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Mit der Olight S1R Baton II haben wir die erste EDC-Taschenlampe bei uns im Test. Ob aus einer so kleinen Lampe auch ordentlich Licht rauskommt und wo die Unterschiede zu ihren großen Markenkollegen M2R Warrior Pro und Warrior X Pro liegen, erfahrt in diesem Testbericht.
Spezifikation
Die Olight S1R Baton II ist die erste EDC Lampe in unserer neuen Testkategorie. Aber was bedeutet eigentlich “EDC” und wozu braucht man sowas? EDC ist natürlich eine Abkürzung und steht für den englischen Begriff “Every Day Carry”, was so viel bedeutet wie “jeden Tag dabei”. Genau darum geht es auch: EDC Lampen sind oftmals sehr kompakt in ihren Abmessungen und können aufgrund ihrer geringen Größe jederzeit und überall mit sich getragen werden. Trotzdem hat man (hoffentlich) genügend Licht dabei, um in den entscheidenden Situationen nicht im Dunkeln zu stehen.
Die S1R Baton II von Olight ist mit einer Gesamtlänge von nur 63 mm, einem Durchmesser von 21 mm und einem Gewicht von 52 Gramm ein Paradebeispiel für eine EDC Lampe. So besteht sie nur aus dem Lampenkopf und dem Body, der gleichzeitig auch Tailcap ist. Im 27,5 mm langen Lampenkopf ist eine Cree XM-L2 U4 verbaut, auf der eine TIR-Optik aufsetzt. Die Abkürzung “TIR” steht für “total internal reflection”. Mit dieser Optik braucht man quasi keinen echten Reflektor und so ist oberhalb der LED eine Art Kegel mit Loch verbaut, durch den das Licht fällt. Mit diesen Optiken erhält man ein eher spottiges Licht, das dafür an Reichweite gewinnt. Den Abschluss findet die Optik schließlich in einem blauen Bezelring mit Lasergravur. Seitlich etwa einen Zentimeter unterhalb der Bezel liegt der Schalter der S1R Baton II. Dieser hat eine integrierte Status-LED, die Auskunft über den Akkufüllstand liefert. Auf Höhe des Schalters sitzt auch der Clip. Dieser Two-Way-Clip ist circa 5 cm lang und kann von oben und unten genutzt werden. Unterhalb des Schalters zieht sich noch ein kurzer glatter Bereich, auf dem Firmen- und Modellname zu finden sind.
Der Body bzw. die Tailcap ist inklusive Schraubgewinde ca. 42 mm lang. Sie hat für diese Größe ein sehr markantes Knurling, was sich richtig gut anfühlt. Unterhalb des Knurlings folgt nochmal ein glatter Streifen, in den die Aufnahme für das Lanyard integriert ist. Im Tailbereich ist wie gewohnt ein Magnet verbaut, der stark genug ist, die Lampe horizontal und überkopf an magnetischen Oberflächen zu halten. Gleichzeitig ist die Lampe natürlich auch tailstandfähig.
Im Vergleich zu den bisher von mir getesteten Olight M2R Warrior Pro und Olight Warrior X Pro ist die S1R Baton II wirklich winzig. Trotzdem macht sie etwas her, denn die Verarbeitungsqualität ist wieder einmal super und einige Details lassen sie fast zu einer Art Schmuckstück werden.
Lieferumfang der Olight S1R Baton II
Der Lieferumfang ist bei Olight generell sehr umfangreich und das trifft auch auf die S1R Baton II zu. Demnach bekommt man:
- S1R Baton II Lampe inkl. Clip
- passender 16340 Spezialakku
- magnetisches Ladekabel
- Lanyard
- Aufbewahrungsbox für den Akku
- Tragebeutel mit aufgesticktem Logo
- Bedienungsanleitung
Was mir bei Olight wirklich immer wieder gut gefällt, ist die Liebe zum Detail. Das sieht man u.a. daran, dass es zum Einfädeln des Lanyards eine bereits in den Lanyard eingehakte Nadel gibt, mit der man dann ohne großes Fummeln das Lanyard montieren kann – ein cooles Feature!
User Interface
Was das User Interface angeht, unterscheiden sich EDC-Lampen schon deutlich weniger von den oftmals größeren taktischen Taschenlampen. Das UI der S1R Baton II ist im Grunde “typisch Olight”:
Einmal kurz drücken | Ein-/Ausschalten (mit Memory-Funktion) |
Gedrückt halten (bei eingeschalteter Lampe) | Wechsel zwischen den Modes (Ramping) |
Doppelt drücken | Turbo-Mode |
Dreifach drücken | Strobe-Mode |
2 Sekunden gedrückt halten | Moonlight-Mode |
3 Sekunden gedrückt halten | Lampe Sperren (Entsperren = 2 Sekunden gedrückt halten) |
Als Standard-Modes stehen hier Low, Mid und High zur Verfügung, die jeweils per Memory Funktion auch beim nächsten Einschalten wieder aktiv sind. Neben diesen Modes sind natürlich auch ein Turbo- und Strobe-Mode vorhanden und auch auf einen Moonlight-Mode muss man nicht verzichten. Das User Interface von Olight ist sehr einprägsam und nach ein paar Mal Klicken hat man eigentlich den Dreh raus. Der Schalter hat eine angenehme Größe und einen fühl- und hörbaren Druckpunkt, was mir gut gefällt. Im Schalter integriert ist eine Status-LED, die den Akkufüllstand anzeigt.
