CPU | Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz |
---|---|
RAM | 12 GB RAM, 16 GB RAM, 24 GB RAM |
Speicher | 1 TB, 256 GB, 512 GB |
GPU | Adreno 750 |
Display | 3168 x 1440, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | OxygenOS - Android 14 |
Akkukapazität | 5400 mAh |
Speicher erweiterbar | Nein |
Hauptkamera | 50 MP + 48MP (dual) + 64MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP |
USB-Anschluss | USB-C |
Kopfhöreranschluss | Nein |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID |
4G | 1, 3, 4, 5, 7, 8, 18, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G | 1, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 38, 40, 41, 77, 78 |
NFC | Ja |
SIM | Dual - nano |
Gewicht | 220 g |
Maße | 164,3 x 75,8 x 9,15 mm |
Antutu (v10) | 2047990 |
Benachrichtigungs-LED | Nein |
Hersteller | OnePlus |
Getestet am | 23.01.2024 |
Inhaltsverzeichnis
Das OnePlus 12 bekommt einige Änderungen und Verbesserungen spendiert. Der Akku ist ein ganzes Stück größer, kabelloses Laden ist zurück und man wechselt von den Sony IMX zu den neuen LYTIA-Sensoren. Wie bei fast jeder neuen Flagship-Generation liefert der Snapdragon 8 Gen 3 auch im OnePlus 12 mehr Leistung.
Die Triple-Cam bekommt auch bei OnePlus Optimierung von Hasselblad, aber mit den High-End-Sensoren des neuen Oppo Find X7 Ultra, kann es nicht mithalten. Interessant ist das Setup aus Sony LYT808, einer 48MP UWW- und 64MP Zoomkamera im Periskop dennoch. Das Kamera-Setup kommt so auch im Foldable der Marke, dem OnePlus Open, zum Einsatz.
In unseren europäischen Nachbarländern startet das OnePlus 12 offiziell für 949€ mit 12/256GB und für 999€ mit 16/512GB (UVP). Trotz des Verkaufsverbots in Deutschland ist OnePlus hierzulande noch eine relevante Marke. Der Vorgänger heimste eine Kaufempfehlung als preiswertes Flagship ein, da die chinesische Version sich einfach mit dem globalen OxygenOS importieren ließ. Auch das “chinesische” OnePlus 12 kann man mit globalem OxygenOS importieren und so ordentlich sparen. In China ist das OnePlus 12 für umgerechnet 560€ erhältlich. Beim Import über Tradingshenzhen fallen aktuell knapp 100€ mehr an, aber 668€ sind dennoch ein fairer Preis für dieses Flagship.
OnePlus 12 |
OnePlus 11 |
OnePlus 10 Pro |
|
Größe | 164,3 x 75,8 x 9,15mm | 163 x 74 x 8,5mm | 163 x 73,9 x 8,55mm |
Gewicht | 220g | 205g | 201g |
CPU | Snapdragon 8 Gen 3 - 1 x 3,3GHz + 3 x 3,15Ghz + 2 x 2,26GHz | Snapdragon 8 Gen 2 - 1 x 3,2 GHz + 4 x 2,8 GHz + 3 x 2,0 GHz | Snapdragon 8 Gen 1 - 1 x 3,0GHz + 3 x 2,5GHz + 4 x 1,8GHz |
RAM | 12 GB RAM, 16 GB RAM, 24 GB RAM | 16 GB RAM | 8 GB RAM, 12 GB RAM |
Speicher erweiterbar | Nein | Nein | Nein |
Display | 3168 x 1440, 6,8 Zoll 120Hz (AMOLED) | 3216 x 1440, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED) | 3216 x 1440, 6,7 Zoll 120Hz (AMOLED) |
Betriebssystem | Android 14, OxygenOS | Android 13, OxygenOS | Android 12, OxygenOS |
Akku |
5400 mAh (100 Watt)
kabelloses Laden |
5000 mAh (100 Watt) |
5000 mAh (80 Watt)
kabelloses Laden |
Kameras | 50 MP + 48MP (dual) + 64MP (triple) | 50 MP + 48MP (dual) + 32MP (triple) | 48 MP + 50MP (dual) + 8MP (triple) |
Frontkamera | 32 MP | 16 MP | 32 MP |
Anschlüsse | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM | USB-C, Dual-SIM |
Entsperrung | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID | Fingerabdruck, Face-ID |
Empfang |
