CPU | MediaTek Dimensity 9000+ - |
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RAM | 8 GB RAM |
Speicher | 256 GB |
GPU | |
Display | 2520 x 1080, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | ColorOS - Android 13 |
Akkukapazität | 4300 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 8MP (dual) |
Frontkamera | 32 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 41, 66, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 191 g |
Maße | 166,2 x 75,2 x 7,45 mm |
Antutu | 986990 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | Oppo |
Getestet am | 23.03.2023 |
Inhaltsverzeichnis
Große Foldables aus China gibt es inzwischen einige. Wir hatten schon Modelle von Xiaomi, Huawei und zuletzt Oppo im Test. Mit dem Oppo Find N2 (zum Test) konnte Oppo das wohl aktuell beste Foldable der Welt auf den Markt bringen. Entsprechend gefreut haben wir uns auf das Oppo Find N2 Flip. Eines der wenigen kleinen Foldables, die erst entfaltet ein richtiges Smartphone ergeben. In diesem Formfaktor ist Samsung mit dem Galaxy Z Flip 4 (zum Test) die einzige wirklich Option. Nun gibt es mit dem Oppo Find N2 Flip eine zweite Option, auch wenn diese aufgrund der Patentstreitigkeiten zwischen Oppo und Nokia zunächst nicht nach Deutschland kommt. Wir haben das Find N2 Flip dennoch auf Herz und Nieren getestet und berichten euch nun davon!
Design und Verarbeitung
Das Oppo Find N2 Flip schickt sich also an, eine echte Samsung Galaxy Z Flip Alternative zu werden. Das zeigt sich schon bei den Abmessungen. Gefaltet misst das Gerät 85,5 x 75,2 x 16,02 Millimeter. Damit ist das Find N2 Flip einen guten Millimeter dünner als das Galaxy Z Flip 4. Ansonsten sind die Abmessungen sehr ähnlich. Im entfalteten Zustand sind es dann 166,2 x 75,2 x 7,45 mm. Das Gewicht ist mit 191 Gramm minimal höher als bei Samsung.
Anders als das Samsung Galaxy Z Fold 4 schafft es das Oppo Find N2 Flip sich spaltfrei falten zu lassen. Im gefalteten Zustand müsst ihr euch keine Sorgen machen, dass irgendwas den Bildschirm zerkratzt, das Gerät schließt perfekt ab.
Verfügbar ist das Oppo Find N2 Fold in Schwarz und Lila, wir haben die schwarze Version im Test. Es handelt sich um einen matten, leicht funkelnden Farbton, der uns ausgezeichnet gefällt! Im gefalteten Zustand setzt sich das vordere Display als spiegelnde schwarze Fläche von dem matt schwarzen Finish auf dem restlichen Gerät ab. Das ist wohl etwas Geschmackssache, aber ich finde das sieht schon ganz cool aus! Die Kameras stehen etwa zwei Millimeter aus dem Gerät heraus und kommen ohne weiteren Kamerahügel aus. Das Scharnier in der Mitte des Geräts ist in einer spiegelnden silbernen Farbe gehalten, dieses spiegelt einfallendes Licht wellenförmig wider, auch das sieht super aus! Der Klappmechanismus fühlt sich super stabil an, es ist möglich das Gerät nur teilweise aufzuklappen.
Wirklich enttäuscht sind wir von der Stabilität der Rückseite des Oppo Find N2 Flip. Oppo setzt zwar, wie Samsung auch, auf eine Glasrückseite, aber es gibt ein Problem. Die Schicht darauf, die Farbe, ist extrem kratzempfindlich. In drei Jahren Chinahandys hatte ich noch kein Handy mit so instabiler Rückseite im Test. Schon ein recht stumpfes Stück Aluminium reicht aus, um die Farbe zu zerkratzen. So ist das Handy auch das einzige Testgerät, das sich bei mir im Testzeitraum Kratzer zugezogen hat. Bei einem 1000€ Handy darf das einfach nicht passieren. Hier erwarten wir einfach eine höherwertige Qualität.
