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Wir sind durchaus angetan vom Comeback der Kabelgebundenen Over-Ears den OneOdio uns seit ein paar Wochen beschert. Da wundert es nicht, dass wir gleich auch noch das Topmodell der analogen Kopfhörer erhalten haben. Somit hat es nun auch der OneOdio Pro 50 Studio in unseren Test geschafft. Mit über 50 € liegt das Modell nochmal über den neulich getesteten Pro M. Es verzichtet aber wieder auf die kabellose Anbindung via Bluetooth. Ob sich der nochmals höhere Mehrpreis auszahlt, erfahrt Ihr im Test.
Design / Verarbeitung / Lieferumfang
Der Look bleibt typisch OneOdio. Und doch ändern sich wieder Detailaspekte der Kopfhörer. Die Pro 50 Studio liegen wieder näher an den Pro 10, als es die Pro M getan haben. Klar, sie haben ja auch keine Wireless Komponenten. Dafür ist aber der 6,35 mm Klinkenanschluss auf der linken Seite zurück.
Wer es gerne etwas kleiner mag, kann den auf der rechten Seite eingelassenen 3,5 mm Klinkenanschluss nutzen. Hier kommt auch die Technik zum Einsatz, welche die Musik durch den Kopfhörer schleust. Wer also die Pro 50 Studio beispielsweise über den 6,35 mm Anschluss verbindet und seine Musik teilen will, braucht nur ein gewöhnliches Klinkenkabel auf der anderen Seite einstecken und schon kann jemand anderes das Lied mithören. Außerdem lässt sich so auch Musik aus zwei verschiedenen Quellen gleichzeitig abspielen.
Ein Einsatzzweck wäre da, eigene Aufnahmen mit einem Instrument, welche man auf der jeweils anderen Seite mit einem Lied unterlegt. Somit kann man sein Stück direkt im Zusammenhang mit dem Original hören.
Groß wird es diesmal, wenn man sich die Ohrpolster anschaut. Fette 3 cm sind diese hoch und mit weichem Memory Formschaum gefüllt. 2,4 cm bringen sie in der Breite mit. Das Polster direkt über dem Lautsprecher ist etwas dicker als bei den anderen Modellen und mit dem Buchstaben für die jeweilige Seite beklebt, was ein interessantes Muster erzeugt. Mir gefällt’s. Für die Ohren hat man diesmal etwas mehr Platz gelassen, der Durchmesser beträgt 5,1 cm. Diesmal passen meine Ohren ohne Aufliegen komplett hinein.
Die Ohrpolster selber sind diesmal nicht einfach nur aus einfachem Kunstleder, sondern aus Protein Leder. Klingt sehr extravagant, ist aber nur eine andere Form von Kunstleder. Es ordnet sich als Mittelding ein. Leder ist nach wie vor hochwertiger, teurer und langlebiger. Kunstleder ist hingegen günstiger und fragiler. Protein Leder soll ein bisschen was von beidem sein. Somit ist es sehr stabil, wenn man es denn wie normales Leder pflegt und natürlich auch günstiger.
Viele hochpreisige Kopfhörer setzen auf diese Art von Leder, weil es doch etwas leichter zu handhaben ist. Der Unterschied ist auf den ersten Blick und Riecher für den Laien gar nicht so einfach zu unterscheiden.
Der Kopfbügel ist mit diesem Leder überzogen und gepolstert. Er erhält dadurch eine Dicke von 1,6 cm. Wie immer ist auch die Außenseite des Bügels leicht gepolstert, wodurch sie sich weich anfühlt.
Leider entwickelt sich das restliche Material nicht wirklich weiter. Für die meisten Gelenke und Teile wird schwarzer Kunststoff verwendet. Besagte Gelenke werden wieder sehr wuchtig und massiv ausgeführt, wirken also stabil, aber eben nicht besonders hochwertig. Alle glänzenden Elemente sind ebenfalls einfach Kunststoff. Etwas schade, denn für das hauseigene Oberklasse Modell hätte man auch etwas hochwertigere Materialien verwenden können. Das einzige äußerliche Alu-Element ist wieder die Kopfstrebe, welche sich um 3 cm auf beiden Seiten in 9 Stufen herausziehen lässt.
Durch die Gelenke wird natürlich auch mit den Pro 50 Studio ermöglicht, die Kopfhörer komplett nach außen zu drehen und sie auf recht schmale Größe einzuklappen. 90° lassen sich beide Kopfhörer so nach hinten drehen und mit 180° nochmal um die eigene Achse rotieren. Die Außenseite der Kopfhörer ist aber nach wie vor nicht bequem.
