CPU | Snapdragon 8+ Gen 1 - 1 x 3,2GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
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RAM | 12 GB RAM, 16 GB RAM |
Speicher | 256 GB, 512 GB |
GPU | Adreno 730 - 900MHz |
Display | 2120 x 1080, 5,5 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | ColorOS - Android 13 |
Akkukapazität | 4520 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 48MP (dual) + 32MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 8, 20, 28, 38, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 233 g |
Maße | 132,2 x 72,6 x 7,1 mm |
Antutu | 1079052 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Oppo |
Getestet am | 27.02.2023 |
Inhaltsverzeichnis
Mit dem Oppo Find N hat Oppo letztes Jahr eines der interessantesten Foldables überhaupt auf den Markt gebracht. Bis zum Erscheinen des Xiaomi Mix Fold 2 (zum Test) hat sich das Oppo Find N konsequent auf Platz 1 unserer Foldable Charts gehalten. Nun ist der Nachfolger da. Das Oppo Find N2 setzt auf die Charakteristika des Vorgängers und ist mit einem ordentlichen Hardwareupdate ausgestattet. Ob sich Oppo mit dem Find N2 den ersten Platz im Foldable Ranking zurückholen kann, erfahrt ihr in diesem Testbericht!
Design und Verarbeitung
Das Oppo Find N war für mich das schönste bisher erhältliche Foldable. Mit seinem sanft ansteigenden Kamerahügel hat es mir das Smartphone vor allem in der weißen Farbe damals sehr angetan. Nun haben wir das schwarze Modell des Oppo Find N2 im Test und auch das weiß durchaus zu gefallen. Der sanft ansteigende Kamerahügel bleibt erhalten, darauf liegt allerdings noch mal ein Plateau, in dem dann die Kameras sitzen. Insgesamt sieht man dem Gerät erneut an, dass es sich um ein absolutes Premium-Smartphone handelt. Mir persönlich hat das Vorjahresmodell aber noch etwas besser gefallen.
Die Abmaße des Find N2 liegen im gefalteten Zustand bei 132,2 x 72,6 Millimeter. Entfaltet werden daraus 132,2 x 140,5 Millimeter. Bei der Dicke des Geräts hat Oppo sich ordentlich verbessert. 14,6 Millimeter ist das Gerät im gefalteten Zustand dick. Das ist zwar zu keinem Zeitpunkt unangenehm, Geräte wie ein Xiaomi Mix Fold 2 schaffen es aber auf spürbar dünnere 11 Millimeter. Dennoch wirkt das Gerät zu keinem Zeitpunkt unhandlich oder zu dick, es liegt schlicht gut in der Hand. Im entfalteten Zustand kommt das Oppo Find N2 noch auf eine Stärke von 7,1 Millimetern (7,4 Millimeter inkl. Kamerahügel) und liegt damit ebenfalls ausgezeichnet in der Hand. Das liegt unter anderem an dem sehr geringen Gewicht des Foldables. Mit nur 233 Gramm in der Lederversion ist das Oppo Find N2 das bisher leichteste von uns getestete Foldable.
Nicht ganz so glücklich bin ich mit der Rückseite des Geräts. Schwarzes veganes Leder bedeckt diese und das ist für mich keine wirkliche Premium-Option. Klar, das Material bieten inzwischen viele Hersteller als Option für ihre Flaggschiffe an, aber für mich wirkt das nie so edel wie eine Glasrückseite. Dafür ist das Leder-Imitat überhaupt nicht Fingerabdruck-anfällig und auch Kratzern hat es im Zeitzeitraum exzellent standgehalten. Glücklicherweise bietet Oppo alternativ auch eine Variante mit Glasrückseite an.
Wie bei Foldables üblich, packt Oppo den Fingerabdrucksensor in den Powerbutton, die Lautstärkewippe sitzt direkt darüber. Dank der handlichen Maße des Geräts sind die Knöpfe auch mit kleineren Händen super zu erreichen! Der Fingerabdrucksensor überzeugt weiterhin mit einer exzellenten Erkennungsrate und Zuverlässigkeit. An der Unterseite des Geräts sitzen Stereolautsprecher und der USB-C (USB 2.0) Anschluss.
Neben dem Handy selbst befindet sich ein etwas unhandliche Hülle, das Netzteil + USB A auf USB-C Kabel, die SIM-Nadel und etwas Papierkram in der edel gestalteten Box des Oppo Find N2.