Powerbutton und Lautstärkewippe setzt Oppo auf die rechte Seite des Geräts. Leider hatten wir im Test so unsere Probleme mit der Lautstärkeregelung. Oppo möchte mitdenken und die Funktion der Tasten an deren Orientierung anpassen, da diese sich beim Falten ändert. Das klappt aber einfach nicht zuverlässig. Deshalb ist es andauernd passiert, dass das Handy auf einmal lauter wird, obwohl genau das Gegenteil passieren sollte – nervig. An der Unterseite des Geräts sitzt ein USB-C (USB 2) Anschluss, daneben ein Mikrofon und der SIM Schacht. Außerdem finden wir hier einen einzelnen Lautsprecher.
Der Fingerabdrucksensor des Find N2 Flip sitzt im Powerbutton und kann mit einer sehr guten Zuverlässigkeit und schneller Erkennungszeit glänzen. Durch die längliche Form des Geräts (21:9 Bildschirm), sitzen die Tasten recht weit oben im Gerät und man muss regelmäßig umgreifen, um die Tasten zu bedienen. Sicher fühlt sich das nicht an. Alternativ lässt sich das Find N2 Flip per Gesichtserkennung über die Frontkamera entsperren.
Meinung: Kleine Foldables, macht das Sinn?
Und an dieser Stelle noch meine kurze Meinung zu dem Format dieses kleinen Foldables und kleinen Foldables generell. Ich sehe nur einen einzigen Grund dafür, sich für solch ein Gerät zu entscheiden und das sind kleine Hosentaschen. Wer ein normales Smartphone in seine Hosentaschen bekommt oder einen anderen Weg hat, um ein Smartphone ohne Umstände zu transportieren, profitiert von diesem Format nicht. Zu oft kommt es vor, dass man sein Handy mal mit einer Hand bedienen will und das ist mit solch einem Foldable jedes Mal ein Krampf.
Display des Oppo Find N2 Flip
Das Oppo Find N2 tritt mit zwei großen Versprechen in den Ring. Das Eine ist der Frontscreen. Statt eines popeligen Mini-Displays, wie bei Samsung, gibt es ein deutlich größeres und vertikal ausgerichtetes Display auf der Vorderseite des Oppo Find N2 Flip. Das zweite große Versprechen ist die Falz in der Mitte des inneren Screens, bzw. das Ausbleiben genau dieser Falz. Schauen wir uns also mal an, ob Oppo diese Versprechen halten kann.
Inneres Display
Im Oppo Find N2 hat der Hersteller bereits bewiesen, dass man Foldable-Faltstellen bedeutend besser kann als die Konkurrenz aus Korea. Im Oppo Find N2 Flip beweist man das nun erneut eindrucksvoll. Sowohl haptisch als auch optisch ist die Falz kein relevantes Problem. Wer bewusst in der Sonne und von der Seite auf die Knickstelle schaut, wird sie wahrnehmen. In der Praxis ist die Falz aber schlicht kein Problem. Swipen und Scrollen fühlt sich trotz des Scharniers unter dem Display super smooth an und eine optische Einschränkung ist die Falz ebenfalls nicht. Das hat Oppo wirklich hervorragend gelöst!
Ansonsten bietet Oppo mit dem Find N2 Flip ein gutes Smartphonedisplay an. Der 6,8 Zoll große Screen setzt natürlich auf AMOLED Technologie, das bedeutet knallige Farben und echte Schwarztöne. Die Auflösung liegt bei 2520 x 1080 Pixel, was einer Verteilung von 403 Pixeln pro Zoll entspricht. Damit stellt das Oppo Find N2 Flip jede Form von Inhalten gestochen scharf dar. Dank LTPO Technologie ist das Panel theoretisch in der Lage auf bis zu 1Hz runterzuregeln, in der Praxis tut es das aber nie. Leider stellen wir, wie schon beim Fold N2, Probleme mit der adaptiven Bildwiederholungsrate fest. Denn in der Realität schaltet das Find N2 stur auf 120Hz und regelt auch bei sich nicht veränderndem Bildschirminhalt nicht runter. Reell stehen euch somit ein reiner 60Hz Modus oder ein reiner 120Hz Modus zur Verfügung. Die Helligkeit des inneren Panels liegt im manuellen Modus bei guten 900 Lux. Im Automatikmodus kommt das Display auf starke 1550 Lux.