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n40, n41, n77, n78 4G: 1, 3, 4, 5, 7, 8, 18, 20, 26, 28, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n41, n66, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 32, 66, 38, 39, 40, 41 |
5G: n1, n3, n5, n7, n8, n20, n28, n38, n41, n66, n77, n78 4G: 1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 25, 26, 28, 30, 32, 34, 66, 38, 39, 40, 41 |
Zum Testbericht | Zum Testbericht |
Design & Verarbeitung
Das OnePlus 12 misst 164,3 x 75,8 x 9,15 Millimeter und wiegt 220 Gramm. Die Schutzzertifizierung steigert man von irrelevanten IP64 auf weiterhin irrelevante IP65. Eigentlich ein Armutszeugnis, dass OnePlus weiterhin kein wasserdichtes Flagship abliefert. Die Front wird durch Gorilla Glas Victus 2 geschützt. Die schwarzen Displayränder messen oben, links und rechts 2mm und unten 3mm. Die drei Farbvarianten des OnePlus 12 kennen wir so vom OnePlus 10 Pro. Der Hersteller behält die Farbpalette und das Design bei. Die Wahl hat man zwischen mattem Schwarz und seidenmattem (leicht glänzend) Silber und Grün, das nun an Marmor erinnert. Bei unserem schwarzen Modell ist der Metallic-Effekt sehr auffällig.
Äußerlich ändert sich nicht viel am OnePlus 12, lediglich das Design der Kameraeinheit überarbeitet man. Die Kameraeinheit steht nun 3mm hervor und ist mit 5,3cm Durchmesser sogar noch größer geworden, aber es kippelt somit nicht auf flachen Oberflächen.
Im Metallrahmen sitzen rechts der Powerbutton und die Lautstärkewippe. Toll, dass wir auch in der 12. Generation einen haptischen Alert-Slider bekommen, zum schnellen Umschalten zwischen Klingeln, Vibrieren und Lautlos. Der Fingerabdrucksensor ist unter dem Display platziert. Unten am Gehäuse liegt der USB-C 3.0 Anschluss, der eine schnellere Datenübertragung und Display-Out erlaubt. Das OnePlus 11 hatte noch USB-C 2.
An der Verarbeitung gibt es absolut nichts auszusetzen und OnePlus versteht es seit Jahren hochwertige Flagships zu fertigen. Mit 220 Gramm ist es recht schwer, liegt aber gut in der Hand: Display, Rahmen und Rückseite sind schön abgerundet, die Ober- und Unterseite eher flach und mein Zeigefinger liegt genau unter dem Kameramodul als Stütze. Auch den optischen Fingerabdrucksensor im Display erreicht man, ohne den Daumen zu krümmen. Nur die IP65 Zertifizierung gehört sich eigentlich nicht für ein echtes Flaggschiff.
Lieferumfang des OnePlus 12
Unsere chinesische Version des OnePlus 12 kommt mit einem Ladegerät mit CN-Stecker. Dies kann man mit Adapter benutzen oder man kauft das 100 Watt Ladegerät mit EU-Stecker für ca. 50€ bzw. mit 80 Watt für 25€. Mit der Schnellladetechnologie SuperVOOC kann man leider schwer auf Drittanbieter ausweichen. Mit immerhin 67 Watt bietet sich der Ladeadapter von Novoo an, den wir bereits im Test hatten.
Der chinesischen Variante des OnePlus 12 liegen zudem ein rotes USB-C-Kabel, eine ordentliche schwarze Silikon-Schutzhülle und ein paar Sticker bei. Eine kratzanfällige Schutzfolie ist vorappliziert.
Display des OnePlus 12
Für das Display wählt OnePlus das „X-LTPO-AMOLED“-Panel vom Hersteller BOE. Im Vergleich zum Vorgänger wird das AMOLED damit marginal größer und die Spitzenhelligkeit bei HDR-Content steigert man laut Datenblatt auf 4500 Lux. Das curved AMOLED misst 6,82 Zoll in der Diagonale und löst mit 3168 x 1440 Pixel auf. Damit erreicht das OnePlus 12 eine hohe Bildpunktdichte von 510 Pixeln pro Zoll. Zugunsten der Akkulaufzeit kann die Auflösung aber auch auf 2376 x 1080 Pixel heruntergefahren werden oder man überlässt dem System je nach Inhalt die Wahl.
