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OnePlus Nord 4 Test

Getestet von Erik am
Updatezeitraum: 4+6 Jahre
Bewertung: 90%
Vorteile
  • tolles Metall-Gehäuse
  • großes & scharfes Display
  • schneller & effizienter Prozessor
  • bärenstarke Akkulaufzeit
  • schnelles Aufladen
  • gute Hauptkamera
  • lange Softwareupdates
Nachteile
  • Thermal Throtteling unter Last
  • kein Ladegerät oder Hülle im Lieferumfang
  • sekundäre Kamera-Sensoren unterdurchschnittlich
  • nur IP65 (nicht komplett wasserdicht)
Springe zu:
CPUSnapdragon 7+ Gen 3 - 1 x 2,8 GHz + 4 x 2,6 GHz + 3 x 1,9 GHz
RAM12 GB RAM, 16 GB RAM
Speicher256 GB, 512 GB
GPUAdreno 732 - 950MHz
Display 2772 x 1240, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED)
BetriebssystemOxygenOS - Android 14
Akkukapazität5500 mAh
Speicher erweiterbar Nein
Hauptkamera50 MP + 8MP (dual)
Frontkamera16 MP
USB-AnschlussUSB-C
KopfhöreranschlussNein
EntsperrungFingerabdruck, Face-ID
4G1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32, 66, 38, 39, 40, 41
5G1, 2, 3, 5, 7, 8, 12, 20, 28, 38, 40, 41, 66, 77, 78
NFCJa
SIMDual - nano
Gewicht200 g
Maße162,6 x 75 x 8,1 mm
Antutu (v10)1412450
Benachrichtigungs-LEDNein
Hersteller
Getestet am22.08.2024

OnePlus ist zurück in der oberen Mittelklasse und präsentiert einen Klassiker beim Design: Das Gehäuse ist aus Metall! Dazu beeindruckt die Hardware des OnePlus Nord 4 mit dem leistungsstarken Snapdragon 7+ Gen 3 Prozessor, einem scharfen 120 Hertz AMOLED und einem großen 5500mAh Akku mit 100 Watt Ladegeschwindigkeit. Nur die 50MP-Hauptkamera ist auf dem Papier schwächer als zuvor.

Im Vergleich zum Vorgänger bleiben die Kernaspekte erhalten: viel Leistung, tolles Display, gute Akkulaufzeit. Schon das OnePlus Nord 3 (zum Test) war ein sehr gutes Smartphone. Es ist in der Abwesenheit von OnePlus in Deutschland aber unter dem Radar geflogen. Das OnePlus Nord 4 kann man wieder ganz normal in Deutschland erwerben, nur ist die UVP mit 499€ bei 12/256GB bzw. 549€ mit 16/512GB ziemlich hoch angesetzt.

Rabatte gibt es schon jetzt und wir sehen das Smartphone auch eher in der unter 400€-Mittelklasse. Kann es sich hier gegenüber einem Poco F6  / F6 Pro, Google Pixel 8a oder Honor 200 Pro behaupten? Fast die gleiche Hardware bekommt man bei Realme, die wie OnePlus zu Oppo gehören: Das Realme GT 6T (Zur Ankündigung) bietet ein fast identisches Paket für 400€ an.