Displays des Oppo Find N2
Glücklicherweise hält Oppo an seinem Foldable Konzept eines etwas kleineren, breiteren Geräts fest. Offen gesagt bin ich überrascht, dass sich kein anderer Hersteller daran ein Beispiel genommen hat. Denn dieses Format stellt sich in der Nutzung erneut als sehr sinnvoll heraus. Der Frontscreen dient als kleines Smartphone für Alltagsaufgaben, der Hauptscreen als Ergänzung für Multitasking, Videos etc. Bevor wir uns die Displays im Einzelnen anschauen, noch ein kurzes Wort zur Software.
Das Oppo Find N2 verfügt über eine Widevine L1 Zertifizierung, was das Streaming in HD bei allen Streaminganbietern erlauben sollte. Inzwischen machen einige Anbieter da aber ihr eigenes Ding, weshalb wir hier lieber im Konjunktiv verbleiben. Getestet haben wir Disney+ und Wow, beides funktioniert ohne Probleme.
Äußeres Display
Mit dem Oppo Find N2 behebt Oppo das größte Hardwareproblem des Vorgängers. Endlich gibt es auch auf der Vorderseite 120Hz und damit ein wunderbar flüssiges Nutzungserlebnis. Auch ansonsten bietet der Bildschirm alles, was man sich so wünschen kann. AMOLED für knallige Farben, eine scharfe Full-HD-Auflösung (2120 x 1080 Pixel, 429 Pixel pro Zoll), 100-prozentige Abdeckung des DCI-P3 Farbraums und geschützt wird das Display durch Corning Gorilla Glass 7. Außerdem verfügt der vordere Screen über eine exzellente Helligkeit von bis zu 1180 Lux. Im Automatikmodus boostet das Panel sogar auf ganze 1730 Lux, das Display ist auch im Freien und bei Sonne einwandfrei ablesbar.
Besonders glücklich sind wir aber über das Format des Displays. 5,5 Zoll misst das äußere Display und bedient so auch Freunde kleiner Smartphones. Oppo hält zudem an seinem 18:9 Front-Display Format fest und das ist gut so! Das Format ist bedeutend praktischer als Samsungs ultra schmales 23:9 Verhältnis aus dem Galaxy Z Fold 4 und in der Nutzung einfach angenehmer. Zu keinem Zeitpunkt habe ich mir im Test ein “moderneres”, höheres Display gewünscht. Nur wer wirklich sehr, sehr viel Zeit in Feeds verbringt, mag dem vertikalen Platz etwas nachtrauern.
Inneres Display
Insbesondere erlaubt der 18:9 Frontscreen ein einfach praktisches inneres Display. Denn anders als bei allen Fold Konkurrenten, haltet ihr das Oppo Find N2 direkt im Landscpace-Mode, wenn ihr es öffnet. Große Bildschirme machen in dieser Ausrichtung einfach mehr Sinn, nicht ohne Grund verwenden wir Tablets und Laptops seltenst hochkant. Mit dem Fold N2 spart ihr euch also das ständige Hin- und Herdrehen, wenn ihr den inneren Bildschirm nutzt, praktisch!
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDie Specs des inneren Displays lesen sich erneut exzellent. 1920 x 1792 Pixel verteilen sich über die 7,1 Zoll Displaydiagonale. Das ergibt eine scharfe Pixelverteilung von 370 Pixel pro Zoll. Dieses Display setzt ebenfalls auf AMOLED, kann seine Bildwiederholungsfrequenz dank LTPO Technologie aber von 1-120Hz anpassen. So zumindest in der Theorie. In der Praxis scheinen beide Display entweder nur bei 60Hz oder konsequent bei 120Hz betrieben werden zu können. In den Einstellungen ist zwar indirekt von dynamischer Bildwiederholungsrate die Rede, diese wird aber nicht ersichtlich. Das Display deckt den P3 Farbraum ebenfalls zu 100 Prozent ab und kann sogar mit noch höherer Helligkeit auftrumpfen. 1200 Lux messen wir im manuellen Modus, im Automatikmodus kann das Panel auf ganze 2060 Lux boosten, unglaublich!
Fast hätte ich jetzt den Knick in der Mitte des Bildschirms vergessen. Aus gutem Grund, der ist schlicht kein Problem im Oppo Find N2. Schon im ersten Find Gerät hat Oppo das gut gelöst, im zweiten Find N ist die Falz schlicht und ergreifend irrelevant, weil sie im Gebrauch nicht zu sehen ist.