Äußeres Display des Oppo Find N2 Flip
An dieser Stelle wollen wir uns sowohl Hardware als auch Software des äußeren Displays des Oppo Find N2 Flip widmen. Durch das spezielle Format gehören die beiden Aspekte einfach zusammen … Außerdem gibt es leider ohnehin nicht viel zu der Software zu sagen.
Denn was als große Neuheit des Oppo Find N2 Flip beworben wird, hat zwar seine Vorteile, fühlt sich aber maßgeblich nach vergebenem Potenzial an. Auf den ersten Blick erscheint das 3,26 Zoll große HD Display auf der Außenseite des Find N2 Flip als tolles Feature. Mit seinen 720 x 382 Pixel kommt das kleine Display auf eine scharfe Pixelverteilung von 246 Pixeln pro Zoll. Dazu gesellt sich eine Bildwiederholungsrate von 30 oder 60Hz, satte Farben dank AMOLED und somit eine tolle Hardware für den Cover-Screen. Insbesondere das in die Höhe gezogene Format des Bildschirms lässt diesen sofort als sinnvollere Alternative zu den Mini-Screens der Samsung Z Flip Serie erscheinen. Leider fehlt es dem Display aber massiv an Softwaresupport.
Wir kennen das gleiche Problem vom ersten Oppo Find N. Tolle Hardware – miese Software. Mit dem Cover-Screen könnt ihr momentan genau sieben Dinge machen: Das Wetter checken, eure Benachrichtigungen einsehen, Fotos machen, eure Kopfhörer checken, Sprachaufnahmen machen, eure Termine sehen und Timer stellen. Ich würde argumentieren, dass genau eine dieser Funktionen einen Mehrwert gegenüber einem klassischen Smartphone bietet. Die Fotofunktion ist super praktisch für tolle Selfies und kurze VLogs. Alle anderen Funktionen erfüllt ein nicht Foldable besser als das Find N2 Flip. Außer für Selfies habe ich den Frontscreen im Test nie sinnvoll nutzen können. Da helfen auch Gimmicks, wie GIFs als Hintergrund oder ein interaktiver Hunde-Hintergrund nicht. Der Cover Screen des Oppo Find N2 Flip sieht zwar toll aus – bietet aber kaum praktischen Mehrwert.
Anzeigeeinstellungen
An Anzeigeeinstellungen bietet das Oppo Find N2 Flip alles, was wir uns heutzutage von einem Smartphone erwarten. Ein Darkmode steht zur Auswahl, einen Lesemodus gibt es auch – beides kann auch nur für bestimmte Zeiten eingestellt werden. Die Farbe des Displays könnt ihr über Presets einstellen, dazu gibts einen Slider, mit dem die Farbwärme kontrolliert werden kann. Alternativ steht ein “Nature tone” Modus bereit, der die Farbtemperatur automatisch an eure Umgebung anpasst.
Ein Always-on-Display (AOD) steht für beide Displays zur Verfügung und kann umfangreich personalisiert werden. Widevine steht leider nur in L3 zur Verfügung. Somit ist das Streaming in HD bei bezahlpflichtigen Anbietern problematisch. Schade und seltsam, das Oppo Find N2 kam nämlich mit Widevine L1 Zertifizierung auf den chinesischen Markt. Bei der globalen Version des Find N2 Flip wird Widevine L1 sicher mit an Bord sein.