OnePlus Nord 3 vorgestellt Farben 3
OnePlus Nord 3
OnePlus Nord 4 vorgestellt Farben 1
OnePlus Nord 4
Realme GT 6T vorgestellt Design 1
Realme GT 6T
Größe 163 x 75 x 10mm 162,6 x 75 x 8,1mm 162 x 75,1 x 8,65mm
Gewicht 194g 200g 191g
CPU MediaTek Dimensity 9000 - 1 x 3,05GHz + 3 x 2,85GHz + 4 x 1,8GHz Snapdragon 7+ Gen 3 - 1 x 2,8 GHz + 4 x 2,6 GHz + 3 x 1,9 GHz Snapdragon 7+ Gen 3 - 1 x 2,8 GHz + 4 x 2,6 GHz + 3 x 1,9 GHz
RAM 8 GB RAM, 12 GB RAM 12 GB RAM, 16 GB RAM 8 GB RAM
Speicher erweiterbar Nein Nein Nein
Display 2772 x 1240, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED) 2772 x 1240, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED) 2780 x 1264, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED)
Betriebssystem Android 13, OxygenOS Android 14, OxygenOS Android 14, Realme UI
Akku 5000 mAh (80 Watt) 5500 mAh (100 Watt) 5500 mAh (120 Watt)
Kameras 50 MP + 8MP (dual) + 2MP (triple) 50 MP + 8MP (dual) 50 MP + 8MP (dual)
Frontkamera 16 MP 16 MP 32 MP
Anschlüsse USB-C, Dual-SIM USB-C, Dual-SIM USB-C, Dual-SIM
Entsperrung Fingerabdruck, Face-ID Fingerabdruck, Face-ID Fingerabdruck, Face-ID
Empfang 5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n25, n28, n38, n40, n41, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 32, 66, 38, 39, 40, 41
5G: n1, n2, n3, n5, n7, n8, n12, n20, n28, n38, n40, n41, n66, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32, 66, 38, 39, 40, 41
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n40, n41, n66, n77, n78
4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 66, 38, 39, 40, 41
Zum Testbericht Zur Ankündigung

Design & Verarbeitung

Das OnePlus Nord 4 misst 162,6 x 75 x 8 Millimeter bzw. 10,2mm mit Kameralinse und wiegt 200 Gramm. Verfügbar ist es in Grün, Schwarz und Silber (nur 16/512GB). Letzteres zeichnet sich durch eine leichte diagonale Riffelung im Metall aus. Unser Modell in „Oasis Green“ sieht klasse aus: Das Gehäuse ist seidenmatt lackiert und hat einen dezenten Farbverlauf. Zertifiziert ist das Smartphone nach IP65: vollständig geschützt vor Staub und vor starkem Strahlwasser.

Am Rahmen liegen unten dem Dual-SIM-Slot, USB-C 2.0 Anschluss und Lautsprecher. Rechts befinden sich der Powerbutton und Lautstärkewippe. Oben links ist der klassische OnePlus-Slider zur Schnellwahl zwischen Klingeln, Vibrieren und Lautlos. Oben sind der Ohr- bzw. Hybridlautsprecher, ein zweites Mikrofon und Infrarot-Sender zu finden.

Mit dem Metall-Gehäuse schlägt OnePlus einen fast schon vergessenen Weg ein und beschenkt uns mit einer tollen Haptik. Das Metall-Gehäuse wirkt robust. Rückseite und Rahmen sind ein Teil (Unibody), nur im oberen Bereich der Kamera ist eine Glasplatte eingebracht. Das dient wahrscheinlich der Empfangsstärke und auch der Rahmen wird an einigen Stellen hierfür unterbrochen. Einziger Nachteil der Materialwahl: Das Smartphone ist ziemlich rutschig in der Hand. Durch die Kamera oben links kippelt es auf dem flachen Tisch etwas hin und her.

Lieferumfang des OnePlus Nord 4

OnePlus Nord 4 Test Lieferumfang

Im Karton befindet sich leider wenig, wie bei den meisten Smartphones heutzutage. Früher lag wenigstens noch eine Silikonhülle bei, heute ist es nur noch eine vorapplizierte Displayschutzfolie. Dazu gibt es ein rotes USB-A auf USB-C-Kabel samt Zettelwerk. Wer bei OnePlus direkt bestellt, bekommt das 100 Watt Schnellladegerät mit zwei USB-Ports umsonst dazu. Ansonsten benötigt man den proprietären SuperVOOC Standard bei einem entsprechenden Ladeadapter, um das OnePlus Nord 4 auch mit 100 Watt schnell aufzuladen. Aber auch mit Power Delivery PPS erreichten wir im Test starke 50W. Das war bislang bei OnePlus nicht möglich.