Mit der LTPO-Technik kann die Bildwiederholungsfrequenz frei von 1 bis 120 Hertz variieren, was für eine flüssige Darstellung und am anderen Ende für einen niedrigen Stromverbrauch sorgt. Auch hier hat man die Wahl zwischen 60 Hertz, 120 Hertz oder Automatik. Die automatische Bildwiederholrate arbeitet sehr schnell und schaltet bei ruhendem Bild sofort auf 1 Hertz herunter und beim Scrollen oder Animationen augenblicklich wieder auf 120 Hertz. Bei Videos (YouTube z.B.) gibt es meist 60 Hertz.
Display Helligkeit (in Lux) Einheit: LuxDie Spitzenhelligkeit von angeblichen 4500 Lux können wir nicht messen, da diese angeblich nur bei HDR-Inhalten auftritt. Bei komplett weißem Bild sind es 1360 Lux im manuellen Modus und 2050 Lux mit der Automatik. Damit hat man auch bei direkter Sonne keinerlei Probleme mit dem Ablesen. Zur Regulierung der Helligkeit kommt der Oppo P1 Chip zum Einsatz, der eine PWM-Frequenz von 2160 Hertz erreicht, wodurch empfindliche Augen nicht durch Flackern gestört werden.
Software: Zur Farbkalibrierung stehen drei Modi bereit, wo jeweils die Farbtemperatur frei gewählt werden kann. Ab Werk ist das Display auf „Natural“ deutlich weniger knallig. Schön ist die Option „Natural Tone Display“, wo sich das Display an die Lichtverhältnisse anpasst. Als Bildoptimierer stehen ein „Bildschärfer“ und „Video Farb-Boost“ bereit. Mit „Adaptive Sleep“ bleibt das Display automatisch eingeschaltet, solange man darauf schaut. Hierfür wird die Frontkamera genutzt. Die Schriftgröße kann in fünf Stufen und die Anzeigegröße in drei Stufen angepasst werden.
Das Always-on-Display (AOD) kann wie gewohnt vollumfänglich angepasst werden. Im Stromsparmodus bleibt es zum Beispiel aus, wenn das Smartphone länger nicht genutzt wurde. Über einen Tag braucht das AOD nur etwa 5% Akku.
Für DRM-Videocontent ist auch unser chinesisches OnePlus 12 nach Widevine L1 zertifiziert. HDR, mit der Unterstützung von HDR10+ und Dolby Vision, inklusive 10 Bit Farbtiefe ist auch noch erwähnenswert. Beim Praxistest darf man bei Amazon Prime Video, Disney+ und Netflix in Full-HD streamen. Netflix streamt in Full-HD mit HDR und Unterstützung des AV1 Codecs.
Leistung
Ein neues Flagship will auch mehr Rechenpower. Zum Einsatz kommt der Snapdragon 8 Gen 3, der weiterhin von TSMC im 4nm-Prozess gefertigt wird. Der Chip setzt sich aus einem Cortex-X4 Prime Core @ 3,3 GHz, 3x Cortex-A720 @ 3,2 GHz und 2x Cortex-A720 @ 3,0 GHz Leistungskernen und zwei Cortex-A520 @ 2,3 GHz Energiesparkernen sowie einer Adreno 750 GPU zusammen. Bis zu 24GB LPDDR5X Arbeits- und 1TB UFS 4.0 Systemspeicher sind im OnePlus 12 in China verbaut. In der Global Version gibt es nicht ganz so viel:Verfügbar sind die Speichervarianten 12/256GB und 16/512GB.
Antutu (v9)Die meisten Flagships haben neben dem Snapdragon 8 Gen 3 noch einen Co-Prozessor unter der Haube, dessen Leistung sich nur schwer messen lässt. Beim OnePlus 12 ist es der „X7“: ein unabhängiger Grafikprozessor, der in Zusammenarbeit mit Pixelworks entwickelt wurde. Dieser berechnet Zwischenbilder, sodass man die 120 Hertz in den meisten Games nutzen kann. Aktiviert wird er über das Gaming-Interface als „Adaptive Framebooster“.