Anzeigeeinstellungen
Wie schon erwähnt, haben beide Panel Probleme mit der dynamischen Bildwiederholungsrate und bleiben lieber konsequent bei 120 oder 60 Bildern in der Sekunde. Ansonsten findet ihr die gewohnten Einstellungen zu den Displays. Eine Dark-Mode könnt ihr aktivieren, ein Lesemodus ist auch mit dabei. Wenn ihr wollt, auch nur zu bestimmten Zeiten. Die Farbwiedergabe kann über vier unterschiedliche Pre-Sets eingestellt werden. Standardmäßig ist das kräftige “vivid” aktiviert, mir persönlich gefällt das noch kräftigere “billiant” noch besser. Wer will, kann die Wärme der Farbe automatisch an das Umgebungslicht anpassen lassen, cooles Feature! Natürlich kann auf dem Oppo Find N auch ein AOD eingeschaltet und umfangreich personalisiert werden.
Zwischenfazit Display
Im Oppo Find N war bereits ein starkes Display verbaut, nur die 60Hz des vorderen Displays waren eine wirkliche Schwäche. Die ist nun ausgebügelt und so kann das Oppo Find N2 mit den besten Displays der Foldable-Welt auftrumpfen. Zwei toll aussehende 120Hz AMOLED Screens, bis zu 2000Lux Helligkeit, eine irrelevant gewordene Falz, was will man mehr? Ach ja, ein kleines Gesamtpaket, ohne auf die Stärken eines großen Displays verzichten zu müssen, bietet das Oppo Find N2 ja auch noch. So muss Foldable!
Leistung des Oppo Find N2
Das Oppo Find N2 ist mit dem Qualcomm Snapdragon 8+ Gen 1 ausgestattet. Damit ist zwar nicht der allerneuste Qualcomm Prozessor im Find N2 zu Hause, aber dennoch ein extrem potenter Chip mit brachialem Leistungsoutput. Acht Kerne in drei Clustern stellen die Basis des Chips dar. Ein Cortex-X2 Kern mit einer Taktfrequenz von bis zu 3,2GHz ist die Speerspitze innerhalb der Cluster. Dazu kommen weniger energiehungrige Cortex A710 und A510 Kerne. Hergestellt wird der Prozessor im 4nm Verfahren von TSMC in Taiwan. Insgesamt schafft es das Oppo Find N2 auch mit dem nicht ganz neuen Chip exzellente Werte in Benchmarks zu erreichen:
Antutu (v9)Soviel zu den synthetischen Benchmarkergebnissen. Ja, Geräte mit dem neuen Snapdragon 8 Gen 2 erreichen noch mal bessere Werte, in der Praxis ist davon allerdings nichts zu spüren. In Kombination mit 12 oder 16 Gigabyte LPDDR5 RAM rast ihr geradezu durch das System. Natürlich stockt oder stottert hier nichts, aber auch in der Zukunft müsst ihr euch mit dem Snapdragon 8+ Gen 1 keine Sorgen machen, der Chip wird euch ohne Probleme durch die nächsten Jahre bringen. Lediglich bei den 256/512 Gigabyte UFS 3.1 Festspeicher hätte es gerne der neuere UFS 4.0 seien dürfen, der hätte Installationszeiten noch einmal verkürzt. Die Lese/Schreib Geschwindigkeiten sind mit 1632/1282 dennoch völlig in Ordnung.
Die Hitze spielt beim Oppo Find N2 eine kleinere Rolle als im Vorgänger. Dennoch ist das Problem nicht gänzlich behoben. Nach einer Runde Antutu messen wir 45C° auf der Rückseite des Geräts, was dann doch etwas zu viel ist. In unseren Belastungstests fällt das Gerät dann auf 72 bzw. 74% seiner maximalen Leistung. Auch das haben wir schon schlimmer erlebt, wirklich toll sind die Werte aber nicht. Gut zu sehen ist, dass der Leistungsabfall erst relativ spät einsetzt und sich das Gerät, zumindest im Throttle Test, wieder davon erholt. Im Vorgänger ging es schon nach wenigen Minuten bergab und dann auch nicht wieder bergauf. Wichtiger ist aber, dass das Gerät in der Praxis und auch beim Gaming nicht übermäßig warm wird.