Display des OnePlus Nord 4

Man nutzt das gleiche AMOLED des OnePlus Nord 3: Es ist hell, bietet 120 Hertz und löst etwas höher als Full-HD auf. In der Diagonale misst das AMOLED-Display 6,74 Zoll und ist im 20,1:9 Format. Das Display ist etwas länglicher und größer, als man es vielleicht gewohnt ist. Die Auflösung liegt bei 2772 x 1240 Pixel, womit eine erhöhte Bildpunktdichte von 450 Pixel pro Zoll erreicht wird. Die Auflösung kann auch auf 2412 x 1080 Pixel reduziert werden, um Strom zu sparen, was immer noch für scharfe 392 Pixel pro Zoll reicht.

Die Bildaktualisierungsrate kann auf 60, 120 Hertz oder Automatik festgelegt werden. Automatisch wechseln bedeutet hier die meiste Zeit 120 Hertz, 90 Hertz z.B. im Webbrowser oder der Fotogalerie und 60 Hertz bei Videos.

Display Helligkeit (in Lux) Einheit: Lux

Im Automatikmodus bei komplett weißem Bild messen wir 1840 Lux. Für den Einsatz im Freien in der Sonne ist es hell genug. Die Helligkeit wird per PWM mit 2.160 Hertz geregelt, was empfindliche Nutzer schätzen sollten. Für Videostreaming ist das Nord 4 nach Widevine L1 zertifiziert. Netflix erlaubt Full-HD und auch HDR 10, aber nicht Dolby Vision.

Zur Farbkalibrierung hat man die Wahl zwischen Lebhaft, Natur, Cineastisch (P3) und Brillant. Die Farbtemperatur kann unabhängig davon eingestellt werden. Wie gewohnt gibt es einen terminierbaren Schlafenszeit- und Augenkomfortmodus. Die Schriftgröße kann in vier und die Anzeigegröße in drei Stufen eingestellt werden. Sonst gibt es noch eine Aufmerksamkeitserkennung mithilfe der Frontkamera, damit der Bildschirm angeschaltet bleibt, wenn man draufschaut. Das Always-on-Display (AOD) ist komplett personalisierbar und kann auch dauerhaft angezeigt werden.

Zur Bedienung hat man die Wahl zwischen Buttons und Gesten. Beide Varianten sind anpassbar. OnePlus hat zudem noch die ziemlich nützliche Seitenleiste. Hier hat man einen Schnellzugriff auf Apps und Aufgaben sowie einen Dateidock als Zwischenablage von Dateien, Text und Bildern.

Hardware & Leistung

Zum Einsatz kommt der Snapdragon 7+ Gen 3, der bei uns auf der Website auch seine Premiere feiert. Der Octa-Core wird in 4nm gefertigt, setzt auf einen schnellen Cortex-X4 Prime Core @ 2,8 GHz, vier Cortex-A720 Performance-Kerne @ 2,6 GHz und drei Effizienzkerne @ 1,9 GHz. Dazu kommt eine Adreno 732 GPU @ 950 MHz. Das OnePlus Nord 4 setzt auf 12 oder 16GB LPDDR5x Arbeits- und 256 oder 512GB UFS 4.0 Systemspeicher. Der Speicherplatz kann nicht erweitert werden. In anderen Ländern gibt es noch eine 8/128GB Variante, die UFS 3.1 nutzt.

Antutu (v10)
Geekbench Single (v6)
Geekbench Multi (v6)
3D Mark (Wildlife Extreme)

In der oberen Mittelklasse ist der Preiskracher, das Poco F6 mit Snapdragon 8s Gen 3 Prozessor, etwa 10% schneller. In der Praxisnutzung fliegt das OnePlus Nord 4 nahezu durch das System und Apps. Hier hat der Hersteller ordentlich Arbeit geleistet bei der Optimierung. Auch aktuelle 3D-Spiele spult das Nord 4 problemlos ab. Ein Flagship ist zum jetzigen Stand eigentlich nicht merklich schneller.