Leistung und System
Angetrieben wird das Oppo Find N2 Flip von einem Mediatek Dimensity 9000+. Wir hatten den Chip bis jetzt noch in keinem Smartphone bei uns, freuen uns aber, dass MediaTek immer mehr im Flaggschiff-Bereich ankommt. Der Dimensity 9000+ ist der zweitschnellste MediaTek Prozessor und besteht aus 8 Kernen. Ein Cortex X2 Kern soll mit 3,2GHz Taktrate für maximale Leistung sorgen. Dazu kommen drei Cortex A710 Kerne mit einer Taktrate von 2,85GHz und vier Cortex A510 Kerne mit 1,8GHz Taktrate. Hergestellt wird der Chip im 4nm Verfahren, als Grafikeinheit kommt eine Mali-G710 zum Einsatz. In Benchmarks schlägt sich der Prozessor wie folgt:
Antutu (v9)Insgesamt sehen wir durchaus ansehnliche Ergebnisse, die den Top-Qualcomm Prozessoren dann aber doch ein gutes Stück hinterher eilen. Im alltäglichen Einsatz ist das Smartphone aber mehr als leistungsstark genug für alle Aufgaben. Zusammen mit den 8 Gigabyte LPDDR5 Arbeitsspeicher und den 256 Gigabyte UFS3.1 Festspeicher seid ihr jederzeit flott unterwegs im System. Zocken ist auch kein Problem. Immer wieder haben wir allerdings festgestellt, dass das Gerät bei eigentlich wenig anspruchsvollen Aufgaben warm wird. Das lässt dann nach kurzer Zeit wieder nach, ist aber doch irgendwie beunruhigend, vor allem weil wir auch kein klares Schema dahinter erkennen können. Die Lese und Schreibgeschwindigkeiten sind mit 1721/1554 wirklich gut.
In unseren Langzeittests zeigen sich kaum Einschränkungen bei länger anhaltender Leistung. Im grafisch anspruchsvollen 3D Mark Extreme Stresstest landet das Handy bei niedrigen 71,4% seiner Ausgangsleistung. Im CPU lastigen Throttle-Test ist es mit einem Abfall auf 87% deutlich besser. Im Vergleich zu Qualcomms High-End Prozessoren sind das hervorragende Ergebnisse in den Stresstest.
System
Für die großen Foldables käme jetzt ein längerer Abschnitt über die speziell dafür angepassten Funktionen. Diese gibt es auch im Find N2 Flip, es sind nur deutlich weniger. Wir haben diese Foldable Features ja bereits unter Display besprochen, deshalb wollen wir nun nicht weiter darauf eingehen.
Insgesamt bietet Oppo mit ColorOS ein meiner Meinung nach unterschätztes System an. Ich schätze die Oberfläche für ihren aufgeräumten Look und ihre hohe Zuverlässigkeit. Insgesamt ist das ColorOS ziemlich weit entfernt von Stock-Android, Oppo entscheidet sich für einen farbenfrohen, fröhlich Look. Deutsch steht als Systemsprache für das chinesische Oppo Find N2 Flip nicht zur Verfügung. Installiert ist ColorOS 13 auf Android 13 Basis.
Wer sich für das chinesische Oppo Find N2 Flip entscheidet, muss händisch den Google Play Store installieren und kann das Handy dann ganz normal nutzen. An dieser Stelle sei erneut Oppos haptisches Feedback hervorgehoben. Unter dem Namen “O-Haptics” hat sich der Hersteller ein besonders akkurates haptisches Feedback ausgedacht. Klingt nach einer Kleinigkeit, aber so oft, wie ein Handy am Tag vibriert, haben sich die O-Haptics wirklich in mein Herz vibriert.
Kamera des Oppo Find N2 Flip
Für ihre grandiose Kameraarbeit sind Foldables nicht gerade bekannt geworden und um das direkt mal vorwegzunehmen, das ändert auch das Oppo Find N2 Flip nicht. Das zeigt sich schon an einem recht mauem Kamerasetup. Rund 1000€ werden momentan für das kleine Oppo Foldable fällig und zu diesem Preis auf der Rückseite nur zwei Kameras zu entdecken, haut uns nicht gerade vom Hocker. Das darunter dann eine 8MP Ultraweitwinkel Kamera ist, lässt wahrlich wenig Gutes erhoffen.