System
Auf dem Oppo Find N2 läuft ColorOS 13 auf Android 13 Basis. Mir gefällt das System ausgesprochen gut, auch wenn es ziemlich weit von reinem Android entfernt ist. Wer nicht mit eigenem Launcher, Iconpacks etc. herumhantieren möchte, findet mit ColorOS ein farbenfrohes, übersichtlich aufgebautes System wieder. Oppo möchte einem gerne seine eigenen Dienste (Cloud, Browser, Notzien usw.) andrehen, das macht sich in vorinstallierten Apps und gelegentlichen Anforderungen in den Einstellungen bemerkbar, ist aber nicht dramatisch. Einen App-Drawer könnt ihr einschalten, für einfaches Appmanagment hat Oppo neue, größere Ordner eingeführt. Diese müsst ihr theoretisch nicht mal öffnen, um die darin befindlichen Apps zu starten.
Da es sich beim Oppo Find N2 um ein nur in China gelaunchtes Smartphone handelt, müsst ihr leider auf Deutsch als Systemsprache verzichten. Außerdem ist der Playstore nicht vorinstalliert, kann aber einfach per .apk Datei nachinstalliert werden. Danach könnt ihr alle anderen Google Services herunterladen und ganz normal nutzen.
Hervorragend gefällt mir Oppos Umgang mit haptischem Feedback. Daran hat Oppo wirklich gearbeitet, wie schon eine kleine Demonstration der “O-Haptics” zeigt. Die Intensität der Vibration variiert je nach Tätigkeit, das Feedback ist punktgenau und fühlt sich passend zu den Aktionen auf dem Bildschirm an. Kleine Tätigkeiten, wie das Verändern der Helligkeit, werden durch an und abschwellendes haptisches Feedback begleitet und fühlt sich einfach stimmig an, sehr schön!
Widevine L1 ist mit an Bord, Google Pay macht keinerlei Probleme und den Safty-Net-Check besteht das Smartphone auch. Somit gibt es in dieser Hinsicht keinerlei Probleme. Diese hatte ich leider sehr wohl mit Benachrichtigungen. Vor allem, wenn man Apps nicht regelmäßig nutzt, werden sie vom chinesischen ColorOS radikal klein gehalten. Bei mir hat das BeReal und GMX Mail betroffen, die beide kaum mit Benachrichtigungen durchgekommen sind. Bei WhatsApp gab es hingegen keine Probleme.
Foldable Features
Wie schon im letzten Oppo Find N hat Oppo in Zusammenarbeit mit einigen App-Herstellern besondere Modi für seine faltbaren Geräte konzipiert. Leider handelt es sich dabei ausschließlich um in Deutschland irrelevante Anwendungen. Bleiben also die App-unspezifischen Features.
Multitasking
Multitasking startet ihr, indem ihr mit zwei Fingern von der oberen Bilderschirmkante nach unten wischt, schon wird die App geteilt und ihr könnt daneben eine zweite App starten. Das klappt wunderbar und ist eine schnellere Lösung als der Umweg über die Liste der zuletzt genutzten Apps, für den sich etwa Samsung entscheidet. Wie bei allen Foldables empfiehlt es sich in den Entwickleroptionen die Option “force alle activities to be resizable” einzuschalten, um so gut wie alle Apps multitaskingfähig zu machen.
Schade ist, dass es keine Option gibt, Apps übereinander zu starten. Splitscreen ist nur nebeneinander möglich. Somit fällt etwa die Option Videos zu schauen und dabei zu zocken komplett weg. Hier hat Samsung weiterhin die Nase etwas vorn.
Layout
In den Optionen ist einfach einzustellen, wie sich das äußere Display nach dem Zusammenfalten verhält. Das sei an dieser Stelle extra hervorgehoben, weil Samsung solch eine Funktion nicht bietet.
Beim Homescreen Layout entscheidet sich Oppo für das Spiegeln des Layouts. Wird der innere Screen genutzt, werden einfach zwei Seiten Homescreen auf einmal angezeigt. Hier hat Oppo definitiv aufgeholt. Das System ist spürbar erwachsener geworden und hat mit weniger Kinderkrankheiten zu kämpfen. Auch die seltsamen Ränder, die Apps auf dem ersten Find N immer wieder umgeben haben, sind inzwischen Geschichte.
Ein etwas störender Punkt ist, dass auf hochkante Benutzung optimierte Apps einen zum Drehen des Geräts zwingen. Der innere Screen ist nun mal fast quadratisch, das Handy drehen zu müssen, insgesamt nerviger als das bisschen Platz, das diese Apps so meinen dazu zu gewinnen.