Thermal Throtteling ist beim OnePlus Nord 4 leider ein großes Thema. Vermutlich isoliert das Metall-Gehäuse stärker als Glas. Nach 20 Minuten im CPU-Stress-Test wird auf 60% gedrosselt, danach fängt sich der Prozessor wieder für ein paar Minuten, nur um abermals zu drosseln. Auch die GPU kann die Leistung auf Dauer nicht aufrechterhalten: Eine Stabilität von 53% ist kein gutes Ergebnis. Aber die starke Drosselung tritt erst relativ spät auf. In der Praxis, besonders beim 3D-Gaming, wird der Metallrahmen spürbar warm, aber zu spürbaren FPS-Drops kommt es nicht. Auch ohne den Hochleistungsmodus kommt es nicht zu Thermal Throtteling, trotz ähnlicher Leistungsfähigkeit.

System – OxygenOS 14.1

Ausgeliefert wird das Nord 4 mit OxygenOS 14.1 basierend auf Android 14. OnePlus verspricht vier große Androidupdates (also Android 18 inklusive) und sechs Jahre Sicherheitspatches. Bloatware ist vorinstalliert, aber die 10 Apps deinstalliert man vollständig in zwei Minuten.

OxygenOS ist inzwischen nahezu identisch zum Color OS System von Oppo und Realme. Der Launcher und das Design sind im Vergleich zu Stock Android stark angepasst, wurden aber um zahlreiche nützliche Features, Individualisierungsoptionen und Designanpassungen erweitert.

OnePlus hat inzwischen auch eine KI an Bord. Es ist nicht wirklich künstliche Intelligenz, eher maschinelles Lernen. Folgende Funktionen sind nennenswert:

  • KI-Übersetzer, der global an jeder Stelle funktioniert (nutzt Google Lens dafür)
  • KI-Zusammenfassung von Texten, wie z.B. Websites (nur Englisch)
  • KI-Zusammenfassung von Sprachnotizen in der Rekorder-App: Bisher wird an Sprachen leider nur Chinesisch, Hindi und Englisch unterstützt. Schon im 4. Quartal 2024 soll Nachschub kommen.
  • KI in der Bildbearbeitung:
    • AI-Eraser: unerwünschte Objekte entfernen und den Inhalt ausfüllen
    • AI-Best-Face: Bei Gruppenfotos geschlossene Augen öffnen

Mit der Künstlichen Intelligenz von Samsung oder gar Google kann OnePlus nicht mithalten. Nennenswert ist das Zusammenspiel zwischen OnePlus Geräten, z.B. mit dem OnePlus Pad 2 (zum Test). Dazu aber mehr dort im Test.

Kamera des OnePlus Nord 4

OnePlus Nord 4 Test Design 1Im Vergleich zum Vorgänger, dem OnePlus Nord 3 mit Sony IMX890, nutzt das Nord 4 nun einen kleineren Hauptkamerasensor, den Sony LYTIA-600. Die unnütze Makrokamera fliegt zum Glück raus. Die Ultraweitwinkel- und Frontkamera sind, wie schon zuvor, kein richtiges Highlight am Gerät.