- Hauptkamera: 50 Megapixel (Sony IMX890), f/1.8, 1/1.56 Zoll, Autofokus, OIS
- Ultraweitwinkel-Kamera: 8 Megapixel (Sony IMX355), f/2.2, 112°
- Selfie-Kamera: 32 Megapixel (Sony IMX709) f/2.4
Farbabgleich
Das Oppo Find N2 hat zwar keine Zoom-Kamera, wir haben euch die Bilder trotzdem mal mit in den Farbvergleich aufgenommen, vielleicht erkennt man ja so das ein oder andere Detail besser. Schon auf diesen zurechtgeschnittenen Aufnahmen sehen wir, dass es sich um zwei qualitativ sehr unterschiedlich gelagerte Kamerasensoren handelt. Der IMX890 in der Hauptkamera fängt bedeutend mehr Licht ein und liefert so eine viel höhere dynamische Reichweite. So kitzelt die Hauptkamera aus dem Bild der Sagrada Família noch etliche Details heraus, während diese auf der UWW Aufnahme im Schatten verloren gehen. Ähnlich sieht es in der Nachtaufnahme aus.
Hauptkamera
Die Aufnahmen mit dem IMX890 der Hauptkamera, gelingen in Ordnung. Die Aufnahmen sind schön detailreich und mir gefällt die Farbgebung der Oppo Bilder. Der HDR Modus schaltet an den richtigen Stellen zu und bringt so zusätzliches Leben in die Bilder. Der dynamische Umfang der Bilder ist ebenfalls in Ordnung, nur bei Himmeln hat das Foldable so seine Probleme. Da wird gerne mal deutlich überbelichtet.
Sehr interessant sind die Nachtaufnahmen des Oppo Find N2 Flip. Denn die sind regelmäßig schlicht nicht gut. Im großen Oppo Find N2 sah das noch anders aus. Das Gerät hat zwar auch nicht die weltbesten Nachtaufnahmen geschossen, aber schon sichtlich bessere als das Oppo Find N2 Flip. Es hängt wohl mit dem fehlenden OIS und dem MediaTek Prozessor zusammen.
Ultraweitwinkel
Der UWW des Oppo Find N2 fehlt es leider deutlich an Schärfe. Wer sich die Bilder mal am PC anschaut, wird feststellen, dass es ihnen massiv an Details fehlt. Solche Bilder erwarten wir von einem 300€ Smartphone. Zum Rande hin wird das Ganze noch schlimmer, es kommt zu rauschen. Bei Nacht fallen die Bilder dann völlig auseinander. Lichter überblenden, die Aufnahmen rauschen stark und trotz relativ gut gelingender Farbwiedergabe sehen die Bilder insgesamt einfach nicht gut aus.
Zoom Aufnahmen
Der 2X Zoom mit dem IMX890 ist durchaus nutzbar. Bei 2X Zoomstufe kommen insgesamt noch genügend Details rüber, die Farbgebung gefällt erneut gut. Viel weiter Zoom dürft ihr dann aber nicht, bevor die Schärfe sich endgültig verabschiedet.
Portraitaufnahmen und Selfies
Die Selfiekamera im Oppo Find N2 Flip ist nicht schlecht, es mangelt ihr allerdings etwas an Konsistenz. Im Vordergrund werden die Bilder wirklich ansehnlich. In Gesichtern sind genügend Details vorhanden, die Farbgebung wirkt gut abgestimmt und es mangelt nicht an Schärfe. Im Hintergrund sieht das teilweise ganz ähnlich aus und so bekommt ihr wirklich schöne Selfies abgeliefert. In anderen Fällen wird der Hintergrund aber gnadenlos überbelichtet und nimmt den Aufnahmen dadurch ihre Details.
Alternativ könnt ihr auch auf die Hauptkamera zurückgreifen, um mit dem Find N2 Flip im geschlossenen Zustand Selfies aufzunehmen. Hier stellt sich das Format des vorderen Bildschirms als großer Vorteil heraus, denn dadurch kann dieser das ganze Selfie abbilden und nicht nur einen kleinen Teil davon, wie es das Galaxy Z Flip 4 tut. Sehr praktisch! Leider fehlt dem Oppo Find N2 Flip dennoch ein wichtiges Kamerafeature. Selfies können aus irgendeinem Grund nämlich nicht mit der UWW aufgenommen werden. Das konnten bisher alle Foldables.