Thermal Throtteling: Wie die meisten anderen High-End-Geräte, kann das OnePlus 12 die Leistung des Snapdragon 8 Gen 3 auf Dauer nicht aufrechterhalten und muss die Leistung reduzieren, damit das Gerät nicht überhitzt. Im CPU Stress Test bricht die Leistung auf 80% ein, aber hält diese dann auch. Im 3D Mark Stress Test bricht die GPU auf etwa 50-60% ein. Der Snapdragon 8 Gen 3 benötigt auch ordentlich Energie unter Volllast und zieht in 30 Minuten Stresstest 16% aus dem Akku.
In der Praxis ist das Thermal Throtteling nicht weiter relevant. Aktuelle 3D-Games benötigen nicht so viel Power, wie der Qualcomm Top-Prozessor bietet. Beim Gaming konnte ich sowohl den Booster für die Bildwiederholrate als auch die QHD-Auflösung aktivieren, ohne dass es nach einer Stunde zur Reduzierung der Leistung kam. Aber das OnePlus 12 wurde in der Zeit deutlich warm am Rahmen und benötigt auch mehr als 20% Akku in der Stunde.
Die Systemperformance des OnePlus 12 ist einfach exzellent und der Snapdragon 8 Gen 3 wird noch die nächsten Jahre mehr als genug Leistung bieten. Tipp: Stellt die Animationsgeschwindigkeit von Mittel auf Schnell (direkt in den Einstellungen zum Homescreen), dann fliegt das OnePlus 12 geradezu durchs System.
System – OnePlus 12 mit OxygenOS
In China werden die OnePlus Smartphones mit ColorOS und in Europa mit OxygenOS ausgeliefert. Das OnePlus 12 kommt mit der neusten Version und Android 14. OnePlus gibt einen Updatezeitraum von 4 Jahren auf Versionsupdates und 5 Jahre auf Sicherheitspatches an. Egal, ob nun Color OS und Oxygen OS, das umfangreiche System wird einem High-End-Smartphone gerecht. Das OnePlus 12 bietet unzählige Anpassungsmöglichkeiten und sinnvolle zusätzliche Funktionen.
Wir empfehlen und behandeln an dieser Stelle nur OxygenOS. Es ergibt keinen Sinn, das OnePlus 12 mit der chinesischen Version von Color OS zu nutzen! Solltet ihr warum auch immer ein OnePlus mit ColorOS gefunden haben, dann stellt es mit dieser Anleitung auf Oxygen OS um. Einen regionalen Lock hat das OnePlus 12 nicht mehr, dadurch kann OxygenOS auf dem chinesischen OnePlus 12 einfach installiert werden. Dies verhält sich in der Praxis fast wie ein globales Android-Smartphone und die typischen Probleme entfallen. Nutzbar sind z.B. Google Pay / Wallet, Videostreaming in Full-HD, Nearby Share, der Google Standortverlauf / Zeitachse in Maps und Android Auto. Nur eSIM kann man nicht nachträglich so aktivieren.
Kamera des OnePlus 12
Das OnePlus 12 nutzt die „Hasselblad Kamera der 4. Generation“ und tauscht auch die meisten Kamerasensoren aus. Maßgeblich steht vorn der Sony LYTIA LYT808: Ein besonders kleiner Sensor, der aber mit den 1 Zoll Sensoren mithalten soll. Das Triple-Kamerasetup samt der Frontkamera kennen wir so bereits aus den beiden Foldables, dem OnePlus Open (Ankündigung) und dem Oppo Find N3 (zum Test).
Zum ersten Mal wird bei einem normalen OnePlus-Flagship eine Zoomkamera mit Periskop verwendet. Die meisten Flagships nutzen das Periskop, um direkt einen 5-fachen oder höheren Vergrößerungsfaktor zu bieten. Das OnePlus 12 vergrößert nur 3-fach optisch, aber hat mit dem 6-fach (Pixel Binning) Zoom ein Ass im Ärmel. Die Ultraweitwinkelkamera übernimmt man vom Vorgänger, dem OnePlus 11.