  • Hauptkamera: 50MP (Sony LYT-600), f/1,8, Sensorgröße 1/1.95″, Pixelgröße 0.8µm, OIS, Autofokus
  • Ultraweitwinkel: 8MP (Sony IMX355), f/2,2, Sensorgröße 1/4.0″, Pixelgröße 1.12µm, 112° Aufnahmebereich, fixer Fokus
  • Frontkamera: 16MP (Sony IMX471), f/2.4, Sensorgröße 1/3.0″, Pixelgröße 1.0µm, Autofokus

Die Kamerasoftware bietet recht viele Optionen, hat einen Pro-Modus und auch ein paar zusätzliche Modi, wie den Dokumenten-Scanner. Hervorheben kann man die umfangreichen Nachbearbeitungsoptionen in der OnePlus Foto App, die teils auch schon mit der Künstlichen Intelligenz arbeiten. So stark wie beim Google Pixel sind sie nicht, aber zumindest in manchen Situationen nützlich.

Tageslicht

Im Vergleich zum OnePlus Nord 3 konnte man beim Nord 4 die Qualität etwas steigern. Die Tageslichtaufnahmen zeigen eine gute Detaildichte und sind nicht überschärft. Farben werden eher konservativ aufgenommen, sodass sie nicht übersättigt werden. Das Nord 3 zeigte hier deutlich knalligere Farben. In sehr kontrastreichen Szenen kommt der kleine Sensor des Nord 4 an seine Grenzen und kann nicht den vollen Dynamikumfang abbilden. Auf OLED-Panels sehen die Bilder dank „Pro-XDR“, ein toller HDR-Effekt, besonders gut aus.

Wie gewohnt steht ein Modus mit der (interpolierten) 50MP-Auflösung bereit. Einen echten Mehrwert kann man hierbei nicht erkennen. In der Software hat man direkten Zugriff auf den 2-fach Zoom. Beim Hochskalieren bleiben einige Upscaling-Artefakte zurück, wenn man feine Strukturen näher betrachtet. Ansonsten kann der 2x Zoom gut genutzt werden und man kommt etwas näher an das Motiv heran.

Die Ultraweitwinkelkamera kann nicht für Makro- bzw. sehr nahe Aufnahmen genutzt werden. Mit der Hauptkamera gelingt das ganz in Ordnung bis etwa 30cm Abstand. Der Fokusbereich ist aber nicht groß.

Nachtaufnahmen

Der extra Nachtmodus muss bei Nacht nicht zusätzlich aktiviert werden, denn auch mit der Automatik erzielt man identische Ergebnisse. Das OnePlus Nord 4 schießt einfach „saubere“ Nachtaufnahmen: Hier wird nichts unnötig übersättigt oder in Szene gesetzt und der Himmel bleibt schön dunkel / schwarz. Der große Dynamikumfang und die saubere Darstellung von Schatten und Lichtquellen sorgen für lebendige Bilder. Die Schärfe dürfte in dunklen Bereich höher sein, aber dafür ist wenig Rauschen auszumachen. Allerdings würden die Bilder besser wirken, wenn die Helligkeit etwas höher wäre.

Beim zweifachen Zoom nimmt sich der Nachtmodus gut anderthalb Sekunden Zeit zum Aufnehmen, aber die Schärfe fällt nachts sichtlich ab und feine Details gehen unter.

Ultraweitwinkelkamera

Die 8MP-Ultraweitwinkelkamera kann natürlich nicht mit der Hauptkamera mithalten. Zumindest sind Farben und Darstellung ähnlich. Die Bilder sind sichtlich unschärfer und der 112° Aufnahmebereich ist für „ultraweite“ Bilder nicht besonders weit. Zum Rand hin verschwimmen die Bilder nicht, was man sonst von manchen günstigen UWW-Sensoren kennt.

Die Ultraweitwinkelkamera braucht in der Nacht sehr lange (teils 4 Sekunden), um ein Bild aufzunehmen und kann nur in gut beleuchteten Szenen brauchbare Bilder aufnehmen. Der Kontrast ist nicht besonders groß und Details fast schon matschig.

Porträt

Bei Porträtaufnahmen kann der Grad der Hintergrundschärfe beim Aufnehmen angepasst werden und die Tiefeninformationen werden gespeichert, sodass auch eine Anpassung im Nachhinein möglich ist. Beim Aufnehmen hat man die Wahl zwischen 1-facher und 2-facher Vergrößerung.