Leuchteigenschaften
Natürlich ist es auch bei einer EDC-Lampe essenziell, dass genügend Licht aus der Lampe kommt. Man erwartet hier nicht unbedingt 2.000 Lumen, aber trotzdem will man im Falle des Falles genügend Licht zur Verfügung haben.
Lasst es mich kurz machen: Das leistet die S1R Baton II ganz locker! Die Beamshots zeigen die verschiedenen Modes der Lampe. Den Moonlight-Mode mit 0,5 Lumen konnte ich nicht wirklich sichtbar auf ein Foto bringen. Den Low-Mode mit 12 Lumen kann man z.B. gut für das Kartenlesen nutzen. Auf Mid bekommt man dann schon 60 Lumen und eine Reichweite von 40 Metern, was sich durchaus mit meinen Bildern deckt. Auf High sind dann sogar schon 600 Lumen drin und die Reichweite steigt auf 100 Meter. Im Turbo-Mode kommen aus dieser wirklich sehr kleinen Lampe dann sogar 1.000 Lumen raus (wenn auch nur für ca. 1,5 Minuten) und die machen auf bis zu 145 Metern verdammt hell! Es ist schon erstaunlich, was in diesem kleinen Stück Technik steckt.
Die Akkulaufzeiten sind bei EDC-Lampen grundsätzlich deutlich geringer als bei den größeren Exemplaren. So steht der High-Mode mit 600 Lumen für nur ca. 1,5 Minuten zur Verfügung, bevor auf 300 Lumen runtergeregelt wird (ähnlich wie beim Turbo-Mode). Diese 300 Lumen sind dann immerhin 45 Minuten nutzbar. Im Mid-Mode sind sogar etwas über 3,5 Stunden drin.
Im Video sieht man wie ich durch die einzelnen Modes schalte. Der Low-Mode konnte mit den Video-Settings leider nicht sichtbar gemacht werden.
Wie bereits erwähnt, gibt die Status-LED im Schalter Auskunft über den aktuellen Akkufüllstand. Leuchtet die LED grün, hat man noch 60-100% Restkapazität. Leuchtet sie orange sind noch 10-60 % Akku vorhanden. Wenn die LED rot leuchtet, hat man weniger als 10 % Akku.
Akku
Der Akku ist bei Olight immer ein Spezialfall – im wahrsten Sinne des Wortes. Mitgeliefert wird ein 16340 Li-Ion Akku, der einen Doppel-Pol hat. Dies kennen wir bereits von der M2R Warrior Pro und der Warrior X Pro. Diese Akkus verhelfen den Olight-Lampen zwar zu richtig guten Laufzeiten, jedoch sind sie auch nur bei Olight erhältlich. Trotzdem finde ich die Akkuleistung einer so kleinen und kompakten Lampe wirklich gut, denn sie kann auch richtig viel Licht machen wenn nötig.
Geladen wird die Olight S1R Baton II stehend auf dem magnetischen MCC Ladekabel. Der Magnet ist stark genug, um die Lampe auch kopfüber am Lader zu halten. Wie schon bekannt von anderen Olight Lampen, leuchtet eine Status-LED direkt an der Ladeplatte rot, während der Ladevorgang läuft. Ist dieser beendet und der Akku voll geladen, leuchtet die LED schließlich grün auf.
Testergebnis
Die Olight S1R Baton II ist ein sehr würdiger Vorreiter für EDC Lampen auf Chinahandys.net. Sie macht deutlich, was man alles aus einem kleinen Stück Technik herausholen kann. Die super Verarbeitungsqualität von Olight konnte mich erneut überzeugen. Ebenso die hohe Leuchtkraft und die trotzdem sehr passable Akkulaufzeit der S1R Baton II. Lediglich die Nutzung eines Spezialakkus kann man durchaus kritisch sehen und auch der Preis ist nicht wirklich niedrig.
Trotzdem kann ich für die Olight S1R Baton II als alltagstaugliche EDC Lampe eine ganz klare Kaufempfehlung aussprechen!
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Diese Olight Lampe ist eine echt gute EDC Lampe (ich selber habe das Vorgängermodell). Wenn man es aber noch kompakter (und damit kleiner) haben will (um die Lampe z.B. am Schlüsselbund zu montieren) und trotzdem auch bis zu 1.000 lm, dem kann ich die Lampen von RovyVon empfehlen.