Die Kameraspezifikationen des OnePlus 12 im Detail:
- Hauptkamera: 50MP (Sony LYT808), f/1.6, 1/1,4 Zoll Sensorgröße, (~23mm Brennweite), OIS, AF
- Ultraweitwinkel: 48MP (Sony IMX581), f/2.2, 1/2 Zoll Sensorgröße, (~14mm Brennweite), 114° Aufnahmebereich, AF
- Zoomkamera: 64MP (OmniVision OV64B), f/2.6, 1/2 Zoll Sensorgröße, (~70mm Brennweite), 3-fach optischer Zoom, OIS, AF
- Frontkamera: 32MP (OmniVision OV32C), f/2.4, (~21mm Brennweite)
Die Kameraapp bietet das übliche Interface mit ein paar zusätzlichen Modi, etwas Hasselblad-Software und einem umfangreichen Pro-Modus für alle Kamerasensoren. Zu den zusätzlichen Modi zählen ein Text Scanner, Tilt-Shift (ein anderer Portrait-Modus), Langzeitbelichtung (bei Nacht mit Stativ), XPAN (in Anlehnung an Hasselblad) für Kleinbild-Panoramafotos oder AI-ID-Foto zum Aufnehmen von Ausweisbildern.
Tageslicht – Hauptkamera
Wie zu erwarten, liefert das OnePlus 12 bei den einfachen Tageslichtaufnahmen tolle Bilder. OnePlus wählt hier eine etwas wärmere Farbwiedergabe, was hübscher aussieht. Loben darf man die gelungene Dynamik und korrekt-getroffene Belichtung. Die Konsistenz zwischen den Aufnahmen fällt ebenfalls positiv aus: Bei den Testaufnahmen hätte ich nichts aussortieren müssen. Die Schärfe könnte ein Stück höher sein, was aber erst beim digitalen Reinzoomen auffällt.
Im „Full-Res“ Modus mit 50MP bekommt man eine etwas höhere Detaildichte beim digitalen Reinzoomen, aber dafür fällt der Kontrast schlechter aus.
Nah / Makro
Die Hauptkamera erzeugt bei Nahaufnahmen ein hübsches Bokeh um das Objekt. Das Objekt selbst wird recht scharf aufgenommen, aber die Detaildichte dürfte beim Heranzoomen höher sein. Die Hauptkamera kann nicht sonderlich nah fokussieren (etwa 30cm). Geht man nah an ein Objekt, schaltet das OnePlus 12 automatisch (kann deaktiviert werden) in den Makromodus, wofür die Ultraweitwinkelkamera genutzt wird. Die Farbtemperatur ist dadurch automatisch sichtlich wärmer. Die Makroaufnahmen sind gut, aber nicht so nah wie z.B. einem Nothing Phone 2. Auch die Zoomkamera kann für Nahaufnahmen genutzt werden.
Nachtaufnahmen – Hauptkamera
In der Kameraapp kann man auch manuell zu einem Nachtmodus wechseln, aber in der Praxis ist der zusätzliche Schritt nicht nötig. Das OnePlus 12 erkennt automatisch, wenn mehr Licht benötigt wird und liefert identische Nachtaufnahmen.
Die Bilder bei Nacht sind solide und bei viel Kunstlicht liefert das OnePlus 12 schöne Nachtaufnahmen. Das Beste daran ist die Software: Die Farbabstimmung arbeitet akkurat, überbelichtet den Himmel nicht und verursacht auch kein ISO-Rauschen. Man merkt den verhältnismäßig kleineren Kamerasensor, wenn wenig Licht zur Verfügung steht. Hier schneiden die High-End-Geräte noch etwas besser ab.
Ultraweitwinkel
Die Ultraweitwinkelkamera braucht ein klares Motiv und gute Lichtverhältnisse. Im Vergleich zur Hauptkamera sind die UWW-Bilder sichtlich kontrastärmer und etwas blass. Zum Rand hin, gibt es nur einen leichten Abfall der Schärfe, der aber nicht störend auffällt. Die Schärfe sonst ist gut. Bei Nacht fällt die Qualität sichtlich ab.
Zoomkamera
Die Zoomkamera arbeitet mit einem Periskop (statt Telephotosensor) und vergrößert 3-fach optisch. Die Aufnahmen sind klasse: Man kommt ein gutes Stück näher ans Motiv, dank des OIS verwackeln sie nicht und die Bildqualität gut.
In der Kameraapp kann man jederzeit zu 3-fach, aber auch zum 6-fach-Zoom wechseln. Und der Modus ist berechtigterweise so prominent platziert, denn das ist mehr als nur ein einfacher Crop ins Bild. Man zoomt ein gutes Stück näher ran und die Bildqualität bleibt verdammt stark. Gerade bei einzelnen Objekten, statt einer Landschaft, ist der 6x Zoom eine Empfehlung.