Die Porträts gelingen mit der Softwareerkennung in den meisten Fällen auf Anhieb und die Person oder das Objekt wird sauber abgetrennt. Loben kann man die Aufnahmen für die naturgetreue Darstellung von Hauttönen und den hohen Detailgrad im Fokus. Die Belichtung und der Dynamikumfang setzen die Porträts gut in Szene. Die Frontkamera beherrscht natürlich auch Porträtaufnahmen.

Selfie

Die Selfies sind zwar detailreich, die Darstellung naturgetreu und die Auflösung gut, aber wirklich schön sind sie nicht. Der Dynamikumfang löst keine Begeisterung aus und im Fokus fehlt es an feinen Details. Mehr als Mittelklasse-Durchschnitt ist die Frontkamera nicht.

Videoaufnahmen mit dem OnePlus Nord 4

Die Videos der Hauptkamera werden mittels OIS und EIS bis maximal 4K / 60fps zuverlässig stabilisiert. Das ist für diesen Preisbereich ziemlich überzeugend und alles andere als Standard. Front- und Ultraweitwinkelkamera sind leider auf 1080p / 30fps beschränkt. Die Ultraweitwinkelkamera wird per EIS stabilisiert, aber es kommt zu Artefakten im Videobild. Für die Frontkamera steht separat ein Bildstabilisator bereit.

Das Videobild dürfte etwas kräftigere Farben bieten, ist aber sonst einwandfrei. Die Mikrofone sind etwas windanfällig und in einer Aufnahme hat sich ein merkwürdiger Hall eingeschlichen. An zusätzlichen Modi stehen „Dual-View“, gleichzeitige Aufnahme der Haupt- und Frontkamera, und „Film“, ein Pro-Modus, bereit.

Zwischenfazit zur Kamera

Das OnePlus Nord 4 hat eine gute Hauptkamera, die sowohl bei Tag als auch bei Nacht schöne Fotos schießt. Auch die Porträts gelingen gut. Die Frontkamera ist mittelmäßig und die Ultraweitwinkelkamera nur situationsbedingt eine Alternative. Die stabilisierten 4K Videos mit 4K/60FPS sprechen Videofans klar an. Das Nord 4 ist aber kein “Kamera-Smartphone”, der Fokus liegt eher auf der Performance. Dennoch bekommt man hier eine astreine Hauptkamera für Bilder bei Tag und Nacht.

Konnektivität und Kommunikation

OnePlus Nord 4 Test SIMDas OnePlus Nord 4 nimmt zwei Nano-SIM-Karten auf. Eine eSIM kann nicht eingerichtet werden. Unterstützt werden zahlreiche 4G / LTE und 5G Mobilfunkfrequenzen. Das Metall-Gehäuse hemmt den Empfang nicht. Zum Telefonieren wird der Ohrlautsprecher angenehm laut und es werden natürlich VoLTE und VoWiFi genutzt. Die SAR-Werte liegen bei 0,99 W/kg Kopf und 1,29 W/kg Körper.

Mit dem WLAN verbindet sich das OnePlus Nord 4 über WiFi 6 und erzielt auch hier eine gute Reichweite. Bluetooth 5.4 steht zur Kopplung bereit und nutzt an hochwertigen Audiocodecs aptX HD, LDAC und LHDC. NFC kann zum mobilen Bezahlen genutzt werden. Die Standortbestimmung gelingt über GPS, GLONASS, Galileo, BeiDou und QZSS. In unter 5 Sekunden wird die Position auf 3m genau bestimmt. Dual-Band GPS kann das Nord 4 nicht. An Sensoren stehen bereit: Licht, Näherung, Beschleunigung, Gyroskop, E-Kompass – nur ein Barometer fehlt. Der Infrarot-Sender kann als Universalbedienung genutzt werden und eine App ist schon vorinstalliert.