Als weiteres Foldable Feature, nutzt Oppo auf dem inneren Screen nun auch eine dynamische Taskleiste. Neben den bis zu vier statisch dort abgelegten Apps erscheinen die drei zuletzt von euch genutzten Apps in dieser und können so schnell aufgerufen werden.
Als weitere Features bietet Oppo einen “FlexForm Mode” an. Dieser wird aufgerufen, wenn ihr das Handy halb aufgeklappt auf den Tisch legt. Die untere Bildschirmhälfte fungiert dann in ausgewählten Apps als Trackpad. Leider fehlt es auch hier an Unterstützung für westliche Apps. Das Gleiche gilt für den “Driving Mode” der ein deutlich vereinfachtes Interface bietet, aber etwa Google Maps nicht unterstützt.
Kamera des Oppo Find N2
Bei der Kamera möchte Oppo mit deutlichen Verbesserungen glänzen, zumindest hat man das Kamerasetup des Find N2 deutlich verändert. Der Sony IMX890 soll es nun richten, dazu kommen zwei ebenfalls hochauflösende sekundäre Sensoren.
- Hauptkamera: 50 Megapixel (Sony IMX890), f/1.8, 1/1.56 Zoll, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 48 Megapixel (Sony IMX581), f/2.2, Autofokus, 115°
- Zoom-Kamera: 32 Megapixel (Sony IMX709), f/2.0, 1/1.56 Autofokus, 2x Zoom
- Selfie-Kamera (Innen und Außen): 32 Megapixel f/2.4
Farbabgleich
Die Farben sind zwischen den drei rückwärtigen Kameras ordentlich abgestimmt. Es fällt eine Tendenz zum Gelbstich bei der Hauptkamera auf, die Bilder wirken etwas wärmer. Hauptkamera und Zoomkamera erzeugen farblich ähnliche Bilder zueinander.
Tageslichtaufnahmen Hauptkamera
Wie alle anderen Anbieter auch bietet Oppo einen Modus zum Verbessern der geschossenen Bilder durch nicht näher spezifizierte “AI” Integration. Dieser Modus hat auf dem Oppo Find N2 kaum Auswirkungen auf die Bilder. Gelegentlich wird mal eine Farbe minimal kräftiger dargestellt, aber die Unterschiede sind niemals wirklich sichtbar. Müssen sie auch nicht, denn das Oppo Find N2 schießt mit seinem IMX890 auch so schöne Bilder. Die Software hübscht an den richtigen Stellen nach, ohne dabei die Bilder allzu weit weg von der Realität zu bringen. Die Schärfe der Aufnahmen ist ebenfalls in Ordnung, auch am Computer sind die Bilder der Hauptkamera sehr ansehnlich. Lediglich beim dynamischen Umfang haben wir uns etwas mehr gewünscht. Bei Sonneneinstrahlung tendiert das Gerät zu überzeichneten Farben im Grau und Blau Bereich.
Tageslichtaufnahmen UWW
Die Farbgebung der UWW ist etwas matter als bei der Hauptkamera, das fällt allerdings nur beim direkten Vergleich der Bilder auf. Grundsätzlich bleiben die Charakteristika der Hauptkamera auch bei der UWW erhalten. Eine leicht nachgearbeitete, natürliche Farbgebung, Probleme bei heller Umgebung bei Grau- und Blautönen. Die Schärfe der Bilder nimmt zum Rande der Aufnahmen hin etwas ab, ist generell aber gut. Nimmt das Licht ab, dafür reicht schon ein beleuchteter Innenraum aus, verlieren die Bilder schnell an Schärfe und ein leichtes Rauschen schleicht sich ein.
Tageslichtaufnahmen Zoom
Die Zoomkamera des Oppo Find N2 setzt auf zweifachen Zoom und liefert damit akzeptable Ergebnisse. Die Schärfe ist leider deutlich schlechter als bei den anderen beiden Sensoren, mehr als 2X ist auch auf dem Handybildschirm sichtlich unscharf. Die größte Stärke der Kamera sind die Portraitaufnahmen, doch dazu später mehr.