Ansonsten schießt ihr mit der Hauptkamera ordentliche Portraitaufnahmen. Die Abgrenzung vom Hintergrund ist bis auf einzelne Haare super, die Farben wirken auch hier gut abgestimmt. Im Vordergrund sind reichlich Details vorhanden, der Bokeh Effekt im Hintergrund wirkt natürlich.
Video
Beim Video enttäuscht uns das Oppo Find N2 Flip erneut ziemlich. 4K Aufnahmen sind nur mit 30 fps möglich, Stabilisierung gibt es nur in Form eines EIS. Insgesamt ist die Stabilisierung außerdem recht zurückhaltend, läuft aber immerhin bei 4K 30fps und 1080p 60fps. Ein Wechsel zwischen den Kameras beim Filmen ist nicht möglich, die UWW nimmt Videos in maximal 30fps 1080p auf. Die Frontkamera kommt ebenfalls maximal auf 1080p und dabei 30 Bilder in der Sekunde.
Zwischenfazit Kamera
Für die Kamera solltet ihr das Oppo Find N2 Flip nicht kaufen. Denn leider ist die Performance durch die Bank enttäuschend. Aus dem IMX890 kann Oppo in Kombination mit MediaTek nicht das herausholen, was man im großen Oppo Find N2 bietet. Dazu kommt eine UWW, die in einem 1000€ Handy, egal ob klappbar oder nicht, einfach zu wenig liefert. Eine Zoom-Kamera klemmt sich Oppo dann obendrein auch noch. Wir verstehen ja, dass es für die Foldables nicht das Beste vom Besten an Kamerahardware gibt, aber das ist echt zu wenig!
Konnektivität und Kommunikation
Beim Oppo Find N2 Flip in der chinesischen Version sind alle Frequenzbänder mit dabei, die ihr für einen reibungslosen Betrieb in Deutschland braucht. Das Handy versteht sich außerdem mit bis zu zwei Nano-SIM Karten und unterstützt VoLTE und VoWifi. Der Empfang ist durchschnittlich bis gut.
- 4G: LTE:1/2/3/4/5/7/8/12/17/18/19/20/25/26/28/32/66/38/39/40/41
- 5G: n1/n2/n3/n5/n7/n8/n12/n20/n25/n28/n38/n40/n41/n66/n77/n78/n79
WiFi 6 ist mit von der Partie, darüber hat das Oppo Find N2 Flip im Test direkt am Router die volle Bandbreite abgerufen, zwei Räume weiter ist es noch gut die Hälfte. Bluetooth wird in der Version 5.3 unterstützt, an Codes sind aptX HD und LDAC mit dabei.
Unterwegs schlägt sich das GPS des Oppo Find N2 gut, die Ortung erfolgt innerhalb weniger Sekunden bis auf zwei Meter genau. Dafür werden Beidou, GPS, GLONASS, Galileo, QZSS und NavIC genutzt, was in der Praxis zu Fuß, im Auto und den öffentlichen Verkehrsmitteln zu guten Ortungsergebnissen führt. Ein E-Kompass ist ebenfalls mit an Bord. An sonstigen Sensoren liefert das Foldable Beschleunigung, Näherung, Helligkeit und Gyroskop. Den Fingerabdrucksensor steckt Oppo in den Powerbutton, wo er zuverlässig und schnell seinen Dienst erledigt. Für die Soundwiedergabe liefert Oppo mit der Ohrmuschel und einem Lautsprecher an der Unterseite des Smartphones Stereosound. Die Lautstärke ist durchschnittlich, am Klang nichts auszusetzen.