Als Lautsprecher werden der untere Haupt- und obere Ohrlautsprecher im Hybrid-Setup genutzt. Die beiden sind in der Praxis nahezu gleich laut. Der Klang ist durchaus brauchbar und für Videos reichen schon 30% aus. Ab 60% werden Höhen etwas spitz. Bass ist in Nuancen vorhanden. Biometrisch entsperrt wird das Smartphone per Fingerabdrucksensor im Display oder über die Gesichtsentsperrung mit der Frontkamera. Beide Varianten funktionierten exzellent in der Praxis.

Akkulaufzeit des OnePlus Nord 4

Das OnePlus Nord 4 kommt mit einem recht großen 5500mAh Akku, erzielt starke Laufzeiten und kann auch noch schnell aufladen. Bei hoher Auflösung mit 2772 x 1240 Pixel und dauerhaft 120 Hertz werden im PC Mark Akkubenchmark 15:32 Stunden erreicht. Reduziert man die Auflösung auf Full-HD / 2414 x 1080 Pixel bei 120 Hertz werden 16:33 Stunden erreicht. Gedrosselt auf Full-HD und 60 Hertz sind es 21:16 Stunden. Beim Videostreaming über YouTube braucht das OnePlus Nord 4 in der Stunde 5% Akku. Die starke Akkulaufzeit spiegelt sich auch im Alltag wider. Bei fast 8 Stunden Display-on-Time (Zeit mit eingeschalteten Display) hielt mir das OnePlus Nord 4 volle zwei Tage problemlos durch.

Akkulaufzeit Einheit: Std
Akkulaufzeit (60Hz) Einheit: Std
Ladegeschwindigkeit Einheit: Minuten

Das Smartphone lädt mit bis zu 100 Watt per SuperVOOC mit entsprechendem Netzteil rasant wieder auf. Von 1 auf 60% ist der Akku in 15 Minuten gefüllt und ein kompletter Ladevorgang unter 30 Minuten abgeschlossen. Zum Glück laden OnePlus-Geräte inzwischen auch schnell mit anderen Schnellladestandards. Über ein Baseus Multi-Ladegerät mit PowerDelivery (max. 65 Watt) werden fast 50 Watt erreicht, also auch hier bessert OnePlus mit PPS Unterstützung nun wohl nach. Damit dauert ein Ladevorgang 65 Minuten. Wireless Charging (QI-Standard) beherrscht das Nord 4 nicht.

Testergebnis

Getestet von
Erik

Das OnePlus Nord 4 löst die Euphorie vergangener Erfolgsmodelle des Herstellers abermals aus! Das Smartphone ist ein solider Allrounder mit einigen herausragenden Merkmalen wie dem Metall-Unibody, einer hervorragenden Akkulaufzeit, schnellem Aufladen und viel Rechenleistung dank des Snapdragon 7+ Gen 3. Auch mit dem langen Software-Updatezeitraum bietet man den großen Herstellern Paroli. Selbst die Hauptkamera scheut den Vergleich zu einem Poco F6 Pro (zum Test) oder Honor 200 Pro (zum Test) nicht, auch wenn die genannten Geräte hier nochmal stärker abliefern.

Um etwas Kritik kommt OnePlus aber auch nicht drumherum. Wer mit dem Smartphone viel fotografiert und auch mal die anderen Sensoren, abseits der Hauptkamera nutzt, greift lieber zur Konkurrenz oder gleich zum Flagship, wie dem OnePlus 12 (zum Test). Wer ein Mittelklasse-Smartphone mit tollem Display, viel Leistung und starker Hauptkamera sucht, kann getrost zugreifen. Aber das OnePlus Nord 4 sehen wir definitiv im Bereich von 400€.

Die Konkurrenz bietet aber auch tolle Hardware in anderen Bereichen: z.B. Google (Pixel 8 / 8a) mit der Kamera oder Poco (F6 / F6 Pro) bei der Preis / Leistung.