Nachtaufnahmen Hauptkamera
Spezial-Modi sind wohl nicht mehr so das Ding von Oppo und so ist auch der Nachtmodus zu einer Spielerei ohne relevante Auswirkungen auf die Bilder verkommen. Die Hauptkamera schlägt sich auch so gut, bis zu einem gewissen Lichtlevel schießt der IMX890 wirklich starke Aufnahmen. Ist dieses Level unterschritten, fallen sie dann aber sichtlich auseinander. In den meisten Fällen schafft Oppo es aber gut abgestimmte Nachtaufnahmen abzuliefern. Die Farbgebung bleibt gut, Lichter überblenden nicht übermäßig und die Schärfe kann sich ebenfalls sehen lassen. Nur bei Himmeln hat das Foldable regelmäßig seine Probleme. Rauschende, graue Punktewolken sind keine Seltenheit. Auf wirklichem Flaggschiff-Level sind die Nachtaufnahmen nicht.
Nachtaufnahmen UWW
Von der UWW haben wir uns nachts etwas mehr erwartet. Leider lässt die Schärfe bei Dunkelheit schnell nach, Himmel sehen in den allermeisten Fällen grausig aus. Immerhin bleiben die Farben recht konsistent, aber so richtig retten kann das die Aufnahmen auch nicht. Zugegebenermaßen ist das in vielen Aufnahmen sogar ein Rückschritt gegenüber dem ersten Oppo Find N, was nicht zuletzt an dessen starkem Nachtmodus liegt. Insgesamt doch etwas enttäuschend, die Low-Light Performance.
Nachtaufnahmen Zoom
In der Dämmerung kann sich die Zoomkamera des Oppo Find N2 noch beweisen, ist die Nacht dann wirklich da, geht es mit den Bildern leider steil bergab. Die Schärfe ist zu gering, schon auf dem Smartphonebildschirm wirkt das nicht hochwertig.
Portraitaufnahmen
Der Portraitmodus nutzt im Oppo Find N2 die 2x Telefotocam oder die Hauptkamera. Mit beidem lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Die Farbgebung weiß erneut als unaufgeregt und natürlich zu gefallen. Die Nacharbeit in Gesichtern ist ebenfalls super und liefert sehr ansehnliche Ergebnisse, ohne sichtlich zu verfälschen. Lediglich die Abtrennung vom Hintergrund könnte manchmal etwas besser sein. Das Seltsame ist hier, dass in manchen Aufnahmen wirklich jedes einzelne Haar korrekt erkannt wird, in anderen Aufnahmen aber wieder kleine Probleme auftreten. Am ehesten gilt hier: Je monotoner der Hintergrund, desto besser die Erkennung des Vordergrunds.
Selfies
Das Oppo Find N2 tendiert dazu, einem ungefragt Verschönerungsmodi aufzudrücken. Die kann man dann auch noch in ihrer Intensität verändern und ihr genaues Zutun einstellen, für mich werden Bilder dadurch aber einfach nur künstlicher. Ohne Verschönerungsmodi macht das Oppo Find N2 tolle Selfies! Geht es um Selfies, ist die innere Frontkamera nicht wirklich sinnvoll. Durch ihre Positionierung fotografiert man sich tendenziell aus seltsamen Winkeln, außerdem wird das Bild nie so klar, wie mit der Frontkamera im Frontscreen. Ich schätze, das liegt an dem Material des flexiblen inneren Bildschirms, denn an sich verbaut Oppo zweimal die gleiche Frontkamera. Für Videotelefonie ist die Qualität der inneren Frontkamera aber mehr als ausreichend!
Fotos mit der vorderseitigen Selfiecam werden selbst für das Betrachten am PC ausreichend scharf, die Farben wirken schön natürlich (solange die Verschönerungsmodi augeschaltet sind). Wer noch bessere Selfies schießen möchte, dreht das Gerät einfach um und schießt dann mit den rückwärtigen Kameras Selbstaufnahmen. Dafür kann innerhalb der App eingestellt werden, welcher Screen gerade aktiviert sein soll. Für Selfies mit der Hauptkamera hält sich das Find N2 erstaunlich bequem, was wohl zumindest teilweise am geringen Gewicht des Geräts liegt.
Die Selfies mit der Hauptkamera gefallen mir ausgezeichnet. Die Farbgebung wirkt unaufgeregt, Hauttöne werden leicht kontrastiert, durch die Größe des Sensors bekommen die Bilder ein leichtes Bokeh. Die Schärfe der Aufnahmen ist exzellent, im Vordergrund ist jedes Detail zu erkennen. Insgesamt ist das Gerät zwar etwas unhandlich zu halten, wer sich aber die Mühe macht, wird mit exzellenten Selfies belohnt. Damit kürt sich das Oppo Find N2 zum neuen Selfie-Champion. Ein Platz, den es nur mit dem Xiaomi 11 Ultra teilen muss.