Die Verarbeitungsqualität ist wieder in Ordnung und es gibt nichts daran auszusetzen. Trotz Kunststoff wirken die Kopfhörer keineswegs fragil. Leider hat man den Rotstift bei den Farbvarianten angesetzt. Die Pro 50 Studio gibt es nur als schwarz / rote Variante. Sieht schick aus, aber es gibt halt auch keine Alternative.
Lieferumfang der OneOdio Pro 50 Studio
Für die Verpackung hat man sich bei diesem Modell auch etwas Neues einfallen lassen. Sie ist größer und nicht mehr verspielt. Stattdessen bekommt man eine schwarze Box mit goldenen Schriftzügen und einer Blaupause des Kopfhörers. Wirkt definitiv hochwertiger als bei den anderen Modellen und sieht tatsächlich edel aus.
- Tasche aus Gummi (19,5 x 23 cm)
- 3,5 mm auf 6,35 mm Klinkenkabel (200 cm + 100 cm Spirale)
- Garantiekarte (englisch)
- mehrsprachige Bedienungsanleitung
- 3,5 mm auf 3,5 mm Klinkenkabel (140 cm, mit Mikro und Knopf)
Tragekomfort
Wie auch bei den anderen Modellen ähnlicher oder gleicher Bauweise ist der Tragekomfort ziemlich gut. Beim Gewicht kommt man kaum über die Werte der anderen Kopfhörer, für die Pro 50 Studio heißt das 267,1 Gramm.
Was die Größe angeht, so sind die Ohrpolster diesmal mit einem Druchmesser von 5,1 cm ausreichen groß bemessen, zumindest für meine Ohren. Liegt wohl auch am weicheren Kunstleder. Insgesamt könnte die Spannweite etwas größer ausfallen, habe ich mir sagen lassen. Ansonsten sitzen die OneOdio Kopfhörer stramm genug für normale Bewegungen, drücken aber auch nach langer Tragezeit nicht.
Durch die nochmals gewachsenen Ohrpolster ist aber auch die Wärmeentwicklung angestiegen. Unter den Pro 50 Studio wird es schon mollig warm, aber man kann ja die Ohrpolster nach außen umklappen. 🙂
Im mobilen Einsatz waren die Kopfhörer ohne Probleme tragbar. Klinkenkabel sind schnell an das Smartphone angeschlossen, solange man bei den neueren Geräten an einen Adapter denkt. Beim normalen Gehen oder sogar Joggen halten die Kopfhörer einwandfrei.
Soundqualität der Pro 50 Studio
Kommen wir zum entscheidenden Punkt für solche Studio Kopfhörer: dem Sound. OneOdio versteift sich darauf, dass die Pro 50 Studio für professionelle Einsatzzwecke dienlich sind. Dazu gehört ein Hi-Res Audio-Zertifikat, was ein guter Anfang, aber für das finale Erlebnis nicht wirklich aussagekräftig ist. Besser sind da als Richtwert die 50 mm Neodym-Treiber. Diese oder ein ähnliches Modell sorgten schon bei den anderen Kopfhörern von OneOdio für gute Klänge. Wie sich die Kopfhörer letztlich schlagen, klären wir gleich. Jetzt gibt es erstmal die Rohdaten.
Frequenz: | 20–20000 Hz |
Bluetooth: | – |
Treiber: | 50 mm Neodym |
Reichweite: | Bis zu 3 Meter |
Modellnummer: | Pro-50 |
Widerstand: | 32 Ohm |
Anschlüsse: | 3,5 mm Klinke / 6,35 mm Klinke |
Lautstärke: | 110 dB |
Wasserresistenz: | – |
Sound
Oh ja, da geht was. Die OneOdio Pro 50 Studio machen Ihrem Namen alle Ehre. Immer noch eher warm abgestimmt und bestimmt nicht analytisch, weisen sie doch eine sehr hohe Detaildichte auf und können viele Nuancen eines Stücks wiedergeben.
Höhen, Tiefen, Mitten, es spielt nicht wirklich eine Rolle. Ja, es ist alles etwas wärmer, aber trotzdem nehmen die tieferen Ebenen das Klangbild nicht unter Beschlag. Im Gegenzug zu den anderen OneOdio Kopfhörern sind die Pro 50 Studio sehr neutral abgestimmt. Eben perfekt zum Mastern und Mixen, während beispielsweise die Pro 10 schon einen ordentlichen Klang hatten, aber doch sehr aufs Einsatzgebiet von DJs fokussiert waren.