Gesamtwertung
90%
Design und Verarbeitung
100 %
Display
90 %
Leistung und System
85 %
Kamera
80 %
Konnektivität
90 %
Akku
95 %

Preisvergleich

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Struppi
Gast
Struppi (@guest_110973)
3 Tage her

Ich habe das Nord 4 am16.07.2024 direkt nach dem Event-Livestream auf Youtube vorbestellt. Dazu hab ich mir eine Tasche von TUMI im Wert von 210 € ausgesucht. Mit Rabatt hab ich dann für die 512/16 GB Version in silber 499 € bezahlt. Was ich für einen angemessenen Preis halte. Der Test bildet genau meinen Eindruck über das Nord 4 ab. Ich sehe es genau so. Ich habe ein Handy mit starker Performance, guter Akkulaufzeit und solider Hauptkamera gesucht. Ich brauche nur eine Kamera, und die sollte vernünftige Bilder und Videos machen. Und genau das habe ich mit dem Nord 4… Weiterlesen »

Nomadd
Gast
Nomadd (@guest_110554)
23 Tage her

Ich würde mich freuen wenn Ihr ein nicht so ganz frisches Smartphone wie das Galaxy s20fe mit aktuellen MIttelklasse Phones wie dem oneplus nord4 oder Nothing Phone 2a vergleicht.
Was bei euch völlig fehlt sind diese 2024 still worth it reviews…

Marco
Gast
Marco (@guest_110532)
24 Tage her

Würdet ihr sagen die Kamera ist schlechter als bei Realme GT 6 ?

Ich
Gast
Ich (@guest_110503)
26 Tage her

Die Angebote (wie von Gshopper), die nicht von Oneplus direkt kommen, beinhalten nicht das spezielle Schnellladegerät mit “SuperVOOC” . Also entweder langsam laden oder es kommen nochmals 35€ drauf. Finde ich nicht attraktiv.
Und ich hasse es, mir die Schutzfolie sauber drauf basteln zu müssen.

Sunny
Gast
Sunny (@guest_110518)
25 Tage her
Antwort an  Ich

Wie im Text beschrieben, läd es an PD PPS zumindest mit 50W, was völlig ausreichend ist. Meine Realme 9pro+ kann übrigens nach einen Update zumindest mit 50W an PD PPS (statt 60W am mitgelieferten VOOC).
Ich musste aber am Realme 8 4G (30W) und 8pro (50W) feststellen, das nach einen Update, kurioserweise zertifizierte VOOC-Nachbauten (auch beasus dabei), nicht mehr schnell geladen wurde

Wolf
Gast
Wolf (@guest_110487)
27 Tage her

habt Ihr eigentlich vor das Vivo V40 zu testen? Ist preislich in etwa im gleichen Rahmen. Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit es zu testen. Vor allem von der Zeiss Kamera war ich seh angetan.

jonas-andre
Autor
Team
Jonas Andre(@jonas-andre)
27 Tage her
Antwort an  Wolf

Servus, dazu ist nichts geplant. Vivo ist nicht ernsthaft am deutschen Markt interessiert und auch die paar Shops, die die Geräte anbieten, haben keinerlei Preiskampf. Was bleibt, ist dann eine überteuerte Mittelklasse.

Beste Grüße

Jonas

Wolf
Gast
Wolf (@guest_110517)
26 Tage her
Antwort an  Jonas Andre

Hallo Jonas, Danke für die Antwort, ist schade das Vivo das nicht interessiert, Eure bisherigen Tests und auch mein eigener Versuch unter verschiedenen Bedingungen waren sehr vielversprechend.

Huaweifan1970
Gast
Huaweifan1970 (@guest_110544)
24 Tage her
Antwort an  Jonas Andre

Echt schade dass Ihr es nicht testen wollt. Bin nämlich am überlegen mir es zu holen

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