Videos mit dem Find N2
Videos filmt ihr mit dem Fold N2 in bis zu 4K mit 60fps. Theoretisch würde der Snapdragon 8+ Gen 1 auch 8K unterstützen, das wird kaum jemand vermissen. Der Kamerawechsel zwischen allen drei rückwärtigen Kameras ist bei allen Auflösungen möglich. Stabilisiert durch ein OIS ist nur die Hauptkamera, die Stabilisierung wirkt in 1080P deutlich weniger störungsanfällig als in 4K. Die Farbgebung innerhalb aufgenommener Videos ist tendenziell zu blass.
Zwischenfazit Kamera
Leider enttäuscht uns die Low-Light Performance des Oppo Find N2. Hier ist man insgesamt nicht über dem Level des Vorgängers und das ist dann einfach zu wenig. Am Tag sieht das schon besser aus, aber auch da kann uns die Qualität der Bilder nicht vom Hocker hauen. Echte Stärken der Kamera sind ihre schöne Farbgebung und die wirklich starken Selfies. Die Nacharbeit in Gesichtern gelingt Oppo gut und damit schafft man es sehr ausgewogene, schöne Portraitaufnahmen und Selfies (Vorderseite und Hauptkamera) abzuliefern.
Konnektivität und Kommunikation
Das Oppo Find N2 ist zwar offiziell nur in China verfügbar, wird aber mit allen in Deutschland notwendigen Frequenzen ausgeliefert und wird sich somit auch hierzulande mit bis zu zwei Nano SIM-Karten verstehen. Der Empfang war im Test in Ordnung. Ich habe mich nie gewundert, warum ich auf einmal keinen Empfang habe, wurde in den mir bekannten Funklöchern aber auch nicht positiv überrascht. VoWiFi lässt sich in den Einstellungen aktivieren.
- LTE: 1/2/3/4/5/7/8 /17.12.18/19/20/26/28/66/34/38/39/40/41
- 5G: n1/n3/n41/n77/n78/n79/n5/n8/ n28A&B/n7/n20/n38/n40/n66/n41/77/78/79
Dazu kommt Unterstützung für WiFi 6 und Bluetooth 5.3, inklusive aptX HD, LDAC, aptX und LHDC. Geortet wird das Smartphone über Beidou, GLONASS, GPS, Galileo und QZSS. Die Ortung war zu Fuß, auf dem Fahrrad und in der Bahn stets tadellos. Innerhalb weniger Sekunden ist man auf die üblichen 3 Meter genau geortet und auch die Richtungsanzeige tut genau, was sie soll. Das Gleiche gilt für die Bluetooth-Verbindung, mit der es zu keinem Zeitpunkt Probleme gab. Die WiFi Anbindung ist ebenfalls tadellos und konnte im Test die volle Geschwindigkeit meiner Leitung abrufen. Das gilt nicht nur direkt am Router, sondern auch noch zwei Räume weiter.
Das Oppo Find N2 verfügt über zwei Lautsprecher an der Unterseite des Geräts. Darüber wird vernünftiger Stereosound wiedergegeben. Die Lautstärke ist höher als bei normalen Smartphones, der Sound kommt in seiner Qualität aber nicht wirklich über gute Smartphonelautsprecher hinaus. Auf einen Kopfhöreranschluss verzichtet Oppo trotz der opulenten Größe des Geräts. An Sensoren gibts im Find N2 neben den Standards (Beschleunigung, Näherung und Helligkeit) noch ein Gyroskop und einen Kompass. In der Praxis funktionieren alle Sensoren tadellos. Das Gleiche gilt für den im Powerbutton verbauten Fingerabdrucksensor.
Akkulaufzeit des Oppo Find N2
Der Akku des Oppo Find N konnte uns im Test vollends überzeugen. Verglichen dazu gibt es nun in der zweiten Find Version mit 4520mAh einen geringfügig größeren Energiespeicher. Damit liefert das Oppo Find N2 erneut starke Akkulaufzeiten. 6 bis 8 Stunden Zeit mit eingeschaltetem Display sind möglich, damit sollte das Handy bei den wenigsten von euch täglich geladen werden müssen. Wir gehen davon aus, dass das chinesische System einen großen Anteil an der guten Akkulaufzeit des neuen Oppo Foldables hat. Wir tragen euch in die Benchmarks, wie immer bei Foldables, einen Mittelwert gewichtet nach dem Nutzungsverhältnis 65% äußerer Screen, 35% innerer Screen ein.