Dabei ist es quasi auch egal, welche Lautstärke anliegt. Selbst bei maximaler Dröhnung bleibt das Klangbild sauber, Höhen werden ausgefahren, ohne sich zu überschlagen und auch der Bass kann überzeugen, auch wenn er keinen vibrierenden Effekt hat, wie neulich bei den Pro M. Stark genug ist er und untermalt die richtigen Stellen vortrefflich.
Etwas wählerisch sind die Pro 50 Studio beim Material. Zwar können die Kopfhörer mit dem meisten Zeug umgehen, auch wenn es keine verlustfreie Aufnahme ist. Man merkt jedoch beim Probehören schon, dass ihnen eine verlustfreie Audiodatei besser schmeckt und dort mehr Details abgebildet werden.
Der Fokus der Pro 50 Studio liegt auf besagtem Studio Einsatz oder zumindest bei der Verwendung an Anlagen, Soundkarten, etc.
Mobil kann man die Kopfhörer zwar auch nutzen, allerdings muss man die Wärmeentwicklung bedenken und dass man ggf. einen Adapter auf das Klinkenkabel braucht. Außerdem ist die Lautstärke am Smartphone, je nach Gerät, eventuell nicht ausreichend. Es kommen zwar nur 32 Ohm zum Einsatz, aber auch die erfordern schon einen dezenten Pegel, um richtig in Schwung zu kommen. Bei meinen Testgeräten, dem Nubia Red Magic 5G und dem OnePlus 6T, war die Lautstärke aber definitiv ausreichend.
Pairing und Sprachqualität
In Ermangelung eines integrierten Mikrofon kann man die Sprachqualität nur abrufen, wenn man das 3,5 mm auf 3,5 mm Klinkenkabel verwendet. Ähnlich wie beim Pro 10 wird am Ende des Kabels eine Bedienungseinheit verbaut. Der eingelassene Button kann Anrufe annehmen und auch beenden. Während der Musikübertragung dient er als Pause/Play Knopf.
In dieser Einheit ist auch das Mikrofon integriert. Ich vermute mal, dass hier das gleiche Kabel wie beim Pro 10 verwendet wird. Die Qualität ist nämlich eher mäßig und reicht nur für kurze Gespräche, da man das Mikrofon auch recht nah am Mund halten muss, um verstanden zu werden. Klar liegt der Fokus nicht auf dieser Art von Verwendung, etwas besser dürfte das Mikrofon aber gerne sein.
Da das Mikrofon auch hier nicht essenziell wichtig ist und auch nicht in den Kopfhörer integriert wird, lasse ich es aus der Bewertung heraus. Eine Gaming-Variante entfällt hier völlig, da es nur eine Art von Kopfhörer aus der Pro 50 Studio Serie gibt.
Testergebnis
Wer sich nach einem potenten Kopfhörer umsieht, der selbst in einem Tonstudio seine Arbeit gut verrichten soll, der wird mit den OneOdio Pro 50 Studio eine preisgünstige Alternative zu sehr teuren Headphones finden. Ja die verwendeten Materialien haben abseits der Ohrpolster keinen Premium Anspruch, aber der Sound ist klasse.
Als Studio Kopfhörer fühlt er sich an stärkeren Audiogeräten wohl und liefert auch in schwierigen Situationen eine gute Leistung ab. Ich würde sie sogar auf eine Ebene mit den Superlux HD 681 setzen, die ja nach wie vor eine Art Geheimtipp darstellen. Der Preis ist hier allerdings doch etwas höher. OneOdio verlangt 50 €, oft gibt es aber auch hier Angebote, die den Kopfhörer auf 40 € drücken. Es lohnt sich also, die Augen offenzuhalten.
So bekommt ihr die Kopfhörer aktuell bei Amazon mit dem Code “ONEODIOPRO50” und nachdem ihr zusätzlich den 5€ Gutschein auf der Produktseite aktiviert habt für nur 30€.
Der OneOdio Pro 50 Studio ist jedenfalls nicht nur etwas für Gelegenheits-DJs, sondern kann durchaus auch mit der gehobenen Konkurrenz mithalten.
Wie sieht es bei euch aus? Steht ihr auf gute kabelgebundene Kopfhörer oder muss es auch zu Hause die Wireless-Variante sein?
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Vielen Dank für den Testbericht! Zu schade dass die nur geschlossen verfügbar sind, mir ist die offene Bauform lieber.