Auch mit der Zoomkamera kann man in „Full-Res“ aufnehmen und bekommt Bilder mit 9248 x 6944 Pixel. Nur verändert sich die Aufnahme hierdurch quasi gar nicht: 16MP und 64MP sehen identisch aus und mehr Details erkennt man ebenfalls nicht.
Bei Nacht ist die Zoomkamera sichtlich eingeschränkter. Man braucht ein klares Motiv, das gut ausgeleuchtet ist, sonst fällt die Qualität zu stark ab.
Portrait
Für Portrait-Aufnahmen können die Hauptkamera ohne oder mit 2-fachem Zoom und die Zoomkamera mit 3-facher Vergrößerung genutzt werden. Im Portrait Modus wird aber auch ohne Filter etwas bearbeitet. Die Person wird dadurch weich und die Schärfe leidet. Wer nur einen leichten Bokeh-Effekt möchte, nimmt einfach mit der Hauptkamera ohne Portrait-Modus auf, denn dann sind die Portrait-Aufnahmen sichtlich schärfer.
Selfie
Die Frontkamera nimmt stets Selfies mit 6560 x 4928 Pixel auf und arbeitet auch bei Nacht nicht mit Pixel Binning. Die Qualität der Selfies ist in Ordnung, aber auch nichts Besonderes. Die Schärfe dürfte etwas höher sein und bei Nacht fällt die Qualität sichtlich ab. Gut sind die Schärfe des Hintergrunds und die akkurate Farbdarstellung. Portrait-Aufnahmen gelingen mit der Frontkamera und der Software spielend leicht: Man bekommt das gleiche Selfie, nur eben mit deutlich unscharfem Hintergrund. Die Selfies bei Nacht sind in Ordnung, aber kein Kunstwerk. Die Helligkeit ist ok und Farben nicht überzogen. Die Darstellung von Lichtquellen ist sichtbar störend in den Aufnahmen.
Videos mit dem OnePlus 12
Das OnePlus 12 kann problemlos auch zum Filmen genutzt werden. Die etwas wärmeren Farben und der gut-getroffene Kontrast werten das Videomaterial auf. Die beiden Mikrofone nehmen die Stimme sauber auf. Alle maximalen Auflösungen werden durch den EIS und falls verfügbar den OIS stabilisiert. Die Stabilisierung gelingt dem OnePlus 12 gekonnt.
- Hauptkamera: 8K / 24fps, 4K / 60fps
- Ultraweitwinkel: 4K / 60fps
- Ultrasteady (Gimbalmode): 1080p / 60fps – nur Haupt- und Ultraweitwinkelkamera
- Zoomkamera: 4K / 60fps
- Frontkamera: 4K / 30fps
Live während der Videoaufnahme kann man bei 4K / 60fps zwischen den rückseitigen Sensoren wechseln. HDR-Videos in 10-bit mit Dolby Vision nimmt man mit der Haupt- und Zoomkamera auf. Im Movie-Modus mit anpassbaren Parametern zeichnet man mit 4K / 30fps auf.
Zwischenfazit zur Kamera
Die Hauptkamera ist gut und die Farbabstimmung sehr gelungen. Aber man sieht im Detail, dass es kein Top-Kamerasensor ist, denn dann wären die Nachtaufnahmen noch ein Stück besser. Der beste Sensor des OnePlus 12 ist meiner Meinung nach die Zoomkamera mit 64MP im Periskop. Der einzige OmniVision-Sensor performt exzellent, mit hoher Schärfe, sauberem Digital-Zoom und sogar einem klaren Mehrwert bei 6-fach Zoom. Update Mai 2024: Mit den neusten Updates konnte man besonders die Qualität der Ultraweitwinkel- und Frontkamera steigern.
Schaut gerne in unsere Kameravergleiche mit dem OnePlus 12 und anderen HighEnd-Smartphones herein. Dem OnePlus 12 wurden inzwischen ein paar Updates spendiert, die sich bezahlt machen.
Konnektivität und Kommunikation
Als aktuelles Flagship mit dem Snapdragon 8 Gen 3 sind die relevanten Konnektivitätsstandards auf dem neusten Stand. Bezüglich der unterstützten Mobilfunkfrequenzen kann man ruhigen Gewissens zur China Version greifen.