Akkulaufzeit Einheit: StdMit 4520mAh ist der Akku des Oppo Find N2 seit der letzten Find Generation nicht wirklich gewachsen. Die Ladegeschwindigkeit ist mit 67 Watt nun aber doppelt so hoch. Damit tankt ihr das Foldable in rund 45 Minuten wieder voll. Das “Ultra” schnelle Laden gibts nur an Netzteilen von Oppo, Realme oder OnePlus. Wer ein Netzteil mit EU-Stecker nachträglich kaufen möchte, kann sich also auch ein entsprechend starkes Netzteil von Oppo, Realme oder OnePlus kaufen. Kabelloses Laden ist dieses Jahr nicht mehr mit von der Partie, das ist wohl der Gewichts- und Volumenersparnis zum Opfer gefallen.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenTestergebnis
Das Oppo Find N2 ist erneut ein richtig starkes Smartphone geworden. Dabei kann man sich in zwei Kategorien von der Konkurrenz absetzen. Das Design des Geräts ist meiner Meinung nach einfach praktischer als die länglichen Bildschirme von Xiaomi, Samsung und Co. Das Gerät ist dadurch handlich, ohne auf die Features eines tablet-ähnlichen Bildschirms verzichten zu müssen.
Das kombiniert Oppo mit den wohl besten aktuell erhältlichen Bildschirmen in einem Foldable. Da kommt einfach alles zusammen: Exzellente Specs, inklusive AMOLED und 120Hz, dazu eine extrem hohe Helligkeit und eine unsichtbare Falz in der Mitte des Bildschirms. Einfach super!
Zusätzlich kann Oppo sich in einer Kategorie deutlich verbessern und liefert inzwischen eine Software, die auf einem Level mit anderen chinesischen Foldable-Systemen ist. Samsung hat durch den Fokus auf den westlichen Markt die Nase etwas vorn, aber das System von Oppo ist gut nutzbar. Die Kinderkrankheiten sind großteils ausgemerzt und so macht die Nutzung von ColorOS auf dem Find N2 einfach Spaß und funktioniert.
Größter Kritikpunkt an dem Gerät ist seine Kamera. Im Low-Light ist das Find N2 nicht faltbaren Flaggschiffen deutlich unterlegen und selbst das Find N der ersten Generation hat teilweise besser Nachtbilder geschossen. Am Tag ist die Performance besser, aber auch hier ist noch Luft nach oben. Nur bei den Selfies kann das Find N2 vollends überzeugen!
Abgerundet wird das Paket durch die volle Suite an Konnektivitätsstandards, etwas schwache Lautsprecher und eine stabile Akkulaufzeit gepaart mit einer ebenfalls stabilen Ladezeit.
Die Entwicklungen auf dem Foldablemarkt sind noch lange nicht am Ende angekommen, Veränderungen und neue Innovationen können schnell aufkommen. Würde ich mir aber jetzt gerade ein Foldable kaufen, es wäre das Oppo Find N2. Es bleibt zu hoffen, dass Oppo das Gerät offiziell für Europa vorstellt und gerade Samsung damit in Bedrängnis bringt.
Für Import-Shopper bleibt ansonsten nur die Bestellung bei Tradingshenzhen. Der Onlineshop hat einen deutschen Kundenservice und übernimmt bei Bestellungen nach Deutschland die Einfuhr, sodass Ihr das Foldable ohne weitere Kosten an die Haustür geliefert bekommt.
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Warum wird dieses Segment nicht weiter aufgebohrt? Sind die Geräte so viel teurer in der Herstellung oder mangelt es an Teilen?
Also die Maße sind ja echt mal erste Sahne. Leider sind mir solche Smartphones einfach zu teuer für den geringen Mehrwert.
DIe Maße 132,2 x 72,6 x 7,1 mm würde ich mir (und wohl auch viele andere) für ein Einstiegs-/Mittelklasse-Smartphone (am liebsten von Xiaomi) im Preisbereich 150€ bis 350€ wünschen. 5,5 Zoll würden mir auch definitiv mehr als ausreichen.
Leider gibt es diese Maße aber einfach nicht mehr.