal. Das Oppo Find X wird seine Kunden finden und das völlig zurecht!
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Sehr geehrtes ChinaHandys.net Team, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen :). Ich habe ein kleines Problem mit meinem Oppo Find X. Das Handy funktioniert seit 3 Monaten super und eigentlich ohne Probleme. Jetzt habe ich vor kurzem einen neuen Vertrag bei O2 abgeschlossen und habe eine neue SIM-Karte erhalten. Jetzt funktionieren leider meine Mobilen Daten nicht, obwohl diese Funktion an ist. Ich habe bereits die APN manuell eingestellt, hat aber bisher nichts gebracht. Die ersten 3 Monate war auch eine SIM-Karte von O2 im Gerät drinnen, dort hat alles soweit funktioniert. Leider weiß ich nicht mehr weiter. Die SIM-Karte funktioniert auch… Weiterlesen »
Ich würde dem Design ein paar Punkte Abzug geben, da JerryRigEverything schon die hier nur nebenbei bemängelte Stabilität kritisierte: https://www.youtube.com/watch?v=oGGe3Z6XmCg deutlich zu sehen ist, dass es leichten Belastungen, die 10kg nicht überschreiten, nicht standhalten kann. Diese Belastungen können schon entstehen wenn man sich das Smartphone in die Hosentasche steckt und sich hinsetzt.
Kann man die “Global Version” der Software einfach drüber flashen? Und wenn ja, gibt es eine Anleitung mit Software?
“Auch ein EIS fehlt und so wird nur über den OIS stabilisiert”
Gut so, denn der OIS ist besser als ein softwaregenerierter EIS. 😀
Innovation mit dem Kameramodul – in der Tat. Aber die Fotos erschrecken mich dann doch massiv sobald man einen Klick in das Bild macht und die Ränder sieht. Total unscharf..massives Rauschen und jedes Detail sieht aus wie ein Aquarell. Das ist nichts was nicht massiv durch Software geglättet wurde. Da sind mit die “billigen” Ulefone Handys mit Ihren Kameras wesentlich lieber da die Linsen anscheinend besser sind ..auch die vom Redmi Note 4 welches ich aktuell nutze. Ausschnittsvergrößerungen jedenfalls sind bei dem Teil gar nicht drin. Hier wurde mal nur auf ein oberflächliches “WOW” hin entwickelt…aber gute Qualität is was… Weiterlesen »