Akkulaufzeit des Oppo Find N2 Flip
Die Oppo Find N Serie konnte uns bisher immer mit wirklich starker Akkulaufzeit überzeugen. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit das relativ schlanke chinesische System, ohne vorinstallierte Google Dienste. Unser Find N2 Flip profitiert als chinesische Version ebenfalls genau davon. Trotz einem mit 4300mAh recht gering bemessenen Akkus bringt es das faltbare Smartphone auf beachtliche 13,3 Stunden im Akkubenchmark. In der Realität reicht das für rund 6 Stunden Screen on Time. Ich habe das Oppo Find N2 gut und gerne an einem Tag leer bekommen, sparsame Nutzer sollten auf rund 1,5 Tage damit kommen. Für zwei ganze Tage ist der Akku, trotz exzellenter Benchmarkergebnisse, nicht wirklich ausreichend.
Akkulaufzeit Einheit: StdBei der Ladegeschwindigkeit setzt das Oppo Find N2 Flip nicht gerade neue Maßstäbe. Mit 44 Watt tankt ihr das Gerät auf. In der Praxis braucht ihr damit knapp eine Stunde, bis das Foldable wieder aufgeladen ist. An dieser Stelle sei Oppo auch für die schlechte Kompatibilität mit universellen Ladestandards gerügt. Sowohl für PowerDelivery als auch für Quick-Charge gibt der Hersteller Leistungen von maximal 13,5 Watt an. Das ist weniger, als der 6 Jahre alte Quick Charge 3.0 Standard erlaubt. Auf kabelloses Laden verzichtet das Oppo Find N2 Flip ebenfalls.
Ladegeschwindigkeit Einheit: MinutenTestergebnis
Ich bin enttäuscht vom Oppo Find N2 Flip. Das Gerät kann den Erwartungen meiner Meinung nach nicht gerecht werden. Zu viele Punkte sind dann am Ende doch einfach schlechter als sie seien sollten. Schauen wir aber zunächst auf die positiven Aspekte.
Das Oppo Find N2 Flip ist ein kompaktes Foldable, das es schafft, ohne Spalt faltbar zu sein und dabei auch noch einen Millimeter dünner zu sein als das Samsung Galaxy Z Flip 4. In dieses Paket verbaut Oppo einen Akku, der das Gerät auf eine respektable Akkulaufzeit bringt. Dazu kommt ein exzellent verarbeiteter Klappmechanismus mit kaum sichtbarer Faltzone, die in der Benutzung nicht stört. Das Display des Find N2 Flip ist zwar etwas hoch, ansonsten aber wirklich toll zu benutzen. Dazu kommt ein großer Frontscreen, der für das Aufnehmen von Selfies super praktisch ist.
Leider stehen dem einige weniger erfreuliche Punkte gegenüber. Das Gerät ist zu anfällig für Kratzer. Die Rückseite hält nicht das aus, was wir von einem 1000€ Smartphone erwarten. Das Gleiche gilt für einen MediaTek Dimensity 9000+, der in seiner Spitzenleistung Leistung nicht ganz mit Qualcomm mithalten kann. Außerdem leidet die Kameraperformance des Find N2 Flip unter dem Prozessor, was insbesondere bei Nacht schnell ersichtlich wird. Bedauerlicherweise nutzt Oppo auch den Frontscreen nicht gut aus. Es fehlt an passender Software für dieses hardwareseitig toll umgesetzte Feature. Dass man nicht mal Selfies mit der UWW aufnehmen kann, passt dann irgendwie ins Bild.
Wir können das Find N2 Flip nur empfehlen, wenn ihr wirklich Probleme mit dem Transport eines normalen Smartphones habt und dann auch nur, wenn der Preis sich stark auf die 600€ zubewegt, sollte das jemals passieren. Schade, ich habe die beiden großen Oppo Find N Smartphones wirklich geliebt, aber das Oppo Find N2 Flip ist leider nicht die tolle Samsung Alternative, die wir uns alle erhofft haben.
Neben der chinesischen Version ist auch schon die globale Version des Oppo Find N2 Flip bei einigen Shops außerhalb Deutschlands aufgetaucht. Wir ergänzen den Preisvergleich in den nächsten Tagen!
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endlich mal einer der mir Recht gibt und den Sinn dieser Smartphone auch eher für recht wenig hält.