- LTE: 1/3/4/5/7/8/18/19/20/26/28/66/34/38/39/40/41
- 5G: n1/n3/n5/n7/n8/n20/n28A/n38/n40/n41/n77/n78/n66
Die Global Version hat hingegen folgende Frequenzen:
- LTE: 1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/30/32/66/71/38/39/40/41/48
- 5G: n1/n2/n3/n5/n7/n8/n12/n20/n25/n28/n30/n38/n40/n41/n66/n71/n77/n78
Der SIM-Slot nimmt zwei Nano-SIM-Karten auf, was den Dual SIM Einsatz ermöglicht. Bei der chinesischen Version mit OxygenOS lässt sich zwar eSIM auswählen, aber letztlich hinzufügen kann man sie nicht. Das bleibt der Global Version vorbehalten. Zum Telefonieren werden VoLTE und VoWiFi genutzt und in der Praxis klingen Lautsprecher & Mikrofon ausgezeichnet.
Das OnePlus 12 ist schon bereit für WiFi 7. Die Reichweite liegt auf einem Level mit anderen Flagships. Mit anderen Geräten koppelt man per Bluetooth 5.4. An hochwertigen Audio-Codecs stehen aptX HD, LDAC und LHDC bereit. NFC ist an Bord und kann problemlos zum Bezahlen genutzt werden. Am Rahmen ist oben ein Infrarot-Sender verbaut. Die Universal-Fernbedienung versteht sich auch mit meinem LG TV und dem Denon Receiver. Der Standort wird über Dual-Band (GPS, Galileo, QZSS) bzw. Triple-Band (BeiDou) in unter 5 Sekunden auf 3m genau bestimmt. Zu den Sensoren zählen Licht, Näherung und Beschleunigung und ein Gyroskop.
Sound kommt aus den Stereo-Speakern, die sich mit Dolby Atmos (4 Klangmodi oder Automatik) verstehen. Spatial Audio ist mit dem OnePlus 12 möglich, aber dafür braucht es entsprechende Kopfhörer. Die beiden Lautsprecher klingen gut und geben den Sound gleich laut wieder. Das gesamte Spektrum wird dabei sauber abgespielt. Ein Übersteuern im lauten Bereich hört man nicht, aber die Höhen werden etwas schrill. Wie gewohnt dürften die Tiefen etwas mehr Volumen vertragen. Im Vergleich hatten wir schon Flagships mit noch besserem Klang, aber das OnePlus 12 ist in der Rubrik ordentlich dabei.
Biometrische Entsperrung: Der Fingerabdrucksensor im Display funktioniert wie gewohnt ausgezeichnet und entsperrt das OnePlus 12 in Windeseile. Der Sensor ist aber nicht dauerhaft aktiv und muss zuvor durch Tippen auf das Display oder Anheben des Handys aktiviert werden. Das gilt auch für die Gesichtsentsperrung über die Frontkamera. Die arbeitet in der Praxis noch schneller als der Fingerabdrucksensor.
Akkulaufzeit des OnePlus 12
Die Akkukapazität steigert man im OnePlus 12 von 5000mAh auf 5400mAh. Der Snapdragon 8 Gen 3 soll zwar auch effizienter arbeiten, aber wirklich messbar war dies in der Praxis nicht. Den größeren Akku merkt man im Alltag. Das OnePlus 12 ist damit definitiv ein Smartphone für zwei volle Tage mit einer Akkuladung, wenn man sich auf Full-HD und die automatische Bildwiederholrate beschränkt. Hier kam ich auf eine Display-on-Time (aktive Nutzung) von 9 Stunden inklusive Hintergrundnutzung (wie Musik-Streaming) und gut 20% Restakku. Nach zwei Tagen lädt man dann morgens mit den 100 Watt schnell wieder auf. Wer das OnePlus 12 in Quad-HD Auflösung und rechenintensiven Aufgaben (z.B. Gaming) nutzt, wird mit etwa 8 Stunden DoT an einem Tag rechnen können.
Über SuperVOOC, die Schnellladetechnologie des BBK-Konzerns (Oppo, OnePlus, Realme), lädt das OnePlus 12 mit maximal 100 Watt über USB-C. In 10 Minuten geht es von 2% auf 50%, nach 16 Minuten sind 75% wieder im Akku, 90% nach 21 Minuten und der komplette Ladevorgang auf 100% ist in 26 Minuten abgeschlossen. Mit anderen Schnellladestandards (Power Delivery, PPS, Quick Charge) kommt man nicht über 18 Watt.
Das OnePlus 12 lädt auch kabellos flott auf. Dafür braucht es den OnePlus Warp Charge 50 Wireless Charger, der 50 Watt Ladeleistung bietet und mit etwa 35€ zu Buche schlägt. Der kabellose Ladevorgang ist in etwa einer Stunde vollständig abgeschlossen. Anderen Geräten, die kabelloses Laden über QI unterstützen (z.B. kabellose Kopfhörer), spendet das Smartphone Strom über Reverse Wireless Charging.
Testergebnis
Das OnePlus 12 ist ein ausgezeichnetes Flagship, das sich auch wieder eine Empfehlung als Preis-Leistungs-Tipp abholen kann. Bei der Performance, dem erstklassigen AMOLED und der Akkulaufzeit samt schneller Lademöglichkeiten spielt man definitiv bei den High-End-Geräten mit. Auch bei der Kamera macht OnePlus bzw. Oppo viel richtig. Viel Lob bekommen die Software und Periskop-Zookamera. Der Sony LYT808 als Hauptkamera ist gut, aber spielt nicht in der ersten Liga mit. Insgesamt bekommt man ein gut nutzbares Kamera-Setup.
Am OnePlus 12 kritisieren könnte man das Thermal Throtteling, die mittelmäßige Ultraweitwinkel- und Frontkamera oder dass es nur IP65 bekommt. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau. Durch den einfachen Import mit Oxygen OS hat man eine günstige Möglichkeit, an ein aktuelles Flagship zu kommen.
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Kann es sein, dass beim Ratgeber über die Expertensuche das Oneplus 12 gar nicht auftaucht, weil nur ein Ergebnis bis maximal 93% angezeigt werden kann, aber das 12er habt ihr mit 95% bewertet? 🙂
Hallo, das sind aber ganz wilde Theorien an einem Samstagmorgen… Genau, es ist einfach ZU GUT für die Expertensuche 😀
Nein, da war einfach nur ein Häkchen nicht gesetzt, jetzt ist es drinnen!
Beste Grüße
Servus, also es hat 95% und ist auch gelistet.
beste Grüße
Jonas
Hi, hat hier schon einer das Oneplus 12(China mit aktuellem Oxygen14) über wifi6e oder WiFi7 mit 6Ghz zum laufen bekommen? Oder ist 6Ghz genauso wie esim deaktiviert?
Im Test wurde darauf leider nicht eingegangen.
Servus.
Abgesehen von den fehlenden Bandbreiten beim Netz, wo ist der Haken? Ich kann die 24GB/1TB auf Tradingshenzhen kaufen für weniger als die 16GB im offiziellen deutschen Store. Da muss doch ein Haken sein, oder?
Klärt mich mal bitte auf 😉
Hallo! Wir haben doch ausführlich im Test und im Angebot über die Vor- und Nachteile geschrieben. Defacto würde ich mir persönlich nur ein China-Gerät kaufen.
Danke für die fixe Antwort 🙂 Ja dann, wirds ein China Gerät.
Gute Entscheidung. Trading Shenzhen hat auch einen guten Support. LG
Anscheinend auch keine WiFi6e/WiFi7 6Ghz Unterstützung, ich bekomme es jedenfalls nicht zum laufen.
@CH : was ist von diesem Angebot zu halten?
Servus, gerne den Link mit schicken. Aber 568€ für die kleine Version sind kein so guter Preis für ein gebrauchtes Gerät.
Beste Grüße
Jonas
>gebrauchtes Gerät
Wer lesen kann ist klar im Vorteil 😜
Danke für den Hinweis
Die 12GB Ram /256 GB Version war jetzt schon mehrmals für um die 600€ zu haben (Global ROM) . Ich warte auch gerade noch, um ein zweites OP12 für den Preis oder drunter zu holen bzw. die 16GB/512GB näher an 600€ dran. Daher für gebraucht eher nicht so gut.
Naja, die Kamera hat mich absolut nicht vom Hocker.
Deine Aussage ist sehr ungenau. Was meinst du genau?
Ich habe in sämtlichen Bereichen tolle Fotos gemacht. Gerade die Filter sind super -der Schwarz/weiß- Filter ist